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Zucht, Männchen/weibchen

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  • Zucht, Männchen/weibchen

    Moin,

    ich habe im netz irgendwo heut folgendes gelesen:

    "bei Temperaturen von 21-27°C schlüpfen Männchen, bei 29-30°C schlüpfen Weibchen. Die Inkubation dauert zwischen 60 und 100 Tage."

    heisst das, dass z.b bei 10 eiern entweder NUR weibchen oder NUR männchen schlüpfen? ich meine jedes ei hat doch die gleiche temperatur oder nicht?

  • #2
    Re: Zucht, Männchen/weibchen

    Hallo,

    Grundsätzlich ist es zutreffend, dass bei höheren Temperaturen überwiegend(!) Weibchen und umgekehrt eben uberwiegend(!) Männchen schlüpfen. Da, wie Du richtig feststellst, die Eier bei annähernd gleichen Temperaturen bebrütet werden (in der Natur), schlüpfen in warmen Jahren eben mehr Weibchen, was in kühleren Jahren wieder ausgeglichen wird. Bei der Zucht kann man die Eier ja getrennt auf Weibchen oder Männchen brüten, je nachdem was gewünscht wird, ein Vorteil gegenüber der Säugetier-Zucht....

    Gruß

    Kommentar


    • #3
      Re: Zucht, Männchen/weibchen

      danke

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      • #4
        Re: Zucht, Männchen/weibchen

        Hallo silent,
        in der Natur legen die Weibchen die Eier in zum Teil recht tiefe Gruben.
        Auch in diesen Gruben herschen nicht überall die gleichen Temperaturen.
        Da kann es gut sein, dass aus den untersten Eiern vermehrt Männchen schlüpfen, da im unteren Teil der Grube auch die tieferen Temperaturen sind. Umgekehrt natürlich bei den obersten Eiern vermehrt Weibchen. Muss aber nicht so sein !
        Wie Jens bereits auch schon angesprochen hat ist das so, dass wenn ein extrem warmes Jahr ist, und somit die Temperatur in der ganzen Grube oberhalb des Scheitelpunktes ist, natürlich auch in der untern Region vermehrt Weibchen schlüpfen.
        Magst du noch folgen ?
        Gruss Bruno

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        • #5
          Re: Zucht, Männchen/weibchen

          Hallo Leute,

          das ist ein sehr interessantes Thema, das ihr hier aufgreift. Allerdings ist es vor allem bei Wasserschildkröten so, dass viele Arten überhaupt nicht temperaturabhängig ihr Geschlecht ausbilden (engl. Abkürzung TSD). Diverse Arten besitzen Geschlechtschromosomen. Beispielsweise sind bei den Mitgliedern der Familie Chelidae bisher bei allen darauf untersuchten Arten Geschlechtschromosomen festgestellt worden. Aber auch Clemmys bzw. Calemys insculpta, Siebenrockiella crassicollis, Staurotypus sp., Apalone mutica und Apalone spinifera besitzen Geschlechtschromosomen.

          Auch die Aussage "kalt=Männchen, warm=Weibchen" stimmt nur bedingt. Es gibt Arten die zweigipflig sind (TSD II). Dort führen beide Temperaturextreme (kalt und warm) zu Weibchen, Männchen werden im mittleren Bereich bebrütet (z.B. Macroclemys temminckii, Pelomedusidae, Kinosternidae)

          Noch ein letztes Wort zur Terminologie, was sehr oft zu Missverständnissen führt. Als "Scheitelpunkttemperatur" wird in der wissenschaftlichen Literatur die Temperatur bezeichnet, die beide Geschlechter in einem ausgeglichen Verhältnis produziert. D.h. eine Temperatur, bei der die Wahrscheinlichkeit Männchen oder Weibchen zu erhalten gleich groß ist. In der terraristischen Literatur ist dieser Begriff oft missverständlich verwendet worden, nämlich als die Temperatur, wo nur noch (bzw. mindestens überwiegend) Weibchen bebrütet werden, weil hier natürlich der Wunsch besteht, Weibchen zu brüten. Dadurch sind leider auch einige falsche Daten in Umlauf gekommen.

          Wir hoffen, alle Klarheiten beseitigt zu haben

          Liebe Grüße
          Thomas & Sabine

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