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Bodengrund für Leopardgeckos

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  • Bodengrund für Leopardgeckos

    Hallo!

    Ich habe in der letzten Zeit vieles über die Leopardgeckos gelesen, und es entstand bei mir eine Frage. In verschiedenen Büchern und im Internet habe ich gelesen, dass die Leopardgeckos ein Sand-Lehm-Gemisch (5:1) als Bodengrund brauchen, um besser graben zu können. In einigen Quellen steht, dass man das Gemisch auf keinen Fall so lassen sollte, sondern es soll angefeuchtet und der gestalten werden. Denn sonst kriegen die Geckos, wenn sie ihr Futtertier verfehlen, den Sand in den Mund und schlucken ihn. Das führt dann zur Verstopfung und möglicherweise zum Tod.
    Die Frage ist: Was ist jetzt richtig - den Bodengrund selbst zu gestalten oder die Tiere selbst graben zu lassen?

    Vielen Dank im Voraus
    MfG
    Alex

    P.S.: Ist das Verhältins vom Sand und Lehm richtig? Ich habe in zwei verschiedenen Online-Shops nach dem Lehmpulver gesucht. Und in der Beschreibung steht jeweils ein anderes Verhältnis, nämlich 10:1 bzw. 20:1.

  • #2
    In meinen Becken habe ich ein Verhältnis von 4:1. Probier es einfach aus um den richtigen Härtegrad zu finden.
    Die Tiere erst einsetzen wenn das Gemisch völlig ausgehärtet ist!

    Zur Gestaltung muss ich sagen, dass eine ebene Fläche ausreicht. Leichte Erhebungen kann man einbauen muss man aber nicht. Den Tieren ist es egal. Hauptsache sie haben genug Versteckmöglichkeiten.

    Bei mir graben die Geckos nicht, außer ber der Eiablage und dann in ihrer Wetbox.

    Mfg
    Daniele

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    • #3
      Hallo,
      bei mir haben die Leopardgeckos irgendwann die Grabtätigkeit eingestellt. Das Sand-Lehm-Gemisch hat den Vorteil, dass man damit auch Strukturen selbst formen und Verstecke bauen kann. Grundsätzlich reicht aber wie bereits ausgeführt auch eine glatte Bodenfläche. Das mit dem Aufnehmen von Bodengrund, Verstopfung, Tod usw. ist ein weit verbreitetes Ammenmärchen. Tatsächlich vorgekommene Todesfälle sind auf Haltungsfehler zurückzuführen. Jeder Leopardgecko hat Partikel vom Bodengrund im Verdauungstrakt durch Aufnahme mit Futtertieren, Bezüngeln des Untergrundes usw. Das ist normal und schadet den Tieren nicht. Absichtliches Aufnehmen größerer Mengen Bodengrund kann tatsächlich zu Schäden führen, das machen aber nur Leopardgeckos, die unter schlechten Bedingungen gehalten werden. Gruß
      Sven
      Jeder Mensch hat eine Wirbelsäule, aber nicht jeder hat ein Rückgrat.

      Bitte sehen Sie von privaten Anfragen zu Diskussionsthemen weitgehend ab und posten sie lieber im Forum bzw. bitte legen Sie es mir nicht als Arroganz oder Gleichgültigkeit aus, wenn ich sie nicht beantworte (n kann). Mir fehlt einfach die Zeit dazu.

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      • #4
        Wir haben bei unseren Leos auch ein Sand-Lehm Gemisch 4:1 und konnten unsere leos noch nie beim graben beobachten. Das einzige wo sie rumwüten ist in der Wetbox *grins*

        Wir haben den Boden bisschen strukturiert. Die Leos brauchen dies nicht, wie schon gesagt wurde aber so sieht das ganze bisschen ansprechender aus.

        Lg
        Der Mensch erfand die Atombombe. Aber keine Maus der Welt würde je auf die Idee kommen eine Mausefalle zu konstruieren. - Albert Einstein

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        • #5
          Hallo, Snake,

          ich halte meine Leopardgecko's mittlerweile auf ein Sand-Lehm-Gemisch im Verhältnis von 10:1. Früher hatte ich ein Verhältnis von ca. 5:1. Bei beiden Gemisch-Verhältnissen wird der Boden bei Austrocknung ziemlich fest und hart. Jedoch benötigt man bei dem Verhältnis von 10:1 weniger Wasser/Feuchtigkeit, um es wieder grabfähig zu machen und man bekommt das Substrat auch bei der Grundreinigung 1x im Jahr leichter wieder aus dem Terrarium wieder heraus. In meinem neuen großen Terrarium werde ich sogar das Sand-Lehm-Gemisch etwas mit feinerem Kies mischen. Es ist eigentlich relativ egal, ob sie nun auf einem Gemisch-Verhältnis von 10:1 oder 5:1 gehalten werden. Auch die Oberfläche dieses Gemischs ist etwas aufgelockert und es können Partikel mit der Nahrung aufgenommen werden. Nur auf reinem Sand solten die Leopardgeckos nicht gehalten werden, da ihre Füße nicht für diesen Untergrund nicht gebaut sind.

