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Milben bei Regenbogenboas

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  • Milben bei Regenbogenboas

    Wir haben vor kurzem zwei ca. 8 wochen alte epicrates cenchria cenchria erworben (€130.00 pro tier). auf die frage nach der leider immer mal möglichen milbentherapie empfahl uns der züchter den wirkstoff dichlorphos. er dürfe allerdings nur nicht direkt mit der empfindlichen haut der schlangen in berührung kommen. es waren kaum 4 wochen vorbei, da mussten wir im terrarium der schlangen tatsächlich milben feststellen. die therapie mit dichlorphos überlebten beide schlangen jedoch NICHT!
    Wir haben lediglich für 30 minuten einen kleinen streifen mit küchentuch umwickelt in ein plastikterrarium gehängt. im eigentlichen terrarium verklebten wir mit breitbandtesa die lüftungen und hängten ein grösseres stück mit dichlorphos getränkten streifen direkt für mehrere tage hinein. (die schlangen befanden sich aber weiterhin im quarantäneterrarium aus plastik.)
    nach nur 2 tagen ging erst das weibchen ein, am nächsten tag folgte das männchen mit heftigen krämpfen nach.
    unsere schlussfolgerung ist: dichlorphos ist für e. cenchria cenchira babies genauso tödlich, wie für die eigentlich zu bekämpfenden milben! ich hätte erwartet, dass uns dies der händler mitgeteilt hätte... aber wie therapiert man epicratesbabies sonst bei milbenbefall?

  • #2
    Re: Milben bei Regenbogenboas

    Hallo Robin,

    ist es möglich, dass die Tiere den Wirkstoff über das Trinkwasser aufgenommen haben? Er ist nämlich stark wasserlöslich und reichert sich folglich schnell an.

    Viele Grüße
    Rolf
    Halte und züchte asiatische Kletternattern.

    www.asiatische-kletternattern.de.vu

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    • #3
      Re: Milben bei Regenbogenboas

      nein. das wussten wir und haben natürlich für die 30 minuten kein trinkwasser eingestellt.

      [Edited by RobinBerlin on 19-08-2003 at 14:35 GMT]

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      • #4
        Re: Milben bei Regenbogenboas

        Hallo

        ich gehe mal davon aus, das ihr ein Stück eines handelsüblichen Insektenstrips genommen habt, diese dicken, gummiartigen Teile.
        Das kann schiefgehen, muss aber nicht zwingend, ich habe das so mit E.c.maurus und einigen anderen Schlangenarten gemacht ohne das es zu Ausfällen kam.
        Das Problem bei der Verfahrensweise liegt darin, das die Gesamtmenge des Wirkstoffes sich unter Umständen auf nur einem cm² dieser "Platte" sammelt. Und wenn du den erwischt, naja ...
        Eine Frage hätte ich da noch, bist du sicher das die Todesursache wirklich darin zu suchen ist? Soll heißen hast du die Tiere nach ihrem Tod untersuchen lassen ?
        Eigentlich hätte ich ja noch ein paar Fragen, zum Züchter, dessen Aufklärung zum Thema Milben und so , aber das lasse ich lieber

        Schöne Grüße
        Udo

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        • #5
          Re: Milben bei Regenbogenboas

          die schlangen sind immer noch im gefrierfach, für alle fälle. aber ich weiss nicht, ob wir ne teure autopsie machen sollen, nur um mitgeteilt zu bekommen, was wir eh zu 99% schon wissen. dass die schlangen vergiftungserscheinungen hatten, sah man am todeskampf...eindeutig!

          [Edited by RobinBerlin on 19-08-2003 at 14:37 GMT]

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          • #6
            Re: Milben bei Regenbogenboas

            was mich allerdings noch interessieren würde, ist das phänomen, dass sich ein wirkstoff in einem medium selbstständig konzentrieren soll - das wäre gegen jedes physikalische entropiegesetz...

            [Edited by RobinBerlin on 19-08-2003 at 14:36 GMT]

            Kommentar


            • #7
              Re: Re: Milben bei Regenbogenboas

              robinberlin wrote:
              was mich allerdings noch interessieren würde, ist das phänomen, dass sich ein wirkstoff in einem medium selbstständig konzentrieren soll - das wäre gegen jedes physikalische entropiegesetz...

