Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Erfahrungsbericht nach Schlangenbiss

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Erfahrungsbericht nach Schlangenbiss

    Hallo Zusammen,

    am Sonntag bin ich von einer meiner Thamnophis sirtalis sirtalis Florida Blue in den Unterarm gebissen worden. Da ich nach dem Biss nach Erfahrungsberichten gegoogelt habe, fand ich nur sehr wenig, und nichts was mir persönlich half. Daher wollte ich mal kurz meine Erfahrungen zusammenschreiben.

    Ich halte seit gut 2 Jahren die o.g. Strumpfbandnattern. Es sind 2 Mädchen. Sie sind wie sie sein sollen, sehr tempramentvoll und nicht immer kooperativ. Viele Halter kennen sicher das Problem, entweder man wird aus der Analdrüse beschossen oder sie schnappen schon mal nach einem.

    Ich bin nicht zum 1. Mal gebissen worden und seid dem gehören feste Handschuhe zum Umgang mit den Tieren.

    Unsere Schlangen sind über einer Terrarientemperatur (wir haben ein Holzterrarium) von 23 ° nicht mehr zur Zusammenarbeit zu bewegen. Am Sonntag wird bei uns gefüttert. Daher heißt es am Sonntag um punkt 6.00 h raus :ups: aus dem Bett und die Schlangen in die Boxen zum Füttern setzen. Dann sind im Terrarium zwischen 20° und 22°.

    Die größere der beiden Schwestern schnappte schon etwas übellaunig aus der Höhle nach mir und versuchte aus der Höhle unter Plastikgestrüpp zu verschwinden. Damit hatte ich irgendwie das Problem nicht genau zu wissen, wie sich knapp ein Meter Schlage verteilt. Ich griff zu, ich hatte Pech. Ich hatte genau in die Mitte geriffen und und prompt hing Sie in meinem Unterarm fest. Aua! Aber danach ist man richtig wach .

    Tja, leider wollte die Schlange nicht loslassen. Also bat ich meinen Mann vorsichtig die Kiefer des Tieres zu lösen. Der lehnte dankend ab, er wollte nicht auch noch gebissen werden. Was also tun, mit Wasser anspritzen? Fand sie echt blöd und kaute meinen Arm noch mehr durch. Dann die rettende Idee. Die Tiere wurden schon von Geburt an nach dem Fressen ca. eine halbe Stunde im warmen Wasser in der Badewanne gebadet, das haben wir immer beibehalten. Die Tiere sind davon total entspannt und lassen sich dann gerne anfassen. Also ab ins Handwaschbecken mit warmen Wasser und prompt ließ sie los.

    Das ganze dauerte höchstens 2 - 3 Minuten.

    Nachdem ich das Blut und den Schleim abgewischt hatte und im Internet recherchiert hatte (in allen Erfahrungsberichten stand sinngemäß "cool bleiben"), machte ich mir erstmal auch keine Sorgen.

    Um 10.00 h hatte ich eine Hühnerei große Schwellung die ziemlich blau wurde und konnte meine Hand kaum noch bewegen.

    Endlich konnte ich unseren Fachtierarzt für Reptilien anrufen. Der fiel aus allen Wolken und meinte ich müßte sofort ins Krankenhaus. Schlangen haben eine schlechte Mundflora und selbst von meinen harmlosen Nattern sind wohl Berichte bekannt, wo Gliedmaßen amputiert werden müßten. Tierärzte würden wohl selbst nach einem Katzen- oder Schlagenbiss Antibiotika einnehmen.

    Im Krankenhaus wollte uns niemand glauben, das der Kopf unserer Natter max. so groß ist wie das 1. Glied meines Daumens (eher kleiner) ist. Alle hätten auf ein größeres Tier getippt (die Schwellung war übrigens um 11.30 h schon 15 x 15 cm groß). Ich bekam sofort eine Spritze und Antibiotikum verschrieben. Ich hatte keine allergische Reaktion.

