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Welche Art zum Einstieg in die Klapperschlangenhaltung?

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  • Welche Art zum Einstieg in die Klapperschlangenhaltung?

    Moin!
    Ich trage mich mit dem Gedanken, demnächst eine Klapperschlange anzuschaffen (Sachkunde und Erfahrung mit anderen Giftschlangen vorhanden).
    Jetzt heißt es natürlich nicht, auf die nächste Börse zu fahren und blind die Box zu schnappen, aus der es am lautesten klappert, sondern im Vorfeld eine einstiegsfreundliche Art (ich mag den Begriff Anfängerschlange nicht) zu finden.

    Da mein Interesse hauptsächlich den Elapiden gilt, suche ich eine exemplarische Klapperschlange, die aber keine gattungsspezifischen Eigenheiten auf die Spitze treibt. Also nicht "am Anfang hol dir [...], dann kommst Du in paar Jahren auch mit ner C. atrox klar"; es soll bei dieser einen Art bleiben (hab ich vor Jahren bei Vogelspinnen auch mal gesagt... ;-) ).

    Im Klartext: Welche Crotalus oder meinetwegen auch Sistrurus
    - bleibt unter einem Meter
    - lässt sich einigermaßen handlen
    - ist zeigefreudig / auch tagsüber zu sehen
    - ist rel. Beißfaul (ich hab mir sagen lassen, Rattler treffen immer...)
    - hat nicht das potenteste Gift
    - klappert auch wirklich mal
    ?

    Ich gehe nicht unbedingt davon aus, gebissen zu werden (mit Schlangenhaken kann ich schon umgehen), habe aber keine Lust, dass mir gleich paar Finger abfallen, wenn ich mich doch mal zu blöde angestellt hab.
    Auf der anderen Seite ist mir eine Schlange, die nicht schon beim Angucken zuschnappt, lieber als eine, die zwar das schwächste Gift hat, aber dafür ständig an mir knabbern will (ja, ich weiß, dass es auch bei Schlangen unterschiedliche Charaktere gibt).


    Danke schonmal

  • #2
    ehrlich gesagt glaube ich dass sich zwei deiner Wünsche beißen. Einerseits soll sie friedlich sein und andererseits klappern.
    Bin mal gespannt was die Experten dazu meinen, da ich selbst keine Klapperschlangen halte, aber soweit mir ein Halter mal erklärt hatte, klappern friedliche Tiere so gut wie gar nicht.

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    • #3
      Ok, das da oben ist mehr als "Wunschzettel" denn als Auswahlkriterien zu verstehen.
      Mir ist eine entspannte Schlange lieber, die vielleicht mal die Maus an der Futterzange anzischt, als eine, die bei der kleinsten Bewegung vor dem Terrarium schon Samba tanzt.

      Nach den Quellen, in die ich mich bis jetzt eingelesen habe, fällt Crotalus enyo mit seinen Unterarten in mein "Beuteschema".
      Wäre dankbar mal von einem zu hören, der diese Tiere pflegt.

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      • #4
        Guten Tag.

        Vielleicht wäre es ein Anfang, zunächst die bezüglich ihrer Größe und äußerer Merkmale in Frage kommenden Arten auszuwählen. Hierzu genügt ein wenig Literatur- oder Netzrecherche. Die Anzahl der ausgewählten Arten kann dann anhand verschiedener Auswahlkriterien (Anforderungen an den Lebensraum bzw. die Haltungsparameter) weiter eingeschränkt werden.
        Am Ende wird vielleicht eine Hand voll Arten zur Debatte stehen, unter denen die endgültige Auswahl zu treffen ist. Neben artspezifischen Verhaltensmustern werden zum Schluß wohl auch noch Verfügbarkeit und Anschaffungspreis die Auswahl beeinflussen.

        MfG

        PSN

        PS: Crotalus enyo ist sicherlich keine schwer zu haltende Schlange, weist allerdings mit ihrem verhältnismäßig kleinen, schmalen Kopf auch nicht unbedingt den typischen Klapperschlangen-Habitus auf, an den man sich vielleicht in nächtelangem Studium von Wildwestfimen gewöhnt hat. Typischer bei gleichzeitig geringer Körpergröße wären beispielsweise einige (Unter-)Arten aus dem Crotalus viridis/oreganus-Komplex.
        Sofern die klimatischen Gegebenheiten den jeweiligen Erfordernissen entsprechen, sind wohl die meisten Klapperschlangen recht unproblematische Pfleglinge. Dass Arten aus ariden Gebieten beispielsweise nicht unbedingt in feuchtigkeitsgeschwängerten Terrarienräumen voller Tropenbecken gepflegt werden sollten, dürfte einleuchten.
        curiosity killed the cat

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        • #5
          Zitat von sch.niehoff Beitrag anzeigen
          Guten Tag.

          Vielleicht wäre es ein Anfang, zunächst die bezüglich ihrer Größe und äußerer Merkmale in Frage kommenden Arten auszuwählen. Hierzu genügt ein wenig Literatur- oder Netzrecherche.
          [...]
          Neben artspezifischen Verhaltensmustern werden zum Schluß wohl auch noch Verfügbarkeit und Anschaffungspreis die Auswahl beeinflussen.