              [Edited by RobinBerlin on 19-08-2003 at 14:36 GMT]
              Nee, Murphy's Law

              Grüße
              Udo

              [Edited by udoschweers on 19-08-2003 at 18:29 GMT]

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              • #8
                Re: Milben bei Regenbogenboas

                Wie erfolgte denn die Dosierung des Dichlorvos- Strips?
                Bei dem bisher üblichen "Baygon- Strip" gilt: 6 qcm pro Kubikmeter Terrarieninhalt.
                Bei dieser Dosierung kann der Strip über max. 12 Tage in dem Terrarium mit den Tieren verbleiben.
                Wenn hier eine Überdosierung stattfand, so reichen auch 30 Min. aus, um Vergiftungserscheinungen mit Todesfolge auszulösen.
                Gruß

                Kommentar


                • #9
                  Re: Milben bei Regenbogenboas

                  wir haben den strip von schlecker (der züchter hat diesen speziell empfohlen, ist in einer gelben plastikdose mit löchern).
                  die menge waren ca. 3-4cm² in küchenpapier verpackt, damit kein direkter hautkontakt erfolgen kann. behandlungsdauer wie gesagt ca. 30 minuten und grösse der quarantänebox ca. 40x20x30 cm, mit belüftung.

                  Kommentar


                  • #10
                    Re: Milben bei Regenbogenboas

                    Normalerweise wird das (entsprechend der Terrariengröße zugeschnittene) Stück in einen Nylonstrumpf gelegt und außerhalb der Reichweite der Schlangen, an der Terrariendecke aufgehängt.
                    Es ist hier sicherlich gut möglich, daß der Tod der Schlangen auf Grund einer Überdosierung eingetreten ist. In dem kleinen Behälter kann der Wirkstoff in der Luft schnell (bei der Hitze in den letzten Tagen sogar sehr schnell) sehr hohe Konzentrationen erreichen.
                    Gruß

                    Kommentar


                    • #11
                      Re: Re: Milben bei Regenbogenboas

                      robinberlin wrote:
                      wir haben den strip von schlecker (der züchter hat diesen speziell empfohlen, ist in einer gelben plastikdose mit löchern).
                      die menge waren ca. 3-4cm² in küchenpapier verpackt, damit kein direkter hautkontakt erfolgen kann. behandlungsdauer wie gesagt ca. 30 minuten und grösse der quarantänebox ca. 40x20x30 cm, mit belüftung.
                      Hallo!
                      Also da ergibt sich aber eine erheblich höhere Konzentration, als die von Marc angesprochene!
                      3-4 cm² auf dein Becken (=24 Liter Inhalt) entspricht 125-167 cm² auf den m³!!!
                      Wenn man dann nur die gleiche Wirkstoffmenge pro cm² Insektenstrip unterstellt, (falls nicht der von Udo beschrieben "worst case" eintritt [Das Problem bei der Verfahrensweise liegt darin, das die Gesamtmenge des Wirkstoffes sich unter Umständen auf nur einem cm² dieser "Platte" sammelt. Und wenn du den erwischt, naja ...]) liegt die bei dir erreicht Konzetration um den Faktor 21-28 über derjenigen, die Marc beschreibt!

                      Viele Grüße
                      Rolf
                      Halte und züchte asiatische Kletternattern.

                      www.asiatische-kletternattern.de.vu

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                      • #12
                        Re: Milben bei Regenbogenboas

                        naja, dann rechnet das mal runter und wir hätten den schnippel dichlorphos unter dem mikroskop schneiden müssen... das kanns ja wohl nicht sein. in hamburg haben wir in einem grossen reptilienladen in JEDEM terrarium, etwa der selben grösse, ein ca. gleich grosses stück jeweils in papier eingewickelt an der decke gesehen (zur prophylaxe) u.a. auch in einem epicrates terrarium. auch der händler sagte uns, die grösse wäre völlig ok für so ein kleines quarantänebecken. ich versteh die welt nicht mehr...

