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Einsteigerfragen zur Thamnophis

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  • Einsteigerfragen zur Thamnophis

    Hallo!!
    Dies ist mein erster Beitrag hier und ich freue mich auf interessanten Gespräche.

    Mein kleiner Bruder ist seit über einem Jahr im Besitz einer Kornnatter, mittlerweile habe auch mich für diese Tiere sehr begeistert und überlege schon länger mir auch ein Tier anzuschaffen. Nach vielem lesen auf Internetseiten, die ihr hier auch empfohlen habt, habe ich mich nun für eine Strumpfbandnatter entschieden.
    Nun hat mir ein Freund meines Bruder (er hält selbst mehrere Schlangen und ist sozusagen unsere Informationsquelle und Ansprechpartner) mir gesagt, ich solle mir das nochmal überlegen, da Strumpfbandnattern nur sehr selten Mäuse annehmen und fast ausschließlich Fisch bevorzugen. Er meinte der Kot würde sehr unangenehmen Geruch verbreiten!

    Zwar bin ich der Meinung irgendwo gelesen zu haben, dass das wohl nicht so sei aber er hat mich natürlich verunsichert und ich wollte mal die Meinung einiger Halter einholen (er persönlich hält keine Thamnophis).

    Also wie stehts mit der Aussage?? Würde mich über Antworten freuen

    mfg Jan

  • #2
    Hallo Jan,

    willkommen im Forum

    Nun gleich auch zu Deiner Frage:

    Strumpfbandnatter ist nicht gleich Strumpfbandnatter

    Sicher gibt es Arten, die nicht oder nur sehr schwer an Mäuse gehen, wenn ich mich nicht irre, zählt z.B. T. fulvus dazu. Und sicherlich kommt es bei vielen auch darauf an, mit welchen Futter sie als Jungschlangen gefüttert wurden, wobei man die Tiere z.T auch mehr oder weniger erfolgreich auf anderes Futter umgewöhnen kann.
    Als ich meine Thamnophen bekommen habe, waren sie schon futterfest auf Mäuse. Ich füttere sogenannte Frostmäuse, weil bei meinen drei Schlangen keine Futtertierzucht lohnt, ab und zu gibt es auch mal Froststint. Wobei ich eher den Eindruck habe, dass der "servierte" Fisch eher zum unangenehmen Geruch beiträgt als der "verdaute" Fisch

    Wende Dich doch auch mal an Daniel Grübner, er ist auch Moderator hier im Schlangenforum, er kann Dir viel mehr zum Thema sagen als ich, welche Seiten und Bücher empfehlenswert sind bzw Dir andere kompetente Halter dieser hübschen Schlangen nennen.
    Bei mir im Regal steht z.B "Strumpfbandnattern" von Martin Hallmen und Jürgen Chlebowy sowie ein Büchlein "Die Strumpfbandnatter" von M.Hallmen, in dem es speziell um Thamnophis sirtalis geht.

    Liebe Grüße

    U.E

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    • #3
      Ok! Vielen Dank für die Antwort.
      Also ich präzisiere das ganze vielleicht mal etwa. Konkret habe ich am ehesten an eine sirtalis parietalis oder eine sirtalis sirtalis florida-blue gedacht. Sollte man ein "Schnäpchen" schlagen können (wovon ich nicht wirklich ausgehe) auch sehr gerne eine sirtalis melantisch.

      mfg

      (Achja, das angesprochene Buch werd ich mir demnächst wohl anschaffen, habe es schon länger im Auge )

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      • #4
        Hallo Jan,

        dann melde ich mich hier auch mal kurz zu Wort und gebe Dir einige weitere Infos aus erster Hand.

        Grundsätzlich kannst Du alle Strumpfbandnattern (nicht Bändernattern und anscheinend auch nicht brachystoma ohne Weiteres) an die Aufnahme von Mäusen und Ratten gewöhnen. Hierbei solltest Du immer auf tote Futtertiere zurückgreifen. Frostfutter ist eine sehr gute Alternative.

        Auch fulvus lassen sich ohne größere Probleme auf Maus umstellen. Zumindest zeigen das unsere diesjährigen Nachzuchten sehr eindrucksvoll und auch die Elterntiere (WF) nehmen ohne größere Probleme Rattenbabys an.

        Insbesondere die von Dir ins Auge gefassten Arten/Unterarten/Farbformen bereiten überhaupt gar kein Probleme bei der Annahme von Nagetieren, vorausgesetzt, sie sind noch nicht adult oder wurden vom Vorbesitzer entsprechend eingestellt. Auch langjährig mit Fisch gefütterte Tiere lassen sich mit ein wenig know how relativ schnell auf Nager umstellen. Für den Einsteiger empfiehlt sich dies aber nicht. Insbesondere nicht, da es ausreichende Alternativen gibt, die am Anfang leichter zu handhaben sind.

