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Schildkröte zieht Hinterbeine nach

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  • Schildkröte zieht Hinterbeine nach

    Hallo!
    Seit Sonntag nachmittag benutzt eine meiner Griechischen Landschildkröten kaum mehr ihre Hinterbeine.
    Sie ist 9 Jahre alt, wiegt ca 260g, lebt im Garten, bekommt ausschließlich Pflanzen wie Spitz- und Breitwegerich, 5-Fingerkraut, Löwenzahn, etc. zum fressen, hält eine etwa 6 monatige Winterruhe und lebt mit 2 weiteren Landschildkröten zusammen.

    Am Montag war ich mit ihr beim Tierarzt (der auf der Liste hier steht). Folgende Untersuchungen wurden gemacht:
    - Blutuntersuchung (Ergebnis: erhöhte Harnsäure, etwas erhöhtes Calcium)
    - Kotprobe (3+ Befall)
    - Kloakenspülung (ohne Befund)
    - Reflexe der Hinterbeine überprüft (verlangsamt)

    Da der Urin etwas schleimig und gelblich aussah gab man ihr am Montag Antibiotikum. Heute (Mittwoch) war ich nochmal dort und man gab ein weiteres Mal Antibiotika und außerdem ein Entwurmungsmittel. Eine Spritze wegen der erhöhten Harnsäure wollte sie heute nicht geben, da sie meinte, dass dies das Tier zu sehr belasten würde.

    Ansonsten wurde mir vonm der Ärztin gesagt, dass sie sehr zufrieden mit der Schildkröte sei, ihr Allgemeinzustand sei gut.
    Die Ärztin meinte dass man schlecht herausfinden könne wieso die Schildkröte die Beine nicht mehr benutzt. Außerdem meinte sie dass eine Röntgenaufnahme wenig Sinn machen würde, da man bei der Größe der Schildkröte nicht davon ausgehe dass sie Legenot habe.

    Ich bin irgendwie etwas unzufrieden mit dem bisherigen Stand und wollte mal in die Runde fragen was ihr noch für Ideen (und vielleicht Erfahrungen) dazu habt.

    Ist Legenot aufgrund der Größe wirklich auszuschließen, oder sollte ich am Samstag auf eine Röntgenaufnahme bestehen?
    Können die Parasiten der Grund für die Symptomatik sein, oder die vermutete Infektion (aufgrund des Aussehens des Urins)?

    MfG
    Christine

  • #2
    260g bei 9 Jahren ist etwas ungewöhnlich. Kannst du ein Fotos der Schildkröte hochladen damit wir einen besseren Gesamteindruck bekommen?

    Die Tierärztliche Behandlung aus der Ferne zu beurteilen ist immer schwierig. Beim Nachziehen der Hinterbeine denke ich als Laie immer an Nierenprobleme, wozu ja auch der erhöhte Harnsäurewert passt. Bei angegriffenen Nieren sind viele Antiobiotika bei Schildkröten eher schlecht. Aber ich gehe mal davon aus, dass die Ärztin im Urin etwas gesehen hat, was die Antibiotikagabe unumgänglich gemacht hat. Viel Trinken um die Nieren zu spülen ist hier gut zur Unterstützung (Baden, Gurke verfüttern).

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    • #3
      Klar, ich lade morgen Fotos hoch. Aktuell hab ich keins hier und die Schildkröten leben noch bei meinen Eltern und da fahre ich heute nicht mehr hin.
      Ich glaube die Tierärztin hatte 265g gewogen und die Schildkröte ist 2003 geboren. Ist das besorgniserregend?

      Sie hatte nur den Verdacht dass etwas nicht gut ist, da der Urin leicht schleimig war.
      Zum Zeitpunkt der ersten Antibiotikagabe waren die Blutwerte noch nicht da.

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      • #4
        Hallo Ente,
        Blasen-und nierensteine sollten eventuell auch in Betracht gezogen und ausgeschlossen werden. Lahmende Hinterbeine können auch auf toxische Ursachen hinweisen, wie z.B. Pestizide oder Fungizide oder andere chemische Substanzen. Daher genau Umfeld überprüfen!
        Gruß
        Holger

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        • #5
          Hallo Holger,
          danke, das mit den Steinen werd ich am Samstag meiner Ärztin vorschlagen. Weißt du zufällig wie das untersucht wird?
          Ich war heute Abend doch noch kurz bei den Schildkröten und hab ein paar Bilder gemacht. Weiß nicht so genau ob das jetzt Bilder sind die euch was bringen?
          Die Schildkröte hatte geschlafen, daher sieht sie (wie ich finde) etwas verpennt aus.
          Die größere ist die um die es geht.
          http://img.photobucket.com/albums/v7...y/CIMG1026.jpg
          http://img.photobucket.com/albums/v7...y/CIMG1028.jpg
          http://img.photobucket.com/albums/v7...y/CIMG1027.jpg

          Was mir zu Giften einfällt wäre nur, dass ich vor ein paar Wochen frisch gekaufte Pflanzen ins Gehege gesetzt habe, da es wegen einer Neuaufbereitung komplett leer war. Die Pflanzen wurden recht schnell angefressen und ich dachte noch dass das sicher wegen Dünger etc nicht so toll ist, dachte aber dass es nicht so wild ist. Könnte das eine Ursache sein?
          Oder dass auf der Wiese auf der ich das Futter hole irgendwas war? Hier gibt es immer mal Meldungen dass von kranken Menschen Giftköder für Hunde ausgelegt werden. Aber das hätte ich doch gesehen?

