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"Lonesome George" ist tot

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  • "Lonesome George" ist tot

    Nun war es leider so weit, der mutmaßlich letzte Vertreter einer weiteren Schildkrötenform ist gestorben:

    http://latina-press.com/news/128320-...eorge-ist-tot/
    http://www.bbc.co.uk/news/world-18574279
    Zuletzt geändert von Holger Vetter; 25.06.2012, 14:05.
    Mitglied AG Schildkröten, AG Krokodile, LGHT, AG Systematik

  • #2
    wie schade
    :-(

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    • #3
      Das Beileid aller Biodiversitätsliebhaber ist ihm gewiss. Weiss jemand mehr? Wurde festgestellt dass er krank war? Hat man den Tierarzt gerufen? Waren Schildkröten-Ärzte vor ort? Was hat ihm gefehlt?

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      • #4
        Laut den Meldungen soll eine Obduktion vorgenommen werden, um die Todesursache zu ermitteln. "Lonesome George" wurde von seinem Pfleger "leblos ausgestreckt" in der Nähe seiner Tränke aufgefunden.
        Mitglied AG Schildkröten, AG Krokodile, LGHT, AG Systematik

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        • #5
          Waren die nicht gerade daran per Genuntersuchungen Partnerinnen für ihn zu finden?

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          • #6
            Es wurden bereits Versuche gemacht, ihn mit Weibchen ähnlicher Formen zu "kreuzen", leider ohne Erfolg. In der Ausgabe 4/2011 der MINOR hatten wir über "Lonesome George" u. a. berichtet:

            "Einen schwachen Hoffnungsschimmer bietet die Tatsache, dass sich jüngst im Rahmen von Forschungsarbeiten zeigte, dass erstaunlicherweise einige wenige wildlebende Riesenschildkröten aus der Region um den Vulkan Wolf auf der Insel Isabela bis zu 50 % ihres Erbgutes mit „Lonesome George“ gemeinsam haben. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass in den vergangenen Jahrhunderten einige Pinta-Riesenschildkröten während einer Schiffshavarie ins Meer stürzten, von denen manche die Küste Isabelas erreichten und sich mit den einheimischen Wolf-Riesenschildkröten (Chelonoidis becki) vermischten. Ein genetisches Screening und eine darauf basierende gezielte Rückkreuzung könnten neue Hoffnung dafür liefern, dass „Lonesome George“ Erblinie zumindest teilweise wiederhergestellt werden könnte, doch würde es sich dabei um ein sehr langwieriges und wenig Erfolg versprechendes Unterfangen handeln."

            Der Artikel endete mit dem Satz: „Sollte nicht doch noch der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass „Lonesome George“ sich noch fortpflanzt, wird mit seinem Tod eine weitere Art unwiederbringlich von unserem Erdball verschwinden.“

            Es ist sehr bedauerlich, dass dieser Schlusssatz so schnell Realität werden sollte.
            Mitglied AG Schildkröten, AG Krokodile, LGHT, AG Systematik

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            • #7
              Zitat von Holger Vetter Beitrag anzeigen

              Der Artikel endete mit dem Satz: „Sollte nicht doch noch der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass „Lonesome George“ sich noch fortpflanzt, wird mit seinem Tod eine weitere Art unwiederbringlich von unserem Erdball verschwinden.“
              daß man aus einem Hybriden eine Art, wie sie war, zurückzüchten kann, verschliesst sich meiner Logik. Und ich habe keine Ahnung von Genetik.
              Wie soll so etwas möglich sein?

              Zudem ich es für Zeit- und Mittelverschwndung halte, angesichts dessen, daß es genug andere "bedürftige" Projekte gibt.
              Von daher finde ich es nicht schade, daß es nicht geklappt hat.

