Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Kryptosporidien - nun auch meine Tiere

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • #31
    Hallo Sven,
    Danke für die Antwort.
    Das ist es ja aber was ich meine, selbst wenn ich 3 Tests machen müsste und alle negativ wären, dann wäre das doch erheblich kürzer als 3 Monate.
    Dann müsste ich doch keine 3 Monate Quarantäne einhalten, oder?!!
    Ich habe bei meinen den ELISA - Test machen lassen und 2 waren negativ. Meine TÄ meinte, das es nun sicher sei das sie Cryptosporidienfrei wären.
    Ich habe die Tiere nun (ein adultes Männchen, natürlich einzeln und ein 0,1 Jungtier, auch einzeln) 4 Wochen und laut TÄ könnte ich das Männchen zu meinen adulten Mädels (auch mehrfach negativ getestet) setzten.

    Kommentar


    • #32
      Hallo, gucke auch ausnahmsweise mal wieder ins Forum und möchte noch ein paar Kleinigkeiten klarstellen, da wieder mal einige richtige, aber auch einige nicht so ganz richtige und damit verwirrende Aussagen hier gemacht worden sind.

      Die meisten Fragen werden auf der Cryptosporidienseite beantwortet, man muss sie nur lesen...

      Die für Reptilien pathogenen Kryptosporidienspezies sind nach heutigem Wissensstand KEINE Zoonoseerreger, d.h. Menschen können auch bei geschwächtem Immunsystem NICHT daran erkranken. Auf Hygiene ist unabhängig davon bei allen Tieren zu achten.

      Die Häufigkeit bei Leopardgeckos und Kornnattern ist mit hoher Wahrscheinlichkeit darin begründet, daß manche Züchter viel Geld mit Farbzuchten verdienen und bei einer Infektion diese geheimhalten und weiterverkaufen. Hinzu kommt natürlich die weiter Verbreitung der Tiere. Es gibt mehr Autounfälle als Hubschrauberunfälle, weil es von ersteren mehr gibt.
      Dennoch treten C-Infektionen bei den unterschiedlichsten Reptilienarten auf.
      Der unbedachte Umgang und das Hinzukaufen eines Designergeckos in einen intakten Bestand sind natürlich weitere Risikofaktoren.
      Nicht alle Farbzuchten müssen jedoch cryptosporidienverdächtig sein.

      Eine Diagnose ist nur dann halbwegs sicher, wenn unterschiedliche Verfahren angewendet werden. Eine Diagnose nur durch beispielsweise eine PCR-Untersuchung, nur durch den ELISA oder nur durch einen mikroskopischen Nachweis zu stellen ist suboptimal.

      Viele Institute verwenden die PCR zu Forschungszwecken. Da sie für die angewandte Diagnostik zu unsicher ist, die Ergebnsise nicht als durchweg zuverlässig zu bezeichnen sind, bietet sie in Deutschland kein Institut kommerziell an.

      Bei sämtlichen methoden, insbesondere den indirekten, besteht immer die Gefahr falsch-positiver Ergebnisse. Tests können sehr empfindlich sein, also auf kleinste Spuren reagieren, leider allerdings auch auf "falsche".

      Die Ziehl-Neelsen-Färbung ist keine "normale" Karbolfuchsinfärbung, sondern beinhaltet eine zusätzliche Gegenfärbung mit Methylenblau. Es gibt noch viele weitere Färbemethoden um die Oocysten sichtbar zu machen. Die zwei genannten Färbemehtoden haben sich weitestgehend durchgesetzt.

      Den weiter oben von Thomas zitierten Text finde ich auf www.cryptosporidien.de nicht.
      Fakt ist: gesunde Geckos haben keine Cryptosporidien. Tiere können infiziert sein, auch Oocysten ausscheiden, jedoch frei von Krankheitszeichen sein.

      Es ist keine vollständige Therapie bekannt.
      Zeigen Tiere Krankheitsanzeichen ist eine Behandlung angeraten, in vielen Fällen können die Tiere gerettet und in einen lebenswerten Zustand gebracht werden. Ausscheider bleiben sie, Rückfälle sind immer wieder möglich.

      Thomas, von welchen Langzeitbeobachtungen sprichst Du? Hast Du da eine Veröffentlichung? Das würde mich interessieren.

      Meine Erfahrungen stützen sich auf unzählige Tiere im Klientel, sowie fast 70 infizierten Geckos, die anstelle zur Euthanasie in das Forschungsprojekt gekommen sind. Über einen Zeitraum von 3 Jahren wurden diese Tiere mit verschiedenen Medikamenten auf deren Wirksamkeit behandelt und immer wieder untersucht. Viele dieser Tiere kamen ausgemergelt in die Praxis und sind nun, teilweise Jahre später, scheinbar (!) gesund.
      Die Ergebnisse sind teilweise in den Proceedings mancher tiermedizinsicher Konferenzen veröffentlicht, die ausführliche Veröffentlichung wird in den nächsten Monaten kommen, dann auch auf cryptosporidien.de und agark.de einzusehen sein.

      Besteht keine Möglichkeit infizierte Tiere unterzubringen, ohne eine Ansteckungsgefahr für andere Reptilien liefern, ist die Euthanasie leider die einzige Möglichkeit. Wann immer die Möglichkeit besteht, das Tier in einen lebenswerten Gesundheitszustand zu bringen und anders unterzubringen, sollte jedoch von dem Einschläfern abgesehen werden.

      Gerade bei diesem für viele Halter sehr besorgniserregenden und verwirrenden Thema sollte auf vage Äußerungen durch Laien oft besser verzichtet werden, auch wenn teilweise auch gute und richtige Informationen gegeben werden. Ich hoffe, ich konnte etwas aufklären und wünsche allen gesunde Geckos und viel Spaß daran.
      Kornelis Biron
      DGHT-Mitglied seit 1993
      seit 2003 Tierarztpraxis für Reptilien in Düsseldorf
      www.reptilientierarzt.de
      keine Anfragen per Email bitte

      Kommentar


      • #33
        Hallo Kornelis

        war eine Untersuchung im Nat. Hist. Mus. Wien

        War bei den Links die ich gepostet habe, geht aber anscheinend nicht direkt zu verlinken.

        LG Thomas

        Kommentar

        Lädt...
        X