          PS: Crotalus enyo ist sicherlich keine schwer zu haltende Schlange, weist allerdings mit ihrem verhältnismäßig kleinen, schmalen Kopf auch nicht unbedingt den typischen Klapperschlangen-Habitus auf, an den man sich vielleicht in nächtelangem Studium von Wildwestfimen gewöhnt hat. Typischer bei gleichzeitig geringer Körpergröße wären beispielsweise einige (Unter-)Arten aus dem Crotalus viridis/oreganus-Komplex.
          Durch Bildung einer Schnittmenge aus LD50 Werten und maximaler Endgröße bleiben zwar relativ wenige Arten übrig, aber das ersetzt nicht die Erfahrung von jemanden, der die entsprechenden Tiere hält oder sogar züchtet. Crotalus lepidus könnte mir auch gefallen, aber Giftschlangen kauft man ja nicht aus dem Neckermann-Katalog, sondern tauscht sich erstmal mit anderen Haltern aus.
          Da ich nicht schon geifernd und mit zittrigen Händen auf die nächste Schlange warte, sind Verfügbarkeit und Preis eher nachrangig

          Der "Ist das nicht die Schlange von John Wayne?"-Effekt ist zwar nicht zu verachten, aber C. viridis/oreganus ssp. sind mir etwas zu groß und das Gift soll wohl auch für Klapperschlangen relativ stark gewebszerstörerisch sein. Aber trotzdem bin ich für jeden Tip dankbar.


          Sind Sistrurus-Arten eine Alternative zu einer "echten" Crotalus? Das Gesicht gefällt mir von den Crotalus sp. zwar besser, aber vielleicht wäre für mich die Crotalus-Light ja sowas wie Aspidelaps sp. für Leute, die keine "richtige" Naja sp. wollen.

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          • #6
            Hallo,

            mein persönlicher Vorschlag wäre eine Crotalus cerastes, wird nicht allzu groß, das Gift ist nicht der absolut üble Dampfhammer und hat auch von der Giftmenge her weniger als die meisten anderen Crotalus-Arten.
            Ausgewachsene Tiere bleiben weit unter einem Meter und machen richtig Alarm wenn es ihnen zu bunt wird...

            Wenn ich das Verhalten meiner Crotalus cerastes mit dem Verhalten meiner Crotalus atrox vergleiche, ist es ein Unterschied wie Tag und Nacht. Das Hantieren mit den Crotalus cerastes ist da fast wie Urlaub, rasseln zwar wie bekloppt aber greifen so gut wie nie an. Die Crotalus atrox rasselt tagsüber kaum aber geht gleich los wie eine Furie sobald man nur die Scheiben öffnet...

            Meine heimlichen Lieblinge sind zwar auch Giftnattern, halte aber ebenso Grubenottern da sie genauso ihren Reiz haben. Nicht so aktiv wie eine Kobra und glücklicherweise nicht ganz so hektisch, dafür zum Teil viel schöner wie manch eine...



            LG Tom
            Zuletzt geändert von tom; 23.08.2010, 14:47.

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            • #7
              Zitat von tom Beitrag anzeigen
              mein persönlicher Vorschlag wäre eine Crotalus cerastes, wird nicht allzu groß, das Gift ist nicht der absolut üble Dampfhammer und hat auch von der Giftmenge her weniger als die meisten anderen Crotalus-Arten.
              Ausgewachsene Tiere bleiben weit unter einem Meter und machen richtig Alarm wenn es ihnen zu bunt wird...
              Besten dank, das hört sich doch genau richtig an!
              Wie hältst Du die denn? Ich meine, wenn die mal wirklich Seitenwinden will, braucht die ja bisschen mehr Platz als eine konventionell kriechende Schlange, oder?
              Ich kenne C. cerastes eigentlich nur bis zu den Augen eingegraben, sieht man ab und zu bisschen mehr von denen?

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              • #8
                Zitat von spectator Beitrag anzeigen
                Sind Sistrurus-Arten eine Alternative zu einer "echten" Crotalus?
                Das liegt wohl im Auge des Betrachters. Für mich eher Ergänzung als Alternative.
                Crotalus cerastes
                ist tatsächlich keine schlechte Idee, aber es gibt durchaus auch andere Arten die im Regelfall - oder populationsabhängig - nicht größer als etwa 100 cm werden.
                Crotalus viridis
                nuntius wäre ein Beispiel, aber auch Exemplare der Nominatform oder verschiedene Unterarten von C. oreganus kommen durchaus in Frage. Ebenso beispielsweise Crotalus caliginis, C. mitchellii, C. stephensi oder diverse montane Klapperschlangen Mexikos und der USA.

                P.
                Zuletzt geändert von sch.niehoff; 23.08.2010, 19:01. Grund: +i
                curiosity killed the cat

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                • #9
                  Zitat von spectator Beitrag anzeigen
                  Ich kenne C. cerastes eigentlich nur bis zu den Augen eingegraben, sieht man ab und zu bisschen mehr von denen?
                  Das ist dann wohl eher das nordafrikanische Pendant, Cerastes cerastes. Crotalus cerastes liegt in der Regel "offen" bzw. sucht unter Vegetation, Felsen, oder auch in Nagetierbauten Schutz.

