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Ideen um die Europäischen Landschildkröten von der roten Liste zu bekommen

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  • #16
    Zitat von tupper4ever Beitrag anzeigen
    Wieso nehmt Ihr eigentlich mein Auswilderungsidee um über Eure Züchterinformationsprobleme zu diskutieren????
    Hallo,

    vielleicht sind sie einfach deinem Beispiel vom ebenfalls nicht themenbezogenen Beitrag #7 gefolgt...

    Zitat von tupper4ever Beitrag anzeigen
    Ich wollte nur wissen ob es eine Möglicket gibt, Leute zu finden die Interesse haben eine Gattung von der roten Liste zu bekommen um Ihnen Ihren ehemaligen Stellenwert zurückzugeben.
    Aber ich bin hier anscheinend falsch......
    Ich weiß nicht, wieso du zu dieser Schlussfolgerung kommst. Lediglich dein Auswilderungsplan wurde berechtigterweise in den ersten beiden Antwortsbeiträgen kritisiert.

    Grüße

    Erik

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    • #17
      Stimmt, Themenverfehlung :ups:
      Um noch einmal auf den Auswilderungsplan zurück zu kommen, das kommt für mich aus vielen Gründen überhaupt nicht in Frage.
      1. Mögliche Einschleppung von Krankheiten und atypischen Keimen in die natürlichen Habitate
      2. Lokalformvermischungen
      3. (und da sind wir wieder bei dem abgedrifteten Thema) Der Markt von europäischen Landschildkröten ist durchaus noch nicht gedeckt, leider fehlen die Züchter/Verkäufer, die wirkliche Aufklärungsarbeit vorantreiben.
      Nur wenn dieser neue Halter dann Fehler macht und sagt "hey, die Christine hat mich nicht umfassend genug informiert, also ist sie Schuld an meinen Fehlern, nicht ich selbst", wie würdest Du dann dazu stehen? Ich habe das Tierschutzgesetz verlinkt, und was dort steht, lässt meiner Meinung nach keine Zweifel offen, wer die Verantwortung für die Tiere trägt, die er zu pflegen entschieden hat.
      Dazu verwende ich ein protokolliertes Verkaufsgespräch,welches ich mir vom Neuhalter unterschreiben lasse.
      Lg
      christine
      Zuletzt geändert von christine; 18.05.2014, 21:24.

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      • #18
        Moin!
        Zitat von tupper4ever Beitrag anzeigen
        .... Somit könnte sich der Bestand im Laufe der Jahre erholen und eine Gattung würde somit evtl von der Washingtoner Artenschutzliste genommen werden können.
        Seit der Novellierung der Bundesartenschutzverordnung 1987 - bei der es sich um eine Anpassung nationalen Rechtes an EU-Recht handelte - sind sämtliche europäischen Wirbeltiere "besonders geschützt", die nicht durch Jagd oder Fischerei genutzt werden. Seitdem haben wir die Meldepflicht (die zwischenzeitlich für einige Arten gelockert, d.h. in Nachweispflicht umgewandelt wurde) für geschützte Tiere.
        Das Washingtoner Artenschutzabkommen regelt den internationalen Handel und spielt innerhalb der EU bei europäischen Tieren nur eine untergeordnete Rolle. Allerdings basiert die Listung nicht-europäischer Arten in den europäischen Gesetzen auf dem WA.
        Wenn nicht das gesamte Gesetzeskonstrukt gekippt werden soll (was ein Ding der Unmöglichkeit ist), gibt es nur die Möglichkeit einer Ergänzung, die die individuelle Kennzeichnung und/oder die Meldepflicht für einzelne Arten aufhebt.

        Grüße vom Deich
        Sven
        Meine Freizeit habe ich der Herpetofauna Mexicos gewidmet, bin aber nicht engstirnig und interessiere mich außerdem für neotropische Herpetofauna, Geckos, kleinbleibende Schlangen (fast) aller Arten, Frösche, Schwanzlurche, Spinnentiere, Insekten, ....

