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Varanus prasinus

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  • Varanus prasinus

    Liebe Waranhalter,

    wie ich in diesem Thema bereits erwähnte, plane ich den Bau eines größeren Terrariums im Wohnzimmer. Hier also nur die Kurzfrom in Form von Terrarienmaßen: Delta-Eck, 200x150x240cm, kurze Seitenwände 50cm, Front ca. 180cm, Grundfläche 2,25m².

    Um besondere Anforderungen der Tiere in die Planung mit einfließen lassen zu können, mache ich mir derzeit Gedanken über den Besatz. Neben diversen anderen Arten, ist auch Varanus prasinus in der engeren Wahl.

    Gerne würde ich hierbei die Erfahrung von Haltern bzgl. foglender Fragestellungen mit einbeziehen:

    1. Sind die Terrarienmaße grundsätzlich für die Haltung dieser Art geeignet?

    2. Ist eine dauerhafte und attraktive Bepflanzung bei diesen schnellen und agilen Tieren möglich? Ich würde nur ungern auf künstliche Pflanzen ausweichen.

    Vielen Dank.

    Gruß
    Christian

    P.S.: Wie immer freue ich mich auch über Literaturempfehlungen
    Zuletzt geändert von Christian Schneider; 13.12.2010, 07:52.
    Immer interessiert an Reptilien des südlichen Afrikas und entsprechender Literatur.

    http://www.gekkotaxa.org
    http://www.pachydactylus.com

  • #2
    Zitat von Chris3004 Beitrag anzeigen
    1. Sind die Terrarienmaße grundsätzlich für die Haltung dieser Art geeignet?

    2. Ist eine dauerhafte und attraktive Bepflanzung bei diesen schnellen und agilen Tieren möglich? Ich würde nur ungern auf künstliche Pflanzen ausweichen.
    Hallo,

    zwar nicht als prasinus-Halter, aber als Halter der nahverwandten und von manchen Autoren als Unterart behandelten beccarii, möchte ich

    1. mit "Ja" antworten. Insbesondere mit einer bekletterbaren Rückwand und einer angemessenen Einrichtung mit borkigen Ästen (also z.B. keine Kiefer, die verliert sehr schnell ihre Borke, keine Buche, die ist verhältnismäßig glatt, besser Eiche und Robinie) bieten die von Dir geplanten Maße eine Menge Platz um auch das Verhaltensrepertoire der Tiere beobachten zu können. Tipp: Gestalten auch "Abgründe", Freiräume zwischen zwei aufeinander zugehenden Ästen, die 30-60cm betragen. Die Tiere nutzen diesen "Luftraum" für Sprünge. In meinem Becken habe ich auch bewegliche Ästen die mit Haken an der Decke befestigt sind. Hier mal ein kurzes Video meines leider vor Kurzem verstorbenen Männchens beim "Work-out".

    2. Kann ich ebenso mit "Ja" beantowrten auch wenn ich selbst in meinem Becken an zwei Stellen Kunstpflanzen einsetze weil die Wärmeentwicklung an der einen Stelle schlicht zu hoch für eine Regenwaldpflanze ist und an der anderen Stelle derartige Belastungen durch die Tiere auftreten, dass es auch kein Grün überleben würde. An beiden Stellen möchte ich aber etwas Grün haben, damit mich das Becken auch anspricht. Ansonsten benutze ich nur echtes Grün, Ficus pumilla, Ficus longifolia, eine Oncidium-Orchidee, Zamnioculca, Yucca und Epipremnum. Geographische correctness gibt's da nicht, aber das ginge auch, wenn man darauf Wert legt. Ich empfehle, das Becken zunächst mit günstigen Pflanzen oder überschüssigen Ablegern da zu bepflanzen, wo Du gerne Pflanzen hättest. Dann wartest Du ab und schaust, wo die intesivste Belastung auftritt. Die Tiere benutzen im Terrarium bestimmte Pfade und erreichen manche Punkte seltener oder gar nie. Ziel ist es, einen Kompromiss zu finden, denn die dauerhafte intensive Bekletterung überleben nur sehr große und robuste Pflanzen für die das Becken dann doch noch zu klein sein dürfte. Das Grün lässt sich aber auch bedingt schützen, etwa indem man durch die sehr beanspruchte krone eines Ficus benjamini einen Kletterast hindruchführt oder die Blätter des Nestfarns in einer Astgabel platziert. Sind die Pfade der Tiere im Becken erstmal offensichtlich, dann ist auch die Bepflanzung mit nicht ganz so robusten Arten an geschützten Stellen möglich.

