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Wiesenotter (Vipera ursinii)

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  • Wiesenotter (Vipera ursinii)

    Hallo,

    Ich interessiere mich für die Wiesenotter (Vipera ursinii), habe jedoch starke Bedenken, dass diese Art überhaupt hier regelmäßig nachgezogen wird.
    Hat jemand Erfahrung mit dieser Art und kann mir ein paar Tipps geben ?
    Im Internet finde ich keine Informationen zur Haltung.

    Gibt es spezielle Gründe dafür, dass diese Art so selten im Terrarium gepflegt wird ?

    Gruß
    Andreas

  • #2
    Hallo Andreas,

    meines Wissens ist Vipera ursinii im Terrarium relativ schnell hinfällig, die Tiere sterben ohne ersichtlichen Grund nach 2-3 Jahren. Die Ernährung an sich macht keine großen Probleme, allerdings werden zeitweilig nur Heuschrecken (im Frühjahr glaube ich) und zu anderen Zeiten nur Säuger genommen. Außerdem muss man perfekte klimatische und habitattechnische Bedingungen schaffen, damit sich die Schlangen wohl fühlen. Dazu kommt noch die außerordentliche Seltenheit der Tiere in der Natur, der hohe Schutzstatus und der ebenfalls hohe Preis. Manchmal zu bekommen und von der Haltung her ähnlich und nah verwandt ist Vipera renardi.
    Meiner Meinung nach sollte man Vipera ursinii nur pflegen, wenn man schon jahrelange Erfahrung mit Giftschlangen hat und ihr optimale Bedingungen bieten kann, weil man bei ihr eine besondere Verantwortung für das Fortbestehen dieser seltenen Art hat.

    Grüße Thomas
    www.terragraphie.de

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    • #3
      Danke für deine Antwort.
      Konnte mir schon denken, dass die Art spezielle Ansprüche auf das Klima stellt. Das erklärt vermutlich auch das nur noch "inselhafte" Vorkommen in der Natur.
      Bei der Vipera berus ist es ja ähnlich. Dort habe ich auch schon öffters gelesen, dass die Tiere nach wenigen Jahren ohne Grund einfach sterben.

      Weiß jemand, ob es bei Vipera aspis auch ähnliche Probleme im terrarium gibt?
      Da wäre mir noch nichts bekannt?!

      Gruß
      Andreas

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      • #4
        Hallo!

        Es ist möglich, dass besondere Klimaansprüche wie z.B. ein deutliches Tag/Nachtgefälle, ähnlich wie das bei Chamäleons der Fall ist, die Lebensdauer der Tiere sehr verkürzen. Vipera ursinii bevorzugt wie auch Vipera berus öfter höhere Lagen wo es deutliche Temperaturunterschiede geben kann. Auch dauerhaft zu warme und zu trockene Haltung könnten Gründe dafür sein.
        Vipera aspis soll leichter zu halten sein, Vipera ammodytes ssp. sind auch sehr zu empfehlen, allerdings sind beide Arten etwas giftiger als die vorigen.

        Grüße Thomas
        www.terragraphie.de

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        • #5
          Hallo, Vipera ursinii wird seit einigen Jahren gezüchtet und hält sich seit dieser Zeit auch über Jahre im Terrarium. Vipera berus ereichte bei mir ein Alter von 18 Jahren im Terrarium und bescherte mir einige hundert Nachkommen. Aspis und Ammodytes sind wirklich gut zu halten und auch leicht zur Nachzucht zu bringen.

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          • #6
            Viperas

            Ich halte Vipera ammodytes ammodytes und Vipera xanthinas.
            Beide Arten sind ohne Probleme in der Haltung
            Jedoch sollte man auf die Giftigkeit achtsam sein.Sind beide nicht ohne.
            Wenn man vergleicht dass eine adulte maus bei dem Kupferkopf noch ca. 5 Minuten durchs Terrarium marschiert,und bei der ammodytes nach 1 Minute "Sense" ist,sollte man sich sehr in Acht nehmen (wie bei jeder andren giftschlange auch)
            Zuletzt geändert von Daniel G.; 14.07.2007, 11:31.

