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Corallus hortulanus

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  • Corallus hortulanus

    Hallo,
    ich habe nun endlich meine Gartenboa erhalten und habe noch ein paar fragen. Sie ist sechs Monate alt:

    1. Das Tier ist schon recht groß - ich habe zwar keine Vergleichsmöglichkeiten, da meine erste Gartenboa - und da würden locker ein, zwei Springer reinpassen. Nur ist der Hals ja so dünn, und da habe ich mich gefragt, ob Springer nicht etwas zu groß sind. Was meint ihr?

    2. Wie oft füttere ich ein Tier in dem Alter? 1x die Woche oder ist das zu oft?

    3. Sind Gartenboas auch so empfindlich, wie z.B Morelia viridi, im Bezug auf die Größe der Äste, auf denen sie liegen?
    Ich hatte mir das Tier etwas kleiner und dünner vorgestellt und habe dementsprechend viele dünne Äste und nur eine Astgabel in der Dicke der Schlange, die sie jedoch nie aufsucht, in das Terrarium platziert.
    Tagsüber schläft sie in ihrer Rindenröhre und nachts liegt sie meist ganz oben auf den dünnsten Ästen. Ist das ungesund für das Tier?

    4. Soll ich den Tieren auch waagerechte Liegeäste reinmontieren oder reicht ein reichlich verzweigtes Geäst aus jungen Ästen und Efeutute?

    5. Muss ich die Tiere auch direkt besprühen oder reicht es, wenn die Luftfeuchtigkeit 75% nicht unterschreitet und die Wassertropfen in der Efeutute immer vorhanden sind?

    6. Mit was für einer Temperatur besprüht ihr die Terrarien? Da die Wassertröpchen beim sprühen in der Luft sofort abkühlen sprühe ich mit recht heißem Wasser, so zwischen 70°C und 90°. Kann ich die Tiere damit auch besprühen? In der Luft kühlt das Wasser so schnell ab, dass es beim sprühen gerade mal warm erscheint, und nicht mehr.
    Wie handhabt ihr das?

    7. Reicht 30°C an der wärmsten Stelle aus und ansonsten so zwischen 25°C und 28°C oder muss ich die Temperatur weiter erhöhen?
    Ich habe gehört, dass Jungtiere allgemeiner wärmer gehelten werden sollen. Wie haltet ihr eure Tiere? Und wie ist die Temperatur für adulte Tiere vorgesehen?

    8. Was für eine durchschnittliche Feuchtigkeit sollte das Terrarium für adulte Tiere haben?

    9. Wie lange kann ich das Tier noch ungefähr in eine Terrarium 40x35x60 (LxBxH) halten?

    Besten Dank und Gruß,
    Daniel
    Zuletzt geändert von danghise; 14.03.2006, 18:11.

  • #2
    Hallo!

    Mit sechs Monaten kann man problemlos alle sieben bis zehn einen Springer verfüttern; alternativ können auch zwei Speckmäuse gereicht werden. Durch den dünnen Hals passt mehr als man so denkt...
    Im Bezug auf die Äste sind die Tiere nicht all zu wählerisch, allerdings sollte ihnen Versteckmöglichkeiten zur Verfügung stehen, da sie nicht wie C.caninus oder M.viridis ausschließlich im Geäst rumliegen. Als Verstecke dienen bei uns Korkröhren mit Moos und in sterileren Becken Tubberware mit entsprechend großem Schlupfloch und feuchtem Zellstoff. Das beshriebene Verhalten ist normal, wir haben bei hortulanus allerdings das Problem, dass sie bei der Auswahl des Schlafplatzes nicht auf die Teperatur achten, sondern vorrangig auf "Gemütlichkeit"; daher sollte die Temperatur am Schlafplatz optimiert werden.
    Die Boas bevorzugen vor allem Astgabeln, Waagrechte strukturen werden beim Klettern gerne angenommen.
    Die Tiere können direkt besprüht werden,reagieren je nach Charakter unterschiedlich darauf. Als Minimum RLF empfehle ich 80%, da Werte darunter vor allem langfristig zu respiratorischen Problemen führen.
    Das Sprühwasser sollte handwarm sein. Zu hohe Temperaturen führen zu verstärkter Auskühlung(Verdunstungskälte!).
    Bei Jungtieren empfehle ich die Haltung bei konstant 28°C; ab dem sechsten Monat können die Haltungsbedingungen denen der adulten Tiere angepasst werden. Am Sonnplatz können 32°C erreicht werden.
    Die RLF sollte, wie bereits erwähnt, bei 80% oder höher liegen, Staunässe ist auf jeden Fall zu vermeiden.
    Das Terrarium reicht für die nächsten sechs Monate.

