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streicheleinheiten bei schlangen

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  • streicheleinheiten bei schlangen

    hallo

    ich informiere mich gerade vor allem im internet über die schlangenhaltung. dabei ist mir aufgefallen, dass über einen aspekt kaum geschrieben wird und deshalb habe ich eine etwas unübliche frage:

    ich habe ein paarmal von "zahmwerden" aber auch von "unnötigen streicheleinheiten" gelesen. ist es einer schlange unangenehm, angefasst zu werden und sollte man sie eher ungestört im terrarium lassen? kann die schlange überhaupt sowas wie "zuneigung" zum halter entwickeln? ist dieses bild von "sich die schlange um den hals" legen ein klischee und unnötiger stress für die schlange?
    danke im voraus für hofffentlich interessante anregungen.


  • #2
    Re: streicheleinheiten bei schlangen

    Im allgemeinen bedeutet jedes handling Stress für die Tiere. Man sollte sie trotzdem daran gewöhnen damit das hin und wieder nötige handling keine Angst- und Verteidigungsreaktionen hervorruft. dann sollte man die tiere mit behutsamen langsamen bewegungen aufnehmen und ihnen immer genügend halt bieten.d.h.nicht nur an kopf, hals oder schwanz sondern vorn u. hinten ergreifen.Auch zuneigung wird eine Schlange nie entwickeln, sie wird sich lediglich an den speziellen geruch des Halters gewöhnen und ihn von anderen unterscheiden können.Wenn das tier von anderen gehandelt wird bedeutet das also u.U.auch für eine zahme schlange stress

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    • #3
      Re: streicheleinheiten bei schlangen

      Hallo Carlito,

      bei diesem Thema scheiden sich die Geister wohl recht extrem.

      Meiner Meinung nach sind Schlangen keine Schmusetiere und sollten auch nicht als solche behandelt werden.

      Ich denke, dass Schlangen nicht "gezähmt" werden können. Auch werden sie wohl kaum "Zuneigung" ihrem Halter gegenüber entwickeln. Es ist wohl eher so, dass sich die "Zahmen" Schlangen mit der Zeit an den Halter gewöhnen, ihn deshalb nicht mehr als Gefahrenquelle betrachten und ihn daher weitgehend ignorieren.

      "Unnötige Streicheleinheiten" sind, meines Erachtens nach, alle "Streicheleinheiten". Und ich wüsste nicht warum man sich eine Schlange um den Hals legen sollte. (Ein Schal ist doch sicher billiger :-)) Wenn die Schlange sich aus freien Stücken dem Halter um den Hals wirft, z. B. um ihn als Snack zu sich zu nehmen, dann würde ich das als Sinnvoll erachten.

      Ich gehe davon aus, dass die Schlange jede Berührung ihres Halters als Störung empfindet und deshalb handle ich meine Tiere nur wenn es notwendig ist.

      MfG Danny

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      • #4
        Re: streicheleinheiten bei schlangen

        Bei all den Meinungsunterschieden bei dem Thema ist mir aufgefallen, daß selbst in diesem Kreis Schlangen als reine Instinkttiere angesehen werden. Es wird unterstellet das diese Tiere nicht in der Lage sind, einen Kontakt aufzubauen oder irgendwelche Gefühle außer Kälte, Wärme und Hunger zu empfinden. Diese Reptilien entziehen sich der Verhaltensvorschung, welche nur auf Futterversuche ausgerichtet ist. Sie nur aus diesem Grund Gefühlsmäßig unter Katzen oder Hunde zu stellen ist Ignoranz. Was wir nicht verstehen, ist weniger wert. Seit dreißig Jahren beschäftige ich mich mit Schlangen und vielen anderen Tieren und habe in dieser Zeit so manche Überaschung erlebt.

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        • #5
          Re: streicheleinheiten bei schlangen

          Manche Teilnehmer in diesem Forum sind der Meinung, dass Schlangen nur angegeuckt werden dürfen, da sie alles andere zu sehr Stresst. Bin auch der Meinung, dass sich das Händeln in Grenzen halten muss, aber denke doch, dass man erstens der Schlange die möglichkeit bietet sollte, auch mal die Welt ausserhalb des Terrariums zu erkunden; und zweitens, dass man sehr wohl eine Beziehung auf beiden Seiten aufbauen kann.
          Warum sonst kommt die Schlange von selbst auf einen zu?
          Möchte nochmal bitte die Meinung des Vorherigen Schreibers dazu hören.
          Danke

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          • #6
            Re: streicheleinheiten bei schlangen

            Als Gegenfrage ...
            Wie lebt eine Schlange in Natura.
            Wie hat sie sich entwickelt und welches Schema hat sie als natürliches Verhaltensmuster.
            Dort ist kein Mensch oder anderes Tier, mit dem Schlangen einen solchen Kontakt pflegen.
            Das tun sie (bis auf einige Ausnahmen ..z.B. Überwinterung - Zweckgesellschaft bei z.B. Strumpfbandnattern, oder Verpaarung) nichtmals innerhalb ihrer Art.

