Winterschlaf oder nicht. Was ist richtig??

[ibuts]

Ahhhh hab sie noch nicht mal und hab jetzt schon bammel, das kann noch was werden

Des kenn ich finde ich aber auch normal, dass man sich um seine Tiere sorgt.
Aber Übverwintern ist wirklich nicht die schwere Angelegenheit. Stell einfach frühzeitig das füttern ein und fahre Schritt für Schritt die Beleuchtungsdauer herunter.
Ich hab es so gemacht, dass ich die Tiere in Faunaboxen umgesetzt habe und dann immer so ca. im 5 Tage Schritt in kühlere Räume gestellt habe.

Also
Füttern einstellen --> Lichtdauer reduzieren -->Schlangen umsetzen in Faunaboxen --> dann habe ich sie nach ca. 5 Tagen in einen Raum mit etwa 18 Grad gestellt --> weitere 5 Tage später am Dachboden mit ca. 13 -14 Grad --> danach in den Keller bei so ca. 8-9 Grad
Dann eben das ganze Spiel von hinten um den Stoffwechsel wieder hochzufahren.

Ich habe auch festgestellt, dass die Tiere bei etwa 13 Grad noch Verhältnismässig "aktiv" sind, was dann bei 8-9 Grad nicht mehr der Fall war.


Hibernation "light" ist für mich Quatsch, die Tier können bei diesen Temperaturen nicht herunterfahren.
Es heisst ja WinterRUHE und nicht Achterbahnfahrt der Temperaturen.


Gruss,
Flo

[Snakefinger]

Das Tier hat ein natürlich angelegtes Verhalten welches von Dir unterstützt werden sollte. Dazu gehört die H, da sie unter anderem auch Auslöser für andere Verhaltensweisen ist (bspw.Paarung).

Da werden spätestens diejenigen, die ohne Durchführung der Winterruhe (WR) Zuchterfolge verzeichnen, heftig widersprechen!
Die Behauptung, dass die WR der Auslöser eines bestimmten Verhaltens sei, lässt sich durch nichts belegen!

Die WR ist bei Arten der gemäßigten Zonen im natürlichen Habitat überlebenswichtig.
Erstens, weil die Zahl der potentiellen Beutetiere in Winterzeiten quasi auf Null sinkt;
zweitens, weil die Temperaturen, die eine vollständige Verdauung gewährleisten, nicht mehr gegeben sind;
drittens, weil die Tiere schlichtweg erfrieren würden.

Zwar halte ich es auch für wichtig, dass solche Arten eine Stoffwechselpause bekommen, andererseits gehört nicht viel dazu sich vorzustellen, dass bei übers Jahr gleichbleibenden Temperaturen und regelmäßiger Fütterung keine Auffälligkeiten zu bemerken wären.

Was eine kürzere Lebenserwartung angeht, wäre es schön, wenn jemand hier mit Studien aufwarten könnte.

Tot ziens

SF

[Simon Schmidt]

Was eine kürzere Lebenserwartung angeht, wäre es schön, wenn jemand hier mit Studien aufwarten könnte.
SF

Da kann ich Snakefinger nur zustimmen!
Es werden zu schnell Behauptungen verbreitet, die nicht Wissenschaftlich untermauert sind.

Gruß
mysak

[Schlechtwetterhexe]

@ ibuts Dank dir. Darf ich dich noch fragen was du mit einer "Faunabox" meinst? Was tust du da für "Streu" rein?

Hast mich echt beruhigt werde das ja wohl irgendwie hin bekommen. Auch wenn ich nur ein Tier halte und sicherlich auch keine Verpaarung vorhabe. Denke ich doch auch dass die Überwinterung dem Tier nicht schaden kann, bzw. ihm vielleicht auch wirklich gut tut.
Danke nochmal

[ibuts]

Servus,

also mit Faunaboxen ist so etwas http://www.aquatics-online.co.uk/acatalog/faunabox.jpg gemeint.