    MfG

    Christoph Grünfelder

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    • #3
      Hallo Lurchi,
      erstmal Danke für die nette und ausführliche Antwort.
      Ein paar Fragen hätte ich noch:

      1. Was soll handwarm sein? Das Wasser in der Sprühflasche oder die Temperatur der Wassertröpchen, die aus der Flasche kommen? Weil wenn das Wasser in der Flasche nur handwarm ist, werden die Tröpchen in der Luft ja sofort kalt.

      2. Was heißt Staunässe? Wenn auf den Blättern konstant Wassertröpchen sind?

      Danke und Gruß,
      Daniel

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      • #4
        Hallo!

        Das Wasser in der Flasche sollte nach meiner Auffassung handwarm sein. Wärmeres Wasser bleibt nicht bedeutend länger warm und durch die Temperaturunterschiede zwischen Wasser und Umgebung kommt es zu erhöhter Verdunstungskälte.
        Unter Staunässe versteht man eine andauernde und vollständige Durchfeuchtung des Bodens, die vor allem in Verbindung mit zu geringer Luftzirkulation entsteht und zu Problemen bei der Atmung führen kann, ebenso, wie zu geringe RLF.

        MfG
        Christoph

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        • #5
          Hallo,
          die beste Lösung zur Vermeidung von Staunässe ist nach meiner Erfahrung die von Lurchi 81 bereits angesprochene "Schlupfkaten - Lösung". Ich verwende z.B. Kleintierstreu als Substrat für meine Kästen. Der Vorteil ist, dass es die Feuchtigkeit gut speichert und nicht zu Schimmelbildung neigt. Du kannst aber auch einfach Zeitungspapier nehmen (man siehts ja nicht). Wenn deine Corallus den Kasten annimmt, brauchst du nicht im ganzen Terrarium 80 % rLf erzwingen, es reichen dann auch 65 -70% und Staunässe ist so gut wie ausgeschlossen!
          Gruß
          Zuletzt geändert von Cetor; 17.03.2006, 14:51.

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          • #6
            Ja, aber wie Lurchi schon gesagt haben, suchen sich die Gartenboas den Platz nach Gemütlichkeit und nicht nach optimalen Bedingungen aus und daher danke ich, dass ein Schlupfkasten wohl nicht so vorteilhaft ist.

            Ich habe ein gute Schicht Humus (~7-10cm) und darunter Seramis.
            Der Boden ist zwar immer feucht, aber das Seramis bleibt trocken. Von daher scheint kein Wasser auf den Boden des Terrariums zu sickern, ergo "steht" das Wasser in der Erde auch nicht. Ich hoffe mal ihr versteht, was ich sagen will.
            Die oben genannten Bedingungen kann man nicht als Staunässe bezeichnen, oder? So wie ich das verstanden habe, heißt Staunässe, dass das Wasser in der Erde sozusagen steht...

            Und die Wassertropfen auf den Blättern und den Pflanzen dürften die Schlange aber nicht stören, oder?

            Danke und Besten Gruß,
            Daniel

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            • #7
              Hallo,



              ich kann nicht bestätigen das Gartenboas ihren Ruheplatz nach "Gemütlichkeit" aussuchen.
              Meine Tiere zeigen deutliche Tag- und Nachtbewegungen entlang der Temperaturgradienten. Vor allem kurz nach der Fütterung werden deutlich Wärmere Plätze (28-30°C) aufgesucht. Wogegen sonst eher Plätze zwischen 24-26°C bevorzugt werden. Auch Robert W. Henderson beschreibt ein solches Verhalten in seinen Artikeln/Büchern.


              Gruß
              Tobias

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