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Frage zu Cryptosporidien

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  • Frage zu Cryptosporidien

    Hallo!

    Ich habe folgende frage: Ich habe jetzt schon sehr oft und in vielen Foren gelesen, daß Tiere mit Cryptosporidien infiziert sind, und speziell in den letzten Monaten und Wochen häufen sich die Fälle, noch spezieller bei Tieren, die auf Börsen gekauft wurden. Leider ist es ja so, daß viele Verkäufer versuchen, kranke Tiere auf Börsen loszuwerden, mir ist schon oft aufgefallen, daß gerade ältere Tiere, die angeboten werden, oft in einem schlechten Zustand sind.
    Es scheint also so, als ob Terraristikbörsen wahre Cryptosporidienherde sind.
    Laut www.cryptosporidien.de "wäre auch eine aerogene Übertragung der Oozysten, also dem Transport durch die Raumluft, denkbar".
    Meine Frage dazu lautet: Wie hoch schätzt ihr die Wahrscheinlichkeit ein, daß sich andere Tiere erst auf Börsen infizieren? Die Tiere werden ja schließlich auch aus den Boxen in die Hand genommen und begutachtet, wenn dann jemand vorher ein Infiziertes Tier in der Hand hatte kann das nächste doch mit Sicherheit auch infiziert werden.
    Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß auf Börsen angebotene Futtertiere dort infiziert werden und sich die Tiere zu Hause mit den Cryptosporidien infizieren? Und wie sieht es mit mir als Besucher selbst aus? Die Oocystem können doch mit Sicherheit an der Kleidung oder auf der Haut mit zu mir nach Hause kommen und dort die Tiere infizieren, wenn diese z.B. von der Hand ins Trinkwasser oder an die Futtertiere gelangen.
    Ich finde man findet viel zu wenig Informationen über die Übertragungswege, die gegebenen Informationen sind doch teils sehr allgemein gehalten und ziemlich dürftig. Die so häufig auftretenden Infektionen können doch nicht alle über bereits infizierte Neuzugänge verursacht werden, oder doch? Die Dunkelziffer der Infektionen wird ja auch sehr hoch sein.

    Wie ist eure Meinung dazu?

    Viele Grüße,
    Bobo
    Zuletzt geändert von Morbobo; 21.03.2007, 02:23. Grund: Ergänzungen

  • #2
    Hallo!

    Ich kann zu Deinen Fragen nicht mehr sagen, als dass ich mich das selbst auch schon gefragt habe. Ein Gespräch mit einem reptilienkundigen Tierarzt könnte eine bessere Einschätzung der Wahrscheinlichkeiten geben.

    Ich persönlich habe mich entschlossen, auf keinen Fall mehr Futtertiere zu kaufen, die erst im Geschäft abgepackt werden. Es gibt ja Zooläden, in denen die Angestellten eine gewünschte Menge Heuschrecken mit den Händen aus einem Behälter fangen und sie dann abpacken.

    Ob das nun übertrieben ist oder nicht, weiß ich nicht, genauso wenig, ob es eine eventuelle Gefahr einschränkt oder nicht.


    Grüße,
    Ricarda

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    • #3
      Hallo.
      Natürlich sind solche Infektionswege "denkbar", die Frage ist nur wie wahrscheinlich ist es. Es ist ja durchaus auch "denkbar", dass nach einer Paarung im Terrarium das Weibchen im Terrarium daneben trächtig wird. Genaue Studien oder explizite Erfahrungen gibt es meines Wissens nach nicht. ich habe mich aber auch mal mit einem reptilienkundigen Tierarzt, der mit der Problematik vertraut ist, unterhalten und der hält solche Übertragungswege für sehr unwahrscheinlich bis ausgeschlossen. Fakt ist, dass für Cryptosporidium saurophilum Menschen oder Futterinsekten als "echte" Zwischenwirte ausgeschlossen sind. Wer jedem Risko aus dem Weg gehen will, sollte eben Börsen meiden bzw. dort nichts kaufen. Dass strenge Quarantäne bei Neuzugängen und verschärfte Hygiene bis zum entlastenden Befund eingehalten werden, ist selbstverständlich. Dass Kryptosporidien bei Echsen und momentan speziell bei Leopardgeckos ein ernstzunehmendes Problem sind, ist unbestritten, extreme Panik ist bei einigermaßen besonnenem und überlegtem Vorgehen aber denke ich fehl am Platz. Trotzdem würde ich natürlich bei Kauf von Echsen (Selbstabholung!) auch darauf achten, ob der Verkäufer auch Leopardgeckos hält und dann entsprechend wachseam sein. Gruß
      Sven
      Jeder Mensch hat eine Wirbelsäule, aber nicht jeder hat ein Rückgrat.