Als Einstreu benutze ich hierfür Kleintierstreu, welches ich so hoch einfülle, dass die Tiere sich darin auch verbuddeln können.
Dann noch ein Versteck und ein Wassergefäß mit rein und fertig

Gruss,
Flo

[Schlechtwetterhexe]

Super, dann weiß ich was das ist Danke

Aja aber noch ne Frage, wenn ich alle Sachen wie Licht und Temperatur verkürze. Wie ist es mit der Luftfeuchtigkeit? Immer weiter normal sprühen, bis halt der Wert stimmt oder auch langsam auf Null sinken lassen?
Wie sieht es in der Faunabox aus? Wird da in der Zeit gesprüht?

Sorry bin mir halt unsicher

[Simon Schmidt]

Hallo
Niedrige Temperaturen in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit sind gefährlich für die Atemwege Deiner Schlange!
Also Luftfeuchtigkeit bei der Hibernation senken!
Was mich noch interresiert, hast Du eigentlich ein Buch über Kornnattern?
Da steht das nämlich alles drin!
Wenn Du keins hast, würde ich Dir dringen zu einem raten!!
Die Monographie von Herpeton ist sehr gut!
P.s werde die genauen Lf-Werte noch posten, muß aber erst mal nachlesen.

Gruß
mysak

[Schlechtwetterhexe]

@ mysak, hab schon ein Buch, jedoch leider nur über Nattern im allgemeinen, da werden derartige Sachen nur kurz angeschnitten. Klar - werde mir so oder so noch ein Buch oder mehrere wie so oft holen!

Danke dir schon mal soweit!

[Simon Schmidt]

Hallo Schlechtwetterhexe
Also dann poste ich Dir mal die Vorgehensweise wie es in dem schon angesprochenen Buch Kornnattern2005 von Gunther Köhler u. Philipp Berg steht.
Ist die kurze zusammenfassung(Check up Winterruhe) steht also noch viel genauer drin!

2 bis 4 Wochen vor dem Einleiten der Winterruhe nicht mehr füttern!

Abwarten der Häutung (gegebenenfalls)

Im späten Herbst Beleuchtungsdauer und Temperatur über einen Zeitraum von ca. 4 Wochen stufenweise herunterfahren (Temperatur 18°C-10°C).
Während der eigentlichen Winterruhe Temperaturen zwischen 7-10°C

Temperaturen keinesfalls unter 5°C sinken lassen (Minimum-Maximum-Thermometer einsetzen)

Während der Winterruhe nicht füttern, jedoch stets sauberes Trinkwasser Bereithalten.

Störungen vermeiden, Kontrolle nur alle zwei bis drei Wochen.

Im zeitigen Frühjahr (Mitte Februar bis Mitte März) Beleuchtung und Temperatur wieder schrittweise auf den normalen Betriebsbereich bringen.

Also von sprühen steht da nichts, die Wasserschale reicht für die Luftfeuchtigkeit aus.
Wenn ich was wichtiges vergessen habe poste ich nochmal.
P.s. Leg Dir dieses Buch auch zu, ist meiner Meinung nach die beste Monographie über die Kornnatter!!

Gruß
mysak

[Schlechtwetterhexe]

Super danke werde ich auf jeden Fall tun!

[Snakefinger]

Nattern und Winterruhe

Diesen Artikel habe ich eben gefunden.


Tot ziens


SF

[ExOxy]

@Snakefinger: War vielleicht etwas ungünstig formuliert. Interessant ist aber für mich das es bisher keine wissenschaftliche Grundlage gibt die den Zusammenhang zwischen Hormonbildung und Winterruhe beweist. Danke für den Hinweis. Ich habe meine entsprechenden Tiere immer überwintert, worauf es im Frühjahr zu Paarungsaktivitäten kam. In der Literatur wird das ja auch beschrieben, ohne jedoch einen Versuchsnachweis anzuführen. Also, alles nur Erfahrungswerte, bzw Beobachtung. Ich hatte übrigens meine Boiga Cyanea durch Regenzeiten zur Paarung gebracht, weshalb ich zur Überzeugung kam das eine Klimaveränderung entsprechendes Verhalten auslöst. Ähnlich war es auch mit G oxycephala. Wie sieht es eigentlich in dem Bereich Klimaperioden in den Tropen und Paarungsverhalten aus? Gibt es da Untersuchungen?
Grüße, Robert