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Salmonellen bei Reptilien - Wie Vermeiden?

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  • Salmonellen bei Reptilien - Wie Vermeiden?

    Hallo!

    Es ist ja weitesgehend bekannt, dass Reptilien potenzielle Träger von Salmonellen sind. Ich meine hiermit Salmonellen, die sich auf den Menschen übertragen koennen.
    Hier stelle ich mir zwangsläuftig die Frage : Woher haben die Tiere die Salmonellen bzw wer ist die Quelle des Übels und wie kann man sie vermeiden?

    Kommen die Salmonellen von den Futtertieren? Wenn ja, diese müssen die doch auch aufnehmen - und in einer Zucht wird doch überwiegend nur Grünzeugs und Trockenfutter verfüttert?
    Abgesehen davon vermehren sich die Bakterien ja nicht, wenn sie nicht im "passenden Körper" sitzen.

    Koennte man den Tieren nicht phasenweise Antibiotika mit ins Futter geben? Das würde die Tiere selbst ja auch vor (nicht seltenen) Infektionen schützen.

  • #2
    Schau mal hier

    https://www.zora.uzh.ch/19408/5/Rept...monellosen.pdf

    Gruß

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    • #3
      Vielen Dank. Der Link beantwortet schonmal viele Fragen. Allerdings steht auch dort nicht drinnen, was die Ursache ist. Können (oder eher sind) auch Futtertiere überträger von Salmonellen?

      Und können andere Wirbellose (zB Vogelspinnen, Skorpione) auch überträger sein, sodass die Selben Vorsichtsmaßnahmen gelten?
      Zuletzt geändert von hanswurst; 15.12.2009, 12:50.

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      • #4
        Zitat von hanswurst Beitrag anzeigen
        Können (oder eher sind) auch Futtertiere überträger von Salmonellen?
        Ja, das kommt vor.

        http://www.sicb.org/meetings/2008/sc...ils.php3?id=85

        Ich hab zwar den kompletten Artikel nicht gefunden, aber im Abstract steht, dass sich Schlüpflinge bereits an ihren ersten Futtertieren mit Salmonellen infizieren können.

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        • #5
          Zitat von hanswurst Beitrag anzeigen
          Koennte man den Tieren nicht phasenweise Antibiotika mit ins Futter geben? Das würde die Tiere selbst ja auch vor (nicht seltenen) Infektionen schützen.
          Warum? Möchtest du etwa antibiotikaresistente Stämme züchten, damit im Falle einer akuten Erkrankung diese nicht mehr zu behandeln ist? Dieser Plan hat bisher immer nur zu negativen Resultaten geführt, warum sollte er ausgerechnet bei Reptilien doch funktionieren?

          Und so häufig sind die angesprochenen Infektionen aus dem Zitat nun auch nicht.

          Gruß Malte
          Zuletzt geändert von Malte H.; 15.12.2009, 14:39.
          www.eurasia-snakes.de

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          • #6
            Hallo,
            die Fragestellung ist auch unter Tiermediziniern immer wieder ein ge- und beliebtes Thema.
            Vorweg: Auch wenn Salmonellen zu den obligat pathogenen Erregern gehören ist die Sorge vor ihnen, sofern man nicht in die Risikogruppe der Schwangeren; Kleinkinder; älteren oder sonstwie immunsuppremierten Menschen gehört relativ unbegründet (sofern man einen verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren hat ( besser ist es z.b. nicht die Tiere zu küssen noch in den Mund zu stecken)).
            Die die von Herrn Hatt angegebenen 280000 reptilienassozierten Sallmonellose Fälle in den USA beruhen primär auf einer statistischen Hochrechnung, die auf dem Datenmaterial von immerhin exakt 124 Sallmollose Fällen beruht. Die statistische Relevanz der 3 zugrunde liegenden "Studien" ist mathematisch gelinde gesagt recht zweifelhaft, führte aber wie Hr. Hatt korrekt beschreibt 1975 zum Verbot des Verkaufs von Rotwangenschmuckschildkröten unter 4 inch (Hintergrund für diese Grösse: die passen nicht mehr in den Kleinkindmund). (Ich persönlich bedaure übrigens, dass der Kollege diese "Studien" erneut hervorgekramt hat.)
            Das Hauptproblem mit Salmonellen ist aber, dass sie mehr oder weniger ubiquitär vorkommen und sich überall dort recht gut vermehren, wo neben Feuchtigkeit auch noch leicht zu spaltende Nahrung (va. Eiweiß) zu finden ist - also auch der Reptilienverdauungstrakt. Da sie hier in der Regel nicht übermässig viel Schaden anrichten, werden sie in bakteriologischen Reptilienkotproben (auch von gesunden Tieren) regelmässig gefunden. Wer sie daraufhin einmal erfolgreich bekämpft hat, wird sie bedingt durch die genannten Eigenschaften aber nicht zwangsläufig für immer los.
            Also: Wichtiger erscheint mir ein hygienischer Umgang mit den Reptilien (inklusive des anschliessenden Händewaschens).