          Früher als ich meine ersten jungen (3-4 Monate alt) Leopardgeckos bekam, hatten diese leider schon Mangelerscheinungen vom Vorbesitzer. Dabei war davon auszugehen, dass auch schon das Muttertier Mangelerscheinungen hatte und falsch gehalten wurde. Ich hatte sie noch nicht lange (erst ein paar Tage), als sie einen Ileus (=Darmverstopfung) hatten; - sie hatten Sand aufgrund dieser Mangelerscheinungen gefressen. Der erste von den dreien ist sofort daran verstorben (da bin ich erst auf das Problem aufmerksam geworden). Bei ihm hing der Sand-Kot noch zur Hälfte im After. Der Zweite mühte sich ab, diesen Sand-Kot absetzen zu können, sein Darm prolabierte (=stülpte sich nach außen). Ich bin mit ihm natürlich so schnell wie möglich zum Tierarzt. Der TA hat dann vorsichtig versucht, den Sand-Kot-Pfropfen mit einer Oliven-Kanüle zu entfernen. Er riet mir, meinem kleinen Leopardgecko jeden Tag einen kleinen Tropfen Öl oral mit einer kleinen Spritze zu geben und ihn in einem flachen lauwarmen Wasserbad zu baden (gerade so handwarm und auch nur ca. 2 cm flach!). Dadurch konnte mein kleiner Leopardgecko tatsächlich auch den restlichen Kot absetzen, jedoch leider zu spät. Er verstarb wenige Tage später auch. Der Reptilienkundige (!)TA riet mir, damit dies nicht mehr passiert, Kokoshumus zu nehmen (). Nun war ich verwirrt! Sollte ich reinen Sand (wie es in den Zoo-Handlungen vorkommt und wie ich es auch am Anfang hatte) nehmen, oder Sand-Lehm-Gemisch oder Kokoshumus. Nun, Kokoshumus für einen Steppen-/Wüstenbewohner halte ich für total schwachsinnig. Ich hatte in der Zwischenzeit mein Substrat auf Sand-Lehm-Gemisch umgestellt, jedoch diesen auch mit zerstoßenen Sepiaschalen bestreut, in der Hoffnung, dass mein verbliebener dritter Leopardgecko diesen anstatt des Sandes aufnimmt, und dass der Calcium-Mangel damit verhindert werden kann. Zusätzlich wurden die Futtertiere mit Vitamin-/Calcium-Puder besteubt. Seitdem hatte ich nie wieder Probleme mit einem Ileus bei Leopardgeckos.
          Leider blieb auch mein dritter verbliebener Leopardgecko, den ich von diesem Züchter gekauft hatte, immer ein Sorgenkind. Er schien diese Mangelerscheinungen nie richtig ganz verkraftet zu haben, war auch scheinbar immer etwas geistig retardiert. Mittlerweile hatte ich mir zwei neue Leopardgeckos gekauft. Alle Leopardgeckos wurden normal (wie oben beschrieben) gehalten und gefüttert. Bei meinem "alten" Leopardgecko musste ich immer darauf achten, dass er gut Nahrung aufnimmt; bei den "neuen" war dies kein Problem. Der "alte" (damals 1,5 Jahre) war allerdings nicht unterernährt und trotzdem hat er leider die Winterruhe nicht überlebt. Den Übrigen (mittlerweile wieder drei) geht es super!

          Hoffe, Dir mit meinen Erfahrungen etwas weiter geholfen zu haben.

          MfG Janog

          P. S. Man kann, wenn man will, den Bodengrund etwas strukturieren (etwas hügelig machen). Das ist nicht ganz so langweilig, ist aber nicht nötig. Meine Leopardgeckos graben/buddeln zwar, jedoch nicht so wie bspw. Mäuse. Sie untergraben nur sozusagen flache Steine, um Versteckmöglichkeiten zu schaffen. Bei einem Verhältnis von 5:1 können sie garantiert nicht mehr graben. Dazu braucht man zu viel Wasser, um es wieder grabfähig zu bekommen.

          Du kannst es vorher ja mal testen. Kauf dir aus dem Baumarkt für ca. 2,50€ 25 KG Spielkastensand (es muss kein teurer Terrariensand aus dem Fachhandel sein!) und misch es zusammen mit dem Lehm im Verhältnis 5:1 und 10:1 in einer Kunststoffbox eines schw. Möbelhauses für wenige €! Die Kunststoffbox kannst du dann im übrigen als Quarantänebox oder Aufzuchtsbox weiter verwenden.
          Zuletzt geändert von Jango; 21.11.2010, 08:59.
          Erfahrungsbericht Inkubatoren - Welchen benutzt ihr?

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          • #6
            Hallo!

            Vielen, vielen Dank für Eure ausführlichen Antworten und hilfreichen Tipps. Ihr habt mir sehr weiter geholfen. Ich war ja etwas verwirrt auf grund der verschiedenen Angaben.

            @Jango: besonderer Dank für Deinen ausführlichen Erfahrungsbericht!

            Auf grund dessen, was ich gelesen habe, schien mir das Problem mit der Verstopfung ernst und oft auftretend. Jetzt weiß ich, wie ich dem Problem aus dem Weg gehen kann und falls es doch soweit kommen sollte, wie ich handeln soll.
            Nochmals vielen Dank an Euch alle!

            MfG
            Alex

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