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Inzucht bei schlangen

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  • #46
    Zitat von Deonise Beitrag anzeigen
    Da war der Kopf nicht so groß bei bei der Normalen, die ich als Wildfang im Reptilshop dazukaufte. Auch fraß die Inzucht schlecht und verhielt sich auffallend, wenn ich das mal so ausdrücken muß "dumm" und apathisch also nicht wie eine normale Amurnatter. Ein paar Monate war sie tot. Seitdem bin ich vorsichtig geworden. Inzucht ist das Geld einfach nicht wert. Schließlich kostet eine Schlange viel Geld und es muß schon ein normales Tier sein, daß sich auch "schlangengerecht" verhält. Und wenn man mal Nachwuchs selbst züchten möchte muß das schon Qualität sein und von gutem Blute.
    Ja...ääähhhmmm...`s ist schon ein Trauerspiel mit den Inzuchten...:ups:

    Dann mal tschüss


    @Waldmensch: wenn du das hier liest, kannst du mich jetzt vielleicht besser verstehen....(mein e-mail vom 19.12.)
    Zuletzt geändert von Snakefinger; 29.12.2006, 18:26.

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    • #47
      Ich habe jetzt nicht alles gelesen, muss aber dennoch mal meinen Senf dazu geben.
      Inzucht und Inzucht kann man nicht über einen Kamm scheren.
      Ob Inzucht negative Auswirkungen auf die Nachkommen hat, hängt von der genetischen Zusammensetzung der Gründertiere ab. Tragen diese viele "problematische" rezessive Allele in heterozygoter Ausprägung, so reichert man sich mit Inzucht Homozygotien solcher Allele an und die Probleme werden immanent. Sind die Gründertiere arm an oder nahezu frei von solchen "Defektallelen" , gibt es auch keine Inzuchtdepression.
      Wie der genetische Zustand der Elterntiere ausschaut hängt von mehreren Faktoren ab, deren wichtigste zwei ich nennen möchte:

      1) Zufall. Es ist nunmal zwangsläufug zufällig, welche Individuen einer Population zum Beginn eingesetzt werden und entsprechend zufällig verteilen sich die in der Population vorhandenen "problematischen Allele" auf diese Tiere.
      In der Evolutions und Populationsbiologie bezeichnet man diesen unkalkulierbaren Gründereffekt auch als Gendrift: Die Häufigkeit bestimmter Alelle bei den Nachkommen dieser Gründer über mehrere Inzuchtgenerationen wird eine andere sein, als in der Ausgangspopulation, der die Gründer entstammten-die Häufigkeiten "driften".

      2) Evolutive Historie der Art. Eine evolutionsbiologisch "junge" Art, die vor erdgeschichtlich kurzer Zeit durch einen Populationsengpass gehen musste, wird seitdem weitaus weniger "problematische Allele" angereichert haben, als eine "alte" Art. Von den alten Arten werden diejenigen, die in Populationen mit hoher Individuenzahl und Dichte leben, mehr "problematische Allele", aber eben auch mehr genetische Vielfalt und somit Anpassungspotential mitbringen als die Arten mit kleinen Populationen.


      Am unbesorgtesten kann man daher mit "jungen" Inselarten Inzucht betreiben. Die haben in ihrer Inselsituation eh nur überlebt, weil ihre genetische Ausstattung Inzucht zuliess und alles wirklich gefährliche wurde auf diesem Weg bereits von Mama Natur ausselektiert.

      Letztlich ist die Terrarienzucht selten importierter Arten nichts anderes als eine künstliche Inselsituation. Ob über viele Inzuchtgenerationen eine lebensfähige Population entsteht hängt in hohem Mass von der genetischen Situation der Gründertiere ab.
      Bei den auf Inseln verdrifteten Tieren ebenso, wie den Wildfängen, mit denen die terraristische vermehrung startet.

      Klar, Inzucht bedeutet letztlich immer Verarmung genetischer Vielfalt und die Suche nach möglichst wenig verwandten Partnern macht allein daher durchaus Sinn.
      Schädlich für Nachkommen, die unter kontrollierten Bedingungen leben sollen, muss sie aber durchaus nicht sein.
      Gerade bei Arten, die von ganz wenigen Gründertieren abstammen , wie zB Bartagamen , nach frischem Blut zu suchen, ist eher amüsant als hilfreich.

      Wei hennign auch schon sagte: In der terraristischen Praxis ist es vor allem wichtig, nur 100% vitale und fitte Tiere zur Nachzucht zu verwenden. Wenn man das beachtet, kann man manchmal sogar Inzuchtempfindliche Arten über aufgrund mangelnder Tiere nötige Inzuchtphasen retten. Nötig ist dazu allerdings eine recht hohe Vermehrungsrate der Tiere.

