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Aufnahme aus Reptilienauffangstation - P. regius

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  • Aufnahme aus Reptilienauffangstation - P. regius

    Schönen guten Abend zusammen,

    in den letzten Jahren und konkret in den letzten Wochen ist in mir der Entschluss gereift, mir ein männliches Exemplar von Python regius zuzulegen.

    Mir gefallen die Tiere nach wie vor unheimlich gut.

    Durch meine Recherchen u.a. auf diversen Seiten von Tierheimen und weiteren Auffangstationen musste ich jedoch leider feststellen, dass gerade diese Art überdurchschnittlich häufig von privaten Haltern wieder abgegeben oder durch Behörden beschlagnahmt werden. Der Markt schein im Moment wohl 'übersättigt' zu sein.

    Mit der Aufnahme aus einer Reptilienauffangstation würde ich also auch noch etwas gutes tun und zumindest einem Tier ein neues Heim bieten können.

    Als begeisterter Leser von Fachzeitschriften besitze ich neben allgemeinen Terraristikwerken als Grundlage für die Haltung von P. regius die Draco 5/2001 (Thema "Riesenschlangen"), die Draco 35/2009 (Thema "Königspythons") sowie diverse Zeitschriften, in denen diese Art in Artikeln behandelt wird. Wenn nötig, würde ich mir auch noch weitere Fachliteratur zulegen.

    Ich bin kein Terraristik-Neuling und habe schon Erfahrungen mit verschiedenen Zwerggecko-Arten sowie G. colubrinus sammeln können.

    Im speziellen hätte ich zwei Fragen und hoffe, dass Ihr sie mir beantworten könnt:

    1. Ich würde gern eine Kombination aus Terrarium und Rack für die Haltung verwenden, ähnlich wie in diesem Thread vom Forenmitglied Hando beschrieben:

    http://www.dghtserver.de/foren/showt...ghlight=regius

    Das eigentliche Terrarium hätte die Maße 110*65*45 (L*B*H), zwei darunter befindliche Rackschubladen jeweils die Maßen 60*40*18. Mehr ist abgesehen von der Höhe leider nicht drin.

    Ich bin mir nun nicht sicher, ob die Grundfläche ausreichend ist, da ich mich für die Aufnahme ja dazu verpflichten muss, "das Tier nach den Vorschriften des Tierschutzgesetzes artgerecht zu halten. Dies gilt insbesondere für die erforderliche Terrarien- bzw. Gehegegröße."

    Wenn besagte Einrichtung bei einem Regius von beispielsweise 1,20 m Länge die Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien hinzuziehen, würde ich diese ja streng genommen nicht erfüllen.

    Auf eine Antwort seitens der Station warte ich bisher.

    Ich wäre hier für eine Einschätzung Eurerseits dankbar, denn wenn das Becken letztendlich zu klein (egal ob aus gesetzlicher oder praktischer/halterischer Sicht) ist, dann lasse ich mein Vorhaben natürlich sein.


    2. Welche Nachttemperatur braucht P. regius wirklich? Allein in der Draco "Königspythons" haben drei Autoren drei verschiedene Angaben (in Abhängigkeit der Jahreszeit 20°-25°C; durchgängig 26 °C; 26-28°C) angegeben.


    Schon einmal vielen Dank vorab und viele Grüße,
    Tobi

  • #2
    Hallo,
    ich hielt meine Python regius (1.1) in 150x80x80. Diese Terra-Rack Geschichten sind genau so ein Blödsinn wie das Rack selbst. Wenn das Terrarium richtig eingerichtet ist, es also mehr als 1-2 Verstecke gibt und dicht bepflanzt ist, hat man auch keine Probleme. Zur Bepflanzung eignen sich Efeutute (sehr robust, aber nicht habitatsnah) und Losbäume (z.B. Clerodendrum thomsoniae - sehr robust, blüht sehr schön und "relativ" habitatsnah).

    Ich hab damals 3-4 Verstecke in Form von großen Rindenstücken angeboten. Mit den Pflanzen im Terrarium ergaben sich dann aber locker 6-7 Verstecke. Viel Sichtschutz durch die Pflanzen. Ich konnte die Tiere auch tagsüber beim wechsel des Standorts zur Thermoregulation beobachten.

