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Problem mit Boa Constrictor Imperator - Stargazing

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  • Problem mit Boa Constrictor Imperator - Stargazing

    , Hallo liebe Spezialisten,

    wir haben ein Problem mit unserer Boa C.I., sie ist von 2009, wurde damals in Ulm auf der Reptilienbörse erworben und ist weiblich.

    Am Donnerstag fiel mir auf, dass die Boa im Terrarium an der Scheibe lag und mit dem Kopf, bzw. dem kompletten vorderen "Bereich" der Schlange sehr unkontrollierte Bewegungen machte, sie ging nach oben, ließ den Kopf dann nach hinten über kippen, schlenkerte diesen nach rechts und links, das ganze fortlaufend über längere Zeit. Ich habe dem Tierarzt ein Video gezeigt, er nannte es Stargazing.

    Ich habe daraufhin bei einem reptilienerfahrenen TA angerufen, der meinte, ich solle vorbeikommen. Also Boa eingepackt, Kinder eingepackt und dorthin gefahren.
    Dort gab sich die Boa zunächst recht normal, Muskeltonus vorhanden (auch wenn ich sie etwas weniger "zupackend" finde wie sonst), die Schlange dreht sich sofort vom Rücken auf den Bauch. Er schaute ihr in den Rachen, sah alles gut aus, war nix verschleimt oder so. Abtastbefund auch ohne Ergebnis.

    Dann zeigte sie es wieder, ich hielt sie mit der Hand ein paar cm hinterm Kopf (dazu muss man sagen dass sie wirklich schon immer ein sehr friedliches Tier ist und gut zu händeln. Wird normalerweise aber nur für die Fütterung gehändelt). Sie ließ den kopf einfach nach hinten runterhängen, also Kehle nach oben. Ich hatte den Eindruck sie merkt gar nicht, dass sie "falschherum" hängt.

    Der TA hat eine Kloakenspülung vorgenommen, um eventuell einen sehr starken Parasitenbefall der solche Symptome erklären könne zu erkennen, diese war jedoch negativ.

    Auffällig ist, dass die Schlange bei der letzten Fütterung vor ca. 4 Wochen nichts hat. Die Fütterung davor fraß sie nach viel trara eine Ratte (wird tot gefüttert), und das auch nur, nachdem wir sie in die Box gelegt haben und raus sind. Normalerweise geht sie ran sobald man mit der Pinzette kommt und zack, würgt das Beutetier auch ausgiebig bevor sie diese verschlingt. Und dann frisst sie auch normal mehrere (kleine Ratten). Wir schoben es auf eine geringere Aktivität und Fresslust aufgrund der Jahreszeit.

    Ja im Endeffekt meinte der TA man könne auf IBD testen, hier habe ich mich jetzt die letzten Tage nochmal belesen und gelesen dass dieser Virus wohl auch meist mit einer Verschleimung einhergeht. Naja das Ergebnis des Tests würde wohl mehrere Tage dauern. Ebenso könnte das Verhalten auch andere Ursachen haben (z. B. ein Bakterium). Aber eben auch einen Virus. Gegen den man aber nichts tun könne. Da wir keinen weiteren Bestand haben hat er mir von dem Test abgeraten.

    Unterm Strich bekam die Schlange ein Aufbaupräperat und Vitamin B gespritzt und ein Antibiotikum (Marbocyl) verabreicht, welches wir ihr heute und in 2 Tage nochmal verabreicht haben bzw. verabreichen werden und gegen einen eventuellen Keim helfen soll.

    Das Verhalten heute war unverändert, jedoch hat sie auch Momente in denen sie sich ganz normal gibt und fortbewegt. Aber das war sie beim TA ja zunächst auch. Bislang kann ich keine Besserung erkennen.
    Sie hat sich nach der Spritze heute zurückgezogen in ihre Höhle. Zur Spritze musste ich sie heute morgen auch aus ihrem Versteck fischen.

    Sonst sieht sie gesund aus, sie häutet sich meistens ganz gut, und die Haut glänzt.

