Königspython, Platzanspruch beim erwachsenen Tier?

[Cara*mel]

Hi alle,

wir haben seit einem halben Jahr eine kleine Königspython.
Sie wohnt noch in ihrem Jungtier-Terrarium (80-40-60) und soll im nächsten Jahr in Ihr normales Heim umziehen (noch nicht gekauft, noch nicht geplant).

Ich frage mich allerdings ernsthaft, wie das vernünftig aufgebaut sein sollte, denn, -natürlich wussten wir das auch- kommt die Königspython selten aus ihren Verstecken. Allerdings, unsere kommt NIE aus ihren Höhlen heraus. Sie hat 3 Stück: Direkt über der Heizmatte, am anderen Ende im kältesten Bereich, und dazwischen. Die Äste die drinnen sind (unter anderem einer direkt zum einguscheln unter der Wärmelampe (die ist nur über dem Terrarium, keine Verbrennungsgefahr) benutzt sie NIE. Ich habe sie auch noch nicht im Wasserbecken gesehen.

Ich frage mich, haben wir nun ein ganz extrem scheues Exemplar, oder sollte ich gleich die nächtste Behausung mehr in die Breite planen, da sie eh nicht klettert?

Oder machen wir doch etwas falsch? Sie frisst prima, häutet sich prima, ist nicht agressiv. Wir holen sie einmal die Woche für ca. 5 Minuten zum 'kuscheln' heraus. Das ist doch nicht zuviel?

Achja, ich schreibe immer 'sie', aber sie ist noch unbestimmt (FZ) und soll später noch einen Partner bekommen.

Danke,

Cara

[Fliggus]

Hallo Cara ,
für 2 Tiere brauchst du ein Terrarium 120cmx60cmx 90cm ( Mindestmaß für 2 Tiere mit 1,20m länge ). Hast du dein Tier mal abends beobachtet ? Meine kommen so gegen 20.30-21.00 Uhr aus ihren Versteck . Allerdings haben wir das Deckenlicht nicht an , sondern einen dimmbaren Fluter , so das die Tiere nicht durch helles Licht gestört werden .Und das du deinen Königspython nicht baden siehst ist normal , das machen sie nur bei Milbenbefall oder in der Häutungsphase ( bei zu trockener Haltung ) .
Gruß Jutta

[Lj-Bü]

Nach mehreren Jahren Erfahrung in der Haltung von Python regius erschte ich ein Becken von 1000 *500*500 als ausreichend.
Darin biete ich ein feuchtes enges Versteck und ein trockenes enges Versteck.
Ich beleuchte mit einer T8 Roehre und einem Waermespot.
Ausserdem biete ich auf halber Hoehe eine Ablage con etwa einem Drittel der Grundflaeche.

Gruss

[Cara*mel]

Hi,

meinst Du 10x5x5 Meter?

Das wäre zwar ein Traum, aber da hat der Architekt zuwenig Luft zwischen unseren Wänden gelassen, leider.

LG,
Cara

[BVB-Jumbo]

Nach mehreren Jahren Erfahrung in der Haltung von Python regius erschte ich ein Becken von 1000 *500*500 als ausreichend.

hallo Lj Bü,
sind diese Maße ausreichend oder optimal???Ich meine, ich halte selber keine Phytons aber ich habe noch nie von einem solch großen Terrarium für einen Phyton regius gehört auch wenn die Tiere in Natur natürlich weit größere Areale nutzen....

LG
Leo

[Levis]

Hallo zusammen,
Lj-Bü meint das ein Terrarium mit den Massen 100cm x 50cm x 50cm ausreichen soll. Liebe Grüsse

[nighthawk]

Ich kann da Lj-Bü nur zustimmen (falls er seine Angaben in mm meint). Ein 1m x 0,5m x 0,5m reicht meiner Ansicht nach auch aus. Python regius braucht ein Sicherheitsgefühl, das ihm ein kleineres Becken besser bieten kann als ein zu großes.

Dazu mal ein interessanter Link (für alle, die ihn noch nicht kennen):

http://www.lanzo-herp.de/23551.html

Bin zwar kein Befürworter für Rackhaltung, aber das Gutachten weiter unten auf der Seite von Dr. Guido Westhoff ist recht aufschlussreich.

Lg Nighthawk

[BVB-Jumbo]

ich dachte schon...bitte entschuldigt meine Blauäugigkeit

[Lj-Bü]

hm, tut mir leid. Bin Metaller, habe leider gelernt in Milimetern zu denken.\\
Natuerlich waren 1,0 m *0,5m*o,5 m gemeint.\


Gruss

[Cara*mel]

Vielen Dank für Eure Beiträge,


ich freue mich, dass meine Beobachtungen auch tatsächlich zu den Beobachtungen und Einschätzungen von anderen passen.

Ich werde das neue Terrarium flacher, und mit noch mehr Höhlen planen.

Danke und Gruesse,
Cara

[Fliggus]

Ich dachte immer das die Mindestmaße Pflicht sind , oder kann man sie Auslegen wie man will ? Wozu gibt es den Verordnungen , wenn man sie nicht einhält . Was mich echt manchmal Aufregt sind Tierhalter die ihre Tiere nicht Artgerecht halten und diese Tiere dann auch noch ab und zu in der Natur gesichtet werden . Dann heißt es wieder gefährliche Boa o.ä. gesichtet ( vor kurzem in Hamburg Schlagzeile ) . Und würdet Ihr eure Tiere mal Nachts beobachten , dann sind sie gar nicht mehr so träge und faul .
Gruß Jutta

[nighthawk]

@Jutta: In Österreich gibt es eine ähnliche Verordnung wie in Deutschland. Nur wenn man sich diese Verordnung ansieht, dann fragt man sich ernsthaft, wer diese erstellt hat. Teilweise befinden sich ganz einfach sinnlose Maße darin.

