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Milben bei Regenbogenboas

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  • #16
    Re: Milben bei Regenbogenboas

    tja, leider zu spät. von frontline hat uns der züchter sogar direkt abgeraten. und vom direkten hautkontakt eines mittels speziell bei epicrates auch, da diese ausgesprochene hautatmer sind und somit empfindliche haut haben. ich frage mich, woher diese empfehlungen kommen. es muss doch auch was mit erfahrungswerten zu tun haben. oder hatten diese leute immer nur glück und wir beim ersten mal gleich pech????

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    • #17
      Re: Milben bei Regenbogenboas

      Liebe Eva,
      nun mal nicht so hastig. Wir verwenden diese Insektenstrips seit wirklich vielen Jahren in einer auf Reptilien spezialisierten Tierarztpraxis. Bei der Dosierung, die ich hier angegeben habe ist es dabei noch niemals zu Todesfällen gekommen, die auf die Anwendung dieses Organophosphates zurückzuführen waren. Und das gilt für alle Schlangenarten. Im Notfall würde sogar als Antidot Atropin zur Verfügung stehen, welches der Hemmung der Acetylcholinesterase entgegenwirkt (durch Hemmung der Wirkung des Acetylcholins).
      Vor der Anwendung von Frontline kann ich nur warnen, gerade Epicrates sp. können sehr empfindlich auf den Wirkstoff Fipronil reagieren und es sind hier auch bereits Todesfälle bei Regenbogenboas zu verzeichnen gewesen. Auch Fipronil ist ein Nervengift, welches durch eine Blockade der Chloridkanäle im ZNS wirkt.
      Ich hätte die Dosierungshinweise auch niemals angegeben, wenn ich mir hier nicht absolut sicher gewesen wäre.
      Gruß


      [Edited by Marc-N. on 09-09-2003 at 12:22 GMT]

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      • #18
        Re: Milben bei Regenbogenboas

        Hallo Leute,

        also ich habe Blutmilben bei meinen Hühnerfressern mit Blattanex behandelt, in geringer Dosierung mit 5 Tagen Dauer im Behälter, dann gut lüften, 2 Tage Wasser einstellen und danach wieder 5 Tage Blattanex. Die Schlangen haben dies bei bester Gesundheit überstanden, die Milben nicht... Es hilft auch die Schlangen täglich in einem Olivenöl/Wasser-Gemenge zu baden, das führt nicht mal zu Durchfall, wenn man der Schlange vorher ausgiebig Wasser anbietet. Das Öl verklebt den Milben die Tracheen und die Tiere sterben. Da Blutmilben 5 Tage brauchen um erwachsen zu werden, erwischt man mit dieser Methode fast alle geschlüpften Tiere, deren Eier eben ein paar Tage später, nach dem Schlupf. Die ganzen anderen Öko-Mittel aus dem Pet-Store könnt ihr knicken, das Zeugs kostet nur Geld. Auch bei Frontline hab ich so meine Bedenken, da hab ich schon von Todefällen gehört. Tatsache ist, das all diese Wundermittel auf irgendeinem Nervengift basieren, da wird wohl immer irgendwo etwas schief gehen.

        Happy herping,
        Pitviper

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        • #19
          Re: Re: Milben bei Regenbogenboas

          Hallo Robin,

          Zur Anreicherung: In Modellen mit mehreren Kompartimenten (Boden, Luft, Wasser, Organismen) nennt man das Gleichgewichtsverteilung (z.B. nach MacKay): Energiequelle des Transfers ist die Umgebungstemperatur, deshalb geht es im Warmen schneller, im Kalten langsamer, mit jeweils dem gleichen (!) Endergebnis. Bei flüchtigen Stoffen geht es natürlich auch schneller. (Im Gleichgewicht sind dann je nach Stoffeigenschaften und Kompartimentanteieln z.B. 80% im Wasser, 15% im Boden, und 5% in der Luft) Pack eine Schlange, die Fett und Wasser enthält, in ein kleines Terrarium mit einem flüchtigen Stoff, dann findest du das Zeugs irgendwann…richtig: in der Schlange (je nach Stoffeigenschaften entweder im Fett oder im Gewebswasser).

          Zur Dosierung :: 6 qcm pro Kubikmeter Terrarieninhalt. Wenn das stimmt (die Dosierungsvorschrift kannte ich nicht): DANN HALTE DICH DRAN. Zitat: „naja, dann rechnet das mal runter und wir hätten den schnippel dichlorphos unter dem mikroskop schneiden müssen... das kanns ja wohl nicht sein funktioniert nicht. Das weißt du jetzt, und glücklicherweise ein paar andere Forenteilnehmer auch. Dein Terrarium hatte 1/40 Kubikmeter, macht 0,15 cm2 Strip, also zum Mitschreiben: ca. 0,4 mal 0,4 cm. Durchaus machbar.
          War dein Strip "die menge waren ca. 3-4cm²" vielleicht zusätzlich 3x3 cm (9cm²) bzw 4x4=16 cm² groß? Egal, (wie Rolf richtig schrieb) du hast mindestens 25-fach überdosiert (maximal 100fach, bei 16 cm²).
          Und wunderst dich?