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        • #19
          Welches sind denn die Ursachen dafür, dass die Europäischen Landschildkröten sich auf der roten Liste befinden? Doch sicher nicht mehr, dass so viele Tiere aus dem Urlaub mitgebracht werden.

          Ich kenne die Zustände vorort leider sehr wenig, hatte jedoch einmal den Eindruck gewonnen, dass die Tiere in ihren Heimatländern als erntezerstörende Schädlinge angesehen und entsprechend bekämpft werden.

          Wer weiß hier mehr?

          LG von zim

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          • #20
            Bis Mitte der 80er Jahre war der ungeregelte Handel mit Reptilien/Amphibien in Europa tatsächlich ein ernster Gefährdungsgrund. (Ich kenne selbst noch übereinander gestapelte Kartons voll mit frisch geschlüpften Landschildkröten - und einigen Salatblättern, wenn die Tiere "Glück" hatten - für 5 - 10 DM/Stück in fast jedem Zoogeschäft) Allerdings war auch hier der Bedarf an lebenden Tieren in der Regel nicht der Grund für die Gefährdung (Ausnahmen waren vor allem Inselformen, wie die bunten Podarcis der Balearen oder Macrovipera l. hansschweizeri). Außerhalb der EG, z.B. in marokkanischen Souks findet man immer noch Verkaufsstände, die z.B. Musikinstrumente aus Schildkrötenpanzern zu Hunderten anbieten.
            Seitdem haben wir ein generelles Naturentnahmeverbot für geschützte Tiere. Daß sich die meisten Populationen trotzdem im Abwärtstrend befinden liegt an anderen Gründen, vor allem Habitatsverlust und Pestizid-/Düngeeinsätze in der Landwirtschaft.
            Zuletzt geändert von abronia; 24.05.2014, 14:58. Grund: Ergänzung
            Meine Freizeit habe ich der Herpetofauna Mexicos gewidmet, bin aber nicht engstirnig und interessiere mich außerdem für neotropische Herpetofauna, Geckos, kleinbleibende Schlangen (fast) aller Arten, Frösche, Schwanzlurche, Spinnentiere, Insekten, ....

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            • #21
              Zitat von abronia Beitrag anzeigen
              Daß sich die meisten Populationen trotzdem im Abwärtstrend befinden liegt an anderen Gründen, vor allem Habitatsverlust und Pestizid-/Düngeeinsätze in der Landwirtschaft.
              Vielen Dank für diese Info. Das ist nachvollziehbar. Es macht aber auch deutlich, dass Auswilderung nicht der richtige Weg sein kann, selbst wenn man von den Risiken wie Krankheit und Vermischung der Unterformen absieht.

              LG von zim

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              • #22
                Hallo

                darin sehe ich häufig sogar das Hauptproblem.
                Wie will man etwas auswildern, was eigentlich keinen lebensgeeigneten Lebensraum mehr vorfindet?
                Artenschutz/Bestandsschutz mit Auswilderung bringen nur etwas, wenn man zugleich die natürlichen lebensräume der betreffenden Tiere mit schützt.
                lg Dagmar

                Nominat= taxonomischer Begriff = keine Farbe
                Bock = männliches Huftier, Haltung im Terrarium nicht artgerecht

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                • #23
                  Es kann aber doch nicht die Lösung sein, irgendwann Tieger, Pandas und Eisbären zu Hause zu züchten und privat zu halten, weil der verantwortungslose Teil der Menschenheit die Natur für diese Tier unmöglich macht.

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                  • #24
                    Die Evolution unterliegt dem Wandel, das war schon immer so, sonst hätten wir ja noch die Dinosaurier und manch Anderes.

                    Die Schildkröten haben es, zugegebener Maßen, lange geschafft. Ich hoffe ja, dass sie es auch noch lange weiter schaffen, aber da müssen sich ein paar Dinge grundlegend ändern.