              Das Verschwinden einer Art ist immer traurig, jedoch war Georges Art ohne "echtes" Weibchen längst ins Aus gestorben ...........

              panzerloser gruß

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              • #8
                Es wäre eher darum gegangen, möglichst viel "genetisches Material" der Pinta-Form zu erhalten, um mittel- bis langfristig wieder eine zumindest morphologisch der "reinrassigen" Form weitestgehend ähnliche Population auf der Insel zu etablieren. Die Existenz von Hybriden auf Isabela mit noch 50 % "Pinta-Erbgut" nährte zudem die wenn auch äußerst geringe Hoffnung, in der Region evtl. sogar noch auf reinerbige "Schiffbrüchige" bzw. reinerbige Nachfahren solcher Tiere zu treffen. Diese Möglichkeit wurde in jüngster Zeit auch für die bereits ausgestorben geglaubte Form der Insel Floreana diskutiert; in diesem Falle wurden am gleichen Vulkan Wolf 84 Riesenschildkröten identifiziert, die mindestens ein reinerbiges Elternteil der Floreana-Form haben mussten. Viele von ihnen waren so jung, dass ihre Eltern noch leben könnten. Walfänger und Piraten haben so unwissentlich vielleicht die Basis für die Wiederbelebung einer verschwundenen Schildkrötenlinie gelegt - warum nicht auch von zwei...?
                Mitglied AG Schildkröten, AG Krokodile, LGHT, AG Systematik

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                • #9
                  dann würd ich sagen: suchen, suchen, suchen



                  Ansonsten die Halbreinen machen lassen und paar tausend jahre warten; dann bildet sich die Art von selbst wieder............

                  selbstreinigender Gruß

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                  • #10
                    Sind denn die morphologischen Unterschiede zwischen diesen Inselunterarten derart ausgeprägt? Die meisten könnten bestimmt reine Tiere von Isabela nicht von welchen von Floreana unterscheiden, oder? Demnach wäre ja der Ansatz, wieder morphologisch ähnliche Tiere rauszuzüchten, relativ zwecklos, oder?


                    Gruß

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                    • #11
                      für lennart

                      What amazing?!
                      Zuletzt geändert von lugubris; 25.06.2012, 21:43.

                      Kommentar


                      • #12
                        Ganz einfach ausgedrückt gibt es auf der einen Seite Formen mit einem eher "konventionellen" kuppelförmigen Rückenpanzer von Inseln mit klimatischen Verhältnissen, die das Wachstum einer für die Ernährung der Schildkröten ausreichenden Bodenvegetation erlauben, und auf der anderen Seite Formen mit "Sattelrücken", d. h. mit vorne stark aufgewölbtem Carapaxrand, der es den Tieren auf ihren eher kargen Heimatinseln ermöglicht, den Hals weiter aufwärts zu strecken, um z. B. Opuntienfrüchte besser erreichen zu können.

                        "Lonesome George" und seine Artgenossen von Pinta gehörten zu den "Sattelrücken", die Wolf-Form zählt zu den eher "kuppelförmigen" Arten, und auch die bekannten Floreana-Skelette sind eher letzterer Kategorie zuzurechnen. Das "eher" bezieht sich darauf, dass es durchaus auch "Panzermodelle" gibt, deren Form zwischen den beiden Extremen liegt. Für das vergleichsweise trockene Pinta käme demnach nur eine sattelrückige Form für die Wiederansiedlung infrage, auf Floreana gibt es auch nebelfeuchte Kraterhänge mit üppiger Regenwaldvegetation, die einer kuppelförmigen Schildkrötenform Nahrung bieten.