    Bei der Nachttemperatur streiten sich die Gelehrten. Ich hab das Terrarium nachts auf Zimmertemperatur abkühlen lassen (22°C). Hatte ich keine Probleme mit. Die extrem warme Nachttemperatur von 28°C+ kommt eher aus der Rack- und/oder Powerfeeding Haltung.

    Meine Tiere haben sich tagsüber in Bereichen zwischen 24°C und 28°C aufgehalten. Außer kurz nach dem Fressen, waren sie eigentlich immer in der kühleren Ecke anzutreffen.
    DGHT Regionalgruppe Büdingen

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    • #3
      Hallo,

      grundsätzlich finde ich die Kombination aus Terrarium und Rack wie du sie beschrieben hast für viele versteckt lebende Schlangenarten vorteilhaft, man darf halt nur nicht den Fehler begehen die Schublade(n) zum attraktivsten Aufenthaltsort zu machen. Grade wenn den Tiere so ein Versteck angeboten wird ist es um so wichtiger das Terrarium vernünftig einzurichen. Denn sonst liegen die Tiere tatächlich nur im Versteck.

      Zu deinen Bedenken bezüglich der Grundfläche: Die Schubladen rechnest du ja noch zur Grundfläche des Terrariums hinzu, somit wirst du im Rahmen der gängigen Größenberechnung liegen. Wenn mäglich würde ich das Terrarium aber etwas höher machen, ansonsten hast du die Lampen immer störend im "Bild" hängen.
      Zuletzt geändert von Malte H.; 28.02.2016, 19:33.
      www.eurasia-snakes.de

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      • #4
        Vielen Dank für Eure Antworten.

        @Matthias:
        Kannst du mir sagen, warum die beschriebene Kombination "Blödsinn" ist? Ich dachte bisher immer, es wäre eine gute Möglichkeit, dem Tier beide gängigen Haltungsformen anzubieten und seinen bevorzugten Aufenthaltsort selbst bestimmen zu lassen. Aber ich lasse mich dahingehend gern eines Besseren belehren.

        @Malte:
        Die angegebenen Maße beziehen sich ausschließlich auf den nutzbaren Raum. Die Lampen wollte ich außen in einem seperaten Lichtkasten anbringen, sodass eigentlich nichts in's Bild hängen dürfte.

        Was die Einrichtung angeht, so wollte ich im oberen Teil (Terrarium) möglichst viele Verstecke in unterschiedlichen Temperaturzonen anbieten, damit auch oberhalb genügend attraktive Rückzugsorte zur Verfügung stehen.

        Viele Grüße

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        • #5
          Zitat von Amable Beitrag anzeigen
          Kannst du mir sagen, warum die beschriebene Kombination "Blödsinn" ist?
          Weil die Kombination nichts weiter ist als eine geschönte Rackhaltung. Die Terrarien sind oft mangelnd eingerichtet, sodass sich das Tier dann natürlich, aus Mangel an Möglichkeiten, in der Schublade aufhält. Das Schutzbedürfnis überwiegt jedoch z.B. dem Bedürfnis der Thermoregulation. Das heißt, dass sich das Tier freiwillig kälter/wärmer platziert, als es eigentlich will, weil es sich an diesem Standort sicherer fühlt. Ist das Terrarium richtig eingerichtet, kann sich das Tier in jeder Temperaturzone sicher fühlen.
          Zuletzt geändert von Matthias Eurich; 01.03.2016, 14:55.
          DGHT Regionalgruppe Büdingen

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          • #6
            Du hast also bisher nur schlechte Beispiele persönlich oder auf Fotos gesehen. Das ist bedauerlich. Aber wieso stempelst Du eine im Grunde sehr Gute Idee als Blödsinn ab, und unterstellst Amable mehr oder weniger direkt, daß sie nicht im Stande sein wird. den "Terrarienteil" einer solchen Kombination für den Besatz angemessen einzurichten? Natürlich geht es auch ohne "Rack" unter dem Terrarium, keine Frage. Doch wenn man das so umsetzen möchte, spricht nicht wirklich etwas dagegen, oder? Also, ausser schwer halt- und pauschalisierbaren persönlichen Meinungen anderer Forenuser?

