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Rachitis durch Überdosierung?

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  • Rachitis durch Überdosierung?

    Hallo liebe Leopardgeckofreunde,

    ich habe mir auf der Börse in Ulm, also im Oktober, einen jungen wildfarbenen Leopardgecko gekauft (ist jetzt einhalbes Jahr alt). Leider kann er mittlerweile nicht mehr richtig laufen (er drückt sich mit den Hinterbeinen nicht mehr von Boden ab) und hat Probleme beim Fressen. Bei diesen Symptomen würde ich normalerweise auf Rachitis tippen, aber er hat regelmäßig mit Vitaminpulver bestäubte Heimchen bekommen. Ich hatte mich auf der Börse mit einem privaten Züchter zur Übergabe getroffen und von ihm auch ein Präparat erhalten, das seiner Aussage nach die besseren Werte habe als Korvimin, da es bei Korvimin sehr leicht zu Überdosierungen kommen kann. Seither verwende ich nur noch dieses Präparat. Leider weiß ich den Namen nicht, da er mir eine Filmdose voll abgefüllt und geschenkt hat.

    Da der Leopardgecko mit anderen Nachzuchten zusammen in einem 120x60x60 Terrarium gehalten wurde, weiß ich natürlich nicht, wie viel er abgekriegt hat, aber er ist recht gut genährt und daher gehe ich davon aus, dass er schon ordentlich was gefressen hat. Er hat auch immer zu den neugierigsten und jagdfreudigsten gehört.

    Ich habe gelesen, dass rachitsche Symptome und Häutungsprobleme auch auftreten können, wenn eine Überdosierung von Vitaminen vorliegt. Habt ihr damit schon mal Erfahrungen gemacht? Da letztes Jarh eines meiner Weibchen Legenot hatte, habe ich es aus Vorsicht vielleicht etwas zu gut gemeint mit der Supplementierung. Interessanterweise geht es aber den anderen 7 Nachzuchten ausgezeichnet keiner hat Probleme beim Fressen, geschweige denn beim Laufen.

    Ich habe ihn jetzt separiert, fütter ihn von der Pinzette und bestäube jedes Heimchen mit Calcium, da mir gesagt wurde, Calcium könne man nicht überdosieren. Ach ja, meine Heimchen kaufe ich zwar vom Großhändler, aber ich kaufe meistens kleine und füttere sie so lange, bis sie groß genug sind, also sollten eigentlich auch die Heimchen an sich schon einen guten Nährwert haben.

    Ich wäre für jeden Tipp dankbar.

    Gruß
    Johanna

  • #2
    Hallo,
    ich kann nur dringend raten, das Tierchen bei einem reptilienkundigen Tierarzt vorzustellen. Der entscheidet, was weiter gemacht wird. Selber herumdoktern würde ich hier nicht. Auch das bisher verabreichte Pulver, von dem nicht bekannt ist, um was es sich handelt, würde ich wechhauen und was Ordentliches kaufen. Sooo teuer ist Herpetal etc. auch nicht. Gruß
    Sven
    Jeder Mensch hat eine Wirbelsäule, aber nicht jeder hat ein Rückgrat.

    Bitte sehen Sie von privaten Anfragen zu Diskussionsthemen weitgehend ab und posten sie lieber im Forum bzw. bitte legen Sie es mir nicht als Arroganz oder Gleichgültigkeit aus, wenn ich sie nicht beantworte (n kann). Mir fehlt einfach die Zeit dazu.

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    • #3
      Hallo Johanna,

      ja, man kann Vitamin D3 überdosieren, ein unausgewogenes Verhältnis von Calciumionen und Vitamin D3 kann zum Entzug von Calciumverbindungen aus den Knochen führen, also zu Osteoporose und Rachitis. Das gleich gilt für zu viel Phosphat in der Nahrung. Unsere literweise Cola trinkende Jugend wird deshalb wahrscheinlich stärker von Osteoporose betroffen sein als die Senioren heute.

      Gruß, Klaus

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      • #4
        Hallo,

        vielen Dank für die Antworten. Was kann man denn in dem Fall tun? Wie krieg ich das zuviel an Vitamin D3 wieder raus? Soll ich ein reines Calciumpräparat verabreichen?

        Danke schon im Voraus für die Tipps. Zum Tierarzt kan ich leider erst am Freitag, aber ich hoffe ja, dass eine Besserung eintritt - immerhin ist mein Leopardgecko so gefräßig wie eh und je.

        Danke schon im Voraus.

