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Ungewöhnliche Intelligenz des Bindenwaranes

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  • Ungewöhnliche Intelligenz des Bindenwaranes

    Guten Abend!Wahres Interesse an der Herpetologie und Terraristik ist meiner Ansicht nach,gerade in einer Zeit,in welcher es mehr und mehr zur Mode wird exotische Reptilien als Haustiere zu halten,daran zu erkennen,dass eine Begeisterung für unsere einheimischen Amphibien und Reptilien,vom Grasfrosch bis zur Kreuzotter,gegeben ist.Auf mich übten und üben,seit ich denken kann,jegliche Angehörigen unserer Herpetofauna eine immense Faszination aus.Das "hältern" einer im Keller gefundenen Erdkröte war für mich als 6jähriger Bub eine Riesenfreude,so wie es mich immernoch erfreut unsere Teichfrösche im Garten mit Heuschrecken zu füttern. Warum steige ich so in die Thematik ein? Um aufzuzeigen,dass seit vielen Jahren ein großes Interesse an diesen Tieren besteht und nicht Geltungssucht oder Prestigegründe mich zu der Haltung einer der größten Echsenarten bewogen hat..Mein einziges "Hausreptil" ist Salvatore,ein etwa einjähriges Exemplar der Nominatform des Bindenwarans.Salvatore zeigt ein breitgefächertes Verhaltenrepertoir auf,welches man einem Reptil kaum zutrauen würde. In dem 3/4 Jahr,das der Waran in meiner Pflege ist,hat der zuerst scheue Wildfang die Anpassungsfähigkeit seiner art eindrucksvoll unter Beweis gestellt.In der Anfangszeit noch hektisch flüchtend,wenn ich nur das zimmer betrat,konnte über Futterreize schnell erstes Vertrauen geschafft werden.Nun ist es schon soweit,dass Salvatore in Erwartung auf eine Babymaus oder Heuschrecke auf den hingehaltenen Arm klettert,zur Schulter emporsteigt und den Leckerbissen in Empfang nimmt. Eine meiner Ansicht nach erstaunlich schnelle Gewöhnung an den ja anfänglich als lebensbedrohlichen Prädator angesehenen Homo sapiens!Mich würde interessieren,ob andere,vielleicht langjährige und erfahrenere Halter dieser Art ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Mit freundlichen Grüßen,Alexander

  • #2
    Hallo und willkommen im Forum Salvatore,

    interessantes Thema, insbesondere weil die bisher von Dir beschriebenen Verhaltensweisen des Tieres auch lediglich dafür sprechen könnten, dass es leicht zu konditionieren ("dressieren") ist. Und das funktioniert auch mit eher wenig intelligenten Tieren, wie Guppies.

    Wie auch immer, obwohl meine eigene Erfahrung mit V. salvator lange zurück liegt und die Tiere ihre Scheu leider nicht ablegten und ich daher ihre Intelligenz bzw. Konditionierung nie wirklich "testen" konnte, ließ ihr Verhalten und ihre Aktionen deutlich auf ein gewisses Maß an Intelligenz schließen.

    Langjährigere Erfahrung habe ich mit V. beccarii und ich möchte den Tieren durchaus einige Intelligenz zuschreiben. Sie sind neugierig, vorausschauend und "einfallsreich", besonders wenn's um eines der Hauptanliegen des Lebens geht, das Fressen.

    Als .pdf habe ich einen englischen Text über die Zoohaltung von V. komodoensis vorliegen, unter besonderer Berücksichtigung des (Lern-) Verhaltens der Tiere. Falls Du Interesse hast, PN mir mal Deine Mail-Adresse.

    Gruß
    Dennis
    Obwohl ich die mächtige Suchfunktion benutzt, meinen nächstgelegenen reptilienkundigen Tierarzt aufgesucht, die veterinärmedizinische Datenbank durchsucht, mein Tier den gesetzlichen Mindestanforderungen zur Reptilienhaltung gemäß untergebracht... und den Nachbarn des Schwippschwagers meiner Großtante befragt habe, ist meine Frage immer noch unbeantwortet!

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    • #3
      Ich verstehe ja die Begeisterung für die Tiere, aber die bisher geschilderten Intelligenzleistungen gehen noch nicht über das hinaus, was ich zB von meinen Diskusbuntbarschen kenne.


      Gruß

      Ingo
      Kober? Ach der mit den Viechern!




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      • #4
        Wenn ich da an meine Gallotia denke, die nach dem Ausschalten der Beleuchtung an den Spot springen, von dort an die Deckengaze klettern und kopfüber systematisch mit der Schnauze die Deckengaze auf Schwachstellen durch drücken untersuchen...
        AG Skinke!

        www.apopo.org - Räumkommando Riesenratte
        "We train rats to save lives" "Adopt a rat!"