    Neben der Frage was unsere Schlange wohl hat und wie es sinnvoll weitergehen soll, stellen wir uns die Frage woher sie das hat, daher einige Fragen:

    - kann die Schlange so einen Virus (welchen auch immer) schon seit 8 Jahren in sich tragen und er bricht jetzt erst aus?
    - kann eine Krankheit (Keim) durch eine Frostmaus hervorgerufen werden?
    - vor ca. 6 Monaten waren wir verreist, unsere Nachbarin hat sich, da die Schlange sehr aktiv war nicht getraut das Wasser zu wechseln, daher kann es sein, dass sie einige Tage ohne Wasser war (verdunstet). Aber kann so was jetzt Monate später neurologische Schäden hervorrufen?

    Wir haben eigentlich die letzten Jahre nichts geändert. Sie hat vor ca. 3 Jahren ein neues Terrarium bekommen, in dem unsere Bartagame vorher lebte, aber es wurde alles gut gereinigt und desinfiziert. Unsere Bartagame ist mit 13 Jahren eines natürlichen Todes gestorben. Wir haben sonst keine Schlangen oder anderen Reptilien. Das Tier wird wie gesagt nur zum Fressen gehändelt, immer vorher Hände gewaschen und desinfiziert.

    Hat sonst jemand eine Idee oder einen Tipp? Wie sind die Erfahrungen mit so neurologischen Geschichten bei Boas? Ich möchte meine Schlange nicht unnötig quälen, zumal ja jedes Handling oder Behandlung für das Tier auch mit Stress verbunden ist. Natürlich möchte ich sie aber auch nicht vorschnell euthanasieren lassen.

    Vielen Dank fürs Lesen, viele Grüße,
    maya
    Zuletzt geändert von maya; 12.03.2017, 22:57.

  • #2
    Zitat von maya Beitrag anzeigen
    Da wir keinen weiteren Bestand haben hat er mir von dem Test abgeraten.
    Es gibt unterschiedliche Erklärungen für die genannten Symptome. IBD wäre eine davon. Zumindest ich würde das bei meinem Tier ausschliessen wollen und den Test einfach machen lassen.

    Kommentar


    • #3
      Hallo read_only,

      du schreibst dass es für dieses Verhalten mehrere Erklärungen gibt. Was würde dir hierzu einfallen.

      Wegen dem Test: Der TA meinte, dass selbst wenn der Test negativ wäre, dass dies nicht heißt, dass sie es nicht hat, da das Ergebnis nur einen Teil der Viren abdeckt die zu IBD führen können, es aber noch virale Aspekte gibt, die nicht gestestet werden (können).

      Die Frage die ich mir stelle ist, ob es dieses IBD überhaupt sein kann nach so langer gesunder Zeit. Und ohne andere Symptome (Verschleimung, Futter auswürgen etc.)

      Kommentar


      • #4
        Symptome müssen nicht zeitnah nach der Infektion auftreten. Wäre das so, wäre IBD vermutlich bei weitem nicht das Problem, das es ist. Bei einer Erkrankung muß nicht jedes der möglichen Symptome auftreten, nicht alle gleichzeitig, etc.
        Zur Zuverlässigkeit von IBD-Tests am lebenden Tier kann ich nichts sagen. Es ist aber schon richtig, daß ein einmaliges "ohne Befund" nicht viel bedeuten muß. Dazu sollte sich besser ein reptilienkundiger Tierarzt bzw. ein Labor (Exomed, Biron, Laboklin...) äussern.

        Nebenwirkungen von Metronidazol oder Vergiftungen können sehr ähnliche Symptome nach sich ziehen. Letztendlich kann ich nur raten, und das hilft niemandem. Es besteht die Möglichkeit auf IBD, Paramyxo und so weiter testen zu lassen. Das sollte nun getan werden.

        Kommentar


        • #5
          Ja, eben das mit dem lebenden Tier meinte der TA auch, man könne es durch Obduktion sicher sagen, aber der IBD Test wäre negativem Ergebnis nicht unbedingt aussagekräftig. Paramyxo hatte er auch erwähnt.

          Bislang zeigen sich durch die Antibiose keine wesentlichen Verbesserungen, das Antibiotikum gibts seit Freitag.

          Das mit den Vergiftungen und Metronidazolgabe habe ich auch als Ursache gelesen, kann ich aber ausschließen.