                        Natürlich kann man auch den Standpunkt vertreten, dass es völlig gleichgültig ist, ob nun Riesenschildkröten auf den Inseln leben, die morphologisch UND genetisch der Ursprungsform möglichst nahe kommen, das ist eher eine "philosophische" Frage. Aber wenn die Chance besteht, dies zu erreichen und den Formenreichtum der Inseln ein Stück mehr zu erhalten, nachdem Generationen unserer Vorfahren leider erfolgreich daran gearbeitet haben, das Gegenteil zu erreichen - warum sie nicht beim Schopf ergreifen?
                        Mitglied AG Schildkröten, AG Krokodile, LGHT, AG Systematik

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                        • #13
                          Zitat von Holger Vetter Beitrag anzeigen
                          .... die morphologisch UND genetisch der Ursprungsform möglichst nahe kommen, ......
                          Aber wenn die Chance besteht, dies zu erreichen und den Formenreichtum der Inseln ein Stück mehr zu erhalten, nachdem Generationen unserer Vorfahren leider erfolgreich daran gearbeitet haben, das Gegenteil zu erreichen - warum sie nicht beim Schopf ergreifen?
                          da muß ich dir zustimmen........

                          einlenkender gruß

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                          • #14
                            Zitat von Holger Vetter Beitrag anzeigen
                            Ganz einfach ausgedrückt gibt es auf der einen Seite Formen mit einem eher "konventionellen" kuppelförmigen Rückenpanzer von Inseln mit klimatischen Verhältnissen, die das Wachstum einer für die Ernährung der Schildkröten ausreichenden Bodenvegetation erlauben, und auf der anderen Seite Formen mit "Sattelrücken", d. h. mit vorne stark aufgewölbtem Carapaxrand, der es den Tieren auf ihren eher kargen Heimatinseln ermöglicht, den Hals weiter aufwärts zu strecken, um z. B. Opuntienfrüchte besser erreichen zu können.

                            "Lonesome George" und seine Artgenossen von Pinta gehörten zu den "Sattelrücken", die Wolf-Form zählt zu den eher "kuppelförmigen" Arten, und auch die bekannten Floreana-Skelette sind eher letzterer Kategorie zuzurechnen. Das "eher" bezieht sich darauf, dass es durchaus auch "Panzermodelle" gibt, deren Form zwischen den beiden Extremen liegt. Für das vergleichsweise trockene Pinta käme demnach nur eine sattelrückige Form für die Wiederansiedlung infrage, auf Floreana gibt es auch nebelfeuchte Kraterhänge mit üppiger Regenwaldvegetation, die einer kuppelförmigen Schildkrötenform Nahrung bieten.

                            Natürlich kann man auch den Standpunkt vertreten, dass es völlig gleichgültig ist, ob nun Riesenschildkröten auf den Inseln leben, die morphologisch UND genetisch der Ursprungsform möglichst nahe kommen, das ist eher eine "philosophische" Frage. Aber wenn die Chance besteht, dies zu erreichen und den Formenreichtum der Inseln ein Stück mehr zu erhalten, nachdem Generationen unserer Vorfahren leider erfolgreich daran gearbeitet haben, das Gegenteil zu erreichen - warum sie nicht beim Schopf ergreifen?

                            Danke für diese knappe, aber alles sagende Zusammenfassung, in diesem Licht macht das natürlich Sinn. Ebenso einlenkender Gruß


                            Zitat von lugubris Beitrag anzeigen
                            für lennart

                            What amazing?!
                            Solang immer einer dahergelaufen kommt, der die Sache mit Google für mich erledigt, ist doch alles gut. Da seh ich sogar über Rechtschreibfehler im Google-Feld und dem merkwürdigen englischen Ausruf hinweg

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                            • #15
                              Zitat von Lennart H. Beitrag anzeigen
                              und dem merkwürdigen englischen Ausruf hinweg
                              Nennt man auch:Umgangssprache.

                              Zitat von Lennart H. Beitrag anzeigen
                              Solang immer einer dahergelaufen kommt, der die Sache mit Google für mich erledigt, ist doch alles gut. Da
                              ...dann darf man selbst nicht auf Googel hinweisen.

                              Zitat von Lennart H. Beitrag anzeigen
                              Da seh ich sogar über Rechtschreibfehler im
                              Ich strenge mich doch nicht auch noch an, wenn ich schon deine 30s übernehme.

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