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Wildtier Schildkröte

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  • Wildtier Schildkröte

    In meinem letztem Beitrag habe ich geäußert, das Schildkröten den Besitzer mit der Zeit erkennen und keine Angst vor ihm zeigen. Auch eine gewisse Zutraulichkeit habe ich festgestellt. Aber immer wieder bestehen manche Leute darauf, dass Schildkröten reine Wildtiere sind und auch so (mit minimalem Kontakt zum Menschen) gehalten werden müssen.
    Ist das wirklich so? Sind Landschildkröten, die seit mehreren Jahrzehnten bei uns gezüchtet werden, wirklich Wildtiere? Dürfen sie tatsächlich nur in Ausnahmefällen hochgehoben werden? Haben sie dann wirklich so einen furchtbaren Stress wie das manche User behaupten?
    Schildkröten sind keine Kuscheltiere und sollten möglichst artgerecht gehalten werden - das ist keine Frage! Aber ich denke, dass sie sich ohne Schwierigkeiten an den Menschen gewöhnen und gar nichts dagegen haben, dasss man sie auch gelegentlich angreift.

    Würde mich interessieren, wie andere Landschildkrötenbesitzer das sehen.....

  • #2
    Schildkröten sind seit maximal 2 Generationen (bei Testudo meist nur eine) in menschlicher Obhut und können daher in genetischer Sicht in keinster Weise als domestiziert gelten.
    Das auch Wildtiere eine gewisse ökologische und ethologische Plastizität zeigen hat damit nichts zu tun, sondern lediglich damit, welche Wildtiere erfolgreicher gehalten werden als andere. Vor allem und selbst, wenn die Bedingungen deutlicher von den natürlichen abweichen.


    Gruß

    Ingo
    Kober? Ach der mit den Viechern!




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    • #3
      Hallo ,
      es geht ja hier wohl nicht bloß um Domestizierung sondern eher darum ,ob sich Tiere mit ihren Gewohnheiten an den Menschen anpassen .Umgekehrt natürlich auch . Ich bin der Meinung , daß sich zwischen Mensch und Tier sehr wohl Beziehungen aufbauen , zwischen Pfleger und Pflegling noch engere als zwischen Wildtieren und Menschen .
      Ohne Tiere mit ihren Empfindungen und Gefühlen jetzt vermenschlichen zu wollen , stelle ich doch beim Umgang mit meinen Tieren immer wieder fest , daß sie zu verblüffend ähnlichen Reaktionen ( im Vergleich zum Menschen ) fähig sind . Da ich auch oft kranke oder junge Wildtiere aufnehme und pflege , die ja nun in keinster Weise als domestiziert zu bezeichnen sind , kommen durch den engen Kontakt sehr wohl ähnliche Beziehungen wie zu Haustieren zustande . Aber auch Wildtiere sind zu durchaus mit unseren Empfindungen vergleichbaren Gefühlen in der Lage.
      Hier zieht ein Fuchs einen anderen überfahrenen von der Straße : http://www.flickr.com/photos/alisonlaredo/sets/72157622838176764/show/with/4118610056

      Eingewöhnte Schildkröten lassen sich z.B. ausgiebig am Hals kraulen ,kommen auch der kraulenden Hand ein Stück hinterher , wenn sie zurückgezogen wird . Nähere ich mich ruhig meinen Tieren , kann ich sie auch meistens ohne erkennbare Abwehr in die Hand nehmen und äußerlich kontrollieren . Vermeidet man dabei , das Tier zu stressen , wird die notwendige Kontrolle mit der Zeit immer entspannter . Unter nicht stressen verstehe ich , dem Tier möglichst immer Gegenkontakt mit allen vier Beinen zu ermöglichen , kleine Tiere auf die Hand zu setzen , bei Kontrollen des Plastrons möglichst zügig vorzugehen , das Tier anschließend nochmals auf der Hand zu behalten . Das Tier einfach an den Seiten anzufassen und hochnehmen , daß die Beine in der Luft hängen , verursacht natürlich Angst bei diesem . Geht man mit etwas Einfühlungsvermögen vor , merkt das Tier sehr wohl , daß ihm nichts passiert .
      Ich glaube nicht , daß solche Reaktionen nur mit einer Domestizierung zu tun haben , sonder eher etwas mit natürlichem Umgang der Spezies untereinander . In Gegenden , wo Menschen fast nie anzutreffen sind , haben Tiere auch keine Scheu vor diesem . Mit unserer Anmaßung , uns als Krone der Schöpfung zu betrachten , haben wir bloß verlernt , anderen Mitgeschöpfen den gleichen Respekt entgegenzubringen , den wir für uns in Anspruch nehmen .
      Übrigens kenne ich Züchter , die Testudoarten schon in der 3. Generation nachziehen .
      Grüße Frank

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      • #4
        Hallo!
        Ich habe nicht den Eindruck, dass meine Schildkröten vor mir Angst haben, kann aber auch nicht gerade behaupten, dass sie Streicheleinheiten suchen. Sie habe sich sicherlich genau so an den Menschen (also an mich) gewöhnt, wie auch die wildlebenden Schildkröten, welche die vielen Ausgrabungsstätten bewohnen, wo im Sommer 1000 Touristen durchlatschen.
        Ich glaube jedoch, dass Schildkröten völlig instinktgesteuerte Tiere sind. Wir können (und sollen!!) sie NICHT ändern. Ich tue diesem Tier nichts gutes, wenn ich z.B. einer hermanni die Winterstarre erspare, oder einer kleinmanni die Sommerruhe knicke. Ich muss mich in dieses Reptil denken und die entsprechenden Bedingungen schaffen. Ein Streicheln macht sie, für mich nicht zum Haustier.
        Auch meine ich, dass wir vieles falsch interpretieren. So glaube ich nicht, dass der Griechenbock mich begrüßt, wenn er mir entgegen lauft und über die Füße rennt, viel eher glaube ich, dass er sein Revier verteidigen möchte, er sagt mir mit diesem Verhalten:" Verschwinde, dass ist mein Revier!"
        Wir müssen uns auf das Tier einstallen, ganz anders als bei einer Katze oder einem Hund, die laufen mit uns mit.
        lg
        christine (nicht die 66, sondern die 61)

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        • #5
          Hallo

          so da will ich mich auch mal diesem Thema widmen. Um einigen Kommentaren gleich entgegen zu wirken, ich bin mir durchaus bewusst das eine Schildkröte kein Hund und Co. ist.
          Auch wenn ich diese Tiere erst 20 Jahre halte traue ich mir durchaus zu einige Verhaltensweisen durchaus richtig interpretieren zu können.
          Wie Frank auch, denke ich das man eine gewisse Beziehung zu den Tieren aufbauen kann.
          Sie werden nach einer gewissen Zeit durchaus zutraulich und "erkennen" den Menschen der zu ihnen gehört. Wenn es meinen schlecht geht, suchen sie mich und Nähe. Es gibt Phasen da wollen sie am Hals gegrault werden und es gibt Phasen da wollen sie ihre Ruhe. Das muss man erkennen, sonst stresst man sein Tier. Meine schlafen auf meiner Hand und sind ruhig - und ich habe auch ängstliche Tiere schon gesehen.
          Ich denke die Tiere haben viel bessere Sinne als wir und merken wer es gut meint und wer nicht.
          Aber der Mensch muss sich auf das Tier einstellen, nicht umgekehrt!

          Katja

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