        Gruß, Johanna

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        • #5
          Hallo,
          ich würde erstmal weiterfüttern und mir ein Zusatzfutter besorgen, das mir namentlich bekannt ist. Ob es sich um irgendeine Über- oder Unterdosierung handelt, ist im Moment reine Spekulation und auf Verdacht jetzt irgendwas zudosieren oder wegnehmen halte ich für ausgesprochen gefährlich. Das Tierchen muss einfach relativ schnell einem fachkundigen Tierarzt vorgestellt und die Symptome geschildert werden. Alles andere wäre aus meiner Sicht nur laienhaftes Herumdoktern, was die Lage höchstens verschlechtert. Gruß
          Sven
          Jeder Mensch hat eine Wirbelsäule, aber nicht jeder hat ein Rückgrat.

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          • #6
            Hallo Sven,

            Deine Antwort ist in sich überhaupt nicht stimmig:
            Der Gecko hat bisher irgendein Präparat bekommen, von dem unbekannt ist, ob er es braucht und was darin enthalten ist. Du rätst jetzt, ohne Klärung der Ursachen für die Symptome ein anderes Mittel, das sich möglicherweise von dem verwendeten nur durch den bekannten Namen unterscheidet, zu nehmen, bis der Tierarzt etwas dazu gesagt hat.
            Das ist inkonsequent.

            Mein Tipp: Da das Tier gut genährt ist, würde ich die Fütterung bis zum Tierarztbesuch einstellen (außer, wenn der Arzt eine frische Kotprobe benötigt). Damit fällt die Supplementierung auch weg.
            Allerdings würde ich dem Tier Gelegenheit geben, Kalk in Form von zerstoßener Sepiaschale oder Eierschalen etc. zu beliebiger Zeit und in beliebiger Menge aufzunehmen. Gerade Geckos decken meiner Erfahrung nach ihren Kalkbedarf so auf sehr selbständige Weise.

            Und eine ketzerische Aussage zum Schluss, für die ich möglicherweise gesteinigt werde:
            Was sollen diese ganzen Nahrungsergänzungsmittelchen? Wird ein Tier artgerecht gehalten und ernährt, sind sie schlichtweg unnötig!
            Zu Mangelerscheinungen kommt es nur, wenn
            - das Terrarienklima nicht stimmt (Ruhezeiten, UV ...).
            - das Futter ungeeignet oder minderwertig ist.
            - die Tiere zu viel oder zu reichhaltiges Futter bekommen und dadurch zu schnell wachsen.
            - die Tiere zu Eierlegemaschinen gemacht werden durch zu häufige Verpaarung.

            Als ich in den 90ern Leopardgeckos züchtete, waren diese jedenfalls völlig gesund auch ohne Mittelchen aus dem Handel oder der Apotheke, aber sie bekamen hochwertig ernährte Arthropoden aus eigener Zucht und dem Freiland und den Jungtieren wurde Zeit gelassen zum Aufwachsen. Das letzte Männchen, das ich noch von damals habe, hat noch nie in seinem Leben Nahrungsergänzungsmittel bekommen, wohl aber immer Kalk in seinem Terrarium verfügbar. Er ist bereits 12 Jahre alt und topfit, ich gehe davon aus, dass er dieselbe Zeitspanne noch einmal schafft.

            Gruß, Klaus

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            • #7
              Hallo Klaus,

              ich bin zwar nicht Deiner Meinung, dass das unstimmig ist, gebe Dir aber trotzdem Recht. Auf die Idee, die Fütterung komplett einzustellen, bin ich nicht gekommen. Das ist natürlich auch möglich und sicher nicht schädlich.

              Zum Thema Supplementierung:
              Sooo ketzerisch finde ich das gar nicht, nur denke ich, dass vor 15 oder 20 Jahren sich die Halter oder Züchter generell mehr Gedanken über die Fütterung gemacht haben, mehr Futtertiere selbst gefangen und gezüchtet haben und sicher auch in die Eigenzucht und Ernährung der Futtertiere mehr Zeit und Gedanken investiert haben als heute, wo es die unterschiedlichsten Futtertiere relativ billig an jeder Ecke gibt. Halter, die das heute noch so halten, kommen wohl in der Tat heute noch weitgehend ohne Zusatzfutter aus. Ich selbst habe das noch nicht ausprobiert und kann mich deshalb auch schlecht dazu äußern. Langzeiterfahrungen mit identischen Haltungsbedingungen gibt es wohl nicht. Nur bin ich der Meinung, dass das Zusatzfutter nicht schaden kann und letztlich im Vergleich zu den Kosten für das Lebendfutter, das damit bestäubt wird, nicht ins Gewicht fällt. Aus diesem Grund supplementiere ich. Und die neuesten Mittelchen sind inzwischen von Wissenschaftlern und langjährigen Terrarianern entwickelt und rezeptiert, so dass meiner Auffassung nach keine Gründe gegen eine Verwendung sprechen.

