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P. regius...völlig runtergekommen

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  • P. regius...völlig runtergekommen

    Erstmal ein Hallo an alle. Habe mich heute hier angemeldet weil ich dringend ein paar Tipps von erfahrenen Python Haltern benötige.

    Ich habe am Freitag einen jungen Python regius aus einer erbärmlichen Haltung "befreit".
    Das Tier lebte beim Bekannten eines Freundes unter den schlechtesten Bedingungen die man sich vorstellen kann. Offenes Aquarium (54l Becken)
    Weder Licht- noch Wärmequellen, Spanplatte als "Ausbruchsschutz" oben drauf, Zeitungspaier als Bodengrund, kein Unterschlupf etc.
    Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, war der kleine Königspython auch noch völlig runtergekommen. Nach der Aussage des Halters ist er ca. 7 Mon. alt. Misst aber nur um die 40-45cm. Hat überall weiße Verkrustungen auf der Haut ca 2-4mm groß. Schätze, das es Bissverletzungen sind. Er sieht aus wie ein platter Autoreifen, Rippen und Wirbelsäule sind nicht nur extrem zu fühlen sondern auch zu sehen.
    Ich habe dann auf den Kerl eingeredet bis er meinte, das er eh keine Zeit für "das Viech" hat...war wohl ein Kauf aus ner Laune herraus. Jedenfalls habe ich ihn mitgenommen.

    Ich habe bis dato keine Ahnung von Riesenschlangen gehabt, beherberge nur Nattern.
    Bin also los und habe mir erstmal das Buch von T. Kölpin besorgt, eifrig gelesen und zzgl. Foren und Internetseiten durchforstet.

    Der kleine Kerl lebt jetzt erstmal in einem 80x60 Terrarium, Piniengrund, Versteckmöglichkeiten, Luftfeuchtigkeit und Temperatur scheinen derzeit optimal zu sein. Gefressen hat er am Samstag eine Maus (Springer)...stürzte sich gleich gierig drauf. Der obligatorische Gang zum TA ist für morgen angesetzt. Nun aber meine eigentlich Frage..entschuldigt den Roman.

    Wie soll ich ihn jetzt füttern? Ich bin ja schonmal glücklich, das er überhaupt Futter nimmt aber ich denke, das -so wie er momentan aussieht- die normale Futtermenge pro Woche u.U. zu wenig sein könnte oder? Wenn ich da falsch denke, korrigiert mich. Ich möchte den P. regius in jedem Fall behalten und schnell wieder aufpäppeln..ihn aber nicht überfüttern..sonst mache ich vielleicht alles nur noch schlimmer.

    Man, ich bin wirklich immer noch stinksauer...Traurig das wirklich jeder Hans und Franz an ein Tier kommen kann.

    Habe hier noch ein Terrarium (120x60x60) stehen. Ist das später ausreichend für ihn?

    Na ja...erstmal vielen Dank für's durchlesen!

    LG, Denise
    Zuletzt geändert von Daniel G.; 12.11.2007, 09:40.

  • #2
    Ich denke ein Futtertier in passender Grösse einmal die Woche ist ausreichend. Zu oft füttern überanstrengt den Magen-Darmtrakt. Jungtiere sollte man erst nach dem abkoten wieder füttern. Tiere bis zu einem Jahr sollte man wöchentlich füttern, dann bis zum 2-3 Lebensjahr ca. alle 10 Tage. Danach alle 3-4 Wochen. Natürlich mit Futtertieren die zu der Grösse der Schlange passen. Wegen dem Terrarium bin ich jetzt leider überfragt, habe nur eine Boa und Kornnattern. Tja, im übrigen bin ich auch dafür das Tiere nur verkauft werden dürften wenn die passenden Grundkenntnisse vorhanden sind. Zudem sollten diese gekennzeichnet werden und der Halter eingetragen werden. Das gilt meiner Meinung nach nicht nur für Reptilien sondern für alle anderen Haustiere auch! Haben erst gestern eine Notfallkatze aufgenommen deren Besitzer sie anscheinend für zu alt befunden hat und im Wald ausgesetzt wurde. Das Tier ist blind, hat Probleme mit Leber, Nieren und war unterernährt! Echt klasse unsere tierliebe Menschheit!!!

