Hallo,
vor einigen Wochen hatte ich mich bei einigen Baumwaranhaltern erkundigt, ob sie denn Erfahrungen mit dem Schieren, also dem Durchleuchten, von Waran-Eiern hätten, um so deren Befruchtung und/oder Entwicklung zu beurteilen. Erstaunlicherweise schien diese Praxis nicht besonders verbreitet zu sein, wobei ich zugeben muss, dass auch ich erst einmal darauf zurückgegriffen hatte und das mit wenig Erfolg - was aber auch daran lag, dass die durchleuchteten Eier unbefruchtet waren.
Angeregt durch die Schilderungen in Gunter Köhlers Buch "Inkubation von Reptilieneiern" versuchte ich eine Beurteilung der Eier eines V. beccarii-Geleges vom Januar diesen Jahres. Nach Angaben des Buches ist bei einigen Reptilieneiern bereits von außen auf den ersten Blick zu erkennen, ob sie befruchtet sind oder nicht, bei anderen bringt das Schieren direkt nach der Eiablage Erkenntnis, bei wieder anderen lässt sich nach wenigen Tagen eine Beurteilung trefen. Genaue Angaben, ob sich die Entwicklung von Waran-Eiern mit dieser Technik beurteilen lässt fehlen.
Also durchleuchtete ich die Eier gleich nach dem Heraussuchen aus dem Terrarium zum ersten Mal, ohne jeden Erkenntnisgewinn, d.h. ein Keimscheibe war nicht erkennbar. Einen Monat später zeigte sich beim Schieren bei zwei Eiern leichte Schatten, die aber keine genaue Beurteilung zuließen, Adern etc. waren nicht erkennbar, ein Ei erschien mit aufgrund des völligen Fehlens jeder Schattierung als unbefruchtet.
Vor etwa einer Woche nun konnte ich mit Hilfe einer selbstgebauten Vorrichtung nachweisen, dass alle Eier lebende Embryos enthalten. Durch Experimentieren mit Schablonen, verschiedenen Lampen und umgebender Dunkelheit ist meiner Ansicht nach der vielversprechendste Weg des Schierens folgende Tecknik:
Eine Energiesparlampe (11 Watt) wird mit einer ca. 25cm langen, dünnenPappröhre so verdunkelt, dass ein Lichtaustritt nur an einem ende der Röhre möglich ist. Dieses Ende wird mit einer Schablone bedeckt, die einen ovalförmigen Ausschnitt hat, der in Länge und Höhe etwa halb so groß wie das zu durchleuchtende Ei ist. Dann wird die Lampe so ausgerichtet, dass das Ei von der Seite durchleuchtet wird.
Auf diese Weise lässt sich der Embryo im inneren gut beobachten, Bewegungen sind sichtbar, Schwanz, Kopf und Beine je nach Ausrichtung erkennbar. Erstaunlich fand ich, dass alle Embryos im unteren Teil des Eis liegen und nicht, wie in den schematischen Darstellungen der Bücher, auf der Oberseite. Die alte Vermutung, dass Reptileineier nicht gedreht werden dürften (die ja mittlerweile auch experimentell für viele Arten widerlegt wurde), weil der Dotter sonst den Embryo erdrücken oder durch sein Gewicht ersticken würde, ist hier wohl nicht anwendbar.
Nach nun etwa 100 Tagen sieht ein Ergebnis des Schierens so aus.
Gruß
Dennis
PS: Dieses Thema wurde auch bei waranwelt gepostet.
vor einigen Wochen hatte ich mich bei einigen Baumwaranhaltern erkundigt, ob sie denn Erfahrungen mit dem Schieren, also dem Durchleuchten, von Waran-Eiern hätten, um so deren Befruchtung und/oder Entwicklung zu beurteilen. Erstaunlicherweise schien diese Praxis nicht besonders verbreitet zu sein, wobei ich zugeben muss, dass auch ich erst einmal darauf zurückgegriffen hatte und das mit wenig Erfolg - was aber auch daran lag, dass die durchleuchteten Eier unbefruchtet waren.
Angeregt durch die Schilderungen in Gunter Köhlers Buch "Inkubation von Reptilieneiern" versuchte ich eine Beurteilung der Eier eines V. beccarii-Geleges vom Januar diesen Jahres. Nach Angaben des Buches ist bei einigen Reptilieneiern bereits von außen auf den ersten Blick zu erkennen, ob sie befruchtet sind oder nicht, bei anderen bringt das Schieren direkt nach der Eiablage Erkenntnis, bei wieder anderen lässt sich nach wenigen Tagen eine Beurteilung trefen. Genaue Angaben, ob sich die Entwicklung von Waran-Eiern mit dieser Technik beurteilen lässt fehlen.
Also durchleuchtete ich die Eier gleich nach dem Heraussuchen aus dem Terrarium zum ersten Mal, ohne jeden Erkenntnisgewinn, d.h. ein Keimscheibe war nicht erkennbar. Einen Monat später zeigte sich beim Schieren bei zwei Eiern leichte Schatten, die aber keine genaue Beurteilung zuließen, Adern etc. waren nicht erkennbar, ein Ei erschien mit aufgrund des völligen Fehlens jeder Schattierung als unbefruchtet.
Vor etwa einer Woche nun konnte ich mit Hilfe einer selbstgebauten Vorrichtung nachweisen, dass alle Eier lebende Embryos enthalten. Durch Experimentieren mit Schablonen, verschiedenen Lampen und umgebender Dunkelheit ist meiner Ansicht nach der vielversprechendste Weg des Schierens folgende Tecknik:
Eine Energiesparlampe (11 Watt) wird mit einer ca. 25cm langen, dünnenPappröhre so verdunkelt, dass ein Lichtaustritt nur an einem ende der Röhre möglich ist. Dieses Ende wird mit einer Schablone bedeckt, die einen ovalförmigen Ausschnitt hat, der in Länge und Höhe etwa halb so groß wie das zu durchleuchtende Ei ist. Dann wird die Lampe so ausgerichtet, dass das Ei von der Seite durchleuchtet wird.
Auf diese Weise lässt sich der Embryo im inneren gut beobachten, Bewegungen sind sichtbar, Schwanz, Kopf und Beine je nach Ausrichtung erkennbar. Erstaunlich fand ich, dass alle Embryos im unteren Teil des Eis liegen und nicht, wie in den schematischen Darstellungen der Bücher, auf der Oberseite. Die alte Vermutung, dass Reptileineier nicht gedreht werden dürften (die ja mittlerweile auch experimentell für viele Arten widerlegt wurde), weil der Dotter sonst den Embryo erdrücken oder durch sein Gewicht ersticken würde, ist hier wohl nicht anwendbar.
Nach nun etwa 100 Tagen sieht ein Ergebnis des Schierens so aus.
Gruß
Dennis
PS: Dieses Thema wurde auch bei waranwelt gepostet.
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