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    Hallo Leute

    nach der ersten Hiobsbotschaft mit den Schlangenmilben kam heute die zweite, nämlich ein recht happiger Hexamitenbefall. Der Doc kümmert sich bereits darum, es gab Medikamente, das Tier sitzt in einer Faunabox, das Terrarium ist sowieso schon wegen der Milbenbekämpfung komplett ausgeräumt. Das Problem ist jetzt, kann sich das Tier im Terrarium wieder mit den Einzellern infizieren? Mit normalen Mitteln scheint man die Mistviecher ja nicht killen zu können, und wie lang sie außerhalb der Schlange überleben (Dauerstadien?), weiss ich nicht. Und der Große Holzkasten ist nicht so einfach zwecks Desinfektion ins Backrohr zu schieben.

    Gruß
    Lindheimeri

    P.S. Es gibt schon zahlreiche Threads dazu, aber ich habe bisher noch in keinem was gefunden, was mir die Frage beantwortet.
    Zuletzt geändert von Lindheimeri; 28.07.2010, 19:54.

  • #2
    Hallo,
    auch wenn es einzelne Arten gibt, die Cysten ausbilden können (und somit resistenter gegen Umwelteinflüsse werden) sind die meisten und häufigsten Arten relativ empfindlich gegen Austrocknung aber natürlich auch gegen die meisten Desinfektionsmittel (Kovi-X, Sagrotan & Co). Die wichtigeren Fragen die vielmehr gestellt werden müssen, lauten: 1. Unter welchen Rahmenbedingungen konnten sich diese, in fast jeder Schlange vorkommenden Parasiten (besser Kommensalen), so stark vermehren, dass sie ein ernsthaftes Problem verursachen? 2. Kann die Behandlung durch den Tierarzt diese zu 100% eliminieren? Denn wenn nicht (was in der Regel der Fall ist) werden sie über kurz oder lang wieder zu einem Problem. Also der Tip vor jeder Desinfektion: Die Haltungsbedingungen verbessern, dazu gehören auch die Milben.

    Viele Grüsse

    H.Behncke

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    • #3
      Also, ich habe mich jetzt weitgehend mit Tante Google beschäftigt und musste feststellen, dass es wirklich schwer ist, zu Hexamiten mehr zu finden als:
      * Befall bei:
      -Tauben
      -Schildkröten
      -Wellensittichen

      * Behandlung durch Medikamente

      Erst wollte ich schon eine Antwort schreiben und dir eine Entwarnung geben, dass du deine Schlange getrost ins Terrarium setzen kannst.
      Dann fand ich eher rein zufällig einen Forenbeitrag, in dem erwähnt wurde, dass man einen Befall von Hexamiten, im Bereich der Hygiene, ähnlich wie Trichomoniasis behandeln soll. (Den Link schicke ich dir gerne via PN, wenn du es nachlesen möchtest.)
      Über diesen Begriff fand ich zuerst nur Hinweise zur Geschlechtskrankheit beim Menschen.

      Sehr frustrierend... muss ich schon sagen.

      Als ich schon fast aufgeben wollte, habe ich einen letzten Versuch gestartet und siehe da: Ich bin Fündig geworden.
      http://www.eggenschwiler.swissworld.com/Hexamiten.pdf (PDF über Hexamiten bei Schildkröten)
      http://www.boa-constrictors.de/page18.php (allgemein Hexamiten bei Schlangen bzw. Boa Constrictors)
      http://www.chevita.com/de/tauben/beh...on-hygiene.php (Hygienemaßnahmen bei befallenen Tauben)
      http://www.chevita.com/de/produkte/parafectans.php (das empfohlene Desinfektionsmittel Parafectans)

      Leider konnte ich das Datenblatt zu Parafectans bis jetzt noch nicht ausfindig machen. Ich kann dir also nicht sagen, inwiefern dieses Desinfektionsmittel deine eventuell vorhandenen Silikondichtungen im Terrarium, oder deine weitere Einrichtung angreift, oder zerstört.
      Ich habe das Terrarium unserer Bartagame bei der (Falsch-)Diagnose "Milben" mit Meliseptol desinfiziert.
      http://shop.doccheck.com/de/out/1/ht...iseptol_fl.pdf (Datenblatt Meliseptol)

      Leider konnte ich bis jetzt nicht herausfinden, ob Meliseptol auch gegen Hexamiten hilft. Des weiteren habe ich noch Beiträge über andere (ich sage mal vorsichtig) angeblich sinnvolle Desinfektionsmittel gefunden, die sich aber hauptsächlich für einzelne Parasiten/Würmer/Erreger eignen und keine "allround-"Methode darstellen.

