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Sonneninsel aus Glasfaser und Epoxidharz
Hallo zusammen
Ich wurde gefragt, wie ich die Inneneinrichtung meines Aquariums gemacht habe. Da ich denke, das könnte eventuell auch Andere interessieren, werd ich es hier mal erläutern.
Warum aus Glasfaser und Harz?
Ich habe mir lange überlegt, wie ich meine Sonneninsel und eine Höhle mit möglichst wenig Schwimmraumverlust bauen könnte. Stahl oder Glas kam für mich nicht in Frage, da man damit zu wenig gestalten kann.
Schlussendlich kam ich auf die Idee, das ganze aus Glasfaser zu bauen, da man damit gut formen kann (dachte ich :-)) und man mit sehr dünnen Wandstärken auskommt.
Zur Ausführung
Da man Glasfaser auf eine Form legen muss, das aber für mich aufgrund des Aufwands nicht möglich war, bin ich auf die Idee gekommen, ein Grundgitter aus dickem Draht und „Hamstergