Theorien zu Todesursache in der Winterruhe.

[Daniele]

Jetzt starte ich mal einen Thread und hoffe auf eure Erfahrungen.
Wie mit Sicherheit jeder weis, schicke ich meine Tiere ab Dezember in die Winterruhe. Die Tiere werden im Terrarium langsam auf die Ruhe eingestellt,Temperatur und Beleuchtungsdauer werden verkürzt und nichtmehr gefüttert. Nach 2 Wochen kommen sie in einen Karton und dann werden sie bei 18°C langsam in die Ruhe geschickt. In dieser Zeit entleeren alle Tiere ihren Darm. Nach weiteren 2 Wochen wird die Temperatur weiter gesenkt bis sie zwischen 5°-11°C sich einpendelt, je nach Witterung.

Alle 2 Wochen schaue ich in die Box, ob alles Inrodnung ist. Gestern habe ich dann 2 tote Tiere entdeckt. Das eine Tier hatte sich noch gehäutet und hatte Reste um das Maul herum. Meine Vermutung ist, dass die Häutungsreste ihm die Nasenlöcher verschlossen hat und das Tier wohl erstickt ist?

Das andere Tier hatte keine Häutungsreste am Körper. Doch ich fand noch einen Kothaufen.
Eine Vermutung wäre, dass sich ein Insekt in einer Korkröhre verteckt hatte und von dem Tier gefressen wurde? Oder sich eine Spinne in den Karton im Kellerraum eingenistet hatte? Denn wie ist es möglich, dass nach über 10Wochen die Tiere noch abkoten?
Wie ist es möglich, dass bei 5°C die Tiere sich häuten? Der Stoffwechsel müsste doch so weit herunterfahren das dies nicht passiert?

Hat jemand ähnliche Beobachtungen machen können? Bin auf eure Meinungen gespannt.

Mfg
Daniele

[azor]

Ich sag dazu mal , dass ich mich bei meinen Chalcides nicht unbedingt an den
teilweise recht extremen Wintertemperaturen in Ihren Heimatländern orientiere.
Ich überwintere bei 14 - 18 ° Mindesttemperatur. Ein anderer Pfleger hat bei unter 10° C seinen gesamten Bestand an Ch. mionecton verloren obwohl diese Temperaturen in der Natur durchaus vorkommen.
Für E. macularius reichen doch auch 15° für 8 Wochen aus .
Warum soo extrem ?

[Sven Zeeb]

Hallo,
ich überwintere meine Tiere bei 16...18 °C und habe damit noch keine Probleme gehabt. Bei so tiefen Temperaturen würde ich ebenfalls keine Leopardgeckos überwintern. Ich habe mit der Zeit festgestellt, dass die Reduktion der Beleuchtungszeit und Temperatur im Herbst alleine als Auslöser für die Winterruhe reicht. Meiner Meinung nach sollten in der Winterruhe lediglich die Beleuchtung gedämpft sein (bei mir Beleuchtung aus, Tageslicht fällt durch die Fenster, also Tag-Nacht-Rhythmus vorhanden) sowie die Temperatur so niedrig, dass die Vorzugstemperatur nicht mehr erreicht wird. Unter diesen Bedingungen gehen die Tiere freiwillig in Winterruhe bzw. beenden sie selbstständig. Eines meiner Weibchen, welches deutlich später in die Winterruhe geht als die anderen und somit vermutlich in kälteren Gebieten ihren Ursprung hat, hat ebenfalls schon einmal Ende Januar, etwa 2 Monate nach der letzten Fütterung, Kot abgesetzt. Probleme gab es trotzdem keine. Wenn Du die Todesursache wirklich wissen willst, musst Du eine Obduktion machen lassen. Ansonsten kann wirklich nur spekuliert werden, warum bei diesen Temperaturen Aktivität bestand. Eventuell waren die Tiere krank, ohne dass es äußerlich sichtbar war, vielleicht waren sie auch schon recht alt? Ansonsten kann ich aus eigener Erfahrung nur den Rat geben, Leopardgeckos nicht bei sehr tiefen Temperaturen unter 10 bis 15 °C zu überwintern. Gruß
Sven

[Daniele]

Danke für eure Antworten.

Die Tiere waren keine 5 Jahre alt. Die niedrigen Temperaturen waren auch nicht dauerhaft. Im Schnitt sind es um die 8°-12°C.

Werde die Sache überdenken und nächstes Jahr mit höheren Temperaturen überwinten.

