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Tarnfärbung

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  • Tarnfärbung

    Hallo,

    die natürliche Färbung wilder Leopardgeckos läßt in ihrer angestammten Umgebung ja darauf schließen, daß sie Wert auf Tarnfärbung legen.

    Nun meine Überlegung:
    Ist es wirklich so, daß das einzelne Tier sich dessen "bewußt" ist und absichtlich oder instinktiv einen Untergrund aussucht, welcher ihn mit der Umgebung verschmelzen läßt?
    Oder ist es einfach durch Evulution entstanden, daß einfach farblich besser getarnte Tiere eher überlebt und sich somit öfter fortgepflanzt haben?

    Bezogen auf unsere Terrarienhaltung würde sich dann die Frage ergeben, fühlen sich Leopardgeckos mit einer farblich angepaßter Rückwand und Untergrund wohler und sicher und haben weniger Streß, oder ist es ihnen sozusagen egal?

    Weitere Überlegung: Wie sieht es dann mit Farbzuchten aus? Wissen die Kleinen, daß sie eben nicht mehr naturfarbig sind?

    Wäre doch mal interessant dazu Verhaltensstudien zu machen.

    Was meint Ihr?

    liebe Grüße
    Carmen

  • #2
    Hallo,
    gleich vorweg, ich weiß es nicht und halte auch keine Leopardgeckos. Würde aber vermuten, dass die Tarnfärbung rein passiv genutzt wird, die Tiere also nicht gezielt Orte aussuchen, die ihrer Färbung entsprechen. Der Leopardgecko ist nachtaktiv, daher wird seine Farbwahrnehmung vermutlich nicht so gut sein bzw. keine Rolle spielen, da kein entsprechendes Licht vorhanden ist. Desweiteren müsste sich das Tier seines Aussehens bewusst sein. Eine Farbzucht müsste sich also selber mustern, erkennen dass es anders ausschaut und sein Verhalten dahingehend ändern. Zusätzlich sollte diese Verhaltensänderung am besten auch noch auf die Wahrnehmung seiner Beute oder Prädatoren abgestimmt sein (wäre ja möglich, dass diese andere Wellenlängen wahrnehmen). Das ist wirklich sehr komplex. Ich vermute stark, dass alles instinktiv abläuft.
    Wobei ich Tieren durchaus nicht die Fähigkeiten zu so komplexen Verhalten absprechen will. Augenscheinlich sind ja z.B. Kraken zu so einem Verhalten fähig. Allerdings haben die sehr gute Augen und zusätzlich ist die Dringlichkeit der Tarnung viel größer als bei einem nachtaktiven Gecko. Um’s rauszukriegen, braucht man ja aber „nur“ eine entsprechende Menge Farbzuchten und Kontrolltiere, sowie standardisierte, farblich o.ä. eingerichtete Käfige. Als Privatperson ist man da aber bereits überfordert – zumindest wenn man’s statistisch relevant haben möchte.
    Gruß Hoatzin

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    • #3
      Hi, auch ich halte keine Leopardgeckos, möchte aber trotzdem was dazu sagen. Klar hast du Recht, dass Tiere mit Farbanomalien und von der Norm abweichender Färbung gegebenenfalls einen Selektionsvorteil haben und sich so vermehrt durchsetzen, gegebenenfalls aber auch einen Nachteil haben, lilagestreifte dürften in diesem Vergleich den kürzeren ziehen, was der Grund ist, dass die Viecher normalerweise eben nicht lila sind. Das dürfte auf Dauer zu den bekannten "normalen" Zeichnungsmustern geführt haben. Ich glaube wie mein Vorposter auch nicht, dass die Tiere aktiv Orte aufsuchen, die zu ihren Tarnmustern passen, sondern diese nach Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Nahrungsangebot auswählen.

      Mir ist jedoch bei einem meiner Geckos (kein Leopardgecko) aufgefallen, dass der in der mit Küchenpapier und Papprollen ausgestatten Quarantänebox extrem hell gefärbt war, im normalen Terrarium, in dem relativ dunkle Äste und Rinden befestigt sind, jedoch viel dunkler und niemals derart hell gefärbt war. Es gibt ja einige Geckoarten, die ähnlich der Chamäleons Einfluss auf ihre Körperfärbung nehmen können, dieser gehört dazu, ich schließe jedoch aus dieser Beobachtung, dass die Tiere in gewissem Maße schon mitbekommen was für eine Tönung der Untergrund hat und aktiv Einfluss darauf nehmen.

      Gruß

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      • #4
        Guten Morgen,

        ich erlaube mir mal als Halter von Leopardgeckos dazu Stellung zu nehmen.

        Man sollte die kognitiven Fähigkeiten von Leopardgeckos nicht überschätzen. Kein Leopardgecko "weiß", wie er aussieht, woher auch. Als streng dämmerungs- und nachtaktive Tierart sind Leopardgeckos auch nur sehr eingeschränkt in der Lage, Farben zu sehen. Daher halte ich es für abwegig anzunehmen, dass ein Leopardgeckoindividuum gezielt ein Versteck oder einen Lebensraum aussucht, in dem er gut getarnt ist. Vielmehr dürfte es so sein, dass die Färbung und Zeichnung von Leopardgeckos durch Selektionsdruck zustande gekommen ist. Besonders auffällig gezeichnete oder gefärbte Leopardgeckos haben einen Nachteil, weil sie für Beutegreifer nachts leichter auffindbar sind. Dadurch findet über längere Zeiträume eine evolutionäre Anpassung statt. Daher dürfte in Terrarien gehaltenen Leopardgeckos Farbe und Ausgestaltung der Einrichtung ziemlich gleichgültig sein. Entscheidend ist, dass die klimatischen und räumlichen Verhältnisse ihres nachgestellten Lebensraumes artgerecht sind und ein Wohlfühlen erlauben. Leopardgeckos sind opportunistische Höhlenbewohner, d. h. sie nehmen jedes passende Versteck an. Sowohl aus dem Freiland als auch aus Terrarien ist bekannt, dass das auch vom Menschen erzeugte Verstecke wie Schuttberge, Legesteinmauern, Abflussrohre oder Altreifen sein können.

