Testudo Horsfieldii macht mir Sorgen

[Sarah 931]

Hallo!
Ich besitze seit ca. 5 Jahren eine männliche Vierzehenlandschildkröte. Ich habe ihn damals in einer Zoohandlung gekauft, auf die Verkäufer gehört und ihn in ein Terrarium gesetzt. Winterschlaf hat immer prima geklappt und eigentlich hat er sich schön entwickelt, außer einer leichten Höckerbildung (wahrscheinlich durch die Terrarienhaltung)... Nach einigen Jahren dieser Haltung und unzähliger Informationsbeschaffung, waren wir der Meinung, ein Freigehege muss her. Diesen Sommer ist er eingezogen und er hat sich auch gut eingelebt. Nur leider bereitet er mir seit einigen Wochen Sorgen... Vor ca. 2 Wochen war er noch draußen und es fing an, dass er sich nur noch tief vergraben hat. Gefressen hat er nur, wenn man es ihm direkt vor die Nase gelegt hat. Nach ein paar Bissen hat er sich sofort wieder vergraben. Ich habe ihn dann nach Hause geholt, um ihn besser im Blick zu haben. Außerdem fiel die Außentemperatur stark und es regnete viel. Hier im Terrarium ist aber das selbe Bild. Den ganzen Tag ist er eingebuddelt und würde nichts fressen, wenn man ihn nicht mal in die Nähe des Fressens setzt. Die Augen sind klar, die Nase ist frei, nur Kot setzt er nicht ab...aber ist ja klar wenn er nichts frisst. Bereitet er sich jetzt Anfang September schon auf den Winterschlaf vor? Oder habt ihr eine Antwort? Wollte ihn demnächst mal baden und eine Wurmkur machen...

[Sarina]

Hallo,

deine Schildkröten bekommt draußen den Jahresverlauf viel besser mit. Es kann gut sein, dass sie sich jetzt schon auf die Winterstarre vorbereitet, es ist ja auch wirklich unangenehm geworden.

Mit dem Terrarium wirst du da jetzt auch kaum noch gegensteuern können. Die Schildkröte ist in ihren Rhythmus.

Wenn du die Schildkröte in dieser Vorbereitungsphase ausbuddelst und ihr Futter aufdrängst, das sie dann aber nicht mehr richtig verdaut weil sie dafür schon zu "schläfrig" ist, kann das im schlimmsten Fall im Winter tödlich enden. Schildkröten müssen ihren Darm vor der Winterstarre nicht völlig entleeren, wie das noch in manchen Büchern steht, aber bis zum letzten Tag fressen ist auch nicht gut.

Es wäre aber auch möglich, dass die Schildkröte krank ist, Würmer hat o.ä. Eine Kotprobe sollte spätestens im August untersucht sein, damit du noch 6 Wochen volle Aktivität hast für die Therapie. Jetzt ist es dafür zu spät.

Wenn ich von der Schildkröte den Sommer über einen gesunden Eindruck gehabt hätte, würde ich sie jetzt draußen lassen und ihr die Entscheidung überlassen, wie lange sie noch fressen will und wann sie sich vergräbt. Wenn dir die Winterstarredauer dann insgesamt zu lang wird, kannst du sie z.B. im Januar aufwecken und im Terrarium halten. Im Frühjahr kommt die Schildkröte mit dem vergleichsweise dunklem Terrarium besser klar als im Herbst. Aber ich hab die Schildkröte nie gesehen und weiß nicht ob sie gesund ist. Ihr Verhalten könnte auch ein Zeichen für eine Krankheit sein, und dann wäre die Winterstarre vielleicht schlecht.

Grundsätzlich ist ein Frühbeet oder noch besser Gewächshaus gut, um die Aktivitätsperiode im Herbst und Frühjahr etwas zu verlängern.

[Dani]

Hallo Sarah,

wenn Deine Schildkröte keinen Kot absetzt, könnte es vielleicht sein, dass sie im neuen Freigehege Steine, Sand, Mulch oder ähnliches gefressen hat und nun eine Verstopfung oder gar einen Darmverschluss hat? Setzt sie inzwischen beim Baden Kot ab?

Liebe Grüße

Dani

[Daniel Hofer]

Die Vierzehen-Schildkröte ist ein Bewohner der weiten Steppen Zentralasiens - mit heissen Sommern und kalten Wintern. Im Sommer, bei grosser Trockenheit soll sie einen "Sommerschlaf" halten und im Winter ist sowieso Ruhezeit. Damit ist sie T. horsfieldi vorallem im Frühling und dann noch etwas im Herbst aktiv. In Mitteleuropa ist
es schwierig dass idelae Klima nachzuahmen, sie gelten deshalb als eher heikel in der Haltung. Das einbuddeln ist ein sehr natürliches Verhalten.

[read_only]

Vor ca. drei Jahren wäre das für Dani vielleicht informativ gewesen...