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Schwere Pythons

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  • Schwere Pythons

    Hallo zusammen,
    ich habe neulich von jemandem gehört, der einen über 70 Kilogramm schweren Tigerpython pflegt, soll ja gar nicht so selten sein.
    Meine Frage, da ich auf lange (!) Sicht auch mal drauf spekuliere, mir große Schlangen zuzulegen:
    Wie "bewegt" man ein solches Tier, zur Behälterreinigung, getrennter Fütterung etc.?
    Danke für Eure Antworten,
    Wolf

  • #2
    Re: Schwere Pythons

    Hallo Wolf!

    Das ist eine gute Frage, die man eigentlich nicht pauschal beantworten kann, da es immer auf das übliche Verhalten des zu pflegenden Python ankommt.
    Da diese Tiere unberechenbar sind und es auch bei aller "Zahmheit" auch bleiben, empfiehlt sich bei dieser Grössenordnung immer eine weitere Person in Rufnähe zu haben. Ausserdem sollte man sich stets mit einer Sprühflasche Desinfektionsmittel bewaffnen.
    "Zahme" Tiere kann man schon aus dem Terrarium heben und solange im Raum kriechen lassen, aber siehe Vorsichtsmassnahmen.
    Wildere Gesellen machen da schon eher Probleme, wobei sich Leinenbeutel übern Kopf und robuste Schlangenschlangenhaken bewährt haben.
    Pflegemassnahmen möglichst am frühen Vormittag, wenn die Tiere wenig aktiv sind, durchführen.
    Bei Python dieser Grössenordnung müsste man eigentlich einen abgetrennten Zimmerbereich als Terrarium umbauen.
    Es sei denn, man ist Amerikaner und hält adulte Tigerpython in Natterterrarien und wundert sich später über einen Angriff.

    Prinzipiell ist es also leicht möglich diese Tiere aus dem Terrarium zu holen, da man ja nur immer einen Teil von 70 kg heben muss und sich das Gewicht eben auf 4 m verteilt.

    Vielleicht ist bei Grosspythons Mark Essers der richtige Ansprechpartner.

    Gruss, Thorsten.

    Kommentar


    • #3
      Re: Schwere Pythons

      Hi :-)

      Ich kann Torstens Punkte da unterstützen.
      Eine noch zum versuch "Vormittags" :
      Mit dem Tier erst durch einen Haken "kontakt" aufnehmen.
      Die Tiere reagieren oft unberechenbar, wenn sie aus dem "Schlaf" oder "Ruhephasen" geweckt werden..und das blitzschnell. Ein solches Tier hatte sich geschlagene 5 minuten in den Kunstoffgriff meines Hakens verbissen. Ansich das was andere ein "Schmusetier" genannt hätten welches man sonst sehr gut händeln konnte.

      Wenn das Tier ruhig ist, kann man gut ein Stück anheben (1.Drittel) und ggf bei richtigem Untergrund das Tier ziehen.
      Klappt auch ab und an im letzten drittel..da aber nicht zu nahe an die Kloake kommen...auch da reagieren einige Exemplare mit Abwehr (da auch beim Heben drauf achten..)

      Kurze Strecken bewegen geht auch mit Haken. Den Haken von unten durchführen und ziehen..dabei aber nur seitwärtz möglich).
      Wirkliches Hochheben mit dem Haken ist kaum möglich, da das Tier mittig kaum packbar ist und das Gewicht durch die Hebelwirkung des Hakens enorm ist..und vorne gepackt den Kopf leicht nach oben herausführt.
      Ein wirklicher Transport ist nur mit mehreren Personen anzuraten.
      Es ist eben wie ein Schlauch mit ein paar Metern, den man hochheben möchte. Packt man mittig hoch, liegen die Enden auf ;-)
      Wenn man ihn (unbedingt abzuraten !!!) auf die Schultern laden will, versucht das Tier halt zu finden...und legt sich dann ggf. mal eben um den Hals..ein tödliches Risiko.
      Ohne das es eine Agression ist, "klammert" sich das Tier um den netten Ast..den Hals ;-)..und wenn der nachgibt, muß man eben fester "klammern" *schmunzel*

      Der Sack über dem Kopf ist eine sehr gute Möglichkeit..aber das würde ich nur bei Tieren durchführen, die eh Gegenwehr zeigen.
      Ein Ruhiges Tier, wird erst durch den Sack zu flüchten versuchen...und ggf. Abwehr zeigen.

