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Magen erbrochen

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  • Magen erbrochen

    Hallo zusammen

    Ich hatte am Wochenende ein unerfreuliches Erlebnis: Ich halte meine Varanus acanthurus während des Winters relativ kühl, um ihnen eine Ruhephase zu gönnen. Die Temperatur im Terrarium (130 x 100 x 80 cm) liegt am Tage bei ca. 20 °C und kann nachts bis auf 10 °C absinken. Eine Felswand bleibt jedoch die ganze Zeit über schwach beheizt und auch eine Wärmelampe ist im Tage für ca. 6 h in Betrieb. Unter diesen Bedingungen ziehen sie meine Tiere im Winter jeweils in ihre Verstecke zurück und stellen die Nahrungsaufnahme ein, erscheinen jedoch alle paar Tage um sich kurzzeitig etwas aufzuwärmen. Dieses Jahr versteckte sich mein grösstes Weibchen jedoch als es langsam kühler wurde nicht, sondern sass fast ständig an der beheizten Stelle. Ausserdem war es sehr korpulent. So setzte ich das Tier vor ein paar Tagen in ein wärmeres Terrarium, in der Annahme, dass es ev. trächtig wäre. Am vergangenen Samstag traf mich dann aber fast der Schlag: Das ganze Terrarium war mit Blut verschmiert und aus dem Mund des Tieres ragte etwas rotes, fleischiges, fast wie eine tote, nackte Maus. Der sofortige Besuch beim Tierarzt ergab, dass das Tier die Speiseröhre, den Magen und ca. 1 cm des Darmes erbrochen hatte. Ich und die Tierärztin fragten sich, wie sowas möglich ist. Leider konnten wir den Waran nur noch einschläfern.
    Hat jemand schon mal was Vergleichbares erlebt?

    Viele Grüsse
    Beat
    Leiter DGHT-Landesgruppe Schweiz und DGHT-Stadtgruppe Zürich
    www.skn-reptilien.ch

  • #2
    Re: Magen erbrochen

    Hallo
    Mein Beileid.
    Hab ich das richtig verstanden das, das Tier seinen Verdauungsapparat erbrochen hat? Also das die Organe erbrochen wurden?
    Kann nichts dazu sagen hab sowas auch bisher nicht gehört oder gelesen.
    Gruß
    Marcel

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    • #3
      Re: Magen erbrochen

      Hallo Marcel

      Bei der endoscopischen Untersuchung des Rachenraumes (unter Narkose) konnte das Endoskop am Luftröhrenausgang vorbei bis in den hinteren Rachenraum vordringen. Dort war der Übergang vom Rachen zur Speiseröhre verdrillt, dh. es sah so aus, als ob die Speiseröhre wie eine Socke, die man verkehrt rum auszieht, umgestülpt und in sich verdreht aus der Speiseröhre herausragen würde. Beim aus dem Mund ragenden Gewebe gab es eine Ausweitung (Magen?) und anschliessend wieder auf ca. 1 cm eine Verengung (Zwölffingerdarm?). Eine genauere Untersuchung es ausgestülpten Teils ergab, dass es sich eindeutig um ein Hohlorgan handeln muss. Für mich sieht die ganze Sache wirklich so aus, als ob Speiseröhre, Magen und ein kurzes Stück Darm umgestülpt und ausgewürgt wurde – wie so was möglich ist, kann ich mir allerdings nur schwer vorstellen. Ausserdem liess sich das aus dem Maul ragende Gewebe nicht herausziehen, war also irgendwo (im hinteren Rachenraum?) festgewachsen.
      Die bisher von mir angesprochenen (Tier)-Ärzte hatten noch nie etwas Vergleichbares gesehen oder gehört.
      Der Waran ist derzeit in Alkohol fixiert. Ev. wäre eine eingehendere Untersuchung interessant. Ursprünglich wollte ich das Tier selbst sezieren. Vielleicht wäre aber eine professionelle Sektion durch eine/n Reptilienpathologen idealer.

      Viele Grüsse
      Beat
      Leiter DGHT-Landesgruppe Schweiz und DGHT-Stadtgruppe Zürich
      www.skn-reptilien.ch

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      • #4
        Re: Magen erbrochen

        Guten Tag Beat,

        zunächst auch mein Beileid. Dennoch finde ich diese wohl eher traurige Angelegenheit höchst interessant. Weißt du denn, wie sich das ganze Gebilde gelöst hat? Es wurde ja schon öfter über die Gefährlichkeit von Zophobas und dergleichen diskutiert. Wäre es da nicht denkbar, dass eine Larve den Zwölffingerdarm angefressen hat und sich dieser langsam gelöst hat? Zumal der Magen bei kühleren Temperaturen (Winterruhe) langsamer arbeitet(?).Vielleicht hat der Waran gespürt, dass etwas mit seiner Verdauung nicht stimmt und deshalb lange Zeit unter dem Spot lag um die Verdauung anzuregen. Falls es erwiesen sein sollte, dass Zophobas, Wachsmotten etc. ungefährlich sind oder du solche Futtertiere nicht verfüttern solltest, einfach nicht beachten.

        Liebe Grüße,

        Robert

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        • #5
          Re: Magen erbrochen

          auch mein beileid.