        Zu den von Dir favorisierten Tieren möchte ich nur kurz anfügen, dass die florida-blue-Variante der Thamnophis sirtalis sirtalis eher einer der hektischen Vertreter von Thamnophis ist. Wenn Dich das Aussehen nun nicht völlig einnimmt und Du die beiden anderen Varianten mindestens ebenso interessant findest, dann wirst Du mit diesen voraussichtlich weniger Einstiegsschwierigkeiten haben.

        Und zum Thema Geruch bei Fütterung von Fisch: Wenn Du das Terrarium regelmäßig säuberst, dann riechst Du nichts. Egal was Du fütterst. Meine Erfahrungen zeigen mir, dass der Kotgeruch bei einer Fütterung von Nagern deutlich intensiver ist, als bei der Fütterung von Fischen. Dafür ist der Kot bei Fischnahrung flüssiger. Hat alles seine Vor- und Nachteile, wenn man es auf diese Eigenschaften reduzieren möchte. Ansonsten ist den Nagern als Futter deutlich der Vorzug zu geben, da diese den Schlangen genau das bieten, was sie für ein dauerhaft gesundes Leben benötigen und man nicht in die Versuchung gerät mit irgendwelchen Vitaminen hantieren zu müssen.

        Und jetzt noch eine kurze Empfehlung in Sachen Literatur: Zunächst einmal sind die Bücher, welche unsere Unbekannte Entität Dir genannt hat, ein absolutes Muss für den interessierten Thamnophis-Pfleger. Zusätzlich muss man nun aber auch vom NTV (ms-verlag.de) die DRACO-Ausgabe mit dem Titel Strumpfbandnattern nennen. Die Informationen sind auf dem aktuellsten Stand und zudem bietet das Heft neben einem breiten Querschnitt durch das Leben und "Denken" der Strumpfbandnattern auch noch jede Menge toller Bilder. Die 10€ sind auf jeden Fall gut investiert.

        Einen schönen Gruß,

        Daniel
        Zuletzt geändert von Daniel G.; 18.01.2007, 11:56.
        Hamburg. Spezialisiert auf Haltung und Zucht von Thamnophis s. sirtalis inklusive Lokal- und Farbformen.

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        • #5
          Danke für diese hilfreichen Informationen!
          Bedeutet "hektisch" dann nun aggressiver oder einfach nur neugierig und naja sagen wir mal ein wenig flink? Also ich habe mich gegenüber der Kornnatter für die Strumpfbandnattern entschieden, weil ich hier gelesen habe, dass diese eben tagaktiv und deutlich lebhafter sind als die Kornnattern (die ja zur Nachtzeit eher unterwegs sind). Ich will jetzt aber auch keine Grundsatzdiskussion zu Kornnatter vs Strumpfbandnattern lostreten

          Gut das wir das "Kotproblem" damit wohl aus der Welt haben. Ich hätte nach meinem jetzigen Stand der Kenntnis wohl eh Frostmäuse gefüttert (machen wir bei der Kornnattervon meinem Bruder ja auch) und ab und zu mal n Stint weil sie darauf ja wohl "stehen" und man eine "ausgewogene Ernährung" erzielt!!

          Achja, es soll übrigens unbedingt ein Weibchen sein. Diese gefallen mir nämlich als adulte Tiere deutlich besser als die kleineren Männchen!!!

          Wisst ihr vielleicht eine Quelle wo man die Literatur auch gebraucht bekommen kann, ist ja nun doch mehr als nur ein Buch (Studentengeldbeutel )???
          Zuletzt geändert von Daniel G.; 18.01.2007, 15:57. Grund: Beitrag den Forenregeln entsprechend geändert

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          • #6
            Hallo Jan,

            grundsätzlich stimmt es, dass die Strumpfbandnattern richtig gehend tagaktiv sind, also tagsüber wirklich durch das Terrarium kriechen und neugierig ihre Umwelt erkunden.

            Hektisch bedeutet im Zusammenhang mit Strumpfbandnattern wirklich sehr flink und z.T. wehrhaft. Strumpfbandnattern sind eh schon deutlich agiler als zum Beispiel Kornnattern, aber florida blues sind halt noch etwas schreckhafter und schneller. Zudem können einzelne Exemplare auch eher zu Abwehrbissen neigen. Normalerweise beißen Strumpfbandnattern gar nicht. Bei den blauen Vertretern gibt es aber auffallend viele Ausnahmen von dieser Regel.