    Heute also 3 Tage später, kann ich meine Hand wieder einigermaßen bewegen, aber inzwischen leuchtet mein kompletter Unterarm in allen Farbschattierungen.

    Übrigens, ich bin schon 2 - 3 mal gebissen worden (von der gleichen Schlange) und es ist nichts passiert. Allerdings war das Tier auch jünger.

    Ich will die Sache auch gar nicht dramatisieren. Ich wollte nur darauf hinweisen, das so ein Biss auch schon mal ganz anders enden kann und man lieber etwas vorsichtiger sein sollte.

    Natürlich gebe ich nicht dem Tier die Schuld. Die Natter hatte schon beim Greifen ins Terrarium bekundet, dass sie die Aktion doof findet. Ich war mir meiner Sache einfach zu sicher.

    Fazit: Ab sofort werde ich eine Jacke und Handschuhe tragen, wenn es zum Füttern geht .
    Zuletzt geändert von Daniel G.; 01.09.2009, 22:50. Grund: Forenregeln beachten!

  • #2
    Hi,
    danke für diesen ausführlichen Bericht!
    Das bestätigt mich darin, eine Schlange nur in den seltensten Fällen zu händeln, und dazu zählt, gerade bei einer Strumpfbandnatter, eben nicht die Fütterung.
    Wieso werden deine Tiere denn nicht im Terrarium gefüttert?
    Das würde dir einige Ärger ersparen, und die Gefahr gebissen zu werden, stark senken.
    Beste Grüße,
    Matthias
    Von der Natur begeistert ..

    [Ehemals Alan Grant]

    DGHT-AG Einsteiger- und Jugendarbeit

    Kommentar


    • #3
      Meine beiden Tiere leben zusammen in einem Terrarium. Sie sind futterneidisch wie es im Buche steht. Eine gemeinsame Fütterung ist ausgeschlossen. Da geht es richtig rund.

      Daher werden sie immer getrennt in separaten Boxen gefüttert.

      Das mache ich bei meinen Kornnattern auch so. Die sind aber viel leichter händelbar.

      Kommentar


      • #4
        Hi,
        auch meine Strumfbandnattern früher waren wilde Fresser. Mit etwas Geschick konnte man jedoch alle zusammen füttern, ohne Zwischenfälle befürchten zu müssen.
        War mir auf jeden Fall lieber und stressfreier, als die Tiere jedesmal herauszufangen.
        Grüße,
        Matthias
        Von der Natur begeistert ..

        [Ehemals Alan Grant]

        DGHT-AG Einsteiger- und Jugendarbeit

        Kommentar


        • #5
          Na Prost Mahlzeit! Das nächste mal vielleicht eine Wanne mit lauwarmem Wasser vorbereiten, dann kann die Schlange nicht minutenlang auf der Wunde herumkauen - wenn ein Tier 3 Minuten lang zubeissen darf, würde ich nicht mal mehr einen Hamster in die Hand nehmen!

          Und warum Du ausgerechnet Sonntags morgens um 6.00 füttern musst, habe ich auch noch nicht ganz verstanden... ?

          Kommentar


          • #6
            Moin,

            vielleicht ist sie ein Frühaufsteher!

            Ich hatte bis jetzt immer Glück.
            Mich hat schon einiges gebissen, speziell meine Gonyosoma.
            Das Blutet wie sau! und das war es dann auch schon.
            Bis jetzt jedenfalls keine Entzündungen bekommen.

            Andreas
            - Who is General Failure and why is he reading my Hard Disk? -
            - Going Nowhere Slowly -
            - WWW.DASYPELTIS.COM -
            - All about the Tokay-Gecko - Alles rund um den Tokeh -

            Kommentar


            • #7
              Hoi,

              ohje das hört sich ja garnicht gut an!

              Ich bin über die Jahre schon ziemlich oft von diversen Schlangen, Echsen und Nagern gebissen worden.

