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Hibernationstemperatur T.horsfieldii

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  • Hibernationstemperatur T.horsfieldii

    An alle, die Erfahrung mit T.horsfieldii's haben!

    Interessiert habe ich die Aussage der "Vinkes" gelesen, die gegen eine sehr kalte (unter 4°C) Temperatur sind. Ich hoffe sie da korrekt zu zititeren :-)
    Auch die Züchterin, bei der ich heuer zwei Babies gekauft habe überwintert ihre T.horsfieldii genauso wie die Thb! (Sie hält die Kleinen übrigens auch relativ feucht).
    Nun würde mich interessieren ob es dazu irgendwelche Untersuchungen/Studien/wissenschaftliche Berichte oder wenigstens persönliche Erfahrungswerte gibt??

    Liebe Grüße aus Wien, wo wir derzeit schneeregen haben!
    Gabi

  • #2
    Re: Hibernationstemperatur T.horsfieldii

    hallo wienerin, das würde mich jetzt auch mal interessieren! ich wüsste gern mal argumente, die gegen eine kühlere überwinterung sprechen.ehrlich gesagt,verwirrt mich das nun ziemlich.meine schildkröte hat den letzten winter auch super erholt überstanden bei 2-4 °C.dieses jahr ist es bei mir ein anderer kühlschrank,aber iese schwankungen die ich im anderen betreff genannt habe, sind wirklich nur von ganz kurzer dauer.die temp.bewegt sich bis auf diese kurzen ausnahmen im bereich zw.2und 4 °C.

    wie ist das eigentlich? passt sich die schildkröte genausoschnell der bestehenden temp.an,wie diese sich verändert? ich glaub eigentlich nicht-und deshalb denke ich ja auch, dass sich die sk auf eine temp. bei ca.3°C einpendeln wird,oder???

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    • #3
      Re: Hibernationstemperatur T.horsfieldii

      Hallo Gaby,
      hallo Jenne,

      eins vorab, es führen viele Wege nach Rom und wir wollen auch nicht sagen, dass du (Jenne) etwas falsch gemacht hast mit der kühleren Überwinterung. Unsere Erfahrungen waren nur anders. Und die Bedenken sind, dass es bei der Nähe zum Frost eben gefährlicher ist, wenn die Temperatur mal unerwünscht abfällt.

      Nun zur Frage von euch nach weiteren Erfahrungen. Der umfangsreichste und beste Artikel in der letzten zeit stammt von Christoph Fritz und Beate Pfau. Letztere überwintert laut Artikel ihre T. horsfieldii im Kühlschrank bei 5-6 °C und weist übrigens auch explizit darauf hin, dass sie ebenfalls ein gewisses Maß an Feuchte brauchen. Die Temperaturen bei der Überwinterung der Steppenschildkröten bei Christioph Fritz sind nicht angegeben, würden sie stark abweichen, hätten die beiden das aber bestimmt erwähnt. Interessant in diesem Zusammenhang ist noch, dass die beiden Autoren viel aus Freilanduntersuchungen zitieren. Sie schreiben dort u.a.:

      "In den meisten Gebieten beginnt die Sommerruhe bereits im Mai. Sie geht oft direkt in die Winterruhe über, nur selten können Tiere im Herbst beobachtet werden. Temperaturangaben aus den Bauen während des Sommers liegen uns nicht vor. Im Winter wurden zwischen 5 und 10 °C gemessen, sowohl Luft- als auch Körpertemperatur."

      Den ganzen Artikel, der wirklich sehr empfehlenswert ist, gibt es hier:

      FRITZ, C. & B. PFAU (2002): Pflege und Vermehrung der Steppen- oder Vierzehenschildkröte Testudo horsfieldii. - Radiata, Haan, 11 (4): 21-41.

      Wir meinen uns auch erinnern zu können, dass es den irgendwo online gibt. Vielleicht meldet sich Beate ja selbst

      Beste Grüße
      Thomas & Sabine



      [Editiert von Vinke am 23-10-2003 um 21:57 GMT]

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      • #4
        Re: Hibernationstemperatur T.horsfieldii

        Hallo! Die Erinnerung täuscht nicht (ist ja auch noch nicht so lange her): hier ist der genannte Artikel online zu finden:

        http://dght.de/ag/schildkroeten/pdf/horsfield.pdf

        Grüsse- Jutta

        Kommentar


        • #5
          Re: Re: Hibernationstemperatur T.horsfieldii

          jutta schrieb:
          Hallo! Die Erinnerung täuscht nicht (ist ja auch noch nicht so lange her): hier ist der genannte Artikel online zu finden:

          http://dght.de/ag/schildkroeten/pdf/horsfield.pdf

          Grüsse- Jutta
          Aua! Ist das peinlich 8)

          Gruß
          Thomas & Sabine

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          • #6
            Re: Re: Hibernationstemperatur T.horsfieldii

            Hallo Ihr,

            oh danke für die Blümchen...