            Nun Frage ich mich, ....fehlt dem Tier wirklich etwas ? Jahrhunderte schon ? Jahrtausende..oder 80 Millionen Jahre ?
            Und haben sie in all der Zeit nur auf den Menschen gewartet und dessen Kontakt ?

            Dann zeigen sie im Gegensatz zu manch anderer domestizierten Art (Hund , Katze und Co) vergleichsweise wenig "Feedback".
            (Hund und katze haben auch nicht darauf gewartet...nehmen aber durch ihre Lebensweise einen solchen Kontakt gerne an..teils als Ersatz für's Rudel oder ihres sonstigen Sozialverhaltens Artgenossen gegenüber.)
            Ein großer Punkt wäre da für mich z.B. das ein "freigelassenes" Tier in der Wohnung..selbst bei offener Türe nach der Eingewöhnungszeit wieder zurückkommt um die Nähe des Halters zu suchen.

            Katz und Hund..kein Thema...nur Schlangen..da muß man ne menge Mehl streuen ;-)

            (Das ist keine Abwertung und keine Position "unter" Hunden und Katzen, sondern für mich eine andere Lebensweise, die ich einfach akzeptiere und davon absehe, meine Bedürnisse auf sie zu anzuwenden. Ist das "Abwertend"..oder ist es "Abwertend" wenn man ihre Art so nicht akzeptiert und ihnen etwas aufzwingt ? )

            Nur meine Meinung..kein Angriff..sondern nur ein Bild wie ich es sehe.


            [Edited by Mark_Essers on 10-01-2003 at 19:14 GMT]

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            • #7
              Re: Re: streicheleinheiten bei schlangen

              Hallo, die Art wie ein Tier in der Natur lebt ist nicht übertragbar auf des Leben in menschlicher Obhut (ich vermeide absichtlich das Wort Gefangenschaft). Wir wissen eigentlich überhaupt nichts genaues über das Verhalten der Schlangen untereinander, und das Wenige können wir nicht interpretieren, da sich die Lebensäusserungen der Reptilien unserem Verständnis entziehen. Bei genauer Beobachtung der Tiere ist mir im Laufe der Jahre aber so einiges erstaunliche aufgefallen. Gerade bei unseren Vipern konnte ich Beobachtungen machen, welche ein Soziales Verhalten bestätigen. Der Pfleger wird selbstverständlich im Laufe der Zeit in das Umfeld einbezogen, welcher soziale Kontakt sich dabei entwickelt ist nicht leicht zu erkennen. Nur weil ein Tier sich unserer Erkenntnis entzieht, können wir so leicht kein Urteil darüber fällen. Kann sein, daß diese Tiere "Streicheleinheiten" nötiger brauchen wie den verbohrten Verhaltensforschern möglich erscheint.

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              • #8
                Re: streicheleinheiten bei schlangen

                Endlich mal eine offenere Art, mit dieser Problematik umzugehen!
                Man muss wohl auf jeden Fall sehr vorsichtig sein und jedes, für uns wahrnehmbare, Anzeichen einer Gefühlsäusserung gut beobachten und dementsprechend handeln.
                Finde es aber sehr gut, es auch mal von der anderen Seite zu betrachten.

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                • #9
                  Re: streicheleinheiten bei schlangen

                  Dass eine Schlange auf einen Menschen zukommt, kann auch einen ganz einfachen Grund haben: Schlangen nehmen Wärme wahr, und wir Menschen sind nun mal sehr gute Heizmatten ;-). Ich denke mal, es schadet einer Schlange weniger, wenn man sie möglichst in Ruhe läßt, als wenn man regelmäßig mit ihr hantiert.

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                  • #10
                    Re: streicheleinheiten bei schlangen

                    hallo liebe forumler,

                    ich selbst habe noch nicht lange schlangen. ich habe 5 kornnattern und ich muss sagen, dass jede vom wesen her absolut unterschiedlich ist.

                    eine von diesen 5 ist mein absoluter "liebling".

                    sobald ich mich vor das terrarium setze bemüht sie sich vom baumstumpf und kommt an die scheibe. ich mach dann auf und sie kommt raus und muss mich erstmal von oben bis unten inspizieren. sie hat keinerlei angst vor meiner hand, geschweige denn von meinen bewegungen.

                    die andere sind da ganz anders.

                    als zuneigung würde ich das jetzt auch nicht empfinden, aber irgendwas muss es ja sein. die wärme allein kann es nicht sein, da sie mich durch die scheibe ja nicht "fühlen" kann.