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            • #7
              @Kurt Orth
              Vipera berus ereichte bei mir ein Alter von 18 Jahren im Terrarium und bescherte mir einige hundert Nachkommen.
              Wie hast du die Tiere gehalten ? Im Terrarium, IM Haus ?
              Die Tiere würden bei mir in einem Kellerraum leben, wo für ein nächtliches Temperaturgefälle gesorgt wäre.
              Hast du keine Schlechten Erfahrungen mit Vipera berus gemacht ?

              Habe mal ein bisschen im Internet über Vipera renardi geforscht und finde die Tiere auch äußerst interessant; Auch wegen der geringeren Giftigkeit gegenüber Vipera aspis und ammodytes.
              Gibts noch weitere "geheimtipps" ?

              Gruß
              Andreas

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              • #8
                Moinsen!

                @Kurth Orth: Natürlich gibt es einige Züchter, die Vipera ursinii und Vipera berus regelmäßig nachzüchten, aber mehrheitlich scheint das nicht zu klappen, vor allem, wenn den Tieren (v.a. Vipera berus) keine Freilandhaltung geboten werden kann.

                @Andreas: Einer der schönsten Arten finde ich Vipera kaznakovi, allerdings auch schwieriger zu halten und seltener zu bekommen. Aus dem kaznakovi-Komplex gibt es noch einige interessante osteuropäische und vorderasiatische Vipern, z.B. Vipera orlovi. Oft ist allerdings die Giftigkeit und die Validität der Arten umstritten. In Südwesteuropa lebt noch Vipera latastei, die ab und zu mal zu bekommen ist und auch eher einfacher zu halten ist.

                Als Literatur kann ich das Buch von de Smedt "Vipers of Europe" empfehlen, ist aber nicht ganz billig.

                Grüße Thomas
                www.terragraphie.de

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                • #9
                  Hallo,

                  bzgl der Frage zur Haltung von ursinii s. l. kann ich mich den Vorrednern nur anschließen, bzw Ihnen stark davon abraten.
                  Wie Herr Orth bereits gesagt hat, werden diese Tiere teilweise mit Erfolg gehalten und auch vermehrt.
                  Wobei ich aber stark bezweifel das die Haltung in den meisten Fällen legal ist,
                  da mir persönlich keine Person bekannt ist, die legale Papiere zu den Tieren vorweisen kann.
                  Lasse mich diesbezüglich aber gerne belehren!!!

                  Vipera renardi wird schon recht häufig angeboten und nachgezogen, das stimmt ebenso.
                  Diese sind auch aus eigener Erfahrung sehr " einfach " in der Haltung.
                  Das Futterspektrum bereitet weniger die Probleme, als das adäquate Mikroklima.

                  So wird in der Literatur häufig über eine leicht feuchte Haltung, bzw über einen " feuchten Platz" innerhalb des Terrariums gesprochen.
                  Dieser ist ja auch leicht zu realisieren. Weniger wurde darauf geachtet zu erwähnen, das diese Tiere sehr anfällig für Infektionen sind!!
                  Das war häufig ein Grund für schnelle und unerklärliche Todesfälle in der Vergangenheit.

                  Mit Arten wie aspis, ammodytes oder auch gar die angesprochene orlovi, sollten Sie weitaus besser zurechtkommen.

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                  • #10
                    Ursinii Steppenotter, Wiesenotter, Karstotter

                    Herr Orth gibt nur Ursinii an. Doch gibt es auch da Unterschiede. Es gibt die Flachlandformen "Wiesenottern, Steppenottern" die im Grasbewachsenen Ebenen/Hügelland vorkommen und dann gibt es die Hochlandformen die Karstsottern welche eine ökologische Nische "gefunden" haben.


                    Was die Haltung betrifft gibt es dort sicher auch Unterschiede.