                    Kommentar


                    • #25
                      Hallo,

                      bei den allermeisten Arten und Lokalformen der europäischen Landschildkröten traue ich mich mal zu behaupten, daß eine Auswilderung, welche aus schon erwähnten Gründen weder einfach noch unbedingt sinnvoll wäre, gar nicht nötig wäre wenn:
                      1. die natürlichen Lebensräume geschützt werden würden, indem Brandrodung unterbeleibt, die tausende von Tieren jedes mal das Leben kostet und ganze Populationen vernichtet. Indem man noch einigermaßen natürliche Habitate, was meist sowieso schon nur noch Sekundärhabitate sind, unter Schutz gestellt werden würden und unberührt bleiben.
                      2. keine Tiere mehr von Einheimischen als "Schädlinge" erschlagen werden würden.
                      3. Illegale Entnahme und Verkauf / Export unterbleibt.

                      Eine Auswilderung bringt Nichts wenn der Lebensraum, natürliches Nahrungsangebot und die Brutgebiete nicht mehr vorhanden sind.
                      Und wenn dies alles passen sollte, dann würde es nur Sinn machen, vor Ort mit ansässigen Elterntieren der dortigen Lokalformen die Tiere nachzuziehen und wieder auszuwildern.

                      liebe Grüße
                      Carmen

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                      • #26
                        Ich hab es ja endlich auch verstanden

                        Anscheinend ist der Mensch einfach nicht gemacht um zu erhalten, sondern nur zum Vernichten da. Ich dachte nur man hätte mittlerweile so viel Aufklärung betrieben und missioniert, dass es auch "Naturvölker " verstanden haben sollten sich um die eigene Heimat zu kümmern und nicht alles zu zerstören was Gott Ihnen geschenkt und anvertraut hat.
                        Schade, aber ich denke unser Planet kann erst wieder genesen, wenn wir Menschen uns selbst ausgerottet haben. Was uns trotz VERSTAND allerdings zu den überflüssigsten Lebensformen macht.

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                        • #27
                          Zitat von zim Beitrag anzeigen
                          Die Evolution unterliegt dem Wandel, das war schon immer so, sonst hätten wir ja noch die Dinosaurier und manch Anderes.
                          Naja, Evolution ist schlecht mit einem Aussterbeereignis zu begründen.

                          Kommentar


                          • #28
                            Zitat von tupper4ever Beitrag anzeigen
                            Es kann aber doch nicht die Lösung sein, irgendwann Tieger, Pandas und Eisbären zu Hause zu züchten und privat zu halten, weil der verantwortungslose Teil der Menschenheit die Natur für diese Tier unmöglich macht.
                            Nicht zu Hause aber in Zoos. Die sind eben Profis dafür, denn zum Auswildern gehört mehr als ein Haustier in die Natur zu entlassen.

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                            • #29
                              Tja, wenn das mit Wiederansiedlungsprojekten so einfach wäre. Seit Jahren läuft in der Schweiz ein entsprechendes Projekt für Emys orbicularis. Dazu existiert von der zuständigen Aufsichtsbehörde ein Papier mit den Richtlinien, welche in jedem Fall strikte einzuhalten sind. Grundsätzlich wird dabei die Priorität auf den Schutz bestehender Populationen gesetzt. Dort wo man die Verstärkung von Populationen durch gezielte Wiederansiedlung in Erwägung zieht, bestehen ganz klare Vorgaben

                              - zu den Tieren (Art, Unterart, Genotyp/Haplotyp, ...)
                              - zu den Wiederansiedlungsgebieten (Höhenlage, Fläche, Lebensraumbereiche, Eiablageplätze, Ressourcenangebot, ...)
                              - zur Vorgehensweise (Dauer, Anzahl Individuen pro Jahr, Alter, Geschlechtsverhältnis, ...)
                              - zur Herkunft der Tiere (Zuchtinfrastruktur, Gewährleistung des richtigen Genotyps, Nachhaltigkeit und Verfügbarkeit, ...)
                              - zur Erfolgskontrolle (Monitoring, Zeitpunkt, Verantwortlichkeiten, ...)
                              - zur Kommunikation (Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikationskanäle, Inhalt, Umfang, spezielle Stellen, ...)