            Literatur kannst Du entweder im DGHT-Literatur-Forum erfragen oder eben bei E-Bay.

            Und jetzt noch ein Hinweis in meiner Funktion als Fachmoderator: Bitte lies Dir die Forenregeln noch einmal aufmerksam durch. Insbesondere §9

            Einen schönen Gruß,

            Daniel
            Hamburg. Spezialisiert auf Haltung und Zucht von Thamnophis s. sirtalis inklusive Lokal- und Farbformen.

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            • #7
              Ach du meinst wegen der Abkürzungen bzw. "Verniedlichungen"??? Ok, daran werde ich mich in Zukunft halten. Danke für den Hinweis, muss ich beim lesen wohl übersehen haben.

              Gut, dass du das mit der Aggressivität sagst. Ich möchte nämlich keine aggressive Schlange haben. Man soll sie schon auch mal mit der Hand rausnehmen können ohne gleich riesige Probleme zu haben. Aber keine Sorge, ich will sie nicht täglich als Kuscheltier missbrauchen, also nicht falsch verstehen!

              Kann mir vielleicht noch jemand etwas zu der Größe der adulten Tiere sagen. Also die sirtalis parietalis und die sirtalis sirtalis melantisch? Dazu findet man nämlich die unterschiedlichsten Angaben, teilweise bis 130cm, ein Meter ist doch realistisch oder (Weibchen)?

              mfg

              Ach Daniel, ich sehe gerade das du aus Hamburg bist! Genau da studiere ich ja! Hättest du eventuell Lust mir bei Gelegenheit mal ein paar Tiere zu zeigen?? Nur wenn es passt natürlich?

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              • #8
                Hi Jan,

                wenn eine weibliche Strumpfbandnatter eine Länge von einem echten Meter erreicht, dann ist das schon ein wirklich groß gewachsenes Tier. T. s. parietalis und T. s. sirtalis mel. nehmen sich in der Endgröße nicht viel. Florida blues können da schon ein wenig größer und vor allem kräftiger werden.

                Grundsätzlich kannst Du mich immer gerne besuchen, allerdings solltest Du Dich noch mindestens vier Wochen gedulden, da frühestens dann mein Kühlschrank geräumt wird und die Tiere wieder in ihre Terrarien einziehen werden.

                Einen schönen Gruß,

                Daniel
                Hamburg. Spezialisiert auf Haltung und Zucht von Thamnophis s. sirtalis inklusive Lokal- und Farbformen.

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                • #9
                  Ahhhhh, ja! Die Winterruhe

                  Ja vielen Dank, ich werde dann wohl in einigen Wochen nochmal auf dich zukommen.
                  Mensch und ich hab mich schon gewunder, warum auf vielen Fotos von adulten Florida-Blues die Weibchen so groß und kräftig aussehen. Kann man denn bei Jungtieren schon das Aggressionspotential fesstellen, so das man sich eventuell einfach eine "ruhigere" Florida-Blue aussucht???

                  Noch eine Frage, sollte man als Anfänger vielleicht lieber ein semi-adultes oder gar adultes Tier nehmen?? Und wie teuer sind die eigentlich im Vergleich zu den Jungtieren??

                  mfg Jan

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                  • #10
                    Hi Jan,

                    also eine wirklich 100%ige Voraussage über das "Aggressionsverhalten" einer Schlange über ihr Verhalten als Jungtier ist kaum möglich. Natürlich kann man Tendenzen ausmachen, je mehr dieser Tiere man von klein auf groß gezogen hat, aber hierauf würde ich keine Entscheidung stützen. Es ist nun auch nicht so, dass eine florida blue ein wildes, um sich schnappendes und blutrünstiges Tier ist. Sie sind im Vergleich zu den den anderen Strumpfbandnattern nur eben auffallend hektischer und neigen eher mal bei unsachgemäßer Behandlung zu einem Abwehrbiss. Damit kann man sich gut arrangieren, aber wenn entsprechende Alternativen zur Wahl stehen, dann würde ich eben eher diese auswählen.

                    Wenn Dir die florida blue nun aber absolut zusagt, dann wirst Du auch solch einem Tier klar kommen.

                    Um auf Deine zweite Frage zu antworten: Ich würde auf jeden Fall auf ein juveniles Tier von einem Züchter zurückgreifen. Da weißt Du genau, was Du hast und kannst selbst Einfluss auf das Großziehen nehmen, auf das Futter, den Umgang, etc. Zudem lernst Du so viel besser das Verhalten des Tieres zu lesen und auch der Umgang wird Dir leichter von der Hand gehen.

