Umzug unserer Moschusschildkröten samt derzeitigem Aquarium

[Robbeline]

Hallo zusammen,

Ich bin ganz neu in diesem Forum und habe leider nichts zum Thema Umzug von Moschus Schildkröten finden können.

Seit Dezember 2019 halten wir zwei Moschusschildkröten (Sternotherus odoratus) in einem Aqua-Terrarium mit den Maßen 80x40x40
Da sich die zwei sehr gut verstehen und es auch beim Füttern immer noch unproblematisch ist, leben sie noch zu zweit zusammen.

Nun sind wir kürzlich umgezogen, lediglich unsere beiden Schildkröten sind noch im alten Domizil. (auch erstmal keine Not dieses zu räumen)
Unser ‚normales‘ Aquarium konnte bzgl. Kauf eines neuen Beckens bereits eingefahren werden und am letzen Wochenende umziehen.

Da wir aber aktuell einfach noch kein neues Becken für die Schildkröten anschaffen wollen, benötige ich Hilfe bei der Umsetzung des Umzugs.
Ich habe aufgrund der aktuellen Jahreszeit Sorge, dass es beim Herausnehmen der Tiere, beim Transport, usw. zu kalt für sie ist.

Wir müssen die Tiere herausnehmen, das Aquarium komplett entleeren, Bodenbelag, Landteil entfernen usw.
Dann dieses in unser Haus bringen (Fahrtzeit ca. 10 Minuten), das Becken wieder neu einrichten, Befüllen usw.
Und Schlussendlich die Tiere erst wieder einsetzen.

(Das dauert alles seine Zeit. Die Tiere würde bestimmt 2-3 Stunden in der Transportbox sitzen).

Würdet ihr in diesem Fall den alten Bodengrund teilweise wieder verwenden oder eine komplette Neueinrichtung empfehlen?
Aufgrund des der jetzigen Größe (ca 7,5 cm Panzerlänge) der Tiere, möchte ich auch an der Einrichtung und am Wasserstand direkt in einem etwas verändern.

Wir verwenden aktuell einen Tetra Aussenfilter, da wir mit diesem beim Aquarium gute Erfahrungen gemacht haben.

Unser AP im Fachgeschäft sagte, wir sollen einfach warmes Leitungswasser ins Becken füllen, den alten Filter anschließen und die Schildkröten wieder einsetzen. „Die sind da sehr robust“.... Einfahren müssten wir da nix.

Dieses „einfach“ bereitet mir seit Tagen etwas Magenschmerzen, da ich Sorge habe, dass dieser ganze Stress, die Temperaturunterschiede usw. die Tiere krank macht.
Als wir die Tiere bekamen, war ja auch das Aquarium schon bezugsfertig und einige Tage eingefahren worden.

Wir haben noch ein sehr kleines Aquarium (ca. 40 Liter, Maße habe ich gerade nicht im Kopf), das sonst als Nachzucht-/Ablaichbecken für unsere Fische dient. Es ist zur Zeit komplett leer.

Ist es besser, dieses übergangsweise zu befüllen und die Schildkröten dort hineinzusetzen, bis die Neueinrichtung des Schildkröten-Aquariums abgeschlossen ist?

Bis jetzt mussten die Tiere noch nie transportiert werden.
Ich habe eine Styroporbox, in die ich dann die Transportbox stelle.

Es besteht aktuell noch kein richtiger Zeitdruck für den Umzug, da wir unsere alte Wohnung erst Ende Mai an den Makler abgeben wollen.
Ich möchte einfach alles gut planen, um den Tieren so wenig Stress wie möglich zu bereiten!

Entschuldigt den langen Text! Vielen Dank, wenn ihr bis hierher gelesen habt.

[stock]

Für den Transport ist die Kombination Styroporbox und und Transportbox in Ordnung. Die Tiere können ohne weiteres da einige Tage verbringen. Ich würde das Becken mit der alten Einrichtung neu einrichten. Das Bodensubstrat mittels Handdusche kräftig durchspülen und dann ins Becken tun. Wenn die Möglichkeit besteht, das alte Wasser in sauberen Behälter (ohne Putzmittelreste oder Farbreste) zu füllen und zu transportieren, würde ich es im Becken wieder verwenden. Damit spart man sich das Einfahren. Den Filterinhalt würde ich auch nur kurz durchspülen. Für kurz oder lang ist die Beckengröße zu klein. Wenn die Tiere zusammenbleiben können, (nach dem Umzug kann die bisherige Verträglichkeit sich schnell ändern) sollte ein größeres Becken in Richtung 1,2 x 0,5x 0,5 angeschafft werden.

[Robbeline]

Für den Transport ist die Kombination Styroporbox und und Transportbox in Ordnung. Die Tiere können ohne weiteres da einige Tage verbringen. Ich würde das Becken mit der alten Einrichtung neu einrichten. Das Bodensubstrat mittels Handdusche kräftig durchspülen und dann ins Becken tun. Wenn die Möglichkeit besteht, das alte Wasser in sauberen Behälter (ohne Putzmittelreste oder Farbreste) zu füllen und zu transportieren, würde ich es im Becken wieder verwenden. Damit spart man sich das Einfahren. Den Filterinhalt würde ich auch nur kurz durchspülen. Für kurz oder lang ist die Beckengröße zu klein. Wenn die Tiere zusammenbleiben können, (nach dem Umzug kann die bisherige Verträglichkeit sich schnell ändern) sollte ein größeres Becken in Richtung 1,2 x 0,5x 0,5 angeschafft werden.

Vielen lieben Dank!
bzgl des Wassers müsste ich mal schauen, wie sich zumindest die Hälfte davon transportieren ließe.
Wir haben Frischwasser Kanister vom Camping meiner Eltern in deren Garage stehen, damit dürfte es gehen. Diese würden eh demnächst entsorgt werden.