            Da Ihr mich direkt angesprochen habt, hier noch ein paar genauere Angaben: Die Temperatur von 5-6 °C, bei der ich meine Tiere überwintere, erklärt sich ganz einfach - kühler schafft's mein Schildkröten-Kühlschrank nicht! Die Temperaturen in Christoph's Keller liegen wohl ein kleines bisschen höher, genaue Angaben habe ich aber nicht. Er stellt die Steppenschildkröten-Kiste in die kühlste Ecke seines Erdkellers. Die Testudo hermanni überwintern auch bei ihm im gleichen Raum wie die Steppenschildkröten, allerdings weiter vorne. Steppenschildkröten scheinen aber gegen starke Temperaturschwankungen empfindlicher zu sein als Griechische, deshalb muss man die Kellertemperatur stärker überwachen - beim Kühlschrank übernimmt das der Thermostat. Und beim Erdkeller die dicke Wand.

            Wie Thomas und Sabine schon schreiben, muss man bei sehr niedrigen Durchschnittstemperaturen halt immer aufpassen, dass die Temperatur nicht nach unten in den gefährlichen Bereich abrutscht. Ich weiss zwar nicht, ab welchen (Minus-)Temperaturen wirklich Schäden eintreten, aber ich habe schon frostgeschädigte Schildkröten gesehen - das ist nicht schön. Die Tiere werden blind und manche haben Hautschäden. Wenn die Temperatur von 2-4°C zuverlässig gehalten werden kann und sicher nicht unter 0 °C sinkt, ist das auch okay. Jenne Du hast recht, in der Kiste mit dem Substrat schwanken die Temperaturen nicht so stark wie außerhalb der Kiste. Wenn die Tempertur außen auf zwei Grad abfällt, dauert es eine ganze Zeit, bis auch die Schildkröte auf zwei Grad runtergekühlt ist. Übrigens: Wenn man Flaschen mit Wasser in die leeren Fächer des Kühlschranks legt, schwankt die Temperatur darin viel weniger. Für den Keller kenne ich leider keinen derartigen Trick.

            Im Kühlschrank trocknet alles ziemlich schnell aus, daher meine Empfehlung, das Substrat auch bei Steppenschildkröten etwas feucht zu halten. Schließlich ist es in der Erde in der Heimat der Schildkröten ja auch nicht völlig bröseltrocken! Zu trockene Luft begünstigt beim Menschen Infektionskrankheiten. Wie's bei Schildkröten ist, weiss ich nicht, aber ich denke, dass ihnen völlig trockene Luft auch nicht bekommt, deshalb feuchte ich die Umgebung der Tiere an. Christoph packt seine Tiere in ziemlich trockenes Laub-Erdegemisch, denn im Keller trocknet das Substrat ja nicht weiter aus. Dass die Steppenschildkröten bei uns beiden nicht den ganzen Winter im Matsch sitzen, ist klar - das würden sie natürlich nicht vertragen. Christph's Testudo hermanni sitzen übrigens tatsächlich etwas feuchter als die horsfieldiis.

            Also, lasst Euch nicht verunsichern! Wie Thomas und Sabine schon geschrieben haben: Es führen viele Wege nach Rom. Man sollte sich halt an dem orientieren, was schon bekannt ist - und immer den Verstand einschalten und die Angaben mit anderen und mit den eigenen Erfahrungen vergleichen und nicht alles kritiklos übernehmen.

            Euren Schildkröten eine gute Winterruhe und Euch viel Spass beim Lesen wünscht
            Beate

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            • #7
              Re: Hibernationstemperatur T.horsfieldii

              Herzlichen Dank für die Erfahrungsberichte und den Hinweis auf den Artikel!