      Bitte sehen Sie von privaten Anfragen zu Diskussionsthemen weitgehend ab und posten sie lieber im Forum bzw. bitte legen Sie es mir nicht als Arroganz oder Gleichgültigkeit aus, wenn ich sie nicht beantworte (n kann). Mir fehlt einfach die Zeit dazu.

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      • #4
        Ich frage mich einfach, woher die ganzen Infektionen kommen. Da sich das so häuft, kann das doch nicht alles über bereits infizierte Neuzugänge ablaufen.
        Es stimmt aber schon, man ließt sehr oft davon, daß infizierte Tiere vom Massenzüchter kommen.
        Die Sache für den Züchter ist auch einfach, daß er vor dem Wirtschaftlichen Aus steht, wenn seine Tiere infiziert sind, ich kann deshalb schon irgendwo nachvollziehen, warum kranke Tiere in Umlauf gebracht werden, auch wenn es unverantwortlich ist. Meiner Meinung nach sollten angesichts dieser Tatsache gewerbliche Reptilienzüchter staatlich kontrolliert werden, wie Bauenhöfe etc. auch.
        Hat ein Züchter eigentlich die Möglichkeit sich gegen so etwas wie eine Cryptosporidieninfektion des Bestandes zu Versichern?

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        • #5
          Hallo.
          Die Diskussion hatten wir schon mal. Als das anfing mit der Seuche, war einfache Unwissenheit ein Grund für die Ausbreitung, da Kryptosporidien nicht so einfach nachweisbar sind und man findet sie nur, wenn man gezielt danach sucht. Bei einer normalen Kotprobenuntersuchung fallen sie nicht auf. Auffällig war vor etwa zwei Jahren, dass unabhängig voneinander mehreren Personen die Leopardgeckos, die sie auf derselben Börse von dem selben Züchter gekauft hatten, Krankheitssymptome hatten und eingingen. Dieser Züchter tritt nach wie vor auf. Eigentlich sollten alle Halter bzw. Käufer inzwischen für die Problematik sensibilisiert sein, das ist aber offensichtlich nicht der Fall. Nach wie vor macht nur eine Minderheit der Leopardgeckokäufer eine Quarantäne und Kotprobenuntersuchungen. Einige Massenzüchter versuchen inzwischen das Problem herunterzuspielen. Es gibt Möglichkeiten, seinen Bestand sauber zu halten und bei einem Neukauf das Risiko zu reduzieren, darüber wurde aber bereits ausführlich diskutiert. -> Suchfunktion. Gruß
          Sven
          Jeder Mensch hat eine Wirbelsäule, aber nicht jeder hat ein Rückgrat.

          Bitte sehen Sie von privaten Anfragen zu Diskussionsthemen weitgehend ab und posten sie lieber im Forum bzw. bitte legen Sie es mir nicht als Arroganz oder Gleichgültigkeit aus, wenn ich sie nicht beantworte (n kann). Mir fehlt einfach die Zeit dazu.

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          • #6
            Hallo!

            Ich denke schon, dass die Häufung "cryptosporidienverdächtigen" Threads im I-net auf mangelnde Vorsicht zurückzuführen sind.

            Mir wird oft die Frage gestellt, wie man neue Tiere am besten in eine Gruppe einfügt. Dann berichte ich über die Notwendigkeit einer längeren Quarantäne unter guten Hygienebedingungen (mit Hinweis auf Cryptosporidien). Als nächstes gibt es dann die gewöhnlichen Tips zum Einbringen eines neuen Tieres.

            Und immer wieder bekomme ich dann die Antwort, dass sich dass mit der Quarantäne ja ganz gut anhört, aber für den eigenen Neuzugang sicher nicht nötig sei. Außerdem habe man bislang ja Glück gehabt / Andere hätten ja auch schonmal ohne Probleme auf eine Quarantäne verzichtet / Das wäre nun aber zu viel Aufwand usw.

            Da kann man sich dann nur noch an den Kopf packen!

            Schöne Grüße,
            Ricarda

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