Mfg
Daniele

[Sven Zeeb]

Hi,
also 8...12 °C dürften doch eigentlich nicht lebensgefährlich sein, oder? Allerdings habe ich schon mal stichprobenartig meine Tiere vor und nach der Überwinterung gewogen und dabei max. 2g Verlust (also etwa 5%) festgestellt, oft auch gar keiner. Das bedeutet, dass auch bei Überwinterungstemperaturen von 16...18 °C der Stoffwechsel so weit heruntergefahren wird, dass man von "Ruhe" sprechen kann.
Lässt Du die Tiere obduzieren? Wenn ja, würde mich das Ergebnis interessieren.
Weiterhin würde mich interessieren, ob man einen Zusammenhang zwischen der Alterserwartung von Leopardgeckos und Dauer bzw. Temperatur der Überwinterung herstellen kann. Wie viele Gelege produzieren Deine Weibchen denn pro Jahr? Grüße
Sven

[Daniele]

Eine Obduktion ist nicht mehr möglich, da ich die Tiere beerdigt habe. Da ich als Erzieher arbeite hat meine "Terrariumgruppe" den Verlust der Tiere mitbekommen und somit wurden sie unter einem Strauch Brombeeren beerdigt.

Habe insgesamt 2 Becken mit jeweils 4 und 3 Weibchen. Ich schätze mal das fast jedes Weibchen zwischen 1-4 Gelege im Jahr hat.

Die Tiere die starben waren jedenfalls jünger als ihre noch lebenden Artgenossen. Die harte Winterruhe scheint nur für die älteren Tiere 3Jahre+ etwas zu sein?!

Mfg
Daniele

[azor]

Mir sind Leopardgeckos bekannt, die mit einer "milden" Überwinterung über 20 Jahre alt wurden. Ich sehe daher keinen rechten Sinn in der "harten Tour"

[Sebastian S.]

Ich habe meine Leopardgeckos bisher immer etwa 10-12 Wochen bei ca. 15°C überwintert. Hat bisher gut geklappt und die Tiere haben dabei kein Gewicht verloren.

[Mojo]

Hallo Daniele

leider ist mir während dieser Winterruhe genau dasselbe passiert mit meinen 2 weiblichen Eublepharis (6 Jahre alt, Geschwister). Parameter wie immer: Beleuchtung (Temperatur) während 2 Wochen gesenkt, Darmentleerung, ab in die Winterruhe bei ca. 14 - 16 Grad. Regelmässige Checks, alles i.o. Als wir sie dann heraufholten (letzte Kontrolle 2 Tage zuvor) waren die beiden Weibchen tot und der Bock munter. Die Weibchen sahen äusserlich nicht krank aus und beide waren gut genährt mit einer dicken Schwanzreserven. Auch war am Bauch optisch nichts festzustellen.
Leider habe ich sie nicht zur Obduktion eingesandt weil bei mir Kinder dabei waren und wir ehrlich gesagt alle ziemlich durch den Wind waren.
Ich kann Dir also leider nicht helfen, würde mich aber gerne hier "beteiligen" um allfällige Antworten zu erhalten.
Danke.

[Daniele]

Ohne Obduktion alles nur Theorien. Bei mir haben Männchen und Weibchen überlebt, aber die deutlich älteren und "dickeren" Tiere. Alle verendeten Tiere hatten nicht soviele Fettreserven wie die Überlebenden.

Mfg
Daniele

[Fortuna]

Hast du vor der Überwinterung Kotproben eingeschickt??
Bei mir ist auch ein (davor nachweislich gesundes) Tier über die Winterruhe total geschwächt geworden.
Normal heißt es ja, dass dies eher der Fall ist, wenn sie zu WARM überwintert werden, weil sie dann weiter ihre eigenen Reserven verarbeiten.

Ich habe aber sehr tief überwintert und die Dame hat abgebaut... Ich denke ich werde ab diesem Jahr lieber milde Winterruhen machen, weil sooo gesund scheint das "ab in den Keller" ruhen lassen ja auch nicht zu sein.

Liebe Grüße

[GeckoTom]

Hi

war länger nicht mehr hier!
Tut mir leid wegen deiner Tiere!

Ich überwinterte Leopardgeckos nie tiefer als 15-16 Grad, ist eher schon das extrem, meistens bei ca 18 Grad, im Terrarium, ich möchte sie nicht doppelt stressen. Meine Tiere verlieren kaum Gewicht beim Überwintern. Die letzten 5 Jahre habe ich wegen dem Alter nicht mehr überwintert.

Dass ein Tier noch gekotet hat lässt darauf schliessen dass der Darm doch nicht genug entleert war, denke mal dass es daran gelegen hat, bei tiefen Temperaturen können sie nicht mehr verdauen.

Könnte es sein dass die Kinder dem Tier was gegeben haben?

Ohne Obduktion ist aber alles sinnlos!


Gruß
Thomas

[Daniele]

Nee die Kinder sind da sehr verantwortungsvoll, schließe das aus. Werde dieses Jahr mal die milde Überwinterung testen.

Mfg
Daniele

[Daniele]

So, jetzt ist ein Jahr vergangen und habe diesmal meine Tiere "milder" überwintert. Das Minimum waren um die 10°C. Durschnittswerte um die 14°C. Alle 10 Tage etwas Wasser in den Behälter gegeben und siehe da-alle Tiere haben es überlebt.

Mal sehen ob sich das auch für nächstes Jahr wiederholen lässt....


Mfg
Daniele