              Liebe Grüße
              Gabi

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              • #8
                Re: Re: Hibernationstemperatur T.horsfieldii

                ich habe grad nach meiner schildkröte gesehen.da hab ich bemerkt, dass der fühler vom thermometer durch das graben meiner schildkröte nicht mehr in der erde war.jetzt, wo es wieder drin ist, beobachte ich weiter.denn ich hab ja nen probelauf gemacht und da lag alles im grünen bereich.deshalb hab ich mich schon gewundert warum die temp.so sehr schwanken...wasserflaschen sind bis zur decke drin gestapelt!
                ich meld mich wenns was neues gibt!

                jenne

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                • #9
                  Re: Hibernationstemperatur T.horsfieldii

                  Ein herzliches Hallo an alle horsfieldii-Einwinterer

                  Zum einen möchte ich den Beitrag nicht nochmal tippen, deshalb verweise ich jetzt einfach auf den Link:

                  http://www.dghtserver.de/foren/viewtopic.php?TopicID=16594

                  Dann möchte ich vielleicht noch anmerken, dass viele horsfieldiis, die als Wildfänge zu uns kamen, oft so seltsame Panzeroberflächen-Unregelmässigkeiten aufweisen, die wie Narben aussehen. Das Material scheint auch später noch teilweise abzuschilfern. Ich halte das für ehemalige Spuren einer zu feuchten Überwinterung. Diese Erscheinung verstärkte sich bei meinem alten Männchen dadurch, dass ich es in einem Winter, damals noch unwissend, relativ feucht einwinterte. Das werde ich nie wieder machen!

                  Zum anderen ist mir mit meinen Steppenschildkröten das Malheur passiert, dass ich sie bei den Vorbereitungen auf meiner Terrasse über Nacht stehen hatte und es bekam unerwartet richtig Frost. Die Tiere waren am Morgen in ihren Boxen bei minus 5°C beinhart gefroren! Ich taute sie im Kühlschrank bei 2 - 4°C wieder auf. Sie erfreuen sich noch heute bester Gesundheit und zeigten auch nach dieser Winterruhe keinerlei Folgeerscheinungen dieser Panne

                  Besonders T. horsfieldii wird nachgesagt, sie hätten eine Art "Frostschutzmittel" im Blut, da selbst Tiere, die in Deutschland im Freiland nur kurz unter der Oberfläche überwintert hatten, dies wunderbar überstanden.

                  Ich wäre daher bei einer Temperatur von minus 0,2°C überhaupt nicht beunruhigt, solange die eigentliche Temperatur bei 2-4°C liegt. Eher bei T. hermanni oder T. marginata, aber nicht bei den Steppenschildkröten. Da die Steppenschildkröten aber viel eher auf Temperaturschwankungen mit Höher- oder Tiefergraben reagieren, als die "echten Europäer", würde ich nach einem Kühlschrank suchen, der die Temperatur besser konstant hält. Diese Schildkröten reagieren ja sogar auf Luftdruckschwankungen trotz gleichbleibenden Temperaturen. In den wärmeren Winterphasen bei Hochdruck werden meine horsfieldiis sogar bei 2 - 4°C aktiv und wollen aus dem Kühlschrank raus!

                  Schöne Grüsse

                  Eva

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                  • #10
                    Re: Hibernationstemperatur T.horsfieldii

                    Hallo,

                    mir ist dasselbe wie Eva vor fünf Jahren passiert. Im Überwinterungsraum gab es plötzlich heftigen Frost und meine THB und Marginatas waren steinhart gefroren. Darauf 'taute' ich sie langsam auf und siehe da, es nahm keine Schildkröte Schaden. Ich glaube, dass kurzzeitiger Frost auch den mediterranen Schildkröten nichts ausmacht. Meine Schildkröten waren bis gestern im ungeheizten Frühbeet, obwohl wir hier im Raum München im Augenblick Nachts etwa -8 Grad haben. Im Frühbeet waren es dann +2 Grad. Jetzt sind sie bei +5 Grad in der Garage. Meine Einstellung ist auf jeden Fall, die Schildkröten lieber etwas kälter, als zu warm überwintern.