    Gruß
    Dennis
    Obwohl ich die mächtige Suchfunktion benutzt, meinen nächstgelegenen reptilienkundigen Tierarzt aufgesucht, die veterinärmedizinische Datenbank durchsucht, mein Tier den gesetzlichen Mindestanforderungen zur Reptilienhaltung gemäß untergebracht... und den Nachbarn des Schwippschwagers meiner Großtante befragt habe, ist meine Frage immer noch unbeantwortet!

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    • #3
      Ich kann auch nur beide Fragen mit Ja beantworten.
      Es kann sein, dass Pflanzen auf den Laufrouten der Warane nicht allzu lange leben. Die Krallen sind scharf und zerfetzen vor allem große Blätter. Diese Routen kann man bei der Einrichtung nur begrenzt planen, aber einmal etabliert halten die Warane sich ziemlich strikt daran. Dann lässt man dort halt später einfach Pflanzen weg. Viele körperdicke Äste als Lauffläche beugen einem solchen zerschleissen der Pflanzen von Anfang an allerdings schon ziemlich effizient vor und es wird dann nur noch wenige Pflanzen treffen, genau in der Laufstrecke eines Warans zu liegen. Vielen kleinblättrigen Pflanzenarten macht das drüberlaufen auch nichts. Meine prasinus hängen sich zum Paaren meist in einen F. benjamini und sonnen sich auch gerne dort und der nimmt dadurch keinen sichtbaren Schaden.
      Wie ich schon andernorts bemerkte kann die Eingewöhnung von prasinus langwierig und mit Problemen behaftet sein. Auch, wenn es sich um deutsche NZten handelt.
      Ich hatte da einige Probleme mit meinen beiden.
      Auf der anderen Seite haben sie sich nach dem Abschluss dieser Phase (fast ein Jahr) als lebhafte und robuste Pfleglinge erwiesen, die auch ihre Mäkeligkeit beim Futter fast vollständig abgelegt haben.
      Ein Nachteil eines dicht bepflanzten Beckens sei übrigens nicht verschwiegen: Mein prasinus Weibchen hat offenbar -natürlich ausgerechnet während einer Diesntreise- kürzlich Eier gelegt (eigentlich wollte ich sie dazu umsetzen). Ihrer Volumenänderung nach zu schliessen kein Minimalgelege.
      In dem dicht zugewachsenen Becken habe ich aber leider keine echte Chance, diese zu finden. Ich habe zwar vorsichtig vielerorts umgegraben, aber zerstören wollte ich nichts und gefunden habe ich nichts.
      Schade, aber macht es auch spannend. Werden irgendwann kleine Warane auftauchen? Oder gibt es keinen optimalen Ablageplatz (bezweifel ich)? Oder finden die Landkrabben die Eier und freuen sich dran?
      Im Ernst: Für optimalen NZ Erfolg ist ein übersichtlicheres Becken ganz offenbar sinnvoller.

      Viele Grüße

      Ingo
      Zuletzt geändert von Ingo; 13.12.2010, 10:09.
      Kober? Ach der mit den Viechern!




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      • #4
        Vielen Dank für Eure ausführlichen Antworten und insbesondere die Gestaltungstipps. Das war sehr hilfreich.

        Gruß
        Christian
        Immer interessiert an Reptilien des südlichen Afrikas und entsprechender Literatur.

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