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Biss einer Ringelnatter

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  • Biss einer Ringelnatter

    Meine Frau wurde letzte Woche von einer Ringelnatter gebissen, als sie in unserem Gartenschuppen Erde fuer ihre Orchideen holen wollte. Sie hat anschliessend das Tier eingefangen um zu sehen, was es war, hat es dann aber wieder laufen lassen. Es war klar eine Ringelnatter, ca. 110 - 130cm lang.
    Wir leben in der Schweiz am Zugersee und wussten, dass unser Garten ein Ablageort fuer Eier ist, finden wir doch jedes Jahr Jungtiere im Garten und manchmal auch im Haus. Das Muttertier haben wir noch nie gesehen, und wir wissen nicht, ob es bei uns ueberwintert hat oder aber aufgrund des erneuten Kaelteeinbruchs nur kurz Schutz gesucht hat. Ich vermute das letztere, sind die Bedinungen bei uns doch nicht optimal. Die Aussentemperatur war etwa 3 Grad, und im Schuppen etwa 7-10 Grad.

    Die ersten 24 Stunden musste sich meine Frau (165cm, 46kg) oft uebergeben, wobei wir nicht wissen, ob es aufgrund des Schocks oder des 'Verdauungsgiftes' wegen war. Die Bissstelle war angeschwollen, wobei diese Schwellung nach etwa 48 Stunden wieder weg war.

    Ich erlaube mir, drei Fotos anzufuegen, welche die Bissstelle nach 24h und nach 50h zeigen. Vor allem das dritte zeigt anschaulich, wie auf der einen Seite Abdruecke von relativ stumpfen Zaehnen sind, waehrend auf der anderen doch zwei kleine Loecher ersichtlich sind, die ich nicht erwartet haette.

    Francisco
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  • #2
    Seltsame Geschichte, bei den Bissspuren und der Größe mag ich nicht so recht an eine Ringelnatter glauben.
    www.eurasia-snakes.de

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    • #3
      Angesichts der Bissspuren muss das ein gewaltiges Tier gewesen sein. Kaum vorstellbar, dass es so große Ringelnattern gibt. Auch sosnt sehen die Bissspuren "unrerwartet" aus. Schade, dass kein Foto der Schlange vorliegt.

      Viele Grüße

      Ingo
      Kober? Ach der mit den Viechern!




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      • #4
        Wenn das der Biss einer Ringelnatter ist, fress ich 'ne Kornnatter. Ich habe schon viele Ringelnattern gefangen und nie wollte mich eine beißen, normalerweise ein sehr untypisches Verhalten, wie alles in dieser Story.

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        • #5
          Das Überwintern oder die Eiablage in Komposthaufen (Temperatur!) oder lockeren Erd-/Laubhaufen habe ich nicht nur bei Ringelnattern schon häufiger beobachtet.

          Grüsse

          Volker

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          • #6
            Das ist allgemein bekannt, aber Bilder passen einfach nicht
            www.eurasia-snakes.de

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            • #7
              Hallo,

              dass jemand auf einen Natrix- Biss allergisch reagieren kann ist nicht ausgeschlossen. Merkwürdig scheint jedoch der große Abstand der Bissmarken, und dass das Tier überhaupt beisst. Eine vergleichbare Spannweite der Zähne kenne ich von einer >150 cm Malpolon (wenn es sich um ein schmales Handgelenk handelt)...

              Ein Photo der Schlange wäre interessant.

              Grüße,
              Ratz

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              • #8
                Hallo zusammen,

                ich würde nicht gleich an der Richtigkeit des Vorfalls zweifeln. Gerade weibliche Ringelnattern haben relativ große und breite Köpfe. Ich halte es auch nicht für ausgeschlossen, dass ein noch kaltes, frisch überwintertes Tier aus Gründen der Unbeweglichkeit in letzter Not zubeißt. Dass Bisse von Ringelnattern eine Giftwirkung entfalten können, ist ja bekannt und diese könnte bei frisch überwinterten Tieren noch etwas stärker ausgeprägt sein.

                Wenn ich meinen Arm über den im Foto drei lege, hat er in etwa dieselbe Dicke und die Zahnabstände eines großen Weibchens könnten hinkommen.