            Der technische Aufwand, um das gesamte Konstrukt hinsichtlich Temperatur(gefälle) für den Bewohner nutzbar zu machen, sollte sich doch in sehr überschaubarem Rahmen bewegen.

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            • #7
              Zitat von read_only Beitrag anzeigen
              Aber wieso stempelst Du eine im Grunde sehr Gute Idee als Blödsinn ab
              Was ist an der Idee gut? Es werden Verstecke angeboten, das ist doch nichts neues.

              Zitat von read_only Beitrag anzeigen
              , und unterstellst Amable mehr oder weniger direkt, daß sie nicht im Stande sein wird. den "Terrarienteil" einer solchen Kombination für den Besatz angemessen einzurichten?
              Ich unterstelle niemandem was. Ich habe lediglich meine Meinung und Erfahrungen zu dem "Konstrukt" geäußert. Letztendlich kann jeder machen was er für richtig hält.
              DGHT Regionalgruppe Büdingen

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              • #8
                Ich habe die Idee nicht als neu bezeichnet, sondern als im Grunde sehr gut. Ist denn etwas verkehrt daran, genau das anzubieten, was Du selbst auch empfiehlst, nämlich Versteckmöglichkeiten? Ist die Form dieser zusätzlichen Versteckmöglichkeiten so verwerflich, nur weil das Wort "Rack" darin grundsätzlich das Schlimmste aus den Köpfen der Reptilienhalter hervorholt? Es ist ja kein Rack, sondern genau genommen nur ein doppelter Boden unter einem "normalen" Terrarium. Und diese Idee ist wahrlich nicht neu, um Deine Wortwahl nochmals aufzugreifen. Das Konzept empfahl schon Langerwerf im Jahr 2000 in seinem Buch über Tejus. Zumindest ist das der Erste, der mir gerade spontan einfällt.

                Wer Rackhaltung will, wird diese betreiben. Wer das NICHT will, wird nicht öffentlich eine Kombination anstreben, nur um den (so wie Du es unterstellst überflüssigen) Terrarienteil im herkömmlichen Sinn dann mit Sägespänen, einer Plastikhöhle und einem Wassernapf auszustatten, während die Wohlfühlparameter für den Besatz in den Schubladen darunter herrschen. Rackhaltung steht hier überhaupt nicht zur Debatte, und der weitere Verlauf muß auch nicht grundlos in diese Richtung gedrängt werden.

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                • #9
                  Ist schon interessant, wie die bloße Erwähnung des Wortes "Rack" bei so manchem reflexhaftes Abwehrverhalten hervorruft. Ist schon sehr deutsch. Ich habe Racks, ich verwende Weichholzspäne und Kunststoffhäuschen. Mit besserem Erfolg also so mancher, der seine OSB-Spankiste für den wahren Lebensraum hält.
                  "Fahr zur Hölle, Ungläubiger!".
                  Ja, auf unsere Terraristiktaliban ist Verlass...

                  Sorry für's offtopic, zurück zum Thema.

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                  • #10
                    Also ich kann an der Kombination nichts schlechtes erkennen. Das das Terrarium vernünftig eingerichtet sein muß schrieb ich ja schon weiter oben.

                    Ich kenne die Kombination von verschiedenen Haltern, unter anderem werden so verschiedene Lampropeltis und sogar Orthriophis moellendorffi erfolgreich gehalten (ohne das sie dauerhaft in der Schublade liegen.

                    Meiner Meinung nach hat es sogar Vorteile da sich durch eine Schublade unter dem Terrarium die nutzbare Kriechfläche für die Tiere nahezu verdoppelt. Außerdem lassen sich bei Mehrfachbesatz die Tiere oftmals ohne unnötiges Handlich kurzfristig separieren z.B. bei Fütterungen. Oder bei Reinigungsarbeiten können diese kurzfristig im anderen Teil des Terrariums untergebracht werden.

                    Sollte ich irgendwann nochmal eine neue Terrarienanlage bauen werden sicherlich Schubladen mit Verbindung ins Terrarium eingeplant.