          Wir werden der Schlange jetzt morgen nochmal das Antibiotikum geben und dann nochmal zum TA gehen und ein weiteres sinnvolles Vorgehen besprechen.
          Ich habe einfach Angst, dass jetzt ein Untersuchungs- und Testmarathon anfängt. Dabei geht es mir nicht um das Monitäre, sondern darum, dass die Gefahr besteht dass man sich verrennt und macht und tut und am Ende nach Wochen doch einschläfert. Und somit das Tier unnötig gequält hat und ihm Leiden erspart hätte, wenn man es gleich eingeschläfert hätte. Ich hatte das schon bei Säugetieren und es war rückblickend falsch. Reptilien machen es einem da ja auch nicht unbedingt einfacher, da man denen nicht ansieht wie sehr sie wirklich leiden. Leider kann man nicht in die Zukunft blicken.

          Danke für deine Einschätzung.

          Viele Grüße,
          maya

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          • #6
            Hallo read_only oder andere Leser,

            vielleicht liest hier noch jemand rein.

            Heute haben wir der Schlange die nächste Marbocyl Injektion verpasst. Sie ist die letzten Tage lebhafter als zuvor, was eventuell damit zusammenhängt dass mein Mann die Temperatur nochmal 2 Grad hochgestellt hat.

            Die Injektion und das Fangen müssten ja eigentlich eher ein Stresssituation für die Schlange sein, oder? Als ich sie hinterm Kopf gegriffen habe, liess sie nach paar Minuten ihren Kopf wieder nach hinten überhängen. Ich legte sie daraufhin testweise komplett auf den Boden, auf dem Rücken, Bauch nach oben, Kehle nach oben. Meine Schlange blieb einfach ruhig so liegen ohne sich zu versuchen zu drehen, ohne sich zu bewegen...

            Ich habe sie wieder in ihr Terrarium gesetzt und sie heute über den Tag beobachtet, auch jetzt gegen Abend wo sie aktiver wird. Und sie verhält sich gerade völlig normal?! Kein Zittern, kein Stargazing, kein Unkoordinierter Eindruck. Wenn ich sie mit der Taschenlampe anleuchte verkleinern sich ihre Pupillen zügig und auch gleich schnell.

            Kann es sein, dass IBD schleichend kommt? Also Aussetzer, dann wieder eine Zeit normal, dann wieder Aussetzer? Ich finde dass die Schlange sich nicht versucht hat richtig zu drehen ist ein schlechtes Zeichen und zeigt dass es nicht gut um sie steht. Aber mich irritiert dass sie sich jetzt wieder völlig normal zeigt.

            Kann das sein?
            Termin beim TA ist am Donnerstag, ich hatte überlegt ihr eventuell überlegt ihr morgen mal eine Ratte anzubieten um zu sehen ob sie dran geht. Was meint ihr? Kontraproduktiv?

            Viele Grüße,
            maya

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            • #7
              http://www.laboklin.de/pages/html/de...arenavirus.htm

              Ob schleichend der treffende Begriff ist weiß ich nicht. Aber es gab bisher keinen mir bekannten Fall adulter Tiere, wo die Symptome direkt schlimmstmöglich auftraten, es gab immer eine gewisse Entwicklung des Schweregrades. Ich weiß von einem IBD-positiven Python, der ohne jedes Symptom verstarb.

              Morgen füttern und das Tier dann übermorgen zum TA schleppen ist in der Tat keine gute Idee.

              Ob man durch Euthanasie Leid erspart, darüber sollte man erst nach einer Diagnose nachdenken. In der aktuellen Lage wird wohl auch kein TA so eine Idee unterstützen.

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              • #8
                Die Seite von Laboklin kenne ich, dankeschön.

                Gut dann lass ich das mit dem Futter anbieten. Mal schauen was der TA spricht...

                Grüße und danke
                maya

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                • #9
                  Hier ein Video meiner Boa

                  https://m.youtube.com/watch?v=wd3KOrS4Bj8

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                  • #10
                    Zitat von maya Beitrag anzeigen
                    Da läufts mir kalt den Rücken runter... Dieses Tier würde von mir schneller zum Einschläfern gebracht werden, als man Boa sagen kann. Bei diesem Anblick gibt es überhaupt keine Diskussion über Wenn und Aber.

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