                    Denke wer solche Tiere halten möchte sollte dies in einem ausreichend großem gut belüfteten Terrarium tun und nicht in einer Freilandanlage wo die Tiere schwer zu kontrollieren sind. Auch sollte nicht versucht werden die Natur im Terrarium nachzuahmen. Diese Tiere sind sicher sehr empfindlich was Infektionen betrifft wie schon von Nikolski genannt. Ständig feuchte Stellen (Naturpflanzen, feuchte Boxen, etc.) lässt Bakterienherde aufkommen. Daran sterben die Tiere dann recht schnell. Auch schimmelnder Insektenkot bedeutet Gift für die Tiere.

                    Die Steppenotter Vipera renardi aus Russland, Ukraine, etc. ist zu bekommen. Ihr Verhalten interessant und sie ist nicht so heikel wie Ursiniis.

                    Falls jemand doch Ursiniis unbedingt halten muss sollte sich hüten diese aus der Natur zu holen. Sie sind sehr selten und streng geschützt. Auch sind diese Tiere sehr stressempfindlich und gehen schnell zugrunde. Wer das Glück hat einmal Ursinii-Nachzuchten zu bekommen, der sollte diese nehmen. Sie eignen sich sicher besser für die Terrarienhaltung.

                    Doch bekommt man diese sehr selten angeboten. Ich suche auch.

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                    • #11
                      Abend!

                      Um das Ganze zu vervollständigen aus de Smedt (2006):

                      Karstvipern:
                      Vipera ursinii ursinii (Südost-Frankreich (ehemals V. u. wettsteini) und Italien (Abruzzen))
                      Vipera ursinii macrops (Balkan)
                      Vipera ursinii graeca (Griechenland)

                      Steppen/Wiesenottern:
                      Vipera ursinii rakosiensis (Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Österreich?)
                      Vipera ursinii moldavica (Moldavien)

                      Übrigens wird Vipera renardi auch gerne Steppenotter genannt und kommt in drei Unterarten in Rumänien, Moldavien, Ukraine, Russland, Kaukasus, Aserbaidschan vor.
                      www.terragraphie.de

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                      • #12
                        abschreiben kann jeder

                        und wer falsch abschreibt blieb früher in der Schule sitzen.::wall:

                        Und wer sagt, dass die Daten in dem Buch dem aktuellen Stand der Wissenschaft stimmen???

                        In dem genannten Buch fängt ja z.B. das Verbreitungsgebiet z.B. von Vipera ursinii rakosiensis erst in Ostungarn an und zieht sich über Arad in Rumänien. In dem in Rumänen gekennzeichneten Verbreitungsgebiet gibt es außer Rotbauchunken nicht viel Nennenswertes. :ggg: Vergessen wurden z. B. die Populationen im Hansag in Westungarn unterhalb des Neusiedler Sees. Dort werden auch Ursinii rakos. offiziell in einer Erhaltungszuchtstation gezüchtet. :wub:
                        In Slawonien unterhalb Ungarns Kroatien/Serbien gibt es diese Tiere auch noch.
                        Eine Verbreitung in Bulgarien ist sehr fraglich.


                        Die Vipera ursinii moldavica hat den Namen „moldavica“ nicht von Moldawien wie auch so viele Leute glauben sondern von MOLDAU!!! Früher nannte man diese Tiere Vipera renardi/rakosiensis. Sie wurde als Übergangsform beider Typen bezeichnet. Sie kommt nur an drei Stellen vor und keine davon ist in Moldawien. Populationen in der Ukraine sind auch denkbar.

                        Will man dann doch die ganze Sache vervollständigen dann gibt es noch Vipera ebneri und Vipera anatolica die in sehr ähnlichen Gebieten wie die Vipera ursinii u, und die V.u.macrops vorkommen.

