Sorry für den englischen Titel, er ist dem englischen Sci-Fi-Roman "Do andriods dream of electric sheep" entlehnt, der als Vorlage für den Film "Bladerunner" mit Harrison Ford und Rutger Hauer diente. Zu deutsch lautet der Titel dieses Threads
Träumen Warane von vogelgleichen Schafen
, also einfach: Können Warane träumen? Dass das Träumen kein Privileg des Menschen ist, werden sicher viele Tierhalter bestätigen können die zB ihren Hund beim Schlafen und gleichzeitigen "Kaninchenjagen" ertappen, wenn das Tier etwa auf dem Rücken oder der Seite liegt, die Beine wie im Rennen bewegt und dabei vielleicht noch leise kläfft. Auch von anderen Tieren sind ähnliche Verhaltensweisen bekannt und offenbar besteht Einigkeit darüber, dass das Hirn im Schlaf Dinge reflektiert, die vorher erlebt wurden.
So oder so ähnlich läuft das ja auch bei uns Menschen ab, wobei das menschliche Hirn sicher zu höherer Kreativität fähig ist, als das eines Hundes und so sehr abstrakte Traumbilder erschaffen kann. Es soll hier aber gar nicht darum gehen, wie sehr sich die Träume von Mensch und Tier ähneln mögen. Es geht mir vielmehr darum zu erfahren, ob denn den "primitiven" Reptilien auch die Eigenschaft zum Träumen zugesprochen werden kann.
Anlass für diese Frage sind die unregelmäßigen nächtlichen Aktivitäten meines V. p. beccarii. Ich konnte das Tier bisher viermal nachts beobachten, wie es mit geschlossenen Augen langsam durch das Becken kletterte. Dabei züngelte es unregelmäßig und langsam und hatte offenbar nur eine sehr eingeschränte Wahrnehmung der Umwelt. Leise Geräusche und Anleuchten erzeugten keine Reaktionen. Diese Aktivitäten dauerten maximal 15 Minuten lang. Nur in einem Fall erschrak das Tier heftig, nachdem ich es etwa zwei Minuten lang mit einer Taschenlampe angeleuchtet hatte und es daraufhin die Augen öffnete. Dieses Verhalten konnte ich bisher nur beobachten wenn das Tier tagsüber "außergewöhnliches" erlebt hatte. Jedesmal hatte das Tier zuvor einen Ausflug durch das Zimmer genossen ( ich gebe dem Tier unregelmäßig die Möglichkeit, sein Becken freiwillig zu verlassen, wenn Zimmertemperatur und sonstige Umstände es zulassen ). Nicht jeder solcher Ausflüge sorgt aber für nächtliche Unruhe. Andere Tiere im Becken die den Waran nachts stören könnten gibt es nicht, seine Unruhe würde ich als gänzlich anderes charakterisieren als etwa die, die ich bei meinem Chamaeleo montium beobachten konnte, weil nachts Nacktschnecken über seinen Körper krochen. Neben diesen Ausflügen bewegt sich das Tier im Schlaf regelmäßig innerhalb seiner Höhle.
Meine ( zugegeben sehr einfache ) Theorie ist, dass das Tier Dinge im Schlaf wiedererlebt, die es zuvor erlebt hat. Dinge die gänzlich von dem verschieden sind, was das Tier im Rahmen seines Terrarienlebensraumes kennt, gibt es ja en masse in einem normalen Zimmer. Bunte Lichter vom Fernseher, dunkle Ecken mit Spinnweben, weiche Untergründe wie Bettdecken, neue Gerüche von Zimmerpflanzen usw..
Auf der anderen Seite ist es wohl aber auch so, dass es auch bei den üblicherweise tagaktiven Echsen nächtliche Aktivitäten gibt. So konnte ich vor kurzem im Fernsehen ( ich glaube es war Tierzeit auf VOX ) die Nachtaufnahme zweier Warane sehen, die wohl einen Revierkampf austrugen ( die Tiere wurden als Bindenwarane vorgestellt, sahen aber weit mehr wie tristis oder timorensis aus. Die Aufnahmen entstanden bei Dreharbeiten über C. porosus, ich weiß allerdings nicht mehr, wo im Verbreitungsgebeit ). Allerdings erschien mir mein Waran bei seinen nächtlichen Ausflügen keineswegs "wach und ansprechbar", sodass ich annehmen möchte, dass das Tier nicht bei "vollem Bewußtsein" war.
Mich würde nun interessieren, ob jemand ähnliche Beobachtungen bei Waranen oder anderen Reptilien machen konnte. Ich erinnere mich, dass auch meine Bindenwarane gelegentlich nachts rumorten, allerdings schenkte ich dem nie große Beachtung. Meine timorensis-Dame ist des nachts bisher noch nicht einmal durch Bewegungen in ihrer Höhle aufgefallen.