Ein größeres Becken ist auf jeden Fall in Planung, ich will einfach nur abwarten, ob die beiden sich weiterhin vertragen. Sie sind ja erst 1,5 Jahre alt bzw bei uns. Es sieht so aus, als wenn beides Weibchen sind. Daher hoffen wir, dass sie verträglich bleiben

[stock]

Weibchen mit Weibchen kann gut gehen, muß aber nicht. Männchen untereinander geht fast immer nicht. Paarweise Haltung in einem entsprechend groß und strukturierten Becken kann auch klappen.

[Manuelito Vicioso]

Hallo,

grundsätzlich ist es natürlich gut, wenn man das Aquarium mindestens drei Wochen einfahren lassen kann, bevor die Schildkröten einziehen. Da das bei dir jetzt nur schlecht möglich ist, könntest du – ähnlich wie bereits empfohlen – das neu eingerichtete Becken mit nitrifizierenden Bakterien „impfen“, indem du den Bodengrund und das Filtermaterial weiterhn benutzt, ohne es zu reinigen. Im Substrat leben nämlich deutlich mehr Bakterien als im Wasser. Wichtig ist dabei aber, dass der Bodengrund und das Filtermaterial nicht trocknen, da die Bakterien ansonsten absterben. Du musst es also mit Aquarienwasser transportieren. Meiner Meinung musst du aber nicht das gesamte alte Aquairenwasser mitnehmen, sondern nur so viel, dass die Substrate gut transportieren kannst. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du auch biologischen Wasseraufbereiter im Fachhandel kaufen. Das sind Flüssigkeiten mit den entsprechenden Bakterien.

Für den Transport solltest du – wie Stock bereits erwähnt hat – auf jeden Fall eine Styroporbox verwenden. Da Moschusschildkröten sehr schnell Wasser verlieren, solltest du ein feuchtes Handtuch auf den Boden der Box legen. Außerdem könntest du eine Wärmeflasche verwenden, wenn du dir Sorgen wegen der Temperaturen machst. Das Wasser sollte aber natürlich nicht kochend heiß, sondern knapp über 20 °C warm sein. Das sollte aktuell den Temperaturen im Aquarium entsprechen. Da das aber nicht allzu sehr von den normalen Raumtemperaturen abweicht, kannst du da meiner Meinung nach aber auch drauf verzichten.

Liebe Grüße
Manuel

[stock]

Wasseraufbereiter können bei Schildkröten mehr schaden als nutzen, vor allem wenn es sich um Arten handelt, die über die Haut bzw. den Darm Sauerstoff aufnehmen.

[Manuelito Vicioso]

Woher hast du diese Informationen? Nicht, dass ich behaupten würde, dass das falsch wäre. Das habe ich aber noch nicht gelesen und selbst habe ich noch nie Wasseraufbereiter benutzt. Xaver Wapelhorst führt Wasseraufbereiter aber als eine Möglichkeit an, die Einfahrzeit zu verkürzen. Für stille Mitleser*innen, denen der Name nichts sagt: Xaver Wapelhorst ist ein Tierarzt, der sich auf Schildkröten spezialisiert hat und eine der besten und umfangreichsten Internetseiten über Wasserschildkröten betreibt (zierschildkroete.de). In Büchern habe ich zu dem Thema bisher nichts gelesen (oder kann mich zumindest nicht daran erinnern).

Liebe Grüße
M. Hüther

[stock]

Eigene Erfahrungen. Meist bilden Wasseraufbereiter eine Art Schmierfilm, die als Schutz für die Fischhaut dient. Aber bei den besagten Schildkröten verhindern sie aber die Sauerstoffzufuhr. XW ist eigentlich ein Tierarzt für Nutztiere zumindest arbeitet (e) in einem entsprechenden landwirtschaftlichen Betrieb und ist nicht ganz umstritten..

[Manuelito Vicioso]

Auch wenn uns das ein bisschen vom eigentlichen Thema wegführt, möchte ich gerne nachhaken, weil ich glaube, dass ein solcher Austausch sinnvoll ist. Welche konkreten Haltungsempfehlungen (abgesehen vom Wasseraufbereiter) hältst du für umstritten? Wie gesagt, ich halte seine Bücher und insbesondere seine Homepage sehr gut, da immer wieder auf wissenschaftliche Untersuchungen verwiesen wird oder zumindest nachvollziehbare Bezüge zum natürlichen Lebensraum hergetsellt werden. Daher wurden mich deine Kritikpunkte interessieren.

Ich weiß, dass du die empfohlene Temperatur von 40-45 °C unter der Wärmelampe für zu hoch hältst. Neben Xaver W. empfiehlt aber auch Andreas S. Hening solch hohen Temperaturen, während andere Autoren (z. B. Reiner Praschag oder Manfeed Rogner) 30-35 °C empfehlen. Das könnte man in der Tat als umstritten bezeichnen.

Außerdem habe ich den Eindruck, dass es andere informativere Quellen in Hinblick auf die Filterung gibt/gab (z. B. deters-ing.de von Olaf Deters oder turtle-technik.de, die es ja leider nicht mehr gibt). Aber als umstritten wurde ich die Infos, die Xaver in seinen Büchern und auf seiner Homepage gibt, nun nicht bezeichnen.

Ansonsten würde mir da nicht allzu viel einfallen (außer vielleicht noch, dass es sehr viele unterschiedliche Ratschläge zur „richtigen“ Überwinterung gibt, die sich im Detail unterscheiden). Also worauf bezieht sich also deine Kritik noch? Was ist noch umstritten?

Liebe Grüße
Manuel

[stock]

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