              Gruß Sven
              Jeder Mensch hat eine Wirbelsäule, aber nicht jeder hat ein Rückgrat.

              Bitte sehen Sie von privaten Anfragen zu Diskussionsthemen weitgehend ab und posten sie lieber im Forum bzw. bitte legen Sie es mir nicht als Arroganz oder Gleichgültigkeit aus, wenn ich sie nicht beantworte (n kann). Mir fehlt einfach die Zeit dazu.

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              • #8
                Hallo,

                vielen Dank für die Antworten. Wie gesagt kaufe ich die Heimchen zwar über Internet, füttere sie vorher aber mindestens 4 Wochen an. Im Sommer füttere ich auch Insekten von draußen - wir haben gleich um die Ecke Naturschutzgebiet und die Wiesen zwischen Stadt und Naturschutzgebiet müssen auch unbehandelt bleiben. Ich denke, das Futter von da hat schon gute Nährwerte. Die Meinungen in bezug auf Supplementierung gehen leider sehr weit auseinander. Die Züchterin, von der ich meine ersten Leopardgeckos gekauft habe, verwendet bei adulten Geckos zum Beispiel gar keine Nahrungsergänzugsmittel, bei Jungtieren aber ein mal pro Woche. Da mach's mal einer richtig!

                Was mich stutzig macht ist aber die Tatsache, dass ich ja allen meinen Leopardgeckos das gleiche füttere, aber nur einer Probleme hat. Schon seltsam, oder?

                Gruß
                Johanna

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                • #9
                  Hallo Sven!

                  Zitat von Sven Zeeb Beitrag anzeigen
                  Nur bin ich der Meinung, dass das Zusatzfutter nicht schaden kann
                  Diese Aussage ist leider sachlich falsch, das Ergebnis nennt sich Hypervitaminose. Auch Nierenschäden durch zu viele Mineralstoffe sind denkbar.

                  Und die neuesten Mittelchen sind inzwischen von Wissenschaftlern und langjährigen Terrarianern entwickelt und rezeptiert
                  Da eine wichtige Funktion dieser Mittel die Erzielung von Gewinn durch die sie anbietenden Unternehmen ist, würde ich das zumindest nicht für alle Mittelchen unterschreiben. Es gibt so viel Sch..ße auf dem Markt, die unseren Tieren schaden kann, dass ich leider nicht mehr grundsätzlich an here Motiviationen der Unternehme glaube. Beispiel: Ich habe mal für ein Schildkrötenaufzuchtbecken eine kleine schwimmende Kunststoffinsel, die mit Saugern und einem Gleitschienensystem an der Scheibe befestigt wurde und so schwankende Wasserstände ausgleichen konnte. Das Teil war kaum montiert, da wurde das Gestänge zur Falle für eine Schildkröte, die ohne mein Eingreifen wahrscheinlich ertrunken wäre. Trotz einer Mitteilung an den Hersteller und in der DATZ ist das Schrottdings immer noch auf dem Markt.

                  Gruß, Klaus

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                  • #10
                    Kannst Du Dir vorstellen, dass man durch simples Einstäuben von Futtertieren etwa einmal pro Woche eine Hypervitaminose auslösen kann? Das kann ich mir echt nicht vorstellen. Ich habe das mal ausprobiert, indem ich Grillen vor und nach dem Einstäuben mit Herpetal auf einer Analysenwaage ausgewogen habe. An einer großen Grille bleiben gerade mal 2 mg Herpetal hängen, wenn ich das auf ein gesamtes Jahr hochrechne, komme ich auf Werte, die meines Erachtens nach (okay, Transformation von Werten, die für den Menschen gelten, auf die Masse von Leopardgeckos) noch weit unter den Empfehlungen der zugeführten Menge liegen. Dass extrem überdosierte Vitamine und Mineralstoffe schädlich sind, steht außer Frage. Gruß
                    Sven
                    Jeder Mensch hat eine Wirbelsäule, aber nicht jeder hat ein Rückgrat.

                    Bitte sehen Sie von privaten Anfragen zu Diskussionsthemen weitgehend ab und posten sie lieber im Forum bzw. bitte legen Sie es mir nicht als Arroganz oder Gleichgültigkeit aus, wenn ich sie nicht beantworte (n kann). Mir fehlt einfach die Zeit dazu.

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