                        [Edited by RobinBerlin on 20-08-2003 at 17:39 GMT]

                        [Edited by RobinBerlin on 20-08-2003 at 17:42 GMT]

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                        • #13
                          Re: Milben bei Regenbogenboas

                          Hallo,

                          ich habe meine Boas c.c schon mit Milbenstrips mit dem Wirkstoff Dichlovors behandelt und habe keine Probleme bemerkt.

                          In dem Buch Boas und Pythons wird von der Wirksamkeit und Anwendung geschrieben, allerdings auch das der Strip nicht bei Regenbogenboas angewendet werden kann.
                          Auch das Produkt Neguvon wird abgelehnt.

                          Allenfalls sollte man hier Bolfospray oder -puder verwenden. ( laut Literatur )

                          Mein Tierarzt würde sehr wahrscheinlich Frontline empfehlen, allerdings habe ich noch nicht gehört wie sich dieser Wirkstoff bei einer Regenbogenboa auswirkt.

                          Gruss Sabine

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                          • #14
                            Re: Milben bei Regenbogenboas

                            ich glaube ja auch, dass grundsätzlich der wirkstoff dichlorphos unproblematisch ist; mein verdacht war nur, dass baby-epicrates diesem zeug auf keinen fall ausgesetzt werden dürfen, weil ihr organismus insgesamt zu anfällig für gifte ist. oder hat da jemand andere erfahrungen gemacht?

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                            • #15
                              Re: Re: Milben bei Regenbogenboas

                              robinberlin wrote:
                              ich glaube ja auch, dass grundsätzlich der wirkstoff dichlorphos unproblematisch ist; mein verdacht war nur, dass baby-epicrates diesem zeug auf keinen fall ausgesetzt werden dürfen, weil ihr organismus insgesamt zu anfällig für gifte ist. oder hat da jemand andere erfahrungen gemacht?
                              Hallo Robin

                              Ich glaub ich les hier nicht recht !
                              Dein Glaube in Ehren, aber....
                              Dichlorvos (DDVP) gehört zu der Gruppe der organischen Phosphorsäureester. Es wirkt systemisch, d. h. es wird sowohl über die Atmung,als auch über die Haut aufgenommen und im Organismus gleichmässig verteilt! Es ist ein starkes Berührungs-, Atem- und Fraßgift. Es wirkt als Fermentgift, d. h. es blockiert bestimmete lebenswichtige Enzyme im Blut und Fermente des Nervensystems und führt bei Vertebraten letztendlich unter starken Krämpfen zur Atemlähmung, wobei das Bewusstsein sehr lange erhalten bleibt. Ein grausiger Erstickungstod.

                              Ich verstehe also absolut nicht, wie in der Literatur und auch von Züchtern und Händlern immer wieder diese Fliegentafeln (Insektenstrips) empfohlen werden können, denn sie führen auch bei nur geringer Fehlanwendung unweigerlich zum Tod der Reptilien (ähnlich wie bei Neguvon überigens auch). Diese Insektenstrips enthalten bis zu 20% des Gesamtanteils an Dichlorvos, was ihre Dosierung sehr schwierig macht, weil man meist die Konzentration der abgegebenen Menge nicht abschätzen kann. Als Atemgift verflüchtigt es sich unterschiedlich schnell, je nach Art der Belüftung und der Aussentemperatur. Das Risiko einer solchen Behandlung ist also viel zu gross.

                              In den letzten Jahren wird mit grossem Erfolg das Frontline eingesetzt. Es ist ein Präparat, das bei den Insekten bestimmte Enzyme blockiert und so den Schlupf der Jungtiere aus dem Ei verhindert und die Alttiere zum Absterben bringt. Es hat den Vorteil, dass es ausschliesslich auf Avertebraten (Insekten) wirkt und für andere Kaltblüter oder Warmblüter ungiftig ist. Die Schlangen können direkt damit eingesprüht werden, genauso das Terrarium.

                              Also schmeisst Eure Insektenstrips bitte auf den Müll, zum Wohle der Schlangen !

                              Schöne Grüsse

                              Eva

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