            Viele Grüsse

            Helge Behncke

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            • #7
              Wie Malte schon schrieb,führt das nur zu Resistenzen,haben selber kürzlich solch erschreckendes Ergebnis vom TA bekommen nach einem Abstrich.
              In dem Falle ging es um 3 P. regius, Zwei davon Morphen (US Vorfahren als auch US NZ) das andere Tier ist wildfarben.
              Alle Tiere sind als Jungtiere erworben worden,die US NZ direkt von dort importiert,das Tier mit US Vorfahren über "Zwischenhändler".
              Fazit: Beide Morphen ergaben bis auf ein Antibiotika komplett resistent,dabei haben wir sie zumindest niemals mit irgendwelchen Mitteln behandelt,wir waren echt baff!

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              • #8
                In diesem Zusammenhang ist sicher eine demnächst im DGHT Newsticker erscheinende Meldung interessant, die ich daher einfach mal hier vorab poste:

                Gesundheitsgefährdende Tejus
                Der Schwarzweisse oder Argentinische Teju, Tupinambis merianae ist nicht zuletzt dank der beachtenswerten Zuchterfolge Bert Langerwerfs zu einer beliebten und in Terrarianerhand weit verbreiteten Grossechse geworden.
                Vor allem in den USA werden tausende der Tiere gepflegt, aber auch in Deutschland erfreut sich die imposante Grossechse wachsender Beliebtheit.
                Ein Forscherteam der Universidade Estadual de Santa Cruz in Brasilien hat nun eine größere Anzahl nachgezüchteter Tejus dieser populären Art auf den Befall mit potentiell für den Menschen gefährlichen Salmonellenstämmen untersucht. Dazu wurden zu zwei getrennten Zeiträumen Kotproben von 30 Nachzuchttejus auf Salmonellenbefall untersucht. Obwohl nicht alle einzelnen Kotproben positiv waren, wurde insgesamt jedoch ein Befall bei sämtlichen untersuchten Tieren festgestellt. Die isolierten Salmonellenstämme wiesen zudem beachtliche Raten an Antibiotikaresistenzen auf: 82% der Isolate waren gegen Sulfonamide, 64% gegen Streptomycin, 6% gegen Tetracycline und 20% gegen Chloramphenicol resistent. Es ist zwar seit langem bekannt, dass Reptilien potentiell Überträger humanpathogener Salmonellen sein können, der Argentinische Teju wurde jedoch bisher nicht diesbezüglich untersucht..
                Der absolute Durchseuchungsgrad der untersuchten, klinisch durchweg unauffälligen Tiere, überrascht und verpflichtet zu besonders strikten Hygienemassnahmen im Umgang mit diesen Großechsen.
                Bleibt zu hoffen, dass nicht alle Zuchtstämme der beliebten Terrarienbewohner derart gefährliche Untermieter tragen. In jedem Fall legt der publizierte Befund aber nahe, dass Halter der Art ihren Bestand gründlich auf eventuellen Salmonellenbefall untersuchen lassen und bis dahin und bis nach einer eventuellen Behandlung die nötige Sorgfalt im Umgang walten lassen.
                (Quelle: Maciel BM, Argôlo Filho RC, Nogueira SS, Dias JC, Rezende RP. (2009)

                Gruß

                Ingo
                Kober? Ach der mit den Viechern!




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