künstliches Fieber bei bakterieller Infektion

[Stephan_84]

Hallo,

als ich heute in einem Zoofachhandel war, ist mir in einem Terrarium eine Gruppe Leopardgeckos (etwa 6-7 Tiere) aufgefallen, die sich in eine Ecke des Terrariums gedrängt hatten. Auffällig war, dass sie in der vordersten Ecke des Terrariums, die am weitesten vom Spot (100W!) entfernt war, im freien lagen.

Das im Terrarium angebrachte Thermometer zeigte, obwohl es nichtmal im direkten Strahlungskegel war, etwa 40° an und die Luftfeuchtigkeit war bei etwa 20%.
Ich bin kein Experte für die Haltung von Leopardgeckos, aber das erschien mir auf keinen Fall richtig.

Als ich die Verkäuferin darauf angesprochen habe, sagte sie mir, dass die Tiere aufgrund einer bakteriellen Infektion mit einem Antibiotikum behandelt werden und die stark erhöhte Temperatur vom Tierarzt verordnet wurde.

Da ich von einem solchen "künstlichen Fieber" noch nie etwas gehört habe, wollte ich einfach mal nachfragen, ob einer von euch diese Art von Behandlung kennt/schon einmal für seine Tiere empfohlen bekommen hat.

Danke für eure Antwort!

[Ingo]

Das kann absolut sinnvoll sein. 40° als Minimaltemperatur ist allerdings auch dann zu hoch.

Gruß

Ingo

[Sven Zeeb]

Da stimme ich zu. 40°C ist schon an der Grenze zur Lebensgefahr. 30 bis 35 °C halte ich in diesem Fall für angemessen, wobei mir diese Vorgehensweise bisher nicht bekannt war, aber an sich logisch zu sein scheint. Gruß
Sven

[Sarina]

Nur weil's interessant ist:
Fieber erzeugen Reptilien übrigens durch längeres Sonnen auch selbst, wenn sie es gebrauchen können:
http://dx.doi.org/10.1038/252473a0
http://www.jstor.org/pss/1565503
u.a.

[Stephan_84]

Vielen Dank für eure schnellen Antworten.

Ja, es ist wirklich interessant. Ich hatte mir über Fieber bei wechselwarmen Tieren bisher noch keine Gedanken gemacht und eine solche Behandlung war mir auch noch nicht bekannt.

Auch Danke für die Artikel. Ich werde sie bei Gelegenheit mal durchlesen.

Viele Grüße,
Stephan