Ich interessiere mich auch für jegliche Literaturhinweise zum Thema.
Viele Grüße
Dennis
Träumen Warane von vogelgleichen Schafen
, also einfach: Können Warane träumen? Dass das Träumen kein Privileg des Menschen ist, werden sicher viele Tierhalter bestätigen können die zB ihren Hund beim Schlafen und gleichzeitigen "Kaninchenjagen" ertappen, wenn das Tier etwa auf dem Rücken oder der Seite liegt, die Beine wie im Rennen bewegt und dabei vielleicht noch leise kläfft. Auch von anderen Tieren sind ähnliche Verhaltensweisen bekannt und offenbar besteht Einigkeit darüber, dass das Hirn im Schlaf Dinge reflektiert, die vorher erlebt wurden.
So oder so ähnlich läuft das ja auch bei uns Menschen ab, wobei das menschliche Hirn sicher zu höherer Kreativität fähig ist, als das eines Hundes und so sehr abstrakte Traumbilder erschaffen kann. Es soll hier aber gar nicht darum gehen, wie sehr sich die Träume von Mensch und Tier ähneln mögen. Es geht mir vielmehr darum zu erfahren, ob denn den "primitiven" Reptilien auch die Eigenschaft zum Träumen zugesprochen werden kann.
Anlass für diese Frage sind die unregelmäßigen nächtlichen Aktivitäten meines V. p. beccarii. Ich konnte das Tier bisher viermal nachts beobachten, wie es mit geschlossenen Augen langsam durch das Becken kletterte. Dabei züngelte es unregelmäßig und langsam und hatte offenbar nur eine sehr eingeschränte Wahrnehmung der Umwelt. Leise Geräusche und Anleuchten erzeugten keine Reaktionen. Diese Aktivitäten dauerten maximal 15 Minuten lang. Nur in einem Fall erschrak das Tier heftig, nachdem ich es etwa zwei Minuten lang mit einer Taschenlampe angeleuchtet hatte und es daraufhin die Augen öffnete. Dieses Verhalten konnte ich bisher nur beobachten wenn das Tier tagsüber "außergewöhnliches" erlebt hatte. Jedesmal hatte das Tier zuvor einen Ausflug durch das Zimmer genossen ( ich gebe dem Tier unregelmäßig die Möglichkeit, sein Becken freiwillig zu verlassen, wenn Zimmertemperatur und sonstige Umstände es zulassen ). Nicht jeder solcher Ausflüge sorgt aber für nächtliche Unruhe. Andere Tiere im Becken die den Waran nachts stören könnten gibt es nicht, seine Unruhe würde ich als gänzlich anderes charakterisieren als etwa die, die ich bei meinem Chamaeleo montium beobachten konnte, weil nachts Nacktschnecken über seinen Körper krochen. Neben diesen Ausflügen bewegt sich das Tier im Schlaf regelmäßig innerhalb seiner Höhle.
Meine ( zugegeben sehr einfache ) Theorie ist, dass das Tier Dinge im Schlaf wiedererlebt, die es zuvor erlebt hat. Dinge die gänzlich von dem verschieden sind, was das Tier im Rahmen seines Terrarienlebensraumes kennt, gibt es ja en masse in einem normalen Zimmer. Bunte Lichter vom Fernseher, dunkle Ecken mit Spinnweben, weiche Untergründe wie Bettdecken, neue Gerüche von Zimmerpflanzen usw..
Auf der anderen Seite ist es wohl aber auch so, dass es auch bei den üblicherweise tagaktiven Echsen nächtliche Aktivitäten gibt. So konnte ich vor kurzem im Fernsehen ( ich glaube es war Tierzeit auf VOX ) die Nachtaufnahme zweier Warane sehen, die wohl einen Revierkampf austrugen ( die Tiere wurden als Bindenwarane vorgestellt, sahen aber weit mehr wie tristis oder timorensis aus. Die Aufnahmen entstanden bei Dreharbeiten über C. porosus, ich weiß allerdings nicht mehr, wo im Verbreitungsgebeit ). Allerdings erschien mir mein Waran bei seinen nächtlichen Ausflügen keineswegs "wach und ansprechbar", sodass ich annehmen möchte, dass das Tier nicht bei "vollem Bewußtsein" war.
Mich würde nun interessieren, ob jemand ähnliche Beobachtungen bei Waranen oder anderen Reptilien machen konnte. Ich erinnere mich, dass auch meine Bindenwarane gelegentlich nachts rumorten, allerdings schenkte ich dem nie große Beachtung. Meine timorensis-Dame ist des nachts bisher noch nicht einmal durch Bewegungen in ihrer Höhle aufgefallen.
Ich interessiere mich auch für jegliche Literaturhinweise zum Thema.
Viele Grüße
Dennis
Kommentar