              Bisher aber ohne Zwischenfälle. Das überhaupt so etwas passieren kann daran hätte ich bis jetzt wohl nicht gedacht.

              MFG Melanie

              Kommentar


              • #8
                Zitat von masoala Beitrag anzeigen
                Und warum Du ausgerechnet Sonntags morgens um 6.00 füttern musst, habe ich auch noch nicht ganz verstanden... ?
                Wann die Tiere gefüttert werden ist doch Banane - viel bemerkenswerter finde ich ja:

                Zitat von Zwupfel Beitrag anzeigen
                Die Tiere wurden schon von Geburt an nach dem Fressen ca. eine halbe Stunde im warmen Wasser in der Badewanne gebadet, das haben wir immer beibehalten.
                Schlagt mich, aber ich habe noch nie gehört, dass man Schlangen nach jeder Fütterung lauwarm badet und wenn ich die Schlange wäre, ich würde nur noch beissen.

                Kommentar


                • #9
                  "Schlagt mich, aber ich habe noch nie gehört, dass man Schlangen nach jeder Fütterung lauwarm badet und wenn ich die Schlange wäre, ich würde nur noch beissen."

                  Dito. Wundert mich aber nicht, dass die Tiere danach besser zu handeln sind. Stressbedingte Erschöpfung respektive die "Freude" darüber, endlich aus dem Wasser zu kommen, den Kopf nicht mehr hochhalten oder gar mit vollem Magen schwimmen zu müssen sollte man allerdings nicht mit Entspannung verwechseln.

                  Mit mal-drüber-nachdenken-Grüßen,
                  Patrick (der jetzt erst mal ein halbes Schwein verputzt und sich dann zwecks Entspannung mit kühnem Sprung ins Wasser stürzt, statt sich wie üblich auf der Couch abzulegen)

                  Kommentar


                  • #10
                    Ziemlich üble Sache.Abwehrbisse hab ich desöfteren schon kassiert von verschiedenen Arten jedoch kam auch ich einmal in den Genuss von einer stattlich ausgewachsene Regenbogenboa im Handgelenk a´la Futterbiss erwischt zu werden.
                    Der Schmerz war garnicht wirklich der Rede wert,als das ich auch wirklich ruhig blieb um nun genau vorzugehen.
                    Gegenwehr ist schließlich zwecklos als auch wenig fördernd.Dazu ist es bei rund 1,60 Länge des Tieres garnicht sooo einfach diese nur mit einer Hand irgendwie auch nur lösen zu können.

                    Doch der Druck des "drosselns" minderte meine Durchblutung so derb,das die Fingerkuppen von pulsierend in Schmerzen übergingen,das konnte ich dann kaum noch aushalten obwohl die ganze Prozedur nur wenige Minuten anhielt.Somit kamen wir nicht drumherum uns gemeinsam unterm Wasserhahn im wahrsten Sinne des Wortes abzukühlen.Der Plan ging auch auf.
                    Die Wunde blutete zwar derb,jedoch war ein Wundschmerz nicht erwähnenswert.
                    Ja bis auf die folgende Nacht,da kam dann der Schmerz!
                    Klar die Wunde hatte ich sofort gereinigt als auch desinfiziert,jedoch erwischte mich die Boa genau am äusseren Knochen des Handgelenkes da befindet sich schön viel Knochenhaut,quasi wie der Tritt gegen das Schienbein,keine Schwellung gegeben,aber ich konnte meine Hand den Folgetag kein Stück bewegen ohne schmerzverzehrtes Gesicht.
                    Nach rund 36 Stunden ließ das alles nach,etwas bläulich/grünlich verfärbt war die Sache zum Glück nach wenigen Tagen erledigt.

                    Wieso benutzt du keinen Haken als Hilfsmittel beim Umsetzen der Tiere?Handschuhe könnte ich persönlich nicht nutzen,das sie nach meinem Geschmack das "Feingefühl" beim Händeln täuschen.

                    Kommentar

                    Lädt...
                    X