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          • #6
            Postfach

            Hallo Ente,
            schau mal in Dein Postfach.
            Gruß
            Holger

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            • #7
              Hallo Holger,
              danke für die PN! Kam nicht zu spät, ich hatte erst heute morgen den Termin beim Tierarzt.

              Also, heute wurde ihr eine Vitaminspritze gegeben, ins Hinterbeinchen. Die Ärztin meinte das könne man problemlos hinten spritzen. (?)
              Ich hab dann noch mehr oder weniger aufs Rötgen bestanden. Im Darm waren ein paar kleine Steinchen zu sehen, die aber von Seiten der Ärztin unproblematisch sind. In Nierennähe war auch ein Stein zu sehen, da meinte sie aber auch, dass das wohl trotzdem kein Nierenstein wäre.
              Jedenfalls soll man jetzt "Gymnastik" mit der Schildkröte machen, also die Beine ein paar mal biegen und strecken. Allgemein hatte ich das Gefühl das die Schildkröte die Beine heute schon etwas mehr benutzt hat.

              Am Freitag oder Samstag soll ich dann wieder kommen.

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              • #8
                Vitaminspritze? Welches Präparat denn? War das eine Schildkröten erfahrene TÄ?

                Wie sieht der Lebensraum der Landschildkröte im Garten aus? Hat sie ein Gewächshaus oder Frühbeet, welche Wärmequellen stehen normalerweise (außerhalb vom Hochsommer) zur Verfügung, besteht der Boden hauptsächlich nur aus Rasen und/oder Erde?

                Ich möchte mit meinen Fragen gerne ausschließen, dass sie viel zu kalt gehalten wird, ihre Körpertemperatur über Monate nur selten über 20 Grad bekommt, wenn es draußen zu kalt und zu feucht ist, und der Rasen noch durch zusätzliche Feucht über die Verdunstungskälte zur weiteren Abkühlung der Körpertemperatur führt. Das würde evtl. ihr geringes Gewicht erklären und möglicherweise hat sie dann Probleme mit den Nieren, was die Probleme mit den nachziehenden Beinen erklären könnte.

                Freue mich auf Deine Antworten.

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                • #9
                  Ich weiß nicht was für ein Präparat das genau war. Ich hatte sie darauf angesprochen warum sie im Begriff ist hinten zu spritzen, woraufhin sie erstmal nur meinte "weil ich es kann". Hab dann genauer nachgefragt, da sagte sie, dass da nur Vitamin B (glaub ich) und sowas drin ist und das wegen der Nieren dann kein Problem ist. Es solle den "Appetit anregen" (wobei die Schildkröte nach wie vor gefressen hat).
                  Schildkrötenerfahren ist sie, sie steht hier in der Liste von Tierärzten drin.

                  Ja das wird wohl der Knackpunkt sein. Die Schildkröten haben ein Frühbeet aber ich habe keine zusätzlichen Wärmequellen weswegen zB auch der Winterschlaf recht lange ist. Letztes Jahr war es glaube ich schon recht kalt und dieses Jahr hatten wir auch längere Kälteperioden. Eine Wärmequelle war dieses Jahr aber (endlich) eingeplant. Wir leben im Südwesten von Deutschland, weswegen es eigentlich nicht vorkommt dass über Monate hinweg die Temperatur arg niedrig ist. Gerade das Frühbeet heizt sich ja schon bei wenigen Sonnenstrahlen recht gut auf.
                  Wir haben jetzt eine 100Watt Halogenbirne (?) von Osram gekauft und werden diese morgen im Frühbeet intallieren.
                  Ich habe heute nachgeschaut, wir kämen schon so auf 40°C direkt unter der Lampe, wäre das ok?

                  Nierentechnisch war nur die Harnsäure zu hoch, die Tierärztin erklärte mir auch dass das an zu kalter Haltung liegen kann.

                  Das Gehege hat seit diesem Jahr fast nur noch Erde, da die Kalksteinschicht noch fehlt.Die letzten Jahre war es aber überwiegend mit Grad besiedelt. Ich wollte das Gehege der kleinen Schildkröten und einen Teil des Gartens für die großen Schildkröten dieses Jahr umgestalten und mit einer 10-20cm Kalksteinschicht auffüllen. Ich würde Körnung 0-16 nehmen, wäre das ok?