          @ robertr

          meinst du wirklich das ein zophoba einen solchen schaden anrichten kann. ich denke der verdauungsapparat eines warans bekommt recht schnell alles derartige klein. sind denn fälle bekannt in denen eine larve noch gelebt hat und sich durch ein tier gefressen hat ?? das ist jetzt nicht anklagend gemeint, sondern beruht auf einsthaftem interesse.

          Kommentar


          • #6
            Re: Magen erbrochen

            Sind Tiergesuche in der Signatur nicht auch verboten?

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            • #7
              Re: Magen erbrochen

              sind sie das ? guter beitrag

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              • #8
                Re: Magen erbrochen

                ist nur als topic oder reply verboten, habs jetzt trotzdem gelöscht, damit du glücklich bist.

                zurück zu dem wichtigen thema.

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                • #9
                  Re: Magen erbrochen

                  So, zum Thema:

                  Bei kranken und/oder geschwächten Tieren würde ich keine Tiere mit starken Beisswerkzeugen verfüttern.

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                  • #10
                    Re: Re: Magen erbrochen

                    RobertR schrieb:
                    Falls es erwiesen sein sollte, dass Zophobas, Wachsmotten etc. ungefährlich sind oder du solche Futtertiere nicht verfüttern solltest, einfach nicht beachten.
                    Hallo!

                    Wenn ich mich mal selbst zitieren dürfte...

                    Ich weiß nicht, wie effizient der Magen eines sich in der Winterruhe befindenden V. acanthurus arbeitet und habe das Zophobas-Problem bisher nur gelesen und (zum Glück!) noch nicht elebt, sollte es denn prinzipiell möglich sein.

                    Allerdings fände ich es dennoch interessant, wie sich der Darm an einer Stelle losgelöst hat, was ja sicherlich nicht einfach so ohne weiteres passiert.

                    Gruß

                    Robert

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                    • #11
                      Re: Magen erbrochen

                      Hallo Beat,

                      Die Beschreibung des Boerhaave Syndroms (http://www.almeda.de/almeda/roche/0,1086,4091,00.html) erinnert mich stellenweise an das, was du beschreibst. Wenn ich mir vorstelle, dass aus der Speiseröhre durch einen spontanen Riss ein furchtbarer Fremdkörper wird. Auch steigt der Innendruck.
                      bakeret schrieb:
                      ...Ausserdem war es sehr korpulent.
                      Ist durch eine bereits vorliegende Perforation vielleicht eine Menge Luft in den Thorax gelangt? Es geht dabei nicht um den Pfurz nach dem Mittagessen. Ich denke eher an eine große Menge Luft, die durch die zerstörte Speiseröhre in den Thorax strömt und die inneren Organe einem enormen Druck aussetzt!
                      Unter diesen Bedingungen kann man sich (mit Grausen) vorstellen, dass ein Lebewesen versuchen wird, diesen zerfetzten Fremdkörper (der einmal die eigene Speiseröhre war) "auszuhusten". Unter den herrschenden kritischen Druckverhältnissen könnte dieser "explosionsartige" Vorgang des Hervorholens eventuell den möglicherweise noch lose mit der Speiseröhre verbundenen Magen mit nach oben katapultiert haben. Die mit dem Erbrechen folgende starke Dehydration stell ich mir dann wie einen gefährlichen "heißen Würfelhusten" vor.

                      Das hier ist allenfalls der vorwissenschaftliche Erklärungsversuch eines Laien, den ein Mediziner sicher ohne Probleme falsifizieren kann...vielleicht ein weiterer kleiner Anhaltspunkt.

                      Das Ganze tut mir sehr leid für dich.

                      Gruß

                      Jürgen


                      PS: die oben in Klammern stehende Web-Adresse wird wegen der Kommas nicht korrekt verlinkt. Bitte die ganze Adresse ins Browserfenster kopieren)

                      [[ggg]Editiert von Baby Snakes am 14-01-2006 um 16:13 GMT[/ggg]]

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                      • #12
                        Re: Magen erbrochen

                        Hallo zusammen

                        Ich hatte zwar im Laufe des Sommers gelegentlich Zophobas-Larven an meine Warane verfüttert. Diese wurden aber von den Tieren immer ziemlich stark zerbissen bzw. "zerkaut", so dass ich kaum glaube, dass eine noch lebende Larve den Verdauungstrakt des Warans beschädigen konnte. Ausserdem bekam das hier beschriebene Tiere in den letzten 3 Monaten ausschliesslich Grillen, Wanderheuschrecken und kleine Mäuse.
                        Das von Robert beschriebene Boerhaave Syndrom hat wirklich gewisse Ähnlichkeit mit dem, was meinem Waran passierte. Allerdings riss der Verdauungstrack im Bereich des Zwölffingerdarms. Weitere Infos zu diesem Krankheitsbilde: http://www.klinikum-konstanz.de/kliniken/chirurgie1/gi_trakt.html
                        Ein Gasaustritt aus dem beschädigten Darm in die Leibeshöhle würde auch die Leibesfülle erklären. Und dass der Überdruck dann den Verdauungstrack reissen und ausstülpen liess, tönt ebenfalls plausibel, insbesondere da wohl kaum eine geeignete Muskulatur vorhanden ist, die so etwas auslösen kann. Auf jeden Fall stelle ich mir den gesamten Vorgang für das betroffene Tier ziemlich grauslig vor.

                        Viele Dank für Eure Beträge
                        Beat
                        Leiter DGHT-Landesgruppe Schweiz und DGHT-Stadtgruppe Zürich
                        www.skn-reptilien.ch

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