      Es gibt auch Möglichkeiten das Terrarium zu sterilisieren. Leider fällt mir gerade der Name dieser Methode nicht ein. Ich kann mich bei Interesse aber gerne nochmal genauer darüber schlau machen. Einziges Manko bei dieser Methode (das ist mir noch sehr genau im Gedächtnis geblieben, da ich dies aufgrund der Sterilisation eines Katzenkratzbaums nach Schimmelbefall der anliegenden Wand, recherchiert habe) ist, dass es in einem privaten Haushalt nicht ausführbar ist und man somit eine nahegelegene Universität, welche die entsprechenden Möglichkeiten besitzt, um Erlaubnis bitten müsste, die Anlage zu diesem Zwecke zu nutzen.

      Aufgrund meines Berufsfeldes kann ich dir sagen, dass eine Behandlung mit 180°C für ca. 30 Minuten schon reicht um einen Großteil der, für den Menschen, gefährlichen Erreger abzutöten. Dafür sollten die Materialien natürlich dementsprechend Temperaturbeständig sein. Es hat zwar nicht jeder einen Sterilisator zu Hause, aber man kann auch einige hitze-/alkoholempfindliche Materialien sterilisieren.

      Ich hoffe, dass ich dir damit etwas weiter helfen konnte.

      Das waren leider die einzigen Ergebnisse, die so spontan auffindbar waren, vor allem, da zu dieser Uhrzeit der telefonische Support der Hersteller, der einzelnen Mittel, wohl nicht mehr besetzt sein wird.

      Nichtsdestotrotz, gibt es immer Gründe, dass solch schwerwiegende Erkrankungen auftreten. Von blödem zufall bis hin zu unzureichender Haltung (wie Helge Behncke angemerkt hat, während ich mit dem Schreiben meines Beitrags und gleichzeitiger Recherche beschäftigt war) ist im prinzip alles möglich. Hier gilt also:

      * Ist eine ausreichende versorgung mit Luftfeuchtigkeit gegeben?
      * Ist eine ausreichende versorgung mit Licht gegeben?
      * Ist das Futter ausreichend, oder zu viel?
      etc. etc. etc.
      Sollten Punkte nicht den empfohlenen Werten entsprechen, solltest du diese Punkte definitiv, zum wohle deines Hausgenossens, ändern. So hast du neben der medikamentösen Behandlung und der Reinigung des Terrariums, sowie der Einrichtung, eine bessere Chance auf Heilung, sowie Prävention gegen ein erneutes Aufkommen.

      Verzeiht mir bitte diverse Fehler, oder wenn ich mich in irgendeiner Form missverständlich ausgedrückt habe. Ich bin soeben erst von der Arbeit nach Hause gekommen und bin dementsprechend ein wenig gerädert.

      Lg
      das Namru
      Zuletzt geändert von Namru; 28.07.2010, 21:28.

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      • #4
        Zu Namru: i.d.R. wird die Gattung Hexamita als Synonym für Flagellaten benutzt (wobei Hexamiten lediglich eine Gattung innerhalb der Flagellaten ist demzufolge aber nicht alle Flagellaten "echte Hexamiten" sind). Die Behandlung ist aber völlig unabhängig von der genauen Gattungsbezeichnung und sollte durch einen Tierarzt mit Erfahrung durchgeführt werden.

        Viele Grüsse

        H. Behncke

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        • #5
          Danke für die Information. Sp weit bin ich bei meiner stupiden Suche nach einer geeigneten Desinfektionsmöglichkeit für das Terrarium nicht gekommen.

          Natürlich sollte ein Tierarzt das Tier behandeln. Von ihm zu verlangen, noch das Terrarium fit zu machen, wäre aber etwas viel. Jedoch könnte natürlich auch der die Tipps geben, was am besten hilft.

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          • #6
            Besten Dank

            Hallo Leute

            Danke für die Tipps. Dass das Tier die Milben und die Endoparasiten hat, ist meine eigene Dummheit gewesen. Ich hatte das Tier einem Freund zur Aufbewahrung übergeben, bis mein Kasten fertig eingerichtete war. Der hat sie allerdings zu seinen Kornnattern gepackt. Dumm nur, dass man 1. nicht in Schlangen reinschauen kann, ob sie Parasiten haben, 2. der Depp noch nie mit denen beim Doktor war, 3. Schlangenmilben auf einer weißen Schlange ins Auge stechen, auf anerythristischen Tieren aber nicht und 4. ich so doof war, nicht zu prüfen, wie er mein Tier untergebracht hat. Jetzt muss ich reichlich Lehrgeld bezahlen, und dass meine ich nicht nur im übertragenen Sinne.