          Hier noch die Stellungnahme des BGVV zum Thema

          http://www.bfr.bund.de/cms/media.php/85/dichlorvos.pdf

          Gruß
          Arnd
          Derzeit: Lampropeltis, Rhadinophis und Elaphe

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          • #20
            Re: Re: Milben bei Regenbogenboas

            Marc-N. wrote:
            Liebe Eva,
            nun mal nicht so hastig. Wir verwenden diese Insektenstrips seit wirklich vielen Jahren in einer auf Reptilien spezialisierten Tierarztpraxis.
            Ich meine, es macht einen Unterschied, wenn solche Präparate in einer Tierarztpraxis angewendet werden, wo fachkundige Leute damit umgehen. Wie uns Arnd sehr schön vorgerechnet hat und Robin schilderte, gibt es jedoch bei Laien im Umgang mit diesen Präparaten eine leider sehr grosse Diskrepanz zwischen Möglichem und Gefährlichem. Ich bin der Ansicht, dass Laien, die von solchen Präparaten keine Ahnung haben, ausser dass sie gegen Milben wirken, gar nicht für ihre Tiere in die Hand nehmen sollten. Ich habe in meiner Zoohandelslaufbahn viel zu viele Leute erlebt, die dadurch ihre Schlangen oder Echsen verloren haben, weil sie den Tierarzt sparen wollten. Ich weiss selbst aus meiner Anfängerzeit, wie wenig sachgerecht man als Laie mit solchen Dingen umgeht und meine Tiere hatten eigentlich nur Glück.

            Schöne Grüsse

            Eva

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            • #21
              Re: Milben bei Regenbogenboas

              mea culpa und asche auf mein haupt. was mir nur nicht in den kopf will, ist die tatsache, dass wir den schnippel ja nur 30 minuten in der faunabox gelassen haben. in der reptilienhandlunmg in hamburg war in jedem terrarium (grösse teilweise gleich wie unsere box) ein kleines stück dichlorphos zur vorbeugung gegen milben - und das DIE GANZE ZEIT! macht denn nicht auch die wirkungszeit die konzentration aus?
              für uns ist die sache jedenfalls erledigt. wir werden uns keine epicrates mehr anschaffen. wenn durch diesen thread auch nur eine schlange weniger stirbt, hat er sich schon gelohnt! DANKE an alle teilnehmer für eure beiträge...

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              • #22
                Re: Re: Re: Milben bei Regenbogenboas

                Hallo Eva,

                hast im Prinzip recht, das gilt aber nicht nur für Milbenstrips, sondern auch für Vitamine etc. Und ist nicht wirklich ein Problem von "Fachkenntnissen", eher von PISA (wenn der Dreisatz nicht klappt, das ist ja manchmal zum Mäuse melken!).
                Also im Zweifel: "Gelbe Seiten" (Fragen Sie jemand der sich auskennt...!).
                Gruß
                Arnd

                Gruß
                Arnd
                eva1 wrote:
                Ich meine, es macht einen Unterschied, wenn solche Präparate in einer Tierarztpraxis angewendet werden, wo fachkundige Leute damit umgehen.
                Derzeit: Lampropeltis, Rhadinophis und Elaphe

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                • #23
                  Re: Re: Re: Re: Milben bei Regenbogenboas

                  Arnd wrote:
                  hast im Prinzip recht, das gilt aber nicht nur für Milbenstrips, sondern auch für Vitamine etc. Und ist nicht wirklich ein Problem von "Fachkenntnissen", eher von PISA (wenn der Dreisatz nicht klappt, das ist ja manchmal zum Mäuse melken!).
                  Hallo Arnd

                  Muss Dir recht geben, genau das ist der springende Punkt

                  Das sieht man auch an Robins Berechnungen sehr gut.

                  Schöne Grüsse

                  Eva

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                  • #24
                    Re: Re: Milben bei Regenbogenboas

                    Hallo Robin,

                    Zeit und Menge sind nicht so einfach gegeneinenader aufzurechnen. Je nach Temperatur weißt du nicht, wie schnell es genau geht. Vielleicht waren die "Schnippel" im Zoohandel schon alt und ausgelaugt. Jedenfalls kann man Zeit und Menge nicht so aufrechnen: 100minuten die Hand in 1%Essigsäure = 1 min in 100%??
                    zu1.: versteh ich nicht
                    zu 2.: hoffe ich auch!
                    Gruß
                    Arnd
                    robinberlin wrote:
                    1. wir werden uns keine epicrates mehr anschaffen.
                    2.wenn durch diesen thread auch nur eine schlange weniger stirbt, hat er sich schon gelohnt!
                    Derzeit: Lampropeltis, Rhadinophis und Elaphe

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                    • #25
                      Re: Re: Re: Milben bei Regenbogenboas

                      Arnd wrote:
                      Zeit und Menge sind nicht so einfach gegeneinenader aufzurechnen. Je nach Temperatur weißt du nicht, wie schnell es genau geht. Vielleicht waren die "Schnippel" im Zoohandel schon alt und ausgelaugt.

