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Hat jemand Erfahrung mit naturnahen Terrarien bei Schlangen?

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  • Hat jemand Erfahrung mit naturnahen Terrarien bei Schlangen?

    Hallo an alle!

    Wir halten seit einem knappen Jahr eine junge rote Regenbogenboa, die seitdem auch schön gewachsen ist. Momentan lebt sie in einem kleinen Terrarium, das ihr aber bald zu klein werden wird. Deswegen sind wir am Planen vom grossen Endterrarium!

    Da ich ein Fan von naturnah eingerichteten Terrarien bin, stellt sich natürlich die Frage, inwieweit das bei Schlangen realisierbar ist. Bei meinen Vogelspinnen setze ich auf "Natur pur", d.h. da wird nix im Backofen sterilisiert oder peinlich genau drauf geachtet, dass ja kein Krabbler ins Terrarium kommt ... sondern im Gegenteil, ich habe Walderde genommen, Springschwänze und weisse Asseln angesiedelt etc, um ein Microklima zu erzeugen. Bisher fahre ich mit diesem System sehr gut.

    Hat jemand Erfahrung, wie es sich diesbezüglich mit Schlangenterrarien verhält?

    Planerisch wäre es natürlich traumhaft, denn ein Schlangenterrarium für Regenwaldbewohner lässt sich natürlich noch viel besser einrichten als ein kleines Spinnenterrarium ... stelle mir da einen Wasserfall mit Badebecken, und einen Baum mit z.T. bromelienbestückten Ästen vor, da Maja gerne klettert.

    Hätte nun gerne Erfahrungen, ob sowas überhaupt realisierbar ist. Mir ist klar, dass es auch in der Schlangenhaltung sicher die "2 Lager" gibt, naturnäher und möglichst alles steril (soll ja Leute geben die halten ihre Schlangen auf Zeitungspapier).

    Bin für jeden Tipp dankbar! :-))

    Liebe Grüsse
    janet

  • #2
    Hm Janet, welche Art der Antwort erhoffst du dir?
    Du hast doch schon selbst gesagt, daß es zwi Lager gibt.
    Die einen machen es so, die anderen so.
    Ich für meinen Teil richte alle meine becken naturnah ein, wie du es nennst.
    Was willst du also konkret wissen?

    Gruss
    ist scheisse, aber hat sich gebess...ach nee.

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    • #3
      Hi Lj-Bü,

      danke schonmal für Deine Antwort ... hast natürlich recht, ist alles schwammig formuliert

      Dann frag ich mal konkreter ... wie macht ihr das dann mit dem Bodengrund z.B.? Welchen nehmen, muss er von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden, oder setzt ihr z.B. Zophobas o.ä. für die "Abfallentsorgung" ein? Oder gibts da noch andere Wege?
      Weil in son nem "Minidschungel" entdeckt man ja wirklich nicht jedes Häufchen ...

      Wie schaut es mit dem Badebecken aus, gibts hier auch die Möglichkeit, das mit einzubauen oder habe ich dann ne Bakterienschleuder?

      Fragen über Fragen ... bin halt da der absolute Neuling Sorry!

      Liebe Grüsse
      janet

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      • #4
        Ich habe als Bodengrund in den meisten Becken Walderde. Indem ein oder anderen sind auch Zophobas morio drin, allerdings bringet es einen nicht darum Kothaufen zu entfernen.


        Gruss
        ist scheisse, aber hat sich gebess...ach nee.

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        • #5
          Hallo
          Wie groß willst du denn das Terrarium bauen damit du so kräftige Pflanzen einbringen kannst die von einer Regenbogenboa nicht plattgewalzt werden?
          Ich für meinen Teil habe es schon vor Jahren bei meinen Kletternattern aufgegeben Terrarien mit echten Pflanzen auszustatten.
          Gruß Hans

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          • #6
            Hi,

            ich dachte von den Massen her an eine Breite von 2 Metern, 40-80cm tief /schräg zulaufend) und an eine Höhe von ca. 140cm. Hatte halt vor, die Wände mit Baumfarnen etc zu bestücken und die Kletteräste z.T. mit Bromelien ... natürlich nicht alle. Aber gut, wenn sie alles plattmacht nutzt das natürlich nicht viel ... aber darum frag ich ja hier nach euren Erfahrungen!