                        Die Tiere im Kaukasus sind in den Hochsteppen der V.lotievi zuzuordnen. Vipera renardi kommt von Rumänien bis nach China vor. Das Thema mit den drei Unterarten lassen wir hier. Es gibt unendlich viele Farbmorphen, etc. Und jeder Biologe möchte ja eine Fahne in diese Welt setzen. Auch wenn diese nur für kurze Zeit weht.

                        Und wer weiß was es sonst noch alles in Hochlandsteppen etc. gibt.

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                        • #13
                          Zitat von Magier1 Beitrag anzeigen
                          und wer falsch abschreibt blieb früher in der Schule sitzen.::wall:

                          Und wer sagt, dass die Daten in dem Buch dem aktuellen Stand der Wissenschaft stimmen???
                          Du sagst das...

                          Man darf also davon ausgehen, dass du all die Funde/Lokalitäten selbst bestimmt hast...


                          Gruß


                          SF

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                          • #14
                            Funde

                            Zitat von Snakefinger Beitrag anzeigen
                            Du sagst das...

                            Man darf also davon ausgehen, dass du all die Funde/Lokalitäten selbst bestimmt hast...



                            Gruß


                            SF


                            Fast alle und die ich nicht selber bestimmt habe, haben meine vertrauenswürdige Freunde bestimmt.

                            Kommentar


                            • #15
                              Zitat von Magier1 Beitrag anzeigen
                              und wer falsch abschreibt blieb früher in der Schule sitzen.::wall:

                              Und wer sagt, dass die Daten in dem Buch dem aktuellen Stand der Wissenschaft stimmen???

                              In dem genannten Buch fängt ja z.B. das Verbreitungsgebiet z.B. von Vipera ursinii rakosiensis erst in Ostungarn an und zieht sich über Arad in Rumänien. In dem in Rumänen gekennzeichneten Verbreitungsgebiet gibt es außer Rotbauchunken nicht viel Nennenswertes. :ggg: Vergessen wurden z. B. die Populationen im Hansag in Westungarn unterhalb des Neusiedler Sees. Dort werden auch Ursinii rakos. offiziell in einer Erhaltungszuchtstation gezüchtet. :wub:
                              In Slawonien unterhalb Ungarns Kroatien/Serbien gibt es diese Tiere auch noch.
                              Eine Verbreitung in Bulgarien ist sehr fraglich.


                              Die Vipera ursinii moldavica hat den Namen „moldavica“ nicht von Moldawien wie auch so viele Leute glauben sondern von MOLDAU!!! Früher nannte man diese Tiere Vipera renardi/rakosiensis. Sie wurde als Übergangsform beider Typen bezeichnet. Sie kommt nur an drei Stellen vor und keine davon ist in Moldawien. Populationen in der Ukraine sind auch denkbar.

                              Will man dann doch die ganze Sache vervollständigen dann gibt es noch Vipera ebneri und Vipera anatolica die in sehr ähnlichen Gebieten wie die Vipera ursinii u, und die V.u.macrops vorkommen.

                              Die Tiere im Kaukasus sind in den Hochsteppen der V.lotievi zuzuordnen. Vipera renardi kommt von Rumänien bis nach China vor. Das Thema mit den drei Unterarten lassen wir hier. Es gibt unendlich viele Farbmorphen, etc. Und jeder Biologe möchte ja eine Fahne in diese Welt setzen. Auch wenn diese nur für kurze Zeit weht.

                              Und wer weiß was es sonst noch alles in Hochlandsteppen etc. gibt.
                              Hallo!

                              Ist richtig, ich habe mich auch schon gefragt, warum das Verbreitungsgebiet von Vipera u. rakosiensis auf der Karte so weit östlich beginnt. Gut, man darf nicht alles glauben was in den Büchern steht, doch wird wohl auch diese Sicht der Dinge ihre Berechtigung haben und es wird wohl nicht nur zwei Meinungen geben. Ich habe sonst keine Ahnung von der wissenschaftlichen Materie was Vipera ursinii betrifft, deswegen halt ich mich mal fein raus...

                              Grüße Thomas
                              www.terragraphie.de

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