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Sandfresser

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  • Sandfresser

    Hallo,

    vielleicht kann mir jemand auf die Schnelle helfen:
    Einer meiner Leopardgeckos frisst enorm viel Sand. Ich habe bisher ein recht hartes Gemisch aus Spielsand und Lehmpulver. Da so viel Sand gefressen wird, daß schon Verstopfungen und Verletzungen der Schleimhäute auftreten, will ich morgen den gesamten alten Sand rausholen und durch neuen ersetzen. Meine Tierärztin hat mir dazu geraten "Kalziumsand" zu nehmen da dieser sehr fein gemahlen ist und beim fressen noch zusätzlich Kalziumversorgung sicher stellen würde. Nun würde ich erstens gerne wissen ob es wirklich was bringt oder ob es sich dabei nur um Geldschneiderei handelt und zweitens ob ich diesen Sand auch wieder mit Lehm mischen soll. Ich schätze mal zum bewegen und laufen der Geckos wäre mit Lehm angenehmer, aber ich habe Sorge das beim Verschlingen von einzelnen Sand/Lehm-Bröckchen dann dieselben Probleme auftreten wie jetzt.

    Hat da vielleicht jemand schon Erfahrung gemacht und würde sie mit mir teilen? Würde mich freuen wenn mir jemand von Euch helfen kann.

    Mit besten Grüßen

    Störtebeker

  • #2
    Also in meinem Reptilienkrankheiten-Buch gibt es ein fieses Bild von einer Schildkröte, die ganz viel Kies gefressen hat und dies ganz offensichtlich nicht überlebt hat. Zu dem Bild gibt es auch einen Text, der besagt, dass einige Reptilien bei Kalziummangel anfangen Steine und Sand zu fressen. Sie versuchen so wohl irgendwie dem Mangel zu beheben.

    Ich kenne mich da nun nicht so sehr aus und auch von Geckos hab ich nicht so viel Ahnung. Aber wenn man nach dem Text hier geht, würde ich der Ärztin schon glauben schenken. Bekommen deine Geckos mit Vitamin-Minerallstoff-Puder bestäubte Insekten (weis nicht ob Geckos sowas auch brauchen, meine Echsen bekommen ihr Kalzium darüber)?

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    • #3
      Mir erscheint der Lehmanteil Deines Bodenrundes zu niedrig.
      Wenn Du eine richtige " Matschepampe" anrührst , auf dem Boden versteichst
      und ( selbstverständlich vor dem Einsetzen des Tieres / der Tiere ) trocknen läst, gibt es keine Lehm/Sand - Krümel. Allenfalls entstehen hübsche Risse im Substrat aber die können bekanntlich nicht gefressen werden.
      Natürlich musst Du den Kalzium- Vitamin- und sonstigen Mineralstoffbedarf beim Füttern mitliefern.

      Gruß Peter

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      • #4
        Ja, Leopardgeckos brauchen auch zusätzlich Vitamine und Mineralien zum Futter... Ich würde den Gecko aber erstmal auf Zeitungspapier oder Zewa in einem Quarantänebecken setzen damit er sich erholen kann und den Sand ausscheiden kann ohne neuen wieder aufzunehmen... Probier doch während dieser Zeit mal ob der Gecko auch an zerstossene Sepiaschale geht und diese aufnimmt... Ich habe diese Sepiaschale in allen meinen Terrarien in kleinen Schalen stehen und bis heute noch keine Probleme mit Sandfressern... Vielleicht legt sich das Problem ja von selber bevor du dir jetzt für Unmengen Geld neues Bodensubstrat kaufst...

        Mfg Ecki

        Edit: Mal wieder zu langsam...
        Zuletzt geändert von ecki; 23.02.2007, 22:18. Grund: Edit eingefügt...

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        • #5
          Hallo,

          erstmal danke für Eure Antworten.
          Ich bestäube die Futterinsekten regelmäßig mit Vitaminen und auch Sepiaschale steht zur Verfügung. Die anderen beiden Tiere machen auch keinerlei Anstalten Sand zu fressen.
          Das Sand/Lehm-Gemisch ist 5:1 und ich denke noch härter wäre auch nicht gut, da Leopardgeckos ja auch ganz gerne graben und selbst ich mit einem Schraubenzieher recht kräftig arbeiten muß um Sand zu lösen.
          Ich denke, daß ich einfach mal mit diesem Sand probieren werde.
          Aber der Tipp das Tier erstmal auf Zeitung zu setzen, damit Sand ausgeschieden werden kann ist wirklich gut, werde das wohl umsetzen.

          Gruß
          Störtebeker

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          • #6
            Zitat von Störtebeker Beitrag anzeigen
            Das Sand/Lehm-Gemisch ist 5:1 und ich denke noch härter wäre auch nicht gut, da Leopardgeckos ja auch ganz gerne graben und selbst ich mit einem Schraubenzieher recht kräftig arbeiten muß um Sand zu lösen.
            Gruß
            Störtebeker
            5 zu 1 ?
            Bedenke , das bereits Lehm ein Gemisch aus Sand Ton und Schluff ist.
            Ich habe jedenfalls Eublepharis über mehr als ein Jahrzehnt auf " hartem " Lehm gehalten. Kunstfelsen mit Höhlen in denen die Tiere hochbeinig stehen können und ein ebenfalls mit Kunstfelsen verkleidetetes feuchteres - Erdgefäß ( wird inzwischen gemeinhin als Wet - Box bezeichnet) waren stets vorhanden.Ungewöhnlich ist , dass nur ein Tier die Auffälligkeiten zeigt.Auf jeden Fall ist separieren und Haltung auf Zellstoff oder Papier ne gute Idee.

