Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

B. schlegelii

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • B. schlegelii

    Moinsen !

    Ich Informiere mich seit einiger Zeit über Bothriechis schlegelii, da ich plane diese zu halten.

    Nur über die Giftwirkung, bzw. Stärke des Giftes finde ich die unterschiedlichsten Informationen. Da die schlegeliis meine ersten Gitschlangen wären, würde ich gerne wissen, was im Fall der Fälle denn zu erwarten wäre.

    Erfahrungen, Überlebende, Allgemeines ?

    Bin für jede Info dankbar, MfG Dude

  • #2
    Re: B. schlegelii

    Big Lebowski wrote:
    ...über die Giftwirkung, bzw. Stärke des Giftes finde ich die unterschiedlichsten Informationen...
    ...Erfahrungen, Überlebende, Allgemeines ?...
    Hi,
    Freund von mir hier in der Stadt hält und züchtet (auf Bestellung) welche, nur für ausgesuchte ihm bekannte Abnehmer. Da er keinen Internetanschluß hat gebe ich für ihn mal an: er lebt noch.
    Freude macht die Fütterung, bei der ich schon mal zusehe: die kleinen hängen im Gesträuch und schießen mit 2/3 ihrer Körperlänge nach vorn, wenn sie ein Beutetier (oder ne Hand?) erreichen wollen, allein aufgehängt an ihrem Schwanz.
    Also kurze Rede: die Tiere sind einfach toll, super anzusehen und interessant. Ob du Tiere halten willst, die 30-40 cm auf dich zuschnellen, und das nicht von unten sondern beim hantieren von oben oder der Seite mußt du selbst wissen, viel Vergnügen.
    Rob
    www.crotaphytus.de

    Kommentar


    • #3
      Re: B. schlegelii

      Hallo,
      B. schlegelii hat ein recht starkes Gift. Ich bin zwar selber nicht gebissen worden, kenne aber Leute, die gebissen wurden. Wenige Wochen alte B. schlegelii können in der Regel die menschliche Haut an den Händen noch nicht durchdringen. Manche Tiere sind sehr aggressiv und beißen sogar nach den Wassertropfen beim Sprühen. Ich hatte den Eindruck, daß die Gelben unproblematischer sind als die Grünen. Meißt fressen die Gelben auch besser und sind weniger aggressiv. Wenn sie einmal groß sind, sind sie allerdings beeindruckende Giftschlangen mit einem mächtigen Kopf und einer beachtlichen Menge Gift.Ein Biß kann unter Umständen sogar tödlich verlaufen. Bei Bissen von jungen Tieren, wird der gebissene Körperteil stark anschwellenn und taub werden. Es bilden sich Hämatome und in der Heilungsphase juckt es. Ich kenne niemanden, der mal von einer adulten Bothriechis schlegelii gebissen wurde, da sich die mir bekannten Fälle meißt beim stopfen von Jungtieren ereigneten. Allerdings bin ich davon überzeugt, daß es dann zu ernsten Vergiftungserscheinungen kommt, die durch den hämorrhagischen Giftanteil unter Umständen mit bleibenden Schäden (z.B. dauerhafte Unbeweglichkeit eines Fingers oder der ganzen Hand) kommt. Vorteil ist, daß sie recht gut am Hacken bleiben, im Gegensatz zu B. lateralis oder B. nigroviridis. Man kann sie also ganz gut hantieren. Wenn man das Risiko eingehen kann und die Möglichkeiten hat, für die nötige Sicherheit zu Sorgen ( gesonderter Raum, kein Zugang für Unbefugte etc.) ist sie sicherlich eine gut zu haltende Art, die auch durch ihr ansprechendes Äußeres besticht.

      Kommentar


      • #4
        Re: Re: B. schlegelii

        Hallo,

        schau mal unter: http://www.toxinfo.org/frameset.php?inhalt=menu.php%3Fclass%3D2&hauptframe=/tier/index.html
        da sind geprüfte Informationen zu Gifttieren und Pflanzen.

        Gruß

        Arnd

        Derzeit: Lampropeltis, Rhadinophis und Elaphe

        Kommentar


        • #5
          Re: Re: Re: B. schlegelii

          Moinsen !

          Vielen Dank für die Antworten !

          Ich werde mir das mit den schlegeliis noch mal gut durch den Kopf gehen lassen, bis ich sie mir wirklich zulegen kann vergeht ja noch nen knappes Jahr...

          Das Verhalten ist mir schon bekannt, ein Bekannter hält dauerhaft acht Stück und nimmt auch öfters juvenile Tiere zu sich um sie aufzuziehen. Das ist bei den "Würmern" ja nicht ganz einfach.

          Eine ernsthafte Bissgefahr besteht glaube ich nur beim behandeln von eventuellen Krankheiten oder bei Zwangsfütterung. Die mir bekannten Tiere sind im verhalten sehr ruhig, allerdings so schnell, dass sie eine ins Terrarium geworfene Maus noch im Fluge beissen...