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                    • #11
                      Re: streicheleinheiten bei schlangen

                      "Wir wissen eigentlich überhaupt nichts genaues über das Verhalten der Schlangen untereinander, und das Wenige können wir nicht interpretieren, da sich die Lebensäusserungen der Reptilien unserem Verständnis entziehen."

                      Hmm, etwas sehr pauschal und erweckt den Anschein als würden wir (Terrarianer) im Dunkel stochern.

                      Dann einmal folgendes :
                      So mancher nichtfressender regius ist durch Streichelentzug (absolute Ruhe) ans Fressen zu bekommen. Dagegen habe ich aber noch nicht von Fällen gehört, bei denen eben solche Tiere durch verstärktes Händling mit Streicheln etc. zum fressen zu bewegen wahren..im Gegenteil.

                      Das Händling Streß beim Tier versursacht, wäre mit obiger Theorie praktisch ja in Frage gestellt...eine sehr gewagte Theorie :-)..hat sich doch das übermäßige Händling sehr oft als Grundursache für viele Probleme bei Haltern herausgestellt.

                      Ich sehe dieses Stochern im Dunkeln auch nicht so ganz in bezug auf natürliche Beobachtungen. Alle Feldherpetologen müssten dann eigentlich ja blind sein, wenn von ihnen durchgeführte Beobachtungen grundsätzlich ein solches soziales Verhalten übersehen hätten. Alle Berichte die ich bisher kenne, beschreiben eben eine andere Situation die kein derart ausgeprägtes Sozialverhalten zeigen, so daß man dieses menschliche Bedürfniss rechtfertigen könnte.

                      Andersherum frage ich mich, was die Terraristik als Grundlage hat, wenn nicht den Versuch einen Teil der Natur nachzubilden. So Abstrakt kann ich das verhalten der Tiere in Natura und deren Lebensumstände wohl kaum von der Terraristik trennen. Hier ist doch eigentlich eine Grundintention bei unserer Haltung der Art gerecht zu werden...und wie das aussieht..zeigt uns doch in erster Linie das Leben der Art in der Natur...wonach sonst sollten wir uns richten ?

                      Ich glaube, wenn wir ohne Sicht auf eben dieses natürliche Verhalten die Tiere aus diesem System nehmen und einfach "blind" nach unseren Bedrüfnissen halten würden...hätten wir kaum eine Chance die terraristik überhaupt zu betreiben. Alle Grundlagen der Haltung, welche durch die Natur vorrausgesetzt werden...könnte man so in Frage stellen. So weit kann das Tier in Natura wohl nicht vom in Menschen Obhut gehaltenem Tier entfernt sein.
                      Oft genug kommt es ja eben durch "unnätürliche" Haltung zu Problemen..

                      Eigentlich doch ein Anzeichen dafür, das man sich da auf einem Holzweg befindet (!)?


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                      • #12
                        Re: streicheleinheiten bei schlangen

                        Stimme Dir voll und ganz zu!
                        Aber habe in einer anderen Diskussion schon fast einen Streit darüber gehabt, dass wir unseren Python ausserhalb des Terrariums hatten. Finde es echt schlimm, dass man nicht auf "Fehler" hingewiesen wird, sondern direkt angemotzt.
                        Als wir den Python bekommen haben, haben wir ihn direkt gefüttert, da er seit 3 Monaten nix mehr hatte.
                        Obwohl er enormen Stress hinter sich hatte, hat er begeistert das Futtertier angenommen und verschlungen.
                        Wir Händeln auch so wenig wie möglich, aber ab und zu sehe ich da keine Gefahr drin, da ich nicht möchte, dass es zu einem ungewohnten oder sogar angsteinflössenden Akt für die Schlange wird.
                        Stehe der Sache irgendwie gespalten gegenüber.

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                        • #13
                          Re: Re: streicheleinheiten bei schlangen

                          Moinsen !

                          Ich hatte fast den gleichen Beitrag schon in der Tiegerpythondiskussion im Bezug auf den Umgang Tanios mit seinen Tieren geschrieben, er passt aber glaube ich auch hier ganz gut.

                          Ein Hund z.B. sucht den Kontakt zu seiner Bezugsperson, gehorcht ihr mehr oder weniger und freut sich nen Asst wenn diese ihn krault...

