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Kleine Vererbungslehre

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  • Kleine Vererbungslehre

    Hier kommt jetzt die Nachhilfe zur Vererbung . Beitrag von ZIM

  • #2
    Hier ging es um folgende Sache: Eine griechische Landschildkröte mit hellem Panzer (wenig Schwarzanteil) von Connydora hat (fast?) nur helle Nachkommen, obwohl der Vater sehr hohen Schwarzanteil im Panzer hat. Die Frage war, wie ist so etwas möglich.

    Hier meine Theorie:

    Es könnte vielleicht sein, dass dunkel dominant in der Vererbung ist. Das würde bedeuten für die Elterntiere, dass die Mutter zwei mal hell hat und deswegen auch hell aussieht, und der Vater ein helles und ein dunkles Gen hat, das sich als dominant dann durchsetzt.

    Irgendwie scheint es bei den Nachkommen der Beiden häufig (oder immer?) zur Verbindung eines helles Gens der Mutter mit dem einen rezessiven hellen Gen des Vaters zu kommen.

    Sag mal, Connydora, kommt auch manchmal ein dunkleres Tier dabei heraus? Oder niemals?
    Zuletzt geändert von zim; 29.08.2010, 12:10.

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    • #3
      Hallo!

      Um Missverständnisse zu vermeiden, sagt man in diesem Zusammenhang nicht Gen sondern Genallel. Denn es ist ja das gleiche Gen, das nur in verschiedenen Formen auftreten kann, die man kurz als Allele bezeichnet.

      Wenn man jetzt diese Allele mit d (= dunkel) und h (= hell) bezeichnet, und jedes Tier bekanntlich zwei davon hat (doppelter Chromosomensatz!) und d wäre über h dominant, dann entstehen, wenn das männliche Tier dh besitzen sollte, und das weibliche Tier hh, bei den vier möglichen Kombinationen (nämlich dh, dh, hh, hh) gleich viel dunkle wie helle Tiere. Ist jedoch h über d dominant, dann entstehen lauter helle Tiere. Dann müßte aber auch das männliche Tier hell sein. Deshalb ist es wahrscheinlicher, dass in diesem Fall das männliche Tier dd besitzt, das weibliche hh und h ist dominant.

      Gruß
      Gottfried
      Zuletzt geändert von Gottfried; 29.08.2010, 16:30.

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      • #4
        Es könnte so einfach sein, muss aber nicht. Wer garantiert denn, dass das ein monogenischer Erbgang ist und dass nicht mehrere bis viele Gene daran beteiligt sind?

        Letztlich ist vieles als Erklärung denkbar und jede Einzelerklärung daher nur reine Spekulation.

        Gruß


        Ingo
        Kober? Ach der mit den Viechern!




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        • #5
          Hallo Frank, da ist sie, Deine kleine Vererbungslehre (meine Vererbungsleere) Muss sagen, ich verstehe nur grob, was hier gemeint ist mangels Vorkenntnisse, verspreche aber, mich kurz einzulesen. Es ist hochinteressant!

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          • #6
            Muss das zuvor geschriebene teilweise zurücknehmen, weil ICH HABE ES DOCH VERSTANDEN. Vielen Dank für die Info.

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            • #7
              Hallo Zim ,
              bei mir ist da auch Leere . Entsinne mich dunkel an so eine Geschichte mit Mäusen .Irgendwas mit Haplotyp väterlicherseits und Genotyp mütterlicherseits .
              Mir ging es ja jetzt auch nicht um diese hellen Tiere im speziellen , sondern im Allgemeinen um Auffrischung zur Vererbung .
              Also erst die Grundlagen , dann die Spekulationen .
              Aus einem Bestand mit willkürlicher Verpaarung wird man wohl kaum richtige Schlüsse ziehen können . Das wollte wohl Ingo sagen .
              Mach bitte weiter Zim , ja ?
              Grüße Frank

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              • #8
                Kennt jemand von Euch das hier?

                Heimann, E. (1992): Sind Panzeranomalien bei Schildkröten vererbbar? - Sauria, Berlin, 14(3): 27-30

                Das passt prima hierher.

                Für weitere windige Thesen bin ich nicht zu haben, habe schlicht zu wenig Ahnung, bin aber hochmotivert und freue mich, wie Frank, auf entsprechende Erfahrungen und Erkenntnisse.

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                • #9
                  Hallo Zim ,
                  Edlef kenne ich persönlich . Eine gute Gelegenheit , mich mal wieder mit ihm zu treffen .
                  Ich selbst habe eine T.m. im Bestand , die immer ein paar NZ mit Panzeranomalien vererbt . Sie selbst wie auch alle anderen Adulti hat aber keine . Liegt auch nicht an der Bruttemperatur . Habe schon paarmal die Eier der Dame mit verschiedenen Temp. in unterschiedlichen Inkubatoren bebrütet . Das Ergebnis war immer identisch .
                  Grüße Frank

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                  • #10
                    Du kennst ja richtige Schildkrötenprominenz! Dann wird es aber höchste Zeit für ein Treffen und genauen Bericht über die Gespräche, die Vererbung betreffend.

                    Das finde ich sehr interessant, dass immer mal wieder ein und dieselbe Panzeranomalie auftritt. Wir sollten einmal verschiedene Panzeranomalien fotografieren und in einem neuen Thema sammeln (wird sofort erledigt).

                    Schöne Grüße
                    von zim

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                    • #11
                      Zitat von knarf Beitrag anzeigen
                      Mir ging es ja jetzt auch nicht um diese hellen Tiere im speziellen , sondern im Allgemeinen um Auffrischung zur Vererbung .
                      Also erst die Grundlagen , dann die Spekulationen .
                      Hallo

                      Die Vererbungslehre ist ja eine ziemlich komplizierte Sache. Selbst über die Grundlagen gibt es dicke Bücher. Es würde sicher viel zu weit führen, das hier alles zu diskutieren. Wer sich aber doch noch über die Grundlagen weiter informieren möchte, findet genug andere Seiten dafür, z. B. diese hier:
                      http://www.von-der-keltenschanze.de/...bungslehre.pdf

                      Gruß
                      Gottfried

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                      • #12
                        Hallo Gotfried...

                        zur Vererbungslehre habe ich auch dieverse Bücher.

                        Da wir Schildkröten aber nicht züchten sondern der Natur ihren Lauf lassen ist es schon bemerkenswert, wenn ein Weibchen nach 2 verschiedenen Männchen tatsächlich nur helle Nachkommen bringt. Bei allen anderen sind sie schön dunlel gefärbt.

                        Gruss
                        Conny

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