          Mein Bekannter nimmt die Tiere mit zwei Schlangenhaken aus ihren Terrarien und setzt sie auf eine Zimmerpflanze. Die bleiben fast regungslos auf dieser liegen und lassen sich nach abgeschlossener Reinigung der Terrarien problemlos wieder herunternehmen.Meiner Meinung nicht gerade der sicherste Weg, aber nicht meine Sache...MfG Felix




          Kommentar


          • #6
            Re: B. schlegelii

            Bothriechis schlegelii sind in der Regel relativ ruhige Tiere, man darf sie aber keinenfalls unterschätzen.
            Mit ihren langen Giftzähnen pumpen sie das Gemisch aus neuro- und hämotoxischen Giftes in das Gewebe und die Blutbahn! Die allgemeinen Vergiftungserscheinungen sind:
            Rötung und massives Anschwellen der Bissstelle, starker ausgeprägter Schmerz, Ödem- bzw. Nekrosenbildung.
            Zudem bekommt man Kreislaufprobleme, was bis zu einem Kollaps laufen kann.
            Gebissene Mäuse verenden ziemlich schnell!
            Ich selber kann Unterschiede im Verhalten verschiedener Farbvarianten nicht erkennen.
            Jungtiere sind in der Regel immer etwas aggressiver und beissen dann schon gerne mal bach allem, was sich bewegt. Wie der Name schon sagt, schnellt diese Schlange wie eine Lanze vor. Bis 2/3 ihrer Körperlänge!
            Die Haltung ist nich allzu schwierig, lediglich auf die Luftfeuchtigkeitswerte muss geachtet werden!
            Im staatlichen Museum für Naturkunde pflegen und züchten wir schon seit Jahren B. schlegelii. Pro Jahr haben wir etwa 5- 12 Jungtiere, die eigentlich problemlos ans Futter gehen. Bis jetzt musste noch keine gestopft werden.

            """"""""Eine ernsthafte Bissgefahr besteht glaube ich nur beim behandeln von eventuellen Krankheiten oder bei Zwangsfütterung""""""""""

            Nun ja, ich selber überlasse das Glauben eigentlich lieber der Religion . So arg würde ich mich da nicht versteifen! Eine Giftschlange kann dich genauso gut auch beim öffnen der Terrarienscheibe erwischen!
            Ich sehe, dass Du Jahrgang 86 bist. Genauso wie ich. Ich gebe dir einen Tip, warte ab, bis Du volljährig bist. Somit bist allein nur du haftbar und nicht deine Eltern!
            Was ich vielleicht noch erwähnen sollte ist, dass ein Bekannter von mir von einer juvenilen schlegelii ins Nagelbett gebissen wurde. Scheinbar verspührte er nur ein leichtes kribbeln. Der zweite Biss einer schlegelii war von einem semiadulten Tier, was ihm für ein paar Tage einen dicken Arm beschehrte, natürlich zu den höllischen Schmerzen! Wenn möglich, wird auf eine Serumgabe verzichtet. Pauschal kann man aber nie sagen, ob oder ob nicht.
            Grüße,
            Florian


            [Edited by Florian Finke on 25-02-2003 at 21:40 GMT]

            Kommentar


            • #7
              Re: B. schlegelii

              Hallo die Runde,

              bitte mal beissen lassen...ich möchte zu gerne wissen wies ausgeht........

              lächel
              Karin

              Kommentar


              • #8
                Re: Re: B. schlegelii

                Whopa !

                Das mit der Volljährigkeit ist klar, Muttern duldet keine Giftschlangen in ihren eigenen vier Wänden. Da ich nach dem 18. eine Art zwei Zimmer Wohnung welche sich im Teil unseres Hauses befindet beziehen werde, sollte dies aber keine Probleme mehr bereiten. Da wäre sowiso ein Zimmer nur für die Schlangen und Futtertierzucht fällig...

                Die schlegeliis (1,1) dachte ich in einem 100x60x100 Terrarium unterzubringen. Dieses würden dann in einer Art Vitrine mit Lüftungsgittern untergebracht werden. Alles mit Schlössern gesichert versteht sich. Die Tiere meines Bekannten waren nie sehr agressiv, meine Corallus enydris waren um einiges zickiger...

                Wie gesagt, ich muss mir echt noch mal gut überlegen ob das hübsche äussere ihre potentielle Gefährlichkeit wett macht.

                Soweit, Felix

                Kommentar


                • #9
                  Re: B. schlegelii

                  [quote]Big Lebowski wrote:
                  .

                  Nur über die Giftwirkung, bzw. Stärke des Giftes finde ich die unterschiedlichsten Informationen. Da die schlegeliis meine ersten Gitschlangen wären, würde ich gerne wissen, was im Fall der Fälle denn zu erwarten wäre.

