Halter von Chionactis und Sonora

[vortex260]

Hallo,

ich bin auf der Suche nach Haltern von Schlangen der Gattungen Chionactis und Sonora. Ich hatte eigentlich geplant, im Oktober nach San Diego zu reisen und mich dort vor Ort direkt über diese Tiere zu informieren und sie möglicherweise in der Natur zu beobachten bzw. zumindest mir das Habitat anzuschauen, aber aufgrund der momentanen Situation wird es wohl nicht dazu kommen. Daher würde mich interessieren ob es hier in Deutschland bzw. Europa Halter dieser Schlangen gibt. Ob diese eventuell sogar mal nachgezogen wurden? Meines Wissens nach ist dies bisher noch nicht gelungen. Ich besitze leider selbst keins dieser Tiere und weiß auch, dass sie extrem selten gehalten werden.
Aber vielleicht findet sich ja hier jemand.

Liebe Grüße
Martin

[abronia]

Moin,

ich habe in den 90ern mehrmals Sonora semiannulata und Chionactis occipitalis im Handel bekommen.
Die Haltung ist völlig problemlos und macht einen Heidenspass. Sie jagen in erster Linie optisch und reagieren auf die laufenden Insekten und jagen denen hinterher.
Was bei diesen Tieren gar nicht geht, ist Beleuchtung im Terrarium. Obwohl sie laut Literatur als Bodenbewohner nicht in der Lage sein sollen, zu klettern, sind das die einzigen Schlangen, bei denen ich erlebt habe, daß sie tot an der Oberseite des Spotstrahlers fest gebacken waren (3 Chionactis von insgesamt 5 gehaltenen - ich war ein Wochenende nicht zu Hause). Die Terrarieneinrichtung ist einfach, einige Holz- und/oder Rindenstücke in ein Becken legen und halb mit trockenem Sand zuschütten. In einer Ecke eine kleine Kunststoffdose mit einer eingetopften Pflanze und leicht feucht gehaltener Erde. Wenn die Futterinsekten gut versorgt sind, scheint deren Freuchtigkeitsgehalt zu reichen und nach dem Sprühen werden auch keine Tropfen aufgeleckt. Wasserschalen habe ich anfangs immer mal wieder angeboten, die wurden aber immer ignoriert. Außerdem werden die schnell untergraben und machen den Sand dann zu nass. Ein Becken mit 30x30 cm Grundfläche reicht für ein Einzeltier.

Probleme macht es, gesunde Tiere aus dem Handel zu bekommen. Diese kleinen Insektenfresser haben kaum körperliche Reserven und werden von der normalen Kette Fänger-Exporteur-Importeur//Grosshändler-Einzelhändler zu sehr "ausgelaugt". Ich habe immer 3-5 Tiere gekauft, von denen die meisten innerhalb weniger Tage starben. Einzelne Überlebende habe ich dann jahrelang halten können - und dann nie einen passenden Partner dafür bekommen.
In Texas hatte ich im April '99 eine Sonora nachts bei 6°C aktiv gefunden. Auf dem Rest der Reise habe ich sie einige Male mit Spinnen und Käferlarven versorgt und dann noch fast 5 Jahre im Terrarium gehalten.

Grüße vom Deich!
Sven Vogler