                    Ich würde nun nicht behaupten, dass ein größeres Tier unbedingt wiederstandsfähiger ist und Fehler in Haltung und Umgang eher verzeiht.

                    Einen schönen Gruß,

                    Daniel
                    Hamburg. Spezialisiert auf Haltung und Zucht von Thamnophis s. sirtalis inklusive Lokal- und Farbformen.

                    Kommentar


                    • #11
                      Hallo Leute,

                      Ich habe ebenfalls ein Pärchen Thamnophis zuhause, T. sirtalis tetrataenia, beide noch sehr Jung und ich kann ebenfalls, wie Daniel, nur dazuraten vielleicht ein Tier von 6-10 Monaten zukaufen, da du noch mehr einfluß auf das gemüt hast!

                      Ich nehme meine Tiere nur zur Fütterung raus und trenne sie, da sie sich sonst durch den großen Futterneid der bei den Thamnophis herrscht gegenseitig versuchen das Futter aus dem Maul zu klauen und den Gegenüber gleich mit runter schlucken wollen!
                      Von mal zu mal gewöhnen sich die Tiere mehr an meine Hand am Anfang schlagen sie noch wild um sich und versuchen aus der Hand zu flüchten aber mit der Zeit wird auch dieses besser! Bei einem adulten Tier kannst du pech haben und es duldet nie die Berührungen mit deiner Hand, bei einem semiadulten kannst du noch versuchen sie daran zu gewöhnen!

                      Auch das mit der Futterumstellung ist eigentlich kein Problem wenn die Tiere beim Züchter nur Fisch bekommen haben dann läst du die Futter mäuse immer mit dem Fisch auftauen und verfütterst alles zusammen, der Anteil an Fischen wird dann mit der Zeit immer verringert bis man es dann zwischen durch mal nur mit einer Maus versucht!

                      Gruß Roland
                      Zuletzt geändert von Daniel G.; 22.01.2007, 12:23.

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                      • #12
                        Hallo Daniel,

                        dazu möchte ich ergänzen, daß ich momentan 1,1 Bändernattern, Thamnophis proximus rubrilineatus, aufziehe.
                        Anfänglich fütterte ich diese mit Stintstückchen.
                        Dann bin ich dazu übergegangen, Stintstücke mit Babymäusestücken zu mischen.
                        Nach einiger Zeit stellte ich fest, daß der Stint liegen blieb und nur noch die Babymäusestücke gefressen wurden.

                        Die Tiere nehmen das Futter auch an, wenn es mit Herpetal T bepudert ist.

                        Gruß Ingo V.


                        Zitat von Daniel G. Beitrag anzeigen
                        Hallo Jan,

                        dann melde ich mich hier auch mal kurz zu Wort und gebe Dir einige weitere Infos aus erster Hand.

                        Grundsätzlich kannst Du alle Strumpfbandnattern (nicht Bändernattern und anscheinend auch nicht brachystoma ohne Weiteres) an die Aufnahme von Mäusen und Ratten gewöhnen. Hierbei solltest Du immer auf tote Futtertiere zurückgreifen. Frostfutter ist eine sehr gute Alternative.

                        Einen schönen Gruß,

                        Daniel

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                        • #13
                          Wie ist es eigentlich damit lieber ein Pärchen zu halten als mit einer einzelnen Schlange anzufangen. Ist das ratsam?

                          Vielleicht fühlt die eine Schlange sich ja sonst so allein??

                          Und sollte es ein Pärchen sein oder kann man auch problemlos zwei Weibchen halten??

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                          • #14
                            Hallo Jan,

                            Die Zusammenstellung ist eigentlich kein Problem, du kannst X.0 oder 0.X zusammen halten, aber in der Aufzucht würde ich die ersten 2-3 Jahre die Tiere nicht in Paaren halten, da eine zufrühe verpaarung die Lebenserwartung deines Weibchens verkürzt, auch eine dauernde Paarungsbereitschaft des Männchens kann dein Weibchen sehr stressen. Ich werde meine Tiere auch nach Geschlechtern trennen und nur im Frühjahr zur Paarung zusammen setzen.

                            Gruß Roland

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                            • #15
                              Ok vielen Dank,
                              ich habe mittlerweile auch meine zugelegte Literatur durch sowie diverse Internetseiten. Ich möchte mir gerne zwei Weibchen zulegen und diese zusammen halten. Nun aber meine nächste Frage:
                              Ich möchte es "ein wenig bunt" gestalten und habe da an ein Florida Blue Weibchen und ein Sirtalis Parietalis Weibchen gedacht. Kann man diese beiden denn zusammenhalten oder muss es immer die gleiche Art sein?

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