            Liebe Grüsse
            janet

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            • #7
              Hallo Hai

              Schlangen und lebende Pflanzen in "naturnahen" Waldterrarien ist eigentlich kein Problem, wenn man einige Dinge beachtet:
              1. Licht, Licht und nochmals Licht: Installiere Leuchtstoffröhren über die gesamte Terrarienlänge. Wenn möglich T5-Leuchtstoffröhren. Faustregel für bepflanzte Regenwaldterrarien mit 100 - 150 cm Höhe: Mindestens 150 W (besser 200 W) Leuchtstoffröhren pro Quadratmeter Terrarienfläche.
              2. Viele dicke und stabile Kletteräste ins Terrarium stellen, damit die Schlangen darauf und nicht in erster Linie auf den lebenden Pflanzen klettern. Gut sind auch dicke Waldreben oder andere Lianen.
              3. Kräftige, aber wenn möglich kleinblättrige Pflanzenarten mit biegsamen Ästen die nicht gleich abbrechen auswählen. Bei Bromelien möglichst grosse Arten mit stabilen, lederartigen Blättern wählen.
              4. Bereiche mit dichter Bepflanzung und solche mit geringer Bepflanzung schaffen. Aufwärmplätze für die Tiere dort, wo wenig Pflanzen vorhanden sind.
              5. Darauf achten, dass das Substrat für die Pflanzen nie (!) austrocknet.
              6. Terrariengrössen grosszügig bemessen! (40 cm Tiefe ist zu wenig bei 140 cm Terrarienhöhe, 80 cm ist brauchbar). Je stärker das Verhältnis von Terrarienhöhe zu Terrarientiefe zu Gunsten der Höhe verschoben ist, desto schwieriger wird es, für die Pflanzen ausreichend Licht in die tieferen Zonen des Beckens zu bringen. Ich würde versuche, das Becken nicht mehr als 1.5 mal so hoch wie tief zu bauen. Ansonsten benötigt man mehr Licht. Bei Epiphytenästen ist dieses Problem jedoch weniger akut.

              Ich halte all meine Schlangen seit vielen Jahren in naturnah eingerichtet und mit lebenden Pflanzen bestückten Terrarien. Auch 2 m lange Coelognathus taeniurus. Ein Bekannter hat all seine Riesenschlangenterrarien mit lebenden Pflanzen eingerichtet. Und das bereits seit Jahren.
              Anstelle von Zophobas verwende ich eine kleine, langstielige Schaufel, um den Kot und die Häute der Schlangen zu entfernen . Ansonsten kann man so alle 2 Jahre ja auch mal das Substrat auswechseln. Torf hat sich bei mir in Schlangenterrarien gut bewährt.

              Viele Grüsse
              Beat
              Leiter DGHT-Landesgruppe Schweiz und DGHT-Stadtgruppe Zürich
              www.skn-reptilien.ch

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              • #8
                Hi,
                also in meinen größeren Regenwaldbecken hatte ich immer massig Zophobas drin - undwenn ichmassig sage, meine ich massig.
                Ging deutlich ins 3stellige.
                Demnach meistens auch 6, oder aber auch manchmal mehr als 12 adulte Käfer.
                Bei meinen Echsen konnte ich mit Schaben und Grillen auch ganz gut das Becken bestücken.
                Bei Schlangen passt das ja nicht.
                Weiße Asseln und/oder Springschwänze (letztere habe ich nie selbst eingesetzt, die kamen einfach) helfen kräftig mit.
                Viele große, echte Pflanzen - da gibt es auch einige stabilere Arten, stärken dein kleines "Ökösystem".
                Die Frage ist immer - halten die Pflanzen das aus?
                Das kommt immer drauf an. Von Vorteil ist es, wenn man den Pflanzen schon lange vor den Schlangen die Möglichkeit gibt, sich fest im Boden zu verankern.
                Und dann einfach schauen, und gegebenenfalls den Pflanzen eine Pause auf dem Fenstersims gönnen.
                Jeder macht damit unterschiedliche Erfahrungen.
                Aber ich finde, den Versuch muss man starten.
                So ein hübsch bepflanztes Terrarium ist vielleicht einiges an Arbeit, aber dafür sieht es auch gut aus, wenn alles klappt.
                Grüne Grüße,
                Matthias
                Von der Natur begeistert ..