      Leider verpaaren auch heute noch die meisten Terrarianer beliebige Tiere und stören sich wenig an kleineren Mäkeln der Eltern. Sofern der geringste Verdacht besteht, dass solche genetisch sind, sollte man sich aber sehr wohl daran stören.

      Also keine Hemmungen, fitte Inzuchttiere zu kaufen. Bei >50% der nachgezogenen Terrarientierarten kommt man eh nicht darum herum.

      Gruß

      Ingo
      Kober? Ach der mit den Viechern!




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      • #48
        Zitat von Deonise Beitrag anzeigen
        Das ist das erste, worauf ich achten würde, wenn ich mir noch einmal eine Schlange kaufen würde. Inzucht hinterläßt Spuren.
        Amüsant. Ich gehe jede wette ein das man dir Inzuchten verkaufen könnte ohne das du davon auch nur irgendwas merken würdest.....

        nur so...
        Polychrotidae,Gekkonidae und diverse Evertebraten

        DGHT-AG Einsteiger- und Jugendarbeit
        http://www.teratolepis.de
        http://www.saumfinger.de

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        • #49
          Zitat von Snakefinger Beitrag anzeigen
          Was war denn an der Elaphe schrencki nicht normal?
          Zitat von Deonise Beitrag anzeigen
          ... Ein paar Monate war sie tot. ...
          Ein paar Monate war sie tot - das ist in der Tat seltsam.
          Ich dachte immer, der Tod wäre eines der wenigen Dinge, deren Dauerhaftigkeit man sich sicher sein könne.

          Wer früher stirbt, ist länger tot

          Peter
          curiosity killed the cat

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          • #50
            Zitat von Ingo Beitrag anzeigen
            Ich habe jetzt nicht alles gelesen, muss aber dennoch mal meinen Senf dazu geben.
            Inzucht und Inzucht kann man nicht über einen Kamm scheren.
            Ob Inzucht negative Auswirkungen auf die Nachkommen hat, hängt von der genetischen Zusammensetzung der Gründertiere ab. Tragen diese viele "problematische" rezessive Allele in heterozygoter Ausprägung, so reichert man sich mit Inzucht Homozygotien solcher Allele an und die Probleme werden immanent. Sind die Gründertiere arm an oder nahezu frei von solchen "Defektallelen" , gibt es auch keine Inzuchtdepression.
            Wie der genetische Zustand der Elterntiere ausschaut hängt von mehreren Faktoren ab, deren wichtigste zwei ich nennen möchte:
            Gut, dass jeder der mitliesst weiß was das ist!!Oder bin ich der einzige ders nicht rafft?
            Nix für ungut aber das sind ein paar Fachausdrücke zu viel für mich, obwohl ich den Thread bisher mit intresse verfolgt hab

            verwirrte Grüße
            Leo

            PS: In freudiger Erwartung auf Phyton vs. Boa-Duell der Killerschlangen (heute Pro7 23.15)

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            • #51
              Zitat von Timo Plochowietz Beitrag anzeigen
              Amüsant. Ich gehe jede wette ein das man dir Inzuchten verkaufen könnte ohne das du davon auch nur irgendwas merken würdest.....

              nur so...
              Ne, kann man mir nicht leicht. Uns wenn dann Geld zurück .

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              • #52
                Zitat von sch.niehoff Beitrag anzeigen
                Ein paar Monate war sie tot - das ist in der Tat seltsam.
                Ich dachte immer, der Tod wäre eines der wenigen Dinge, deren Dauerhaftigkeit man sich sicher sein könne.

                Wer früher stirbt, ist länger tot

                Peter
                Selbst wenn sie einige Jahre mehr gelebt hätte, wäre sie sicherlich nicht das Tier gewesem, was sich ein Halter unter einer Schlange vorstellt. Und beim nächsten Beitrag "andrehen" geht wohl schlecht. Habe seit 30 Jahren Erfahrungen mit Schlangen.

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                • #53
                  Es ist wirklich haarsträubend, daß dieses Thema hier überhaupt diskutiert werden muß (Mit "andrehen" usw.) kenne ich aus der Vergangenheit. Seitdem bin ich vorsichtig geworden. Inzucht ist eines der wichtigsten Themen, über dieses diskutiert werden muß. Und: Wie ich sehe, erkennt man hier wirlich mal den wahren Geist, (geht nur um´s schnelle Geld). Ich bin aber froh daß diesess Thema hier jemand angesprochen hat.
                  An alle Schlangenliebhaber:
                  Boykott alle Inzuchtbetreiber und kauft Keine Tiere.
                  Und an alle Zoohändler: Ihr habt den Schandenersatz zu tragen, wenn ein Tier krank ist und zurückgegeben wird.
                  Dazu gibt es die Gesetze.
                  Tier zurück. Money back.