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    • #3
      Hallo,

      @ Azalynne,

      ich hoffe dass das Tier über die Runden kommt. Mal sehen was der Tierarzt sagt (du sagst uns doch bescheid, nach dem tierarztgang, oder?).
      Wie TemyCat schon sagte, überanstrengt eine Überfütterung den Verdauungsapperat da er nur noch auf hochturen arbeitet. Auf das Abkoten kann man beim python regius aber leider nicht immer warten, da er in manchen Fällen ein Kotsammler der Sonderklasse sein kann. Ich würde dir raten für den Anfang keine gröseren Futtertiere als einen Mäusespringer anzubieten, auch wenn du aufpäppeln willst. Ansonsten überanstrengtst du ihn nur. Ich finde den Abstand zwischen den Fütterungen bei der Grösse und den Zustand bei ca. 8-10 tagen optimal (wenn ich mich irre sagt mir bescheid) und nur Futter anbierten wenn er wirklich unterwegs ist und "sucht" und ihn ansonsten möglichst in Ruhe lassen. Nur keinen Stress zufügen, in dieser Verfassung.

      Ich haffe das er sich wieder erhohlt und wieder gesund wird.

      Ich kann einfach nicht verstehen dass es immer wieder solcher "Halter" giebt, die einem Tier solches zumuten! :wall:

      mfg

      Markus

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      • #4
        Hallö

        Würde hier das Substrat wieder entfernen und Zeitungspapier einlegen.

        Eben weil auf Kotung gewartet wird, findet man es auf Papier schneller uns besser, als im Substrat. Sollten dann Endoparasiten im Kot zu finden sein, muss eh das Substrat raus.

        Zumal ist bei so einer schlechten Haltung eh Quarantäne angesagt.

        So ein Tier bekam ich im Sep. ´05 auch, FZ 04/05, 42cm mit 48gr und alter Haut drauf, da das Tier völlig dehydriert gewesen ist, konnte es sich nicht häuten.

        So schaute sie damals aus: http://www.vinterland.de/regius/regius1.jpg
        So heute: http://www.vinterland.de/snakes/regius/elvira210707.jpg


        Gruß und viel Erfolg

        Michi

        Edit:
        Fange mal mit der Fütterung langsam an, und überfordere seinen Verdauunungstrakt nicht übermässig.
        Anfangs mit größeren Intervallen füttern, dann kann man immer noch verkürzen.
        Ihn jetzt vollstopfen kann genau das Gegenteil von dem hervorufen, was es bringen soll.
        Hier ist weniger mehr.
        Zuletzt geändert von Vinterland; 11.11.2007, 20:40. Grund: Zusatz

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        • #5
          Hallo,

          wenn du dir das Buch von Kölpin zugelegt hast, dann schau mal auf seie 29. Da ist eine kleine Tabelle mit den Mindestterrarienmaße. Dort kann man auch ablesen das für die Pflege von 2 Tieren a 120cm das Terrarium die Maße von 120cm*60cm*90cm haben sollte. Ich persönlich halte aber eine höhe von 60cm für Adulte Tiere ausreichend, da diese ohnehin nicht mehr klettern (es gibt da aber auch Ausnahmen). Bei Jungtiere kann man eventuell ja ein höheres Terrarium nehmen mit ein paar Klettermöglichkeiten. Ich halte meine beiden adulten P. regius in einem 125cm*100cm*110cm Becken mit ein paar stabilen Ästen und erhöte Liegeflächen und sie scheinen sich wohl zu fühlen, zumindest leite ich das von den sich häufenden Verpaarungen ab

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          • #6
            Wahnsinn...danke für die schnellen und tollen Antworten.

            Also wenn er später aus seinem Versteck kommt, werde ich dann mal den Bodengrund austauschen, Zewa wird wohl ne gute Lösung sein.

            Ich mache dann mal ein Foto von ihm, vielleicht könnt ihr darauf erkennen, wie schlimm sein Zustand wirklich ist. Das dieses Tier dehydriert ist, denke ich auch weil die Faltenbildung bei Bewegungen nicht wie gewohnt "fleischig" ist, sondern eher aussieht, wie zerknülltes Toilettenpapier. Die Haut ist an einigen Stellen aufgeplatzt..also, nur die obere Hautschicht...ich denke auch das er sich nicht häuten konnte.
            Ich hoffe das mir der Tierarzt morgen helfen kann...ärgerlich das ich den Python deswegen schon wieder belästigen muss.

