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Gefressen werden oder eben nicht?!

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  • Gefressen werden oder eben nicht?!

    Hallo,

    mich beschäftigt schon länger die Frage, wie es kommt, dass manche Echsenarten Ihren Nachwuchs als Beute (z. B. viele Leguane) sehen und ihn fressen, während es von anderen Arten heißt, dass sie mit dem Nachwuchs zusammen gepflegt werden können (Cordylus sp. oder Takydromus sp.).

    In etwaiger Literatur, die mir zur Verfügung steht, habe ich bisher keine Hinweise oder gar Antworten erhalten.

    Wisst ihr wovon dieses Verhalten beeinflusst wird?

    Viele Grüße
    Mitschko

  • #2
    Hallo,

    Meiner Meinung nach, ist die Ursache(im falle der Terraristik) das Platzangebot. Grundsätzlich gesehen, eher ein Mechanismus, der die eigene Art vor "Überbevölkerung" schützt.
    In freier Wildbahn haben die Jungtiere meist die Möglichkeit ihren Platz in der Natur zu finden, bevor sie einem Artgenossen über den Weg laufen, im Terrarium ist das in der Regel nunmal nicht möglich, die adulten und Jungtiere laufen sich dort gezwungenermaßen früher oder später über den Weg.
    In diesem moment setzt beim adulten Tier der Schutzinstinkt ein:" moment! wir sind zuviele, die Nahrung wird sonst zu knapp" und/oder das Tier verteitigt somit einfach das eigene Territorium da weitere Männchen/Weibchen das Gleichgewicht stören würden...
    Dann gibt es wahrscheinlich noch den Fall, das aufgrund der größe, die Jungtiere ins Beuteschema der Erwachsenen passen und nicht als selbe Art erkannt werden. Das eigene Überleben ist also wichtiger und es handelt sich um eine "Egoistische Art".

    Im Fall das Elterntiere ihre Jungen nicht auffressen, ist der ganze Instinkt einfach umgekehrt, die Erhaltung und der Schutz der Jungen, steht im Vordergrund.

    Mehr fällt mir dazu jetzt auch nicht ein, da nur spontan zusammengebastelt.

    Die Menschheit hat nunmal die möglichkeit sich mit Waffen uä. zu dezimieren und Kannibalismus ist im Gegenzug ja moralisch nicht tragbarnaja...ich schweife ab.

    Falls du selbst schon soweit warst, hoffe ich das noch jemand eine bessere Antwort parat hat. Ist schon ne' Interessante Frage

    Gruß,
    Eumel
    Zuletzt geändert von Eumel; 10.11.2009, 06:10.

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    • #3
      Hallo,
      Also ich denke zwar das der Gedanke wie oben beschrieben nur, der der Evulotion ist, das Individium hingegen hierbei nur den Beutedrieb hat und sich durch das Jungtier einen gehaltvollen "Snack" ergattern will.
      Bei den Arten die die Jungtiere nicht auffressen, dürfte dieser Beutetrieb "ausgeschalten" sein, durch zum Beispiel besondere Färbung der Jungtiere oder eben eine erhöhte Intiligenz der Tiere (zB. Krokodile).

      MfG
      Philip

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      • #4
        Moin zusammen!

        In einem Punkt würde ich Eumel ja zustimmen: Allzu beengte Verhältnisse in einem Terrarium können sicher auch zu Stressverhalten, Agression und in der Folge zu Kannibalismus führen. (Kennt man ja von Ratten, Mäusen, Schweinen, ...) Das ist durch größere Becken und/oder weniger Tiere pro Becken ja vom Halter glücklicherweise steuerbar.

        Die Vermutung von Eumel und Philip, Tiere würden eigene Artgenossen nicht als solche erkennen, gar noch aus Mangel an Intelligenz, halte ich für Unsinn. Auch unter Säugetieren ist Kannibalismus bekannt: Löwenmännchen oder Nilpferdbullen töten die Jungtiere eines Rudels / einer Herde, die nicht ihre eigenen sind. (Ergänzung für Philip: lt. Wikipedia fressen auch Alligatoren ihre Artgenossen: http://de.wikipedia.org/wiki/Kannibalismus)

        Warum nun manche Reptilien Brutpflege betreiben, andere nicht, muß in der Entwicklungsgeschichte der jeweiligen Arten begründet sein: Für die einen muß es sich als vorteilhaft für das Überleben der Art erwiesen haben, auch nach dem Schlupf der Jungtiere Ressourcen in deren Schutz zu investieren, für andere Arten "rechnet" sich das eben nicht. (Sei es, daß die Produktivität höher ist, oder die Startbedingungen für die Jungtiere aus irgendwelchen Gründen sehr gut sind - reiches Nahrungsangebot, Fehlen von Freßfeinden, ... )

        Die auffällige Bänderungszeichnung von juvenilen Leopardgeckos wird oft als Schutzzeichnung interpretiert. Trotzdem wird sehr angelegentlich davon abgeraten, die Wirksamkeit dieses Schutzes unter Terrarienbedingungen "auszuprobieren": Hier kommt als Erklärung möglicherweise wohl wieder Punkt 1 ins Spiel - unter beengten Terrarienbedingungen ist dieser Schutz ganz oder teilweise außer Kraft gesetzt.

        Was mich interessieren würde: Wirkt diese Schutzzeichnung denn in freier Wildbahn? Gibt es dort Fälle von Kannibalismus bei Leopardgeckos? Und wenn ja: Sind das eher Unfälle, oder stellen die erwachsenen Tiere auch aktiv dem arteigenen Nachwuchs nach? Gibt es überhaupt Literatur zum Verhalten von Leopardgeckos in freier Wildbahn?

        MfG,
        Dirk
        Zuletzt geändert von djh; 12.11.2009, 09:18.

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        • #5
          Kurze Anmerkung :

          Es gibt auch Arten bei denen in einigen Populationen Jungtiere in unmittelbarer Nähe der Adulti geduldet und nicht behelligt werden wohingegen in anderen Populatonen Jungtiere sofort zur Beute gehören .
          Als Beispiel Chalcides s. sexlineatus

          Es gibt Arten bei denen keine auffällige Jungtierzeichnung vorhanden ist , die also den Elterntieren gleichen , und dennoch nicht behelligt werden.
          z.B. Gerrhosaurus vallidus



          Das mit der Terrariengröße kann eine Rolle spielen , häufig ist es aber völlig belanglos. z.B. Gekko gecko

          Alles in allem ein sehr vielschichtiges Thema welches m.E. nicht auf der Basis der Wirbeltierklasse , der Familie oder der Gattung allein betrachtet werden sollte.
          Zuletzt geändert von azor; 12.11.2009, 09:31.

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          • #6
            Auch unter Säugetieren ist Kannibalismus bekannt: Löwenmännchen oder Nilpferdbullen töten die Jungtiere eines Rudels / einer Herde, die nicht ihre eigenen sind.
            Aber soweit ich weiss, fressen Löwen fremde Jungtiere nicht, oder irre ich mich? Männliche Löwen töten, wenn sie ein fremdes Rudel übernehmen, die fremden Jungtiere, damit das Weibchen wieder paarungsbereit wird und das Männchen den Fortbestand seiner eigenen Blutlinie sichern kann, aber Kannibalismus wird dort doch nicht betrieben? Und bei Nilpferden eh nicht...
            Ist zumindest mein Wissensstand, korrigiert mich, wenn ich mich irre...

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            • #7
              Das was du sagst ist schon richtig so

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