Viele neigen dazu, (Riesen)Schlangen zu vermenschlichen. "Ein Tier mit 1,50m kann man doch nicht in ein 1,50m Becken sperren, da kann es sich doch kaum bewegen..." Solche und ähnliche Aussagen hört man manchmal.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass sich diese Schlangen kaum bewegen. Und ich bin meistens abends bzw. nachts zu Hause und beobachte meine Tiere - falls sie sich dann mal sehen lassen.

(Adulte) Riesenschlangen bewegen sich - mal vereinfachend gesagt - aus zwei Gründen: Wenn sie Nahrung suchen und wenn sie einen Paarungspartner suchen. Die Nahrung wird im Terrarium wohl ausreichend vorhanden sein. Daher ist der Platzanspruch etwa von Königspythons einfach wirklich gering - zumindest bei meinen Tieren, soweit ich das bisher beobachtet habe. (siehe auch den Link in einem meiner vorhergehenden Postings, der ein Gutachten von einem anerkannten Schlangenforscher abbildet)
Die angegebene Mindesthöhe von 90cm für einen Königspython ist zu hoch, es ist sinnlos, das anzubieten. Wenn dann noch Äste bis ganz rauf vorhanden sind, besteht zusätzlich Verletzungsgefahr durch Abstürze (ich hab das bei meinen Tieren schon oft erlebt, allerdings und gottseidank aus geringer Höhe).

Ich hab auch schon mit Züchtern über diese Verordnung geredet. Es ist wohl schwer, sich in eine Schlange reinzuversetzen, aber das Wohlbefinden lässt sich wohl am ehesten durch erfolgreiche Verpaarung und Nachzuchten nachvollziehen. Manche der oben genannten Züchter (und die haben jahrelange Erfahrung) halten Baumpythons in "zu kleinen Terrarien", da der Nachzuchterfolg viel höher ist als in "artgerechten" Becken. Bei Anwendung von der Verordnung entsprechenden Terrarien blieb der Nachzuchterfolg angeblich mehrmals aus.

In der Verordnung in Österreich etwa ist für einen adulten Baumpython eine Mindesthöhe von 1m angegeben, wohingegen für eine adulte Gartenboa eine Mindesthöhe von 1,50m erforderlich ist. Ich halte zwar keine Baumpythons, aber ich frage mich, warum bei zwei baumbewohnenden Arten, die in etwa die gleiche Länge erreichen, ein derartiger Höhenunterschied angegeben ist.

Ich will hier niemanden zur Verletzung einer geltenden Verordnung auffordern, genauso wie ich hier als Tierquäler erscheinen will. Aber die Platzansprüche von Riesenschlangen sind schon andere als bei anderen "vermenschlichten" Haustieren.

Lg, Nighthawk

[Zebr@]

Hallo Fliggus,

wenn du dich mal näher mit der Materie befassen würdest, anstatt ständig gegen Erfahrungen von langjährigen Haltern zu wittern, würden viel weniger stressige Beiträge zu Stande kommen.

*in Gedanken Dieter Nuhr zitiere*


Gruß,

Rene

[Hendrik82]

Ich kann da meinen Vorredner nur zustimmen. Auch ich habe von vielen erfahreneren Haltern und aus Büchern(in dem Buch Königspythons von Kölpin bspw.) erfahren, das grade Königspythons nicht höher als 80cm klettern sollen da sonst bei einem Absturz eine zu große Verletzungsgefahr besteht. Also wozu dann ein höheres Terrarium?

Diese Mindestmaße scheinen einem zuerst sicherlich sinnvoll vorkommen, schließlich soll ja für eine artgerechte Unterbringung Sorge getragen werden. Andererseits zeigt doch die Erfahrung vieler, dass man auf zu hohe Terrarien gut verzichten kann. Ich würde dann lieber auf eine größere Grundfläche achten um ein gutes Temperaturgefälle zu schaffen und viele Verstecke in verschiedenen Klimazonen bereitstellen.
Auch ich will natürlich niemanden anstiften hier gegen gültige Vorschriften zu verstoßen, andererseits zeigt die Gesetzgebung, dass man mit normalen Menschenverstand oft besser dasteht als "strikt" nach § zu handeln. Siehe Verordnung zur Haltung gefährlicher Tiere in Bremen.

Gruß

Hendrik

[Fliggus]

Ich wollte hier keinen Streit , es gibt nunmal diese Verordnung . Und jeder muß für sich sehen ob er sie befolgt oder nicht . Ich habe auch festgestellt das bei der Haltung des Königspython die Meinungen teilweise extrem auseinander gehen . Und ich denke man sollte einem Anfänger schon sagen , das es diese Verordnung gibt . Ob dann das Terrarium diese Maße hat , bleibt Ihm überlassen . Und zu der langjährigen Erfahrung woher soll ich wissen wie lange Ihr Köngspythons haltet ? Steht leider nicht dabei und auch bei diesen Haltern gehen die Meinungen auseinander . wie gesagt man muß für sich das Beste raussuchen .
Gruß Jutta