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        • #5
          Vielen Dank für eure Antworten.Mir ist durchaus bewusst,dass das von mir beschriebene Verhalten durchaus ähnlich bei vielen anderen Tieren in menschlicher Obhut zu beobachten ist,auf Futterreiz konditionierte Fische sind da nur ein Beispiel.Doch wage ich zu behaupten,dass die Grosswarane im Reich der Squamata doch die Vertreter sind,welche das ausgeprägteste Reaktions- und Lernvermögen besitzen.Mit meinem wenig scheuen jungen Varanus salvator,liegt hier,meiner Ansicht nach,ein interessantes Exemplar für verschiedenste Konditionierungsversuche und mögliche"Intelligenztests" vor.Für mögliche Tipps und Anregungen solcher bin ich immer dankbar... Wünsche euch einen schönen Abend,Alexander

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          • #6
            Zitat von Salvatore Beitrag anzeigen
            ...,auf Futterreiz konditionierte Fische sind da nur ein Beispiel....
            Jetzt muss ich mal meine Diskus verteidigen. Fische werden oft unterschätzt. Der reine Futterreiz allein ist es nämlich nicht, ein bisschen mehr können die schon. Diskus lernen zB definitiv, Personen voneinander zu unterscheiden. Bin ich in Aquariennähe, erwarten sie sichtlich Futter. Ist meine Frau oder mein Sohn in Aquariennähe verhalten sie sich völlig normal und ungeniert. Ist meine Tochter in Aquariennähe, verhalten sich vier völlig ungeniert, Nr 5 schwimmt aufgeregt die Scheibe auf und ab. Keine Ahnung warum, sie "redet" aber dann gerne mit ihm und imitiert Luftschnappen.
            Sind andere Personen im Zimmer sieht man nur einen Diskus, den Boss. Der Rest verkrümelt sich und kommt selbst bei Futtergabe nicht raus.

            Was die Futterzahmheit angeht: Ich besitze aus dritter Hand einen absolut gestörten Uromastyx, der sich für ein Hündchen hält und jedem Mensch hinterherläuft. Angesichts dieses Tieres kann ich direkt die Streichelfraktion der Terrarianer ein wenig verstehen. Subjektiv wirkt das Tier niedlich und anhänglich. Objektiv spekuliert es nach zwei Jahren wohl immer noch auf irgendein Leckerli, das es früher gewohnt war und bei mir nicht bekommt. Es riecht nämlich in der Regel nur an hingehaltenem Futter und bettelt dann weiter. lediglich Löwenzahn- oder Hibiskusblüten sind in der Situation genehem, aber gewartet wird offenbar auf noch leckeres.
            Generell ist das Tier trotz Dauerbettelei ein schlechter Fresser. Es ist offenbar keine gesunde Uromastyxernährung gewöhnt.
            Wer weiss, vielleicht bekam das Tier ja früher Schokolade......


            Was Echsenintelligenz angeht: Ich führe seit Jahren ein Duell mit meinen indoor Perleidechsen. Ich möchte, dass sie in ihrem oben offenen Terrarium bleiben. Sie nutzen dagegen gerne den ganzen Raum. Bisher haben sie es geschafft, jede Massnahme zu entkräften und ein fast 4 Quadratmeter großer Deckel ist für mich nicht realisierbar.
            Das schwierige dabei: Ich habe keine Idee, wie sie aus der momentan Situation noch herauskommen können. Aber sie schaffen es. Lediglich den Rückweg kenne ich. Zum Glück flüchten sie nämlich in ihre Wohnröhren und verbringen schon einige Zeit im Terrarium. Das Ärgernis ist, dass sie lieber ausserhalb defäkieren, um es höflich auszudrücken.
            Na ja, während der Winterruhe bleibt mir jetzt noch ein wenig Zeit für neue Ideen.
            Generell halte ich in meinem Bestand die Perleidechsen für die "intelligentesten" Vertreter. An Waranen habe ich allerdings nur eine Vergleichsart, aber meine beiden dieser Art sind eher nicht die hellsten. Ein weiteres Beispiel für eine gewisse Intelligenzleistung bei meinen Reptilien ist ein Gecko, der nicht abgeschlossene Exoterra Türen gezielt aufdrückt.


            Gruß

            Ingo
            Zuletzt geändert von Ingo; 16.12.2009, 06:52.
            Kober? Ach der mit den Viechern!




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            • #7
              Hallo,
              ich habe ähnliche Erfahrungen mit meinem V.Cumingi und meinem V. salvator ssp gemacht.Beides sind Fz und haben ihre anfängliche scheu sehr schnell verloren.Heute muss ich nur das Terrarienzimmer betreten und sofort sind beide unten an der scheibe.Dafür ist für mich ganz klar die "Futtergier" verantwortlich.Die Tiere können sich meiner Meinung nach extrem schnell an neue Situationen gewöhnen.So akzeptieren sie uns inerhalb weniger Wochen
              (Tagen) als neue Nahrungsquelle, was für mich eindeutig ein Beweis für die hohe Intiligenz dieser Tiere ist.
              Gruß Arne

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              • #8
                Zitat von Segelechse Beitrag anzeigen
                So akzeptieren sie uns inerhalb weniger Wochen
                (Tagen) als neue Nahrungsquelle, was für mich eindeutig ein Beweis für die hohe Intiligenz dieser Tiere ist.
                Gruß Arne
                Jede Elritze lernt das in der gleichen Zeit. Also sosehr ich mir vorstellen kann, das Warane relativ intelligente Reptilien snd (OK, bei meinen zweien glaube ich das weniger), so wenig belegt sich das durch diese Beobachtung.
                Nix für ungut.

                Gruß

                Ingo
                Kober? Ach der mit den Viechern!




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