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                  • #54
                    Zitat von Deonise Beitrag anzeigen
                    Habe seit 30 Jahren Erfahrungen mit Schlangen.
                    Auch wenn ich immernoch glaube, dass du nur ein Tr0ll bist:
                    "Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen." (Kurt Tucholsky)

                    Kommentar


                    • #55
                      Zitat von Deonise Beitrag anzeigen
                      Es ist wirklich haarsträubend, daß dieses Thema hier überhaupt diskutiert werden muß...Inzucht ist eines der wichtigsten Themen, über dieses diskutiert werden muß. Und: Wie ich sehe, erkennt man hier wirlich mal den wahren Geist...
                      An alle Schlangenliebhaber:
                      Boykott alle Inzuchtbetreiber und kauft Keine Tiere.
                      Und an alle Zoohändler: Ihr habt den Schandenersatz zu tragen, wenn ein Tier krank ist und zurückgegeben wird.
                      Dazu gibt es die Gesetze.
                      Tier zurück. Money back.
                      Das seh ich fast so ähnlich!
                      Es ist wirklich haarsträubend!
                      Oh Mann, wenn ich nur das Wort Inzucht höre, versagt mein Deo!
                      Nichts als Geldmacherei diese Inzüchterei!
                      Ist diesen Inzuchtbetreibern denn nichts heilig?
                      Schandenersatz ist überhaupt das Stichwort!
                      Endlich wurde das Thema mal angesprochen!

                      Eine Bereicherung für das Forum!

                      Anna Gramm

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                      • #56
                        Zitat von Deonise Beitrag anzeigen
                        Und an alle Zoohändler: Ihr habt den Schandenersatz zu tragen, wenn ein Tier krank ist und zurückgegeben wird.
                        Dazu gibt es die Gesetze.
                        Tier zurück. Money back.
                        Viel Spass bei deiner Beweisfuehrung.
                        Und bei deiner weiteren Trollerei.
                        ist scheisse, aber hat sich gebess...ach nee.

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                        • #57
                          Da hat aber jemand mal in 30 Jahren rein gar nichts über Populationsgenetik gelernt.
                          Inzucht zu vermeiden ist gut und sinnvoll.
                          Inzucht bei Reptilien per se führt aber durchaus nicht in jedem, wohl auch nicht in einem signifikanten Prozentsatz der Fälle zu in der Vitalität beeinträchtigten Nachkommen.
                          Nachlässige Selektion der Elterntiere führt unabhängig von deren Verwandtschaftsgrad viel rascher dazu.
                          Wer mag, zeige mir Lebensschwäche in meinen über inzwischen einige Generationen ingezüchteten Stirnlappenbasilisken und Madagaskar Taggeckos.

                          Gruß


                          Ingo
                          Kober? Ach der mit den Viechern!




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                          • #58
                            Vielleicht wird ja demnächst, bei einem Treffen der Auserwählten im benachbarten europäischen Ausland, der Alfred-E.-Neumann-Degenerationspreis verliehen ...

                            Na und?

                            Peter
                            curiosity killed the cat

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                            • #59
                              Zitat von Ingo Beitrag anzeigen
                              Inzucht bei Reptilien per se führt aber durchaus nicht in jedem, wohl auch nicht in einem signifikanten Prozentsatz der Fälle zu in der Vitalität beeinträchtigten Nachkommen.
                              Gruß


                              Ingo

                              Nicht in jedem? Kann aber sein. Die Frage ist: Es kostet Geld und somit wird ein qualitativ hochwertiges Tier erwartet und kein degeneriertes Tier. Wenn irgendetwas nicht normal oder geheuer ist. Finger weg. Nicht kaufen. Ich sehe auch Beispiele in Zooläden, wo Tiere (Albino Kornnatter) zwangsgefüttert werden, abgemagert und dieses Tier sage und schreibe kostet 75,- Euro. Ist 25 cm lang und liegt seit August 2006 darin. Na, wer das mal kaufen tut, muß wirklich dumm sein und keine Ahnung haben.

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                              • #60
                                Kla, aber dass man weder kränkelnde Tiere noch Kümmerlinge kaufen sollte, dürfte klar sein und hat mit der Inzuchtthematik absolut nichts zu tun.
                                Wie schon mehrfach von anderen angemerkt ist auch die Notwendigkeit einer Zwangsfütterung von Schlüpflingen unter Terrarienbedingungen nicht von vornherein ein Hinweis auf mangelnde Vitalität, sondern hat oft mit "unnatürlichem" verfügbaren Futter zu tun.

                                gruß

                                Ingo
                                Kober? Ach der mit den Viechern!




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