                          Fangen wir mal mit nem Königspython an, einer der wohl "gutmütigsten" Schlangen die ich kenne.

                          Beim Herausnehmen aus dem Terrarium verhielten sich alle von mir bisher gehaltenen Tiere erstmal ruhig. Aber nach einiger Zeit wurden auch diese unruhig und krochen vom Arm heunter, wenn es möglich war zurrück ins Terrarium in ihr Versteck. Wenn dies nicht möglich war, suchten sie einen anderen dunklen, geschützten Ort auf. Sie bevorzugten also trotz sommerlicher Temperaturen im Raum das angestammte Versteck oder ein anderes. Tags wie nachts.

                          "Streicheln" wurde mit einem Biss quitiert, wohl aus verwechslungsgründen...

                          Nun ein kleiner Vergleich mit einer etwas temperamentvolleren Art, Corallus enydris (hortulanus).

                          Hantieren im Terrarium wurde bei meinem Tieren und denen eines bekannten immer mit Abwehrbissen beantwortet. Dessen bin ich mir sicher, weil meine Tiere nie Nahrung während des Tages zu sich nahmen, sie kaum beachteten. Ein behutsames Herausnehmen mit einem Schweisserhanschuh hatte zur Folge, dass die Tiere in die Luft und nach dem Spotstrahler bissen, bei ergreifen hinter dem Kopf übelrichendes Analdrüsensekret absonderten und schliesslich zu fliehen versuchten. Danach brauchten sie einige Zeit um sich zu beruhigen, an füttern war erstmal gar nicht zu denken...

                          Dieses Verhalten hat meiner Meinung nach nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem eines Hundes, der von "Herrchen" auf den Arm genommen wird. Deshalb sollten m.M.n. Menschen ihren Drang nach Streicheleinheiten mit nem Hund oder ner Katze stillen, ich glaube, die meisten Reptilien würden mir da zustimmen...MfG Felix




                          [Edited by Wolfgang Bischoff on 11-01-2003 at 20:45 GMT]

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                          • #14
                            Re: streicheleinheiten bei schlangen

                            hallo felix,

                            schön und gut!

                            meine tiere werden zur fütterung grundsätzlich aus dem Terrarium genommen. im mom sind sie "nur" 40 cm lang, aber ich habe keine lust mich mit einem ausgewachsenem tier abzukämpfen, wenn ich mal in das terra fassen will.

                            da gewöhn ich es lieber jetzt an die hand, als dass ich später mit bisswunden da sitze.

                            das tier muss mich ja nicht "lieben", aber zumindest akzeptieren, auch das handling muss ohne angst für das tier ablaufen!

                            gruß,

                            walter

                            [Edited by Wolfgang Bischoff on 12-01-2003 at 13:31 GMT]

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                            • #15
                              Re: streicheleinheiten bei schlangen

                              Wie wäre es denn, wenn man das Verhalten des Tieres beobachtet und einschätzen lernt..und nicht einfach sagt "ich will jetzt reingreifen"..sondern "jetzt kann ich reingreifen" ?
                              (dabei lernt man auch "..so muß ich reingreifen ohne das mir etwas 'passiert'")

                              Die Sicherheit das auch ein "(ein)gewöhntes" Tier nie beisst halte ich für trügerisch.

                              Die weitere Frage die mich dabei immer wieder beschäftigt :

                              Giftschlangenhalter kommen kaum mit solchen Argumenten durch...
                              Auch hier würden sich wohl die meisten extrem Äussern wenn ein Giftschlangenhalter so etwas vom Tier verlangen würde.

                              Bei ungiftigen Schlangen macht man es aber.
                              Ist denn die Giftschlange (wenn ich die Argumentation aufgreife, das man so Tiere ruhig bekommen muß und die Tiere einen Bezug aufbauen können) nicht in der Lage..die ungiftige Schlange aber schon ?

                              Selbst das Gefahrenpotential wird ja bei Giftschlangen wohl anders eingeschätzt als bei einem molurus, sebae, reticulatus oder einer eunectes ? Weil letztere ungiftig sind ? Und man sie deshalb "zähmen" kann ?

                              Ich erinnere mich an ein bild einer kleinen Giftschlange auf einem anderen Forum, die sich "frei" auf der Hand des Halters bewegte..und was da los war. Die Inquisition kam in Gang ;-) ...gleichzeitig aber an allen Ecken und Kanten die Einstellung das einer Schlange so etwas angenehm ist..und sie es "mag" und "akzeptiert".

                              Eigenartig..da sind Grenzen, die ich nicht nachvollziehen kann...

                              hmm..nur so meine Gedanken...

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