                      Hallo Arnd
                      Das ist richtig, das sehe ich auch so. Zum anderen sind für diese Insektenstrips in meiner Literatur Wirkstoff-Konzentrationen von 8% bis 20% aufgeführt, je nach Hersteller. Also _kann_ es kein allgemeingültiges Rezept zur Anwendung geben, da muss man einfach gut rechnen können.
                      Der nächste Punkt: Alleine durch die Kaminwirkung in einem von oben beleuchten Terrarium ist die Belüftung schon mal viel besser, als in einer nur oben offenen Faunabox.

                      Schöne Grüsse

                      Eva

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                      • #26
                        Re: Milben bei Regenbogenboas

                        Die Dosierungsempfehlung bezieht sich in diesem Fall auf den Baygon- bzw. den Blattanex- Strip, die identische Wirkstoffkonzentrationen aufweisen.
                        Übrigens: die Lüftungsflächen des Terrariums werden alle bis auf eine handtellergroße Fläche im Deckel mit Papier abgeklebt. Die Luftfeuchtigkeit soll auf einem niedrigen Niveau gehalten werden, d.h. es darf auch nicht gesprüht werden. Der Wassernapf darf nicht in der unmittelbaren Nähe oder gar unter dem Strip stehen.
                        Gruß

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                        • #27
                          Re: Re: Milben bei Regenbogenboas

                          Marc-N. wrote:
                          Übrigens: die Lüftungsflächen des Terrariums werden alle bis auf eine handtellergroße Fläche im Deckel mit Papier abgeklebt.
                          Hallo Marc

                          Da sehe ich gleich noch ein weiteres Problem: Die allermeisten im Handel angebotenen Terrarien haben als Lüftungsfläche sowohl vorne, als auch oben allenfalls einen 4 - 5 cm breiten Streifen aus Lochblech. Dadurch ist die Durchlüftung nicht immer die allerbeste, zumal manche Halter auch noch Leuchtkästen über der Deckscheibe angebracht haben. So lange tagsüber das Licht eingeschaltet ist, sorgt die aufsteigende Wärme für eine gute Luftzirkulation. Nachts kann das dann aber völlig anders sein. Eine zu hohe Konzentration eines verdunstenden Präparates ist dann nicht ausgeschlossen.

                          Schöne Grüsse

                          Eva

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                          • #28
                            Re: Milben bei Regenbogenboas

                            Hi Eva,
                            wie gesagt, nach der Methode funktioniert das seit vielen Jahren sehr gut (auch die meisten Kunden haben handelsübliche Terrarien), ohne das Vergiftungen bei den Reptilien auftraten. Wichtig ist die erwähnte Dosierung, bei der bereits ein Sicherheitsfaktor berücksichtigt ist.
                            Für die Milben endet die gesamte Prozedur (bei fachgerechter Durchführung) jedoch trotzdem tödlich.
                            Gruß

                            [Edited by Marc-N. on 10-09-2003 at 11:46 GMT]

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                            • #29
                              Re: Milben bei Regenbogenboas

                              woher kommen die milben eigntl ? ich mein kann man das irgendwie 'verhüten' ? damit es garnicht erst soweit kommt .. ?

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                              • #30
                                Re: Re: Re: Milben bei Regenbogenboas

                                eva1 wrote:

                                Ich meine, es macht einen Unterschied, wenn solche Präparate in einer Tierarztpraxis angewendet werden, wo fachkundige Leute damit umgehen. Wie uns Arnd sehr schön vorgerechnet hat und Robin schilderte, gibt es jedoch bei Laien im Umgang mit diesen Präparaten eine leider sehr grosse Diskrepanz zwischen Möglichem und Gefährlichem. Ich bin der Ansicht, dass Laien, die von solchen Präparaten keine Ahnung haben, ausser dass sie gegen Milben wirken, gar nicht für ihre Tiere in die Hand nehmen sollten. Ich habe in meiner Zoohandelslaufbahn viel zu viele Leute erlebt, die dadurch ihre Schlangen oder Echsen verloren haben, weil sie den Tierarzt sparen wollten. Ich weiss selbst aus meiner Anfängerzeit, wie wenig sachgerecht man als Laie mit solchen Dingen umgeht und meine Tiere hatten eigentlich nur Glück.

                                Schöne Grüsse

                                Eva
                                Hallo Eva,

                                das gleiche gilt aber auch für Frontline Spray. Ich halte es eigentlich für unverantwortlich, hier im Forum den Eindruck zu erwecken, man könne das Frontline Spray völlig unbedenklich und undosiert verwenden. Das wäre für manchen Terrarienbewohner sicher genauso schädlich oder gar tödlich wie zu hoch dosiertes Dichlorvos. Die richtige Dosierung von beiden Präparaten sollte sich jeder unkundige Reptilienhalter von einem reptilienkundigen Tierarzt erklären und/oder zeigen lassen.

                                Viele Grüße
                                Barbara

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