            Ich halte euch auf dem Laufenden.

            Was das Terrarium betrifft, so sind die Maße 120x60x60 wohl in Ordnung aber bis er da rein darf, wird der Gute noch etwas zulegen müssen.
            Zuletzt geändert von Daniel G.; 12.11.2007, 09:41.

            Kommentar


            • #7
              Hallö

              Zitat von Azalynne Beitrag anzeigen
              ...Die Haut ist an einigen Stellen aufgeplatzt..also, nur die obere Hautschicht...ich denke auch das er sich nicht häuten konnte. ...
              Klingt nach alter Haut oder Reste davon noch auf dem Tier.

              Stell ihm mal eine Box rein, mit feuchtem Moos, oder auch Zewatüchern.
              Wirkt manchmal wahre Wunder.

              Viel Glück morgen beim TA, wenn es einer ist, der weiß, was er machen muss...


              Gruß

              Michi

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              • #8



                Wow, da haste aber nen Brummer draus gemacht...

                Aber es treibt mir echt Tränen in die Augen, wenn ich solche Bilder von halbtoten Tieren sehe. Egal ob Hund, Katze oder Schlange. Ich verstehe auch nicht, warum hier in Deutschland die Gesetze so schlaff sind und solche Tierqüaler nicht bestraft werden.
                Aber wehe, man schummelt bei der Steuer, dann kommste direkt in den Knast. Echt nicht normal...

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                • #9
                  Sooo...waren beim Onkel Doc. Also, der Knirps bringt 87g auf die Waage. Die Verkrustungen scheinen wirklich von Bissverletzungen zu kommen. Die der oberen Hautschicht wurden entfernt, die, die tiefer sitzen muss ich jetzt mit einem Antiseptikum+ Heilsalbe behandeln. Dann bekommt er jetzt Aktivtropfen. Zum Häuten soll ich ihm eine Wetbox zur Verfügung stellen. Der Arzt meinte, das er leider schon schlimmeres gesehen habe und das Zahir wohl recht gut durchkommen wird. Von Vorteil ist natürlich, das er sein Futter nicht verweigert. Sobald ich eine Kotprobe habe, wird diese zur Untersuchung eingeschickt.
                  Sonst macht er einen recht guten Eindruck, ist neugierig und reagiert -soweit man es beurteilen kann- weder gestresst noch aggressiv.

                  Hab hier mal 2 Fotos von ihm.

                  LG, Denise

                  [img=http://img403.imageshack.us/img403/7318/zahir1ou3.th.jpg]
                  [img=http://img212.imageshack.us/img212/7706/zahir2pl1.th.jpg]

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                  • #10
                    Och ja, so schlimm sieht er ja echt nicht aus. Da fand ich den von Vinterland schlimmer.

                    Aber es hört sich so an, als wärst Du bei nem TA gewesen, der Ahnung von der Materie hat. Hat man ja leider nicht allzu oft.

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                    • #11
                      Also der Tierarzt hat selbst zugegeben, das es fast üblich ist, das er oder seine lieben Kollegen gerade in Kleinstädten, kaum Ahnung von Reptilien haben. Hunde, Katzen etc. sind eben öfter vertreten und viele Ärzte kennen Reptilien nur aus Büchern.
                      Das "unser Doc" etwas an Ahnung mitbringt liegt daran (sagt er), das jemand in seiner Familie seit geraumer Zeit Schlangen und Agamen hält und er diese nun auch behandelt. O Ton: "Man kann noch soviel Fachwissen besitzen...wenn man nie die Möglichkeit hat, es an Tieren zu 'testen' und nie Vergleiche ziehen kann, bringt es einem herzlich wenig..."

                      Wie auch immer.^^

                      Was Vinterland aus seinem P. regius gemacht hat ist wirklich unglaublich, Hut ab!
                      Ich wäre davon ausgegangen, das ein Tier in diesem Zustand wenig bis gar keine Chancen hat. Klasse aufgepäppelt, wirklich.
                      Zuletzt geändert von Daniel G.; 12.11.2007, 14:04.

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