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            • #7
              Wäre es in solch einen Fall nicht besser, ganz auf Sand zu verzichten und eben nur Lehm zu verwenden? Man könnte den Lehm ja mit einer anderen (weicheren) Erde vermischen. Oder irgend ein anderes Substrat wie Laub oder ähnliches Unterheben. Dadurch wird er dann nicht ganz so hart. Wenn das Tier immer wieder Sand frisst, wird es wohl auch nicht damit aufhören oder? Mir wäre es zu riskant nochmal Sand zu verwenden.

              Mfg
              Salvador

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              • #8
                Bitte nicht diesen Kalziumsand verwenden, dass ist nur Geldmacherei und ist eher schädlich.

                Die Frage die sich mir manchmal stellt ist,warum nehmen die Tiere den Sand auf obwohl auf ausreichend Mineralstoffe & Vitamine geachtet wird?

                Liegt es am Präperat? Das Mischverhältniss der einzelnen Komponenten?

                Oder brauchen die Tiere den Sand um die Verdauung zu unterstützen?

                Mfg
                Daniele

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                • #9
                  Bin nur sporadisch hier im Forum, aber hierzu möchte ich dem Gecko zuliebe schnell etwas hinzufügen:

                  Bitte auf KEINEN Fall diesen Kalziumsand verwenden! Der Bodengrund darf auf keinen Fall Sepia o.ä. enthalten (wie z.B. Vogelsand), sonst wird noch mehr gefressen.
                  Am schlimmsten ist dieser "Sand" aus Cacliumcarbonatkügelchen. Ist nicht nur teuer und sieht (nach meinem Geschmack) häßlich aus, sondern er verursacht die schlimmsten Verstopfungen, die weder lösbar noch operabel sind. Von wegen resorbierbar...
                  Ich habe schon Tiere hier gehabt, die nicht nur Maul und Kloake, teils sogar die Augen verklebt hatten, sondern von vorne bis hinten zubetoniert waren mit dem Zeugs.
                  Es gibt auch keine Qualitätsunterschiede dabei. Die Grundidee ist einfach der falsche Ansatz.

                  Spielsand oder Terrariensand, mit oder ohne Lehmpulver stellenweise, hoch genug und in der Tiefe leicht feucht, zusätzlich Sepiakrümel o.ä. im Schälchen oder auf dem Stein und Futtertiere mit Korvimin jede 2. Fütterung bestäuben oder damit füllen (s. Merkblätter auf meiner Homepage) ist ideal.

                  Solange das Tier noch keine Verstopfung hat, sollte es reichen, das Tier, wie schon empfohlen, auf Zeitung o.ä. zu setzen und erstmal gut mit Calcium zu versorgen, darauf achten, ob sie (ich schätze es ist ein Weibchen) Eier anbildet - nicht daß sie eine Legenot bekommt. Sepiakrümel im Schälchen sind vorhanden, das ist gut. Zusätzlich kann Calcium flüssig (ohne Vitamin D!) gegeben werden. Gibts beim Tierarzt oder in der Apotheke (ich empfehle Calcilift von Albrecht - kleine Menge vom Tierarzt abfüllen lassen, kostet "nix" und das Tier davon schlecken lassen). Wenn das Tier sein Depot gefüllt hat, sollte es den Sand in Ruhe lassen.
                  Fütterung vorerst nur kleine Mengen.
                  Sollte das Tier verstopft sein, kein Öl eingeben. Baden, viel Flüssigkeit, leichte Massagen, und wenn's nichts nützt vorsichtig Einläufe vom reptilienerfahrenen Tierarzt, zur Not OP. Keim Rumgedoktere.
                  Vor 14 Jahren hatte ich selbst mal einen Gecko dadurch verloren, hab viel Geld beim Tierarzt gelassen (unnötiges Röntgen etc.) und das Tier ist trotzdem gestorben. Heute ärgere ich mich noch darüber, denn sie könnte, wie ihre Geschwister, heute noch leben.

                  Alles Gute, viel Erfolg.

                  Bitte keine Emailanfragen, habe wirklich wenig Zeit.

                  Kornelis Biron

                  P.S.: www.geckotagung.de
                  DGHT-Mitglied seit 1993
                  seit 2003 Tierarztpraxis für Reptilien in Düsseldorf
                  www.reptilientierarzt.de
                  keine Anfragen per Email bitte

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                  • #10
                    Zitat von Daniele Beitrag anzeigen

                    Oder brauchen die Tiere den Sand um die Verdauung zu unterstützen?
                    Nein, so etwas gibt es bei manchen Vogelarten, wie Hühnern, nicht bei Geckos.
                    Das nennt sich Grit oder Gastrolithen (Magensteine), die sich in der Haut des Muskelmagens festsetzen und sozusagen die Zähne ersetzen.

                    In manchen Sauriermägen hat man diese auch gefunden.
                    Manche Krokodile fressen auch Steine mit (Lithopagie), jedoch ist der Zweck nicht ganz geklärt (viele Krokodile fressen auch Handtaschen und Krückstöcke...)
                    DGHT-Mitglied seit 1993
                    seit 2003 Tierarztpraxis für Reptilien in Düsseldorf
                    www.reptilientierarzt.de
                    keine Anfragen per Email bitte

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                    • #11
                      Wo bekomt man so ein Sand Lehm Gemisch her?

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                      • #12
                        Lehm bekommt man am günstigsten von draußen in der Natur. Sand kann man im Baumarkt kaufen. Man kann auch das Lehmpulver in Baumärkten oder über ebay beziehn.

                        Mfg
                        Salvador

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