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Mertens`sche Mimikry

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  • Mertens`sche Mimikry

    Hallo zusammen,
    Wir haben im Bio LK das Thema Mimikry bearbeitet und unsere Lehrerin brachte für die Mertens`sche Mimikry ( Giftige und ungiftige Nachahmerarten senden Warnsignale von für Empfänger schwach giftiger Art [ Definition des Lehrkörpers]) folgendes Beispiel:
    Giftige und ungiftige Korallenschlangen imitieren Musterung einer mäßig giftigen Trugnatter.
    Ok, das Problem bei den Trvivialnamen, also dass hier Lampropeltis sp. und Micrurus sp. gemeint sind, konnten wir dann klären, aber ich dachte immer, dass diese beiden Gattungen ein Paradebeispiel für Bates`sche Mimikry seien? Dies hab ich auch bei Wikipedia ( ich weiß, nicht immer die beste Quelle) bestätigt bekommen.
    Gibt es denn überhaupt eine ähnlich gefärbte Trugnatter in diesen Gebieten?
    Was hätte das denn für einen Sinn, wenn die Micrurus sich als "weniger giftig" tarnte? Ist zwar nicht sonderlich wichtig, aber ich fänds trotzdem irgendiwe interessant näheres zu wissen
    MfG Marius

    Vielleicht ist das auch das falsche Forum, wenn ja, dann kann auch gerne verschoben werden.

  • #2
    Toll! Ein spannendes, vieldiskutiertes Thema....
    Aber im Ernst:
    Der Greifvogel fängt sich eine Micrurus sp. und wird dabei gebissen. Drei Minuten später fäkllt er auf dem Weg zum Nest vom Himel und ist tot.
    Was soll der lernen?
    Es gibt einen Haufen "schwachgiftiger" Trugnattern in der NEotropis, die die Warnfarben schwarz, rot, weiß und gelb in Ringeln oder Querbändern tragen, z. B. zählen die Gattungen Erythrolamprus, Oxyrhopus, Pliocercus, Pseudoboa und Rhinobothryum zu den Trugnattern, deren Bisse - zumindest für den menschen - zwar nicht tödlich, aber doch schmerzhaft sind.
    Die Ähnlichkeit zwischen vielen Artengruppen giftiger und ungiftiger Tiere ist in der zoogeographischen Region auch mit vielen Grubenottern zu finden, und das nicht nur bei den bodenbewohnenden Bothrops-Arten ( -> z.B. Xenodon), es gibt sogar Schneckennattern, die wie Bothriechis schlegeli aussehen!

    Angerissen wird das Thema u.a. bei (dort gibt es auch viele Literaturhinweise)

    Köhler, Gunther (2001): Reptilien und Amphibien Mittelamerikas. Band 2: Schlangen. Offenbach, Herpeton-Verlag
    Campbell Jonathan A. & William W. Lamar (1989): The Venomous Reptiles of Latin America. Ithaca, Cornell Univ.Press
    aktuelle Auflage: Venomous Reptiles of the Western Hemisphere. (2004).

    Viel Spaß!

    Sven Vogler
    Zuletzt geändert von abronia; 12.11.2007, 20:38.
    Meine Freizeit habe ich der Herpetofauna Mexicos gewidmet, bin aber nicht engstirnig und interessiere mich außerdem für neotropische Herpetofauna, Geckos, kleinbleibende Schlangen (fast) aller Arten, Frösche, Schwanzlurche, Spinnentiere, Insekten, ....

    Kommentar


    • #3
      Hi,
      das wurd von Sven schon richtig erzählt.
      Zusammengefasst:
      Die "richtig giftige" Art tarnt sich nicht als "mindergiftig" - sie nutzt eben nur den Warneffekt, der durch lernen an einer "mindergiftigen" Art entstanden ist, aus, damit sie nicht attackiert wird.
      Ebenso die ungiftige Art, die den gleichen Effekt nutzt.
      Sven sagte schon richtig - bei einer tödlichen Art gibt es keinen Lerneffekt.
      Bei einer mindergiftigen jedoch schon.
      Grüße,
      Matthes
      Von der Natur begeistert ..

      [Ehemals Alan Grant]

      DGHT-AG Einsteiger- und Jugendarbeit

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