                Viele Grüße Thomas
                www.terragraphie.de

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                • #9
                  weitere Infos

                  Ich war leider nicht zuhause, als der Zwischenfall geschehen ist, und muss mich auf die Infos meiner Frau verlassen. Aber auch wenn wir jetzt keinerlei Angaben meiner Frau haetten, wuesste ich nicht, welche Art es angesichts des Wohnortes und der Groesse sonst gewesen sein koennte.

                  Unser Grundstueck befindet sich zwischen der Kantonsstrasse und dem See und ist eine Etage unterhalb der Strasse. Es ist also nur vom See her zugaenglich oder aber ueber die dicht befahrene Hauptstrasse, auf deren anderen Seite Haeuser und Parkplaetze sind. Es ist deshalb meines Erachtens wahrscheinlich, dass die Schlange vom See her kam, und da wir jedes Jahr junge Ringelnattern im Garten haben, wuerde ich auch ohne Angaben meiner Frau auf Ringelnatter tippen.

                  Ich habe meine Frau gebeten, die Abstaende zwischen den Abdruecken zu messen. Da sie sehr feingliedrig ist, koennten die Fotos irrefuehrend sein. Werde mich melden, wenn ich die Info habe (bin zZ in einer anderen Zeitzone; kann deshalb etwas dauern).

                  Francisco

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                  • #10
                    weitere Infos

                    Habe die Infos erhalten. Der Abstand zwischen den beiden kleineren Bisspuren ist 2cm (= Kieferbreite). Der Abstand zwischen der oberen und der unteren Reihe ist wegen der Kruemmung schwieriger zu messen und ist so etwa 4 - 4.5cm.

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                    • #11
                      Moin.
                      Hat die Ringelnatter so ein großes Maul? Ich denke nicht. Sieht für mich nicht nach dem Biss einer Ringelnatter aus.
                      Gruß Heinz

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                      • #12
                        Vergiftung durch "Colubriden"

                        Hallo Alexis,
                        die Bissmarken und die lokalen Effekte sind bemerkenswert, dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass es eine Natrix war. Gerade bei den natricinen Colubriden ist noch viel Forschungsbedarf gegeben. Die Lehrmeinung einer evolutiv nur einmal angelegten Gifttdrüse (also nicht - wie früher angenommen - Trennung in Duvernoy'sche Drüse und Gift sezernierende Drüsen) über mehrere Reptiliengruppen (auch Warane) ist inzwischen allgemein bekannt, es kommt eben immer auf die Verbindung zwischen Drüse und Zahn, also die Applikationsmöglichkeit, an; es gibt auch einige gute Publikationen über Vergiftungen durch "nicht giftige Schlangen". Coelognathus radiatus hat z.B. größere Giftdrüsen als Mambas. Kann gerne zuliefern.
                        Herzliche Grüße,
                        Markus Monzel

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                        • #13
                          2cm Abstand zwischen den Zähnen ist doch nun wirklich nicht so viel bei einem adulten Ringelnatterweibchen…

                          Die Schwellung und Gewebszerstörung hingegen finde ich schon recht bedenklich.
                          Aber wenn man bedenkt, dass Ringelnattern neben Fischen ja eben auch Molche, Frösche und Kröten (sowie auch Kleinnager) fressen, dann wird hier mehr als nur die Giftwirkung der Natter aktiv gewesen sein.

                          VG, Jörg

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                          • #14
                            Zitat von bothrops73 Beitrag anzeigen
                            Hallo Alexis,
                            die Bissmarken und die lokalen Effekte sind bemerkenswert, dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass es eine Natrix war. Gerade bei den natricinen Colubriden ist noch viel Forschungsbedarf gegeben. Die Lehrmeinung einer evolutiv nur einmal angelegten Gifttdrüse (also nicht - wie früher angenommen - Trennung in Duvernoy'sche Drüse und Gift sezernierende Drüsen) über mehrere Reptiliengruppen (auch Warane) ist inzwischen allgemein bekannt, es kommt eben immer auf die Verbindung zwischen Drüse und Zahn, also die Applikationsmöglichkeit, an; es gibt auch einige gute Publikationen über Vergiftungen durch "nicht giftige Schlangen". Coelognathus radiatus hat z.B. größere Giftdrüsen als Mambas. Kann gerne zuliefern.
                            Herzliche Grüße,
                            Markus Monzel
                            Interessiert an den Publikationen.

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                            • #15
                              http://www.chimaira.de/gp/venomous-b...ake-bites.html

                              Keine Ahnung ob das gemeint war, lesenswert ist es aber allemal!

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