                  Zitat :
                  Nach Bissen von Bothrops Arten {...} tritt recht bald eine komplette Verbrauchskoagulopathie ( Afibrinogenämie mit Fibrin(ogen)- Spaltprodukten als Zeichen des aktivierten fibrinolytischen Systems ) auf. [ Pugh, R.N.H.& Theakston R.D.G.1987]
                  Blutungen aus den Bißmarken , der Nase, dem Zahnfleisch sind hierfür erste Anzeichen. Innere Blutungen, etwa in den Magen-Darmtrakt , können zu massivem Blutverlust führen, mit der Folge eines hämorrhagischen Schocks. Große Flüssigkeitsverschiebungen infolge eines massiven Ödems tragen das Risiko eines hypovolämischen Schocks in sich. Intrazerebrale Blutungen sind nicht selten Todesursache. >Zitat : Mebs, D Gifttiere ,WVG Stuttgart 1992. S.239<
                  Solltest du mal reinsehen , es lohnt sich !

                  Und ruhig ? Naja, alles ist relativ !
                  Ich erinnere mich an den Versuch eines wirklichen > Profis < vor einigen Jahren, Fotos von meinen Tieren zu machen. Wir sind dabei ordentlich ins Schwitzen gekommen.

                  Und vielleicht eines noch : Giftwirkung zu verallgemeinern halte ich für einen echten Fehler.Es kommt auf viele Faktoren an die da zusammenwirken.
                  Thelotornis kirtlandi galt auch als ungefährlich giftig, zwei große Herpetologen sind leider an deren Bissen gestorben.

                  Liebe Grüße

                  SaSu

                  Kommentar


                  • #10
                    Re: Re: B. schlegelii




                    Zitat :
                    Nach Bissen von Bothrops Arten {...} tritt recht bald eine komplette Verbrauchskoagulopathie...

                    Vorsicht: Bothrops-Arten nicht mit Bothriechis-Arten verwechseln. Ich weiß, die waren früher alle mal der Gattung Bothrops zugeordnet, aber bei Bothrops-Arten ist das Gift um einiges stärker und man ist sogar bei Jungtieren in großer Gefahr. Habe mich mal mit jemandem unterhalten, der von einer frisch geschlüpften Bothrops asper gebissen wurde. Der arme Mann hat einen ganzen Tag versucht die Blutung zu stillen. Geholfen hat dann erst eine Spritze Vitamin K. Bothrops spec. sind auf jeden Fall nur was für erfahrene Giftschlangenhalter, während Bothriechis spec. und Porthidium spec. unter Vorbehalt auch was für weniger weniger erfahrene Giftschlangenhalter(Mit ungiftigen sollte man sich schon auskennen!) sind.

                    Kommentar


                    • #11
                      Re: Re: Re: B. schlegelii

                      [quote]Terciopelo wrote:



                      Zitat :
                      Nach Bissen von Bothrops Arten {...} tritt recht bald eine komplette Verbrauchskoagulopathie...

                      Vorsicht: Bothrops-Arten nicht mit Bothriechis-Arten verwechseln.


                      > Ich zitiere noch mal > Mebs < :
                      Die Gattung Bothrops ( sie wird neuerdings in vier Gattungen unterteilt : Bothrops, Botriechis, Bothriopsis, Porthidium )
                      { Campbell.J.A. und Lamar W.W, The Venomous Reptiles of Latin America CPA, Ithaca 1989 ]... Zitat Ende

                      Wenn Mebs dann von der Giftwirkung der Bothrops Arten spricht, bezieht er Bothriechis automatisch ein bzw. lese ich das so.
                      Oder ?

                      Ich möchte es trotzdem nicht ausprobieren :-)

                      Liebe Grüße

                      SaSu

                      Kommentar


                      • #12
                        Re: Re: Re: Re: B. schlegelii

                        Hallo,
                        hab das Buch von Mebs auch, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, das nicht alle Gattungen, die früher unter Bothrops zusammengefasst wurden gleich gefährlich sind. Die Gattung Bothrops (die heute noch dazu gehören) sind alle sehr gefährlich. Bin mal von einer Porthidium nasutum gebissen worden, die früher auch zu Bothrops gehört hat und die Vergiftungserscheinungen sind gar nicht mit einem Bothrops-Biß zu vergleichen. Also Vorsicht, Porthidium, Bothriechis etc. sind gefährlich aber überlebbar. Bothrops und Lachesis sind sehr gefährlich und nur unter sehr strengen Sicherheitsauflagen haltbar.
                        Also nicht verwechseln! :-)

                        Kommentar


                        • #13
                          Re: Re: Re: Re: Re: B. schlegelii

                          Moinsen !

                          Vielen Dank noch mal für die Antworten!

                          Ich glaube in nem knappen Jahr werde ich mich an die Haltung dieser wunderhübschen Tiere wagen...

                          In dieser Zeit wede ich mir dann das notwendige Wissen und die Terrarienanlage aneignen können. Ich habe glücklicherweise die Möglichkeit vor der Anschaffung an den Tieren eines Bekannten "zu üben".

                          Soweit, MfG Felix

                          Kommentar

                          Lädt...
                          X