                    Gruss Thomas

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                    • #11
                      Re: Re: Hibernationstemperatur T.horsfieldii

                      Thomas1 schrieb:
                      Ich glaube, dass kurzzeitiger Frost auch den mediterranen Schildkröten nichts ausmacht. .... Meine Einstellung ist auf jeden Fall, die Schildkröten lieber etwas kälter, als zu warm überwintern.
                      Hallo Thomas

                      Genau die gleiche Einstellung habe ich auch. Zu warme Einwinterung ist für die mediterranen Arten sicher schädlicher, als zu kalt. Obgleich ich annehme, dass für diese Arten die geeignetste Temperatur bei 4°C liegt. Alles andere ist sehr wahrscheinlich ein Toleranzfaktor.

                      Mir berichtete z. B. ein Herr, der in Griechenland ein kleines, privates Schildkrötenschutzprojekt betreibt, dass er dort letzten Winter adulte marginatas in seiner Station hatte, die über ca. 5 Wochen lang bei bis zu minus 12°C auf dem Boden sitzend eingefroren waren. Der Frost kam so dermassen überraschend, dass sich die Tiere nicht eingegraben hatten. Einziger Schutz für die Tiere waren wenige Decken und Pullover, die er über die drei Tiere legte, um das Schlimmste zu verhindern. Nach dieser langen Zeit mit so starkem Frost, der in Griechenland wirklich extrem selten ist, hatte er die Tiere jedoch abgeschrieben. Er wunderte sich nicht schlecht, als die 3 bei Tauwetter wieder munter durch das Gehege dackelten.

                      Ein weiteres Erlebnis: Eine Schildkrötenhalterin übersah ein geöffnetes Fenster im Überwinterungskeller. Sämtliche Schlüpflinge des Jahrganges waren ca. eine Woche lang bei minus 8°C eingefroren. Als sie die Panne bemerkte, taute sie die Kleinen langsam auf und bemerkte, dass es keiner einzigen geschadet hatte. Es blieben auch keine Spätfolgen spürbar. Die Schildkröten vertragen an Frost sehr wahrscheinlich mehr, als wir ihnen zutrauen würden.

                      Andererseits hört/liest man immer wieder von Schildkröten, die nach dem Winter im Freiland Erfrierungen aufweisen. Da wäre ich mal neugierig, ob das vielleicht mit zusätzlicher Feuchtigkeit oder mit noch niedrigeren Temperaturen, als minus 10 oder 12°C zu tun hat.

                      Beate, vielleicht weisst Du darüber genaueres, bei welchen Temperaturen die Schildkröten, die Du mit Frostschäden gesehen hattest, eingewintert waren. Vielleicht gibt es so eine Art Schallgrenze für Minusgrade.

                      Neugierige Grüsse

                      Eva

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                      • #12
                        Re: Hibernationstemperatur T.horsfieldii

                        ich kann nur jedem, der das liest und seine schildkröten gern hat, empfehlen,jetzt kein risiko einzugehen oder leichtsinnig zu werden und irgendwelche experimente bei der überwinterung zu machen!!!
                        vor 6 jahren hat meine ganze familie rotz und wasser geheult, als es nachts aufm dachboden minus 10 grad war und ein weibchen erst nach zwei tagen wieder regungen zeigte. sie hat keine schäden behalten und überwintert jetzt im kühlschrank, wo die temperatur konstant bei 3 grad liegt.

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                        • #13
                          Re: Re: Hibernationstemperatur T.horsfieldii

                          Charlotte schrieb:
                          ich kann nur jedem, der das liest und seine schildkröten gern hat, empfehlen,jetzt kein risiko einzugehen oder leichtsinnig zu werden und irgendwelche experimente bei der überwinterung zu machen!!!
                          Hallo Charlotte

                          Du hast natürlich vollkommen recht: Experimente darf man mit den Schildkröten auf keinen Fall machen, aber "Unfälle" gibt es immer mal, sehr wahrscheinlich sogar auch in der Natur.

                          Die aufgezeigten Beispiele sind natürlich unbeabsichtigte Extrembeispiele. Von einer Nachahmung ist dringend abzuraten!!!

                          Schöne Grüsse

                          Eva

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                          • #14
                            Re: Hibernationstemperatur T.horsfieldii

                            Guten Tag,

                            als ich unsere Steppenschildkröte gegen Ende des letzten Jahrtausends kennenlernte lebte diese Sommers wie Winters im ungeheizten Klavierzimmer im Wäscheberg. Während der Wintermonate ward es dort bitterkalt. Im sozialen Wohnungbau mit Ofenheizung war eine Gebäudegrundversorgung mit Wärme unbezahlbar. Aber im Frühjahr wenn die Märzsonne den Wäscheberg erwärmte tauchte das Tier auf um Sonne zu tanken.