      Wenn das Tier zusammengerollt liegt, kann man mit mehreren Personen je von einer Seite den gesammten "Block" hochheben.

      Sollte man ein nervöses Tier sichern wollen, so hilft der "Kopfsack" ungemein, oder ein fester Griff mit beiden Händen hinter den Kopf. Die Helfer packen gleichzeitig mittig und am letzten Drittel.
      Wenn man am Kopf arbeiten muß, (z.B. Maulkontrolle etc), dann hilft es dem Tier etwas zum umwickeln zu geben. Alles, nur nicht den eigenen Körper. z.B. ein Schemel.

      Ideal ist es, wenn man das natürliche Interesse ausnutzen kann. Ein großer verschließbarer Korb, das Tier hineinkriechen lassen und den Korb verschliessen..das ist die sicherste Methode.

      Wie Thorsten schon sagt, es ist immer eine Sache der Situation.

      Worauf man achten sollte :
      Der Kopf uns das erste Drittel sollte nie "Spannung" (S-Form) aufbauen können um danach nach vorne zu schnellen. Da reicht meist ein Haken oder vergleichbare Methoden die das blockieren. Wenn man am Tier arbeiten muß, nicht zulassen das eben diese Möglichkeit des Spannungsaufbaus entstehen kann. Wenn das Tier sich irgendwo "drumwickeln" möchte..warum nicht ? (Solange es nicht der Mensch ist)Wenn sie etwas umwickelt haben, dann besteht für den Menschen das geringste Risiko.

      Alleine, mit einem gut gebauten Python molurus bivittatus, der Gegenwehr zeigt, wird man nicht fertig.
      Falls so eine Situation sich auch nur anbahnt..und man ist alleine...keinen falschen Stolz zeigen und versuchen gegen das Tier zu arbeiten..sondern erst einmal sehen, das man aus den Gefahrenbereich kommt...

      Ach, bei dem Desinfektionsmittel : Bitte keine Mittel wie Sagrotan oder sowas.
      Ein wenig Alkohol ist okay, man will das Tier ja nicht im Zweifelsfalle vergiften oder Verätzungen der Augen oder Schleimhäute riskieren.

      Die meisten werden die Bilder kennen..aber was man da vor hat..zeigen diese Bilder ganz gut :
      http://www.anapsid.org/louisbaby.html

      http://www.reptilienportal.de/userimages/ababy1.jpg

      Das ist zwar wohl das extremste Exemplar, aber allen Unkenrufen zum trotz, wird man am Extrem am schnellsten (ein)sehen, das man alleine da kein Risiko eingehen sollte ;-)

      mfG
      Mark

      Kommentar


      • #4
        Re: Schwere Pythons

        Hallo und vielen Dank für die ausführlichen Antworten, Thorsten und Mark!
        Naja klar, bei dem "Baby" auf dem Foto, da tut`s wohl nur ein Gabelstapler ;-).
        Hat einer von Euch Erfahrung, ob es auch NZ-Tigerpythons gibt, die überhaupt nicht zahm geworden sind, so richtig böse große Burschen? Von Netz- und Felsenpythons weiß ich, das sie zeitlebens recht grantig bleiben können.
        Nur noch mal zur Sicherheit: Ich meine hier nicht Herumschmusen auf dem Sofa, sondern notwendiges Hantieren.
        Gruß,
        Wolf

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        • #5
          P.S.:

          @ Mark: Hast Du eigentlich keine HP mehr? Warum?

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