                              Alle diese Vorgaben werden durch die zuständige Stelle kontrolliert und eng überwacht. Erst wenn alle Vorgaben einwandfrei erfüllt sind, wird grünes Licht gegeben. Ein spezielles Augenmerk wird auf die Herkunft der Tiere geworfen, denn obschon sich in Schweizer Gartenteichen viele Europäische Sumpfschildkröten tummeln, war/ist es äusserst schwierig und zeitraubend, die richtigen Tiere zu finden um passende Zuchtgruppen zusammenstellen zu können.

                              Ich hoffe, damit aufgezeigt zu haben, dass es keinesfalls reicht, bei Privathaltern überzählige Tiere einzusammeln und irgendwo freizusetzen. Gerade bei den Landschildkröten besteht ein ziemliches Artendurcheinander, denn viele Halter wissen nicht einmal, welche Unterart sie halten und züchten trotzdem mal locker drauf los. Das Ergebnis sind Hybriden ohne Ende. Kommt dazu, dass ein guter Teil der Landschildkröten in Privathaltung von einem Herpesvirus und/oder Amöben befallen ist, was zwar den Tieren lange Zeit nicht unbedingt anzusehen ist, für andere Tiere im gleichen Lebensraum, insbesondere bereits vorhandene Schildkröten, aber durchaus eine grosse Gefahr darstellt.

                              Aus all diesen Gründen ist von wilden Auswilderungsprojekten dringend abzuraten, zumal man sich auch sehr schnell jenseits der Legalität bewegt.

                              Gruss Dieter

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                              • #30
                                Landschildkröten und Sumpfschildkröten

                                Zu dieser Diskussion ist einzuwerfen, dass die Berner Konvention zum Schutz der Wildtiere (welche für ganz Europa gilt) tatsächlich revisionsbedürftig ist. Dort werden kollektiv alle europäischen Amphibien und Reptiien unter Schutz gestellt - obwohl zahlreiche Arten, wie z.B. die bereits erwähnte Mauereidechse kaum gefährdet sind, sondern sich im Gegenteil gar immer mehr ausbreiten. Auch im Mittelmeerraum gibt es etliche Arten die Kulturfolger sind und sich selbst mitten in Dörfern und Städten breit machen, wie etwa die Mauergeckos.
                                Ob die Landschildkröten-Bestände in Italien, Spanien, Frankreich und dem Balkan wieder befriedigend gewachsen sind, wäre wissenschaftlich abzuklären. Jedenfalls gibt es auch
                                Bestände an Orten wo sie eingeschleppt wurden und nicht hin gehören, z.B. auf den Balearen. Der Schutz müsste auch regional eingeengt werden - Arten die in Deutschland Schutz bedürfen sind andernorts häufig!

                                Zum Beitrag von Fritzli ist noch anzumerken, dass die Ansiedlung von Sumpfschildkröten in der Schweiz sehr dubios ist. Es fehlt jeglicher Beweis dass diese Art natürlicherweise in den letzten 6000 Jahren in der Schweiz vorkam. Funde aus dem Mittelalter gehen auf Importe
                                aus Frankreich und Italien zurück, da die Sumpfschildkröten eine erlaubte Fastenspeise waren. Schon damals gab es einen sehr regen Austausch von Gütern über die Grenzen. Sumpfschildkröten waren in der warmen Jahrszeit leicht zu transportieren und als Kuriosum diesseits der Grenze brauchbare Handelsware.

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