        Gruß
        Sven
        Jeder Mensch hat eine Wirbelsäule, aber nicht jeder hat ein Rückgrat.

        Bitte sehen Sie von privaten Anfragen zu Diskussionsthemen weitgehend ab und posten sie lieber im Forum bzw. bitte legen Sie es mir nicht als Arroganz oder Gleichgültigkeit aus, wenn ich sie nicht beantworte (n kann). Mir fehlt einfach die Zeit dazu.

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        • #5
          Nachts sind alle Katzen... äh, Geckos grau.


          (Vorsicht, Schnitzel aufm Grill übrigens auch. )

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          • #6
            @Lennart mal drüber nachgedacht, dass der Gecko evtl. einfach nur Stress hatte?


            Zitat von K_Balder Beitrag anzeigen
            Nachts sind alle Katzen... äh, Geckos grau.

            (Vorsicht, Schnitzel aufm Grill übrigens auch. )
            Obwohl man ein Albino Vieh natürlich besser erkennen kann.

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            • #7
              Bezweifle ich, bei denen ist ja das Einstellen des Fressens ein ganz guter Indikator für Stress in einer neuen Umgebung und dieser hier hat keinerlei Reaktion außerhalb der Farbänderung gezeigt.

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              • #8
                Kein Leopardgecko "weiß", wie er aussieht, woher auch.
                selbstverständlich "weiß" jedes Tier wie es aussieht. Wobei man von eher von "fühlen" sprechen sollte.
                Das ist aber etwas schwer zu erklären, falls es jemand nicht versteht........

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                • #9
                  Zitat von gesperrt Beitrag anzeigen
                  selbstverständlich "weiß" jedes Tier wie es aussieht. Wobei man von eher von "fühlen" sprechen sollte.
                  Das ist aber etwas schwer zu erklären, falls es jemand nicht versteht........

                  Dann würde sich auch jedes Tier im Spiegel erkennen..... und jedes Tir mal schonmal gar nicht.

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                  • #10
                    zunächst einmal muß ein Tier Artgenossen erkennen können. Kann es das, erkennt es "sich", da es weiß, wie es aussieht....oder?!

                    Die Spiegelnummer sagt doch nur etwas über ein bestimmtes, überschrittenes Intelligenzniveau aus. Aber es fing ja einfacher an...........
                    Zuletzt geändert von gesperrt; 20.07.2012, 18:21.

                    Kommentar


                    • #11
                      Zitat von gesperrt Beitrag anzeigen
                      zunächst einmal muß ein Tier Artgenossen erkennen können. Kann es das, erkennt es "sich", da es weiß, wie es aussieht....oder?!
                      Heißt das blinde Höhlenfische erkennen sich nicht?

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                      • #12
                        .. glaubst du wirklich, dass Artgenossen optisch erkannt werden? Bei allen Tieren? Abstrus.
                        Von der Natur begeistert ..

                        [Ehemals Alan Grant]

                        DGHT-AG Einsteiger- und Jugendarbeit

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                        • #13
                          alles gilt für alle Sinne.

                          Das System kann zuordnen was mit ihm übereinstimmt und was nicht. Damit ist ein Wissen um die eigene "Beschaffenheit" für diverse Nutzungsarten hinterlegt......

                          analoge Grüße
                          Zuletzt geändert von gesperrt; 20.07.2012, 19:30.

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                          • #14
                            Hallo

                            viele Tiere wissen nicht, wie sie aussehen.
                            Ihr Verständnis voneinander besteht vor allem auf Bewegung und Geruch, Pheromone ect.
                            Denn wie du sagst, dass ist hinterlegt.

                            Denn sonst müssten sie sich, wie schon geschrieben wurde, auch als Induividuum im Spiegel erkennen.
                            Das zeugt auch nciht von höherer Intelligenz, sondern von Ich-Bewusstsein.
                            Zuletzt geändert von Rhouwn; 20.07.2012, 20:28.
                            lg Dagmar

                            Nominat= taxonomischer Begriff = keine Farbe
                            Bock = männliches Huftier, Haltung im Terrarium nicht artgerecht

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                            • #15
                              Hi,
                              du selbst hast aber explizit von "wissen, wie es aussieht" gesprochen.
                              Und das ist nunmal optisch basiert. Denn ich kann morgens nicht 'erriechen', was ich grad für ne Frisur habe .
                              Aber - um auf deinen Punkt zurückzukommen: 'sich selbst erkennen', hat nichts mit optischer Leistung zu tun. Artgenossen erkennen auch nicht. Also "weiß" es auch nicht, wie es "aussieht". Glaubst du das denn wirklich - Butter bei die Fische - würde ein Rotkehlchen auf nem Foto erkennen, dass es selbst dargestellt ist? Oder ein Artgenosse?
                              Ich hätte dir da mehr zugetraut - das verblüfft mich nu wirklich.
                              Grüße,
                              Matthes
                              Von der Natur begeistert ..

                              [Ehemals Alan Grant]

                              DGHT-AG Einsteiger- und Jugendarbeit

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