                  P.
                  curiosity killed the cat

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                  • #10
                    Hallo nochmal,

                    das machen meine ständig, brauchen dazu nicht übermäßig viel Platz um sich so fortzubewegen.
                    Umso mehr Fläche sie haben, desto schneller bewegen sie sich auf diese Art und Weise so fort...

                    Von Cerastes cerastes sehe ich tagsüber kaum was bis auf die Hörner und einen Teil ihrer Köpfe. Die Crotalus cerastes graben sich bei mir eigentlich so gut wie gar nicht ein obwohl genug Bodengrund da wäre dafür. Selbst bei Temperaturen über 30°C liegen sie gut sichtbar im Terrarium und beobachten was um sie herum passiert...
                    Kann jetzt aber auch nur von meinen Tieren ausgehen, habe nicht wirklich einen Vergleich ob es immer so ist...


                    LG Tom
                    Zuletzt geändert von tom; 23.08.2010, 15:33.

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                    • #11
                      Ich würde dir Crotalus enyo enyo oder etwas aus der Crotalus lepidus Familie empfehlen. Bleiben in der Regel deutlich unter einem meter, sind hübsch anzusehen, zeigen sich bei Tag und sind - was ich von meinen Tieren sagen konnte (verkauft) - sehr umgänglich im Handling.

                      Gruss
                      Andreas
                      www.serumdepot.de
                      www.aconitum-fera.de

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                      • #12
                        Zitat von andreas-bader Beitrag anzeigen
                        Ich würde dir Crotalus enyo enyo oder etwas aus der Crotalus lepidus Familie empfehlen.
                        Moin!
                        Das Einzige, was ich bis jetzt zu der Giftwirkung von C. enyo gefunden habe, war sinngemäß: "Soll nicht so stark sein, genaue Wirkung unbekannt". Nichtmal ein Antivenin wird aufgeführt. Gibt es da vielleicht paar verlässliche Quellen?

                        Edit: http://www.bbges.de/content/fileadmi...ericht2007.pdf , Bissbericht C. enyo enyo
                        Zuletzt geändert von spectator; 24.08.2010, 09:23. Grund: Update

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                        • #13
                          Hallo spectator,

                          darüber hinaus das es dir einen Anhaltspunkt über die Wirkung gibt, wird es meiner Meinung nach nicht viel mehr bringen.
                          Die Giftwirkung bei einem Bissunfall, wirkt bei jedem einzelnen individuell und ist von mehreren Faktoren abhängig!
                          Pauschal danach gehen und davon ausgehen das es bei einem genau so kommt wie in etlichen Beschreibungen bringt gar nichts...

                          Jeder der sich giftige Schlangen ins Haus holt, muss sich darüber im klaren sein das es einmal böse enden kann und bereits vorher Folgen und Auswirkungen verantworten können. Sollte das nicht der Fall sein, darf ich mir so ein Tier erst gar nicht holen!

                          Ebenso wie schon Leute einen Biss von einem Taipan überlebt haben, sind bereits Leute nach einem Biss einer Kreuzotter gestorben. Was passiert und welche Folgen ein Biss hat, weiß man erst wenn es soweit ist, was im Idealfall nie passieren darf.

                          Was das Antiserum betrifft, gibt es Antivipmym oder alternativ Crofab, da aber so gut wie keine Berichte darüber vorliegen kann man sich drüber streiten und lediglich hoffen das es im Fall der Fälle passt...



                          LG Tom

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                          • #14
                            Zitat von tom Beitrag anzeigen
                            Jeder der sich giftige Schlangen ins Haus holt, muss sich darüber im klaren sein das es einmal böse enden kann und bereits vorher Folgen und Auswirkungen verantworten können. Sollte das nicht der Fall sein, darf ich mir so ein Tier erst gar nicht holen!

                            Was das Antiserum betrifft, gibt es Antivipmym oder alternativ Crofab, da aber so gut wie keine Berichte darüber vorliegen kann man sich drüber streiten und lediglich hoffen das es im Fall der Fälle passt...
                            Bei der Auswahl der Gifttiere hab ich bisher nicht auf die Giftpotenz, sondern immer auf die Giftwirkung geachtet. Bei Neurotoxinen mach ich da fast jeden Spaß mit, aber Nekrosen will ich nicht riskieren. Ein Wochenende mit nem Schlauch im Hals ist mir lieber als ein amputierter Finger. Deshalb such ich ja eine Klapperschlange mit einem möglichst wenig gewebszersetzenden Toxin.

                            Gerade weil ich ja nur diesen einen Bissbericht gefunden habe, würde ich gerne mehr über das Gift von C. enyo wissen, schließlich muss ich ja auch Behandlungsempfehlungen bereithalten.

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                            • #15
                              Wie oft wurdest du denn bereits von einer Giftschlange gebissen und durftest ein Wochenende intubiert verbringen???

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