                  Die Schildkröte nutzt die Hinterbeine hin und wieder, zieht sie aber nach wie vor eher nach. Reagiert hat sie mit den Hinterbeinen heute aber promt als ich sie angefasst habe.
                  Habe sie außerdem heute ins Wasser gesetzt woraufhin sie ausgiebig trank.

                  Weiß jemand ob man wegen der Harnsäure was spezielles machen muss? Also außer einer wärmeren Haltung? Die Ärztin hatte glaube ich irgendwas von einer Spritze erzählt, die aber die Nieren stark belasten würde?

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                  • #10
                    Bei zu kleiner Körnung besteht die Gefahr, dass kleine Steinchen gefressen werden. Wenn es geht, würde ich die Steine etwas gröber wählen. Wichtig wäre, eine Steinplatte unter die Lampe zu tun, damit die sich aufheizt und von unten wärmt. 40 Grad wären richtig gut.

                    Gute Besserung für Deine Schildkröte, und wenn sie es wärmer hat, wird sie sicher besser wachsen können. Wahrscheinlich dachte die TÄ, die Schildkröte wäre so klein, weil sie zu wenig frisst.

                    Schöne Grüße
                    von zim

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                    • #11
                      Ich hab jetzt noch eine blöde Frage:
                      Ich habe keinen Unterbau für das Frühbeet, sondern es steht direkt auf der Erde. Um genug Platz/Abstand für die Elektrik/Lampen zu bekommen benutzen ja viele einen Unterbau für das Frühbeet. Kann ich aber nicht einfach das Frühbeet im Inneren "tiefer legen"? Natürlich so dass die Schildlröten das Frühbeet noch gut begehen können und nicht plötzlich vor einem Abgrund stehen. Aber so könnte ich den optimalen Abstand von Lampe zu Boden doch auf eine einfache Weise hinbekommen?
                      Oder ist da ein Denkfehler drin?

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                      • #12
                        Zitat von ente Beitrag anzeigen
                        Ich glaube die Tierärztin hatte 265g gewogen und die Schildkröte ist 2003 geboren. Ist das besorgniserregend?
                        Es ist für eine testudo hermanni boettgeri zumindest ungewöhnlich. Die kleinere Schildkröte auf dem Foto hat auch eine helle Kopfzeichnung. Bist du dir mit der Art sicher? Wo stammen die Tiere her?

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                        • #13
                          Sarina, mir wurden alle Tiere als testudo hermanni hermanni verkauft. Habe sie von einem Züchter.
                          Zuletzt geändert von ente; 16.07.2012, 15:31.

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                          • #14
                            t.h. hermanni bleibt kleiner als die häufiger gehaltenen boettgeris. Da passen die knapp 300g schon etwas besser ins Bild. Sie sind aber noch mal etwas wärmebedürftiger als die boettgeris. Der Tenor des Threads ist ja sowieso schon, dass die Nierenprobleme vermutlich von der zu kalten Haltung kommen.

                            Die "Standardbehandlung" zu hoher Harnsäurewerte ist das Medikament Allopurinol. Das entlastet die Nieren, so dass sie Zeit haben sich zu regenerieren. Sprich darüber vielleicht mal mit der Tierärztin. Sie hat es bisher nicht verschrieben, oder?

                            Da wir schon Mitte Juli haben: Ich würde das Tier diese Jahr nicht überwintern lassen. Achte darauf frühzeitig Licht und Wärme bereit zu stellen und das Tier ins Haus zu holen, damit es sich nicht auf den Winter einstellt.

                            Kommentar


                            • #15
                              Allopurinol

                              Hallo Ente,
                              Allopurinol entlastet nicht die Nieren. Allopurinol senkt den Harnsäurespiegel, dadurch können die Ablagerungen im Gewebe abgebaut werden! Allopurinol kann die Nieren sogar so stark belasten, daß kein Urin mehr gebildet werden kann. Außerdem können sich Nierensteine bilden. Auch müssen die Leberwerte beachtet werden. Der Flüssigkeitsbedarf bei der Gabe von Allopurinol muß genau beobachtet und die Flüssigkeitsaufnahme erhöht werden!
                              Allopurinol ist bei Gelenk- und Eingeweidegicht das gängige Mittel, nicht aber bei anderen Nierenerkrankungen! Bevor Allopurinol verabreicht wird, ist daher eine genaue Diagnose unumgänglich, ansonsten ist Allopurinol sehr schnell kontraindiziert!
                              Optimale Haltungsbedingungen sind die Grundvoraussetzung jeder Therapie.
                              Sind die Harnsäurewerte nur leicht erhöht oder sind sie extrem hoch?
                              Gruß
                              Holger

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