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Es handelt sich um eine Trugnatter mit einem pottenten Gift(mir sind 2 Todesfällebekannt)In der Regel hat man nach einem Biss ca.2Stunden schmärzen wie bei einem Wespenstich.Es sind Südamerikaner(werden halbfeucht gehalten).NZ sind meines wissens gut zu händeln.WF dagegen zeigen ein Verhalten wie Schmuckbaumnattern(Sie sind wie die Schmuckbaumnattern in der Lage den gesammten Körper bis auf den Greifschwanz einem entgegen zu Schleudern und bei einer Länge von ca.180cm ist dar Vorsicht geboten).
Beim Füttern der Schlange wurde ein Amateur-Herpetologe mit dem hinteren Zahn in das rechte Daumenendglied gebissen. Es kam für fünf Minuten zu einem leicht brennenden Schmerz an der Bissstelle. Es folgte eine starke Schwellung des Daumens und des Zeigefingers in einem Zeitraum von 30 Minuten. Es waren einige leichte Unterblutungen zu erkennen. Das Ödem erreichte nach 24 Stunden sein Maximum. Es hatte sich bis auf den Unterarm ausgebreitet. An der Bissstelle konnten Unterhautblutungen erkannt werden. Es kam zu einer Lymphangenitis bis in den axillaren Bereich ohne eine Beteiligung der Lymphknoten. Nach 48 Stunden entwickelte sich das Ödem zurück. Es gab keine weitere Zeichen einer Vergiftung.
Quelle: Kuch, U., Jesberger, U.: Human envenomation from the bite of the South American colubrid snake species Phylodrias baroni Berg, 1895, The Snake 25, 63 (1993)
Und um zu der eigentlichen Frage zu kommen
Hier http://www.swissherp.org/Einrichtung/Philodryas_Terrarium.html
kannst du mal schauen.
Das Hochkant-Terrarium auf der Swissherp-Homepage steht bei mir, im anderen zeigten wir die Tier im Rahmen einer öffentlichen Reptilienausstellung. Ich halte P. baroni seit einigen Jahren. Leider hat es aber mit der Zucht noch nie geklappt. Als meine erste Gruppe geschlechtsreif wurde, schleppte ich mir mit einer Ringelnatter Milben ein. (Die Ringelnatter wurde in einer Tiefgarage gefunden, zu mir gebracht und ich hatte gerade keine Zeit, das Tier an einem geeigneten Ort wieder auszusetzen, so dass sie für ein paar Tage in meinem Terrarienraum lebte; leider keine so gute Idee). Alle Phildoryas-Arten sind sehr empfindlich auf Milbenbekämpfungsmittel. Nur wusste ich das damals leider nicht, so dass mir die ganze Gruppe (3.1) innert kurzer Zeit verstarb. Seit 1.5 Jahren habe ich nun wieder 1.1 P. baroni.
Ich halte die Tiere in einem halbfeuchten Terrarium für Baumbewohner. Bepflanzt mit diversen, hartlaubigen, robusten Bromelien – auch dornige Ränder sind kein Problem. Feine Tillandsien werden schnell plattgewalzt, auch wenn P. baroni nicht sehr schwer ist. Weiter passen Binsenkakteen (Rhipsalis). Als Kletteräste verwende ich neben echten Ästen auch trockene, ca. fingerdicke Waldrebentriebe (findet man am Waldrand). Das Terrarium hat einen doppelten Boden. Im Zwischenboden steht Wasser. Darüber kommt ein stabiles Kunststoffgitter mit einer Drainagematte darauf. Alles wird mit Gartenkies abgedeckt. Da meine Terrarien an eine automatische Sprühanlage angeschlossen sind (täglich 1 min. sprühen), kann überschüssiges Wasser in den Zwischenboden versickern und der Bodengrund versumpft nicht. Bei Bedarf wird das Wasser im Zwischenboden abgesogen. Temperaturen im Sommer 28 - 35 °C, im Winter 18 - 24 °C. Weitere technischen Daten auf der Homepage: http://www.swissherp.org/Einrichtung/Philodryas_Terrarium.html (Wenn man auf die Bilder klick, bekommt man ein grosses JPG-Bild)
Mir sind derzeit keine ernsthaften Vergiftungsfälle durch P. baroni bekannt. Von anderen Arten kennt man Todesfälle (z.B. P. olfersi). Es würde mich sehr interessieren, wo Mikey die Infos zu den Todesfällen gehört oder gelesen hat. Ein Kollege, der einen Biss von P. baroni bekam hatte ähnliche Symptome wie von Levante beschrieben. Meine Tiere sind in keiner Weise bissig. Die Giftzähne sitzen allerdings etwa in der Mitte des Oberkiefers und bei einem Biss dürften sie mit Sicherheit ins Gewebe des Opfers eindringen. Vorsicht ist also angebracht.
Meine Tiere sind ständig hungrig und würden wohl fast jeden Tag fressen, wenn ich ihnen etwas gäbe. Bisher wurden Mäuse problemlos akzeptiert. Auch eine langjährige Fütterung mit Kleinsäugern scheint bei P. baroni kein Problem zu sein – im Gegensatz etwa zu Chrysopelea.
Weitere Infos: Homeister, A. (1999): Bemerkungen zur Biologie und Pflege südamerikanischer Strauchnattern der Gattung Philodryas WAGLER, 1830 im Terrarium. Sauria. 1999/2: 9-21.
Viele Grüsse
Beat
Leiter DGHT-Landesgruppe Schweiz und DGHT-Stadtgruppe Zürich www.skn-reptilien.ch
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