                            Dann wurden die Lebensumstände verändert. Überwintert wurde fortan in einem Postbehälter 2 mit Laub und Lapppen im Schrank unterm Doppelkastenfenster. Zur Verdeutlichung. Das ist eine Art bautechnischer Kühlschrank ausm vorletzten Jahrhundert. Hinten dünne Außenwand, oben Fensterbrett, darüber das Holzkastendoppelfenster und nach innen zur Küche 2 Flügeltüren. Jahrelang verlief dies unbedarft bis auf einen sehr regnerischen Winter, wo das Tier mitten im Februar wegen Blauschimmelbefall abrupt die Winterruhe abbrechen mußte.

                            Jahrtausendwende und Gebäuderekonstruktion folgten. Veraltetes wie Fensterschränke und Ofenheizung wurden abgerissen und durch zeitgemäßeres ersetzt. Die Konsequenz: Selbst im Treppenhaus, wo früher während der lichtarmen Zeit, als sich Außentoiletten noch in bizarre Eisgebirge verwandeln konnten... Mit Zentralheizung sinkt die Temperatur nie mehr unter 10°.

                            Die Schildkröte hatte ohnehin beschloßen den Winter outdoor zu verbringen. Im Zuge der Moderniesierung hatten sich ihre Lebensumstände von 4m² Balkon auf 180m² Dachjuchhee verbessert.Sie war im Herbst trotz tagelangem Suchen und Rufen nicht aufzufinden. Ich überließ sie ihrem Willen, mit den Worten. "Bambi, das wird nüscht. Winter ist naßkalt. Du weißt das." Tja. Dann stand das Tier Mitte November nach tagelangen Regenfällen vor der Tür und kratzte. (Lautes nerviges Kratzen ist immer wieder ein sicheres Zeichen für Unzufriedenheit im Unterschied zu leisem Scharren und Graben). Das wurde auch in den 2 folgenden Jahren nicht wirklich besser. Wie gesagt. Selbst ungeheizte Räume sinken nie mehr unter 10°.

                            Letztes Jahr vermittelte mir das www just an dieser Stelle die verrückte Idee der Kühlschranküberwinterung. Klang einleuchtend. Probleme wie folgt: Das komplette soziale Umfeld, ausnahmslos von Arbeitskollegen bis Zechkumpanen schrie entsetzt auf. Ob ich des Wahnsinns fette Beute? Das sind doch keine Aliens (mittlerweile sind es zwei Steppenschildkörten). Mach den Kühlschrank aus. Der Strom ist so teuer. Warum vom Bewährten abweichen? Deine Experimentierlaune bringt die Tiere noch ins Grab. Eine gehörige Portion Starrsinn. Das wird jetzt so gemacht. Basta. Die werden schon wissen was sie ins Netz tun. Dann nagten doch die Zweifel. Moment mal. Regelmäßig wiegen aber nicht ausgraben? Wie geht das denn? Ob dit man jutjeht?

                            Lange Rede kurzer Sinn.

                            Dieses Jahr sehe ich den Dingen bedeutend gelassener entgegen. 1-2 mal die Woche lüften reicht vollkommen. Gelegentlich mit der Taschenlampe Lichtreflexe kontrollieren. Daß ein Energiesparkühlschrank über Nacht bei Stromausfall zur Tiefkühlhalle mutiert halt ich für Propaganda. Sicher. Der Teufel steckt im Detail, aber es war ein großes Glücksmoment als im Frühjahr der Kälteschlaf für beendet erklärt, die Tierchen ihr Tagwerk aufnahmen, also ob nüscht gewesen sei. Das hat mein Vertrauen in die hier manchmal rüde vorgetragenen Pflegetipps etwas gestählt.

                            In der Hoffnung Hilfreiches beigetragen zu haben verbleibt

                            herzlichst pflugente

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                            • #15
                              Re: Hibernationstemperatur T.horsfieldii

                              Liebe Pflugente (Sie sind doch weiblich ???),

                              darf ich Ihnen sagen, dass ich Ihren Beitrag mindestens genauso charmant finde, wie Sie Ihre Vierzehenlandschildkröten?
                              Selten hat es mir so viel Freude bereitet, einen Beitrag in unserem Forum zu lesen.

                              Vielen Dank.

                              Wolfgang Bischoff
                              Redakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"

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