            @Helge: Ja, ich weiss, das Hexamita eine von mehreren Gattungen dieser einzelligen Quälgeister ist. Im Befund der Kotprobe stand noch irgendwas von anderen Einzellern, aber das Gros waren wohl die besagten Hexamiten. Ich habe mit meinem Kasten wohl alles richtig gemacht, was eventuell noch an höheren Tieren auf Ast und Korkhöhle sitzt, killt hoffentlich das Bolfo. Ich werde es dann auch nochmal abflammen.

            @Namru Also, die Einrichtung sollte eigentlich passen. 38 Watt Röhre für das Licht und 75 Watt Strahler für die Wärme, Zwischen 25 und 30 Grad im Terrarium, natürlich in Zonen, nachts so um die 22-23 grad, 55-70% Luftfeuchtigkeit, 1x pro Woche Futter (2 Mäuse oder ein Küken). Müsste also für eine Kükennatter passen.

            Ich werde mal den Doc fragen, was er mir da zur Desinfektion empfiehlt. Sollte das Austrocknen langen, liegt das Terrarium schon seit 2 Wochen trocken.

            Gruß
            Lindheimeri

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            • #7
              Zwei funktionierende Desinfektionsmittel hab ich genannt.

              H.Behncke

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              • #8
                @Helge behacke
                Eines deiner genannten Desinfektionsmittel war sagrotan. Bemühe ich einmal google mit dem Stichwort "sagrotan gegen Flagellaten" sind die ersten Einträge z.b. Aus diesem Forum, in denen steht, dass man sagrotan nicht in Terrarien anwenden soll und es in diesem Fall keine Wirkung zeigt. Ich weiß zwar auch, dass manche sterilium empfehlen, was in dem Bereich 100% KEINE Wirkung zeigt, da dies nicht sein wirkungsspektrum ist, aber ein wenig eigene Recherche, bzw einfaches Nachfragen bei den Fachmännern kann Abhilfe schaffen. Ich würde lieber einen Anruf bzw eine Email mehr schreiben, als auf gut Glück mehrere Desinfektionsmittel zu kaufen, die am ende nichts getötet haben, außer dem Inhalt deines Portemonnaies.

                Ich würde tatsächlich mal bei Ärzten oder den Herstellern namhafter, zugelassener Desinfektionsmittel Nachfragen, ob z.b. Mittel wie meliseptol oder eben jenes, was bei taubenverschlägen genutzt wird, gegen bedankten in Terrarien hilft.

                Entschuldigt die Tippfehler, aber ich bin unterwegs und über mein Handy online.

                Lg
                Zuletzt geändert von Namru; 01.08.2010, 00:21.

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                • #9
                  Guten Morgen,

                  in dem betreffenden Thread geht es NICHT ausschließlich um Flagellaten. Noch dazu werden in jenem Thread von Laien (Stall)Desinfektionemittel empfohlen, die eigentlich ausschließlich in die Hände von Profis gehören, da sie auf Grund ihrer stark gesundheitsgefährdenden Wirkung besondere Schutzmaßnahmen erfordern.

                  In dem Thread geht es vor allem um die Bekämpfung von Dauerstadien von Kokzidien und Würmern, die äußerst hartnäckig sind und denen z.B. Sagrotan nichts anhaben kann.

                  Hier geht es jedoch ausschließlich (!) um Flagellaten und diese sind, sofern sie, wie Helge Behncke schon schrieb, keine Cysten bilden, mit den genannten Desinfektionsmitteln gut zu bekämpfen.

                  Eine nochmalige gründliche Reinigung des Terrariums mit Wasser sollte nach dem Einsatz der Desinfektionsmittel erfolgen.

                  Im Forum schreiben ja nun auch einige reptilienkundige Tierärzte, wie z.B. auch Helge Behncke. Und da solche Fragestellungen u.a. unser täglich Brot sind, wissen wir doch schon recht genau, was wir da empfehlen.

                  Zudem ist es die Regel, daß der behandelnde Tierarzt auch Hinweise zu den Desinfektions- und Quarantänemaßnahmen gibt.

                  Gruß
                  Zuletzt geändert von Marc-N.; 01.08.2010, 20:17.

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