                    Solche Anlagen gibt es schon deutlich länger, Bob Applegate hat in den 1990er Jahren schon Bilder seiner Anlage veröffentlicht.
                    www.eurasia-snakes.de

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                    • #11
                      Es gab sogar eine Studienarbeit über diese Kombination (ich bin nur gerade im Büro und kann sie nicht raussuchen), wo der bevorzugte Aufenthaltsort diverser Pythons genau dokumentiert wurde. Oben ein komplett naturnah eingerichtetes Terrarium und unten eine Rackschublade. Der Königspython konnte also frei wählen und hielt sich freiwillig überwiegend im Rackabteil auf. Ist schon doof, wenn die Schlange so gar nicht nach der Pfeife der (Achtung Unwort!) Gutmenschen tanzen möchte.

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                      • #12
                        Naja, über diese Arbeit kann man ohne diese gelesen zu haben, nur spekulieren.
                        Wurden die Aufenthaltsorte des Tags, oder während der Nacht dokumentiert, oder über 24h in gleichen Zeitabständen?
                        Gabs oben Orte mit vergleichbarem Mikroklima und so weiter, und so fort.
                        ist scheisse, aber hat sich gebess...ach nee.

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                        • #13
                          Vielen Dank für Eure Antworten und die interessante Diskussion.

                          Wenn ich alles richtig gelesen habe, besteht ein Konsens darüber, dass die von mir geplante Kombination -sofern der Terrarienteil vernünftig eingerichtet ist- zumindest keine Nachteile birgt.

                          Ich werde mich jetzt erst mal an den Bau begeben.

                          Wenn ich fertig bin, würde ich hier gerne ein paar Bilder hochladen und die Einrichtung von Euch begutachten lassen.





                          Zitat von Jens1967 Beitrag anzeigen
                          Es gab sogar eine Studienarbeit über diese Kombination (ich bin nur gerade im Büro und kann sie nicht raussuchen), wo der bevorzugte Aufenthaltsort diverser Pythons genau dokumentiert wurde. Oben ein komplett naturnah eingerichtetes Terrarium und unten eine Rackschublade. Der Königspython konnte also frei wählen und hielt sich freiwillig überwiegend im Rackabteil auf. Ist schon doof, wenn die Schlange so gar nicht nach der Pfeife der (Achtung Unwort!) Gutmenschen tanzen möchte.
                          Könntest du mir noch die genauen Angaben zu dieser Arbeit nennen?
                          Ich kenne bisher lediglich die von Frank Bick (Draco 35/2009), in welcher eine solche Kombination angeboten und das Verhalten der Pythons anschließend beobachtet wurde. Laut dem Artikel wechselten die Schlangen häufig zwischen Rack- und Terrarium-Teil und nutzen somit beides.

                          Noch 'nen schönen Abend,
                          Tobi

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                          • #14
                            Richtig, so eine Kombination kannst Du ruhigen Gewissens nutzen. Der einzige Haken ist die Größe, wenn Du Dich für ein durchschnittlich großes adultes Tier entscheidest, sollte das wohl so passen.

                            Kommentar


                            • #15
                              Servus!

                              Bei uns in Wien wird einem von der Tierhalteverordnung vorgegeben wie groß das Terrarium sein muss, deshalb hab ich mich dementsprechend auch für ein Rack-Terrarium entschieden. Ähnlich wie auf dem Beispielfoto hat mir der Hersteller eines gebastelt (aus Kunststoff) allerdings ist meines breiter sowie höher und hat auch noch ein weiteres Regal im Terrarium oben. In der Rack-Lade (welche beheizt wird durch eine darunter liegende Heizmatte) ist eine "Höhle" mit Moos sowie die Trinkschale. Am "Boden" des Terrariums ist eine Wetbox ebenfalls mit Moos aber nicht beheizt und auf der obersten Ebene ist eine Höhle ohne Moos. Somit hat die Schlange bei mir 3 verschiedene Möglichkeiten die Temperatur und Luftfeuchtigkeit durch Ortswechsel zu regulieren. "Keller" ist sozusagen warm und feucht, "Erdgeschoss" feucht bei Zimmertemperatur und "Dachgeschoss" trocken und Zimmertemperatur. Und in dem knappen Jahr das sie jetzt bei mir ist wechselst sie auch regelmäßig ihr Versteck.

                              LG

                              Markus
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