                [Ehemals Alan Grant]

                DGHT-AG Einsteiger- und Jugendarbeit

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                • #9
                  Hallo und danke, das sind mal prima und v.a. ausführliche Antworten!

                  Ich werde den Versuch auf jeden Fall starten, machbar ists also ... und ich hatte eh vor, das Becken erstmal ohne Schlange einige Wochen einlaufen zu lassen. Mach ich bei den Spinnen auch.

                  Bei der Terrarientiefe werd ich dann an der bisher schmalen Seite noch einiges zugeben ... vielleicht 60cm auf 100cm vorlaufend, das müsste ja dann eigentlich besser klappen.

                  Was noch nicht angesprochen wurde, ist die Sache mit dem "Badeteich". Bisher badet Maja überhaupt nicht gerne, wühlt sich lieber unter feuchtem Moos ein, aber das kann sich ja alles noch ändern. Wollte eigentlich den Wasserfall in nen Becken auslaufen lassen ... Frage ist halt nur, ist das ganze hygienisch? Wie habt ihr sowas gelöst, bzw habt ihr sowas schonmal gesehen?

                  Vielen Dank für Eure Hilfe!

                  Liebe Grüsse
                  janet

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                  • #10
                    Ich glaube kaum, dass Deine Regenbogenboa in einem Badebecken liegen bleibt, in das ein Wasserfall plätschert...Meine Erfahrungen mit Eipcrates c.cenchria sind jedenfalls dahingehend, dass diese allenfalls vor der Häutung mal ein paar Stunden im Wasser lagen und sich ansonsten vergruben oder tagsüber versteckten.

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                    • #11
                      Hallo Ralf,

                      so sind meine Erfahrungen ja auch.
                      Ich will ihr halt einfach einen kleinen Biotopausschnitt bieten, dachte halt der Wasserfall passt gut rein, zumal man sowas ja öfter sieht (in Paludarien z.B.)und er ja auch dazu dient, die Luftfeuchte oben zu halten. Darum frag ich ja hier auch nach euren Erfahrungen, ihr habt Praxiswissen ...
                      ... ich kann natürlich auch in ner Zoohandlung fragen, aber die werden mir alles möglich empfehlen, was sie verkaufen wollen :/

                      Mir ist natürlich auch klar, dass ein komplett bepflanztes Terrarium mehr Arbeit bedeutet, aber das kenne ich ja schon von meinen Spinnen.

                      Wenn ihr der Meinung seid, ein Wasserfall stört eine Schlange eher als dass er nutzt, lass ich ihn weg ... Beregnungsanlage wird eh installiert.

                      Fragen über Fragen ...

                      Liebe Grüsse
                      janet

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                      • #12
                        Hallo
                        Wenn die Schlange den Wasserfall als "Dusche" benutzt und den gewünschten Weg des Wasser's umleitet hast du schnell ein trockenes Wasserbecken aber dafür einen gut durchnässten Bodengrund. Wenn es ganz blöd läuft und die Schlange "richtig" liegt kann es so auch zum Wasseraustritt aus den unteren Lüftungsgitter kommen(kommt halt auf die Bauweise an).So haben es meine E.schrencki zweimal geschafft das Terrarium und stellenweise das Wohnzimmer zu fluten.
                        Gruß Hans

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                        • #13
                          Wenn man die Größe von Schlange zu Wassermenge in solch einem Wasserfall in Relation setzt kommt man schnell zu dem Gedanken, dass hier eine "Naturnahe" Relation einfach nicht gegeben ist. Das will heißen, dass so ein Wasserfall eine echte Plage wird, wenn die Tiere dort ihren Kot absetzen.
                          Für mich heißt naturnah eben auch, dass sich das Terrarium so weit wie möglich selbst trägt und das ist mit einem Wasserfall - selbst wenn er 100L Tank unten drunter hat - meiner Meinung nach keinesfalls gegeben. Hier hat man ständig aufwändige Säuberungsarbeiten durchzuführen etc.
                          Was bei kleinere, eventuell pflanzenfressenden Arten noch gehen mag, wird bei ner Riesenschlange sehr wohl zum Problem.
                          Ich denke du tust dir selbst nen Gefallen, wenn du die Wasserschale z.B. so in die Rückwand oder Ähliches einläßt, dass du sie im ganzen schnell entfernen und gut reinigen kannst. Sieht naturnah aus und ist trotzdem funktionell.

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