Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Ovoviviparie, Evolution und Besiedlung

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Ovoviviparie, Evolution und Besiedlung

    Hallo,

    wende mich Hilfesuchend an alle Herpetologen mit Kenntnissen der Evolutionsgeschichte, speziell der Entstehung der Ovoviviparie und der Besiedelung der Kontinente!

    Die Entstehung der Ovoviviparie wird häufig in Zusammenhang mit der Ausbreitung der Schlangen (oder allg. Reptilien)in geographisch kühlere bzw. gemäßigten Zonen gebracht und auch erklärt.
    Bei Arten, die auch heute noch in solchen Zonen leben kann ich das noch nachvollziehen, aber wie sieht es mit den Schlangen der Tropen und Subtropen aus?
    Ich denke da z.B. an Acrantophis aus Madagaskar oder an die südamerikanischen Schlangen.

    Ich habe verschiedene Internetseiten mit Karten gefunden, die die Kontinentaldrift von Gondwana bis Heute dokumentieren und auch Klimadaten, wie tropisch, gemäßigt oder aride für einzelne Abschnitte der Kontinente angeben.
    Leider hilft mir das nicht richtig weiter.

    Die tropischen Zonen des heutigen Südamerikas waren danach im Verlauf des Erdzeitalters teilweise aride - von Regenwald also vermutlich keine Spur.
    Wenn es zu der Zeit warm war und es keine großen jahreszeitlichen Temperaturschwankungen gegeben hat, was nicht aus den Erläuterungen hervorgeht, warum sollte dann Ovoviviparie enstanden sein !?

    Eine mögliche Erklärung wäre die Besiedlung Südamerikas einiger ovoviviparer Schlangen über die Landbrücke von Nordamerika aus. Allerdings gibt es auch eine Menge ovipare Schlangen in Nordamerika, die ebenfalls in der Lage gewesen wären dort hin zu siedeln.

    Eine weitere Erklärung wäre die Besiedlung von Afrika aus. Schließlich war der südliche Teil früher mal vereist, was zur Ovoviviparie hätte führen können.
    In Afrika gibt es heute aber hauptsächlich nur eierlegende Schlangen.

    Wie man sieht, tun sich da eine Menge Fragen auf, auf die ich keine Antworten habe.
    Vieleicht bin ich auch auf dem Holzweg und der Grund für die Entstehung ist ein ganz anderer Selektionsdruck!

    Wäre schön, wenn mir mal jemand auf die Sprünge helfen könnte und eine Antwort darauf hat.

    Gruß
    Ralf


  • #2
    Re: Ovoviviparie, Evolution und Besiedlung

    Hallo Ralf,

    eventuell kann Dir Markus Monzel, Trier weiterhelfen.
    Den Kontakt wirst Du über die AG-Schlangen bzw. das Serum-Depot-Berlin herstellen können.

    Gruss, Peter
    curiosity killed the cat

    Kommentar


    • #3
      Re: Ovoviviparie, Evolution und Besiedlung

      Ovoviviparie kann auch bei extremer Trockenheit ein Vorteil sein (die Eier trocknen nicht aus). Könnte ich mir jedenfalls vorstellen. Dies könnte auch erklären, dass auch in ariden Gebieten Ovvoviviparie entstand.

      Kommentar


      • #4
        Re: Ovoviviparie, Evolution und Besiedlung

        Hallo

        und vielen Dank für eure Antworten!

        Ich habe mich inzwischen an anderer Stelle Schlau gemacht und wie schon vermutet war ich auf dem Holzweg !

        Die Ovoviviparie ist nicht nur einmal enstanden sondern gleich mehrfach unabhängig von einander.
        Die Geschichte der kühleren Temperaturen, ist dabei nur eine Theorie, die zwar für manche Arten zutreffen mag, aber längst nicht auf alle Arten bezogen werden kann.

        Das Ganze ist viel komplexer und vor allem noch unbekannt. Es gibt zur Entstehung der Ovoviviparie wohl eine Menge Theorien, bewiesen ist davon jedoch das wenigste.

        Gruß
        Ralf

        Kommentar


        • #5
          Re: Ovoviviparie, Evolution und Besiedlung

          Ovoviviparie ist etliche Male konvegent entstanden. Das ist sofort zu u.a. an den Beispielen, die du genannt hast.
          Außerdem sind die Übergänge zwischen Ovoviviparie und Oviparie fließend.
          Die Kalkschale wird lediglich kaum bis gar nicht ausgebildet und die befruchteten Eier werden bis relativ kurz vor der Geburt im Körper zurückbehalten.
          Die Übergänge übergänge zur echten Viviparie sind ähnlich fließend. Hier spricht man genauer von plazentaler Viviparie. Ovoviviparie ist demnach aplazentale Viviparie. Aber auch hier wird dre Embryo mit einigen wenigen Nährstoffen versorgt. Je nach Art mehr oder weniger. Nur ab Welcher Menge von Stoffaustausch zwischen Muttertier und Embryo kann man von Plazenta sprechen?
          Welche Umweltfaktoren diese odre jene Fortpflanzungsstrategie positiv oder negativ selektieren ist wohl in den meisten Fällen unklar. Es gibt lediglich die ein oder andere logische Theorie...
          Z.B. in kalten Regionen kann das Muttertier durch thermoregulatives Verhalten die "Inkubationstemperaturen" erhöhen.
          Auch die These, dass die Eier in sehr ariden Gebieten vor der Vertroknung geschützt sind, ist logisch. Allerdings finden sich auch in der trockendsten Gegend noch feuchte Stellen.
          Auf jeden Fall muss die Oviparie, wenn nicht unbedingt heute, dann in der jüngeren Stammesgeschichte einer Art, einen klaren Vorteil für die Fitness der Art bedeutet haben, da die Weibchen wärend der verlängerten Trächtigkeit, leichtere Beute für Prädatoren sind und meist auch längere Zeit keine Nahrung aufnehmen(können) (-"Trade off"-).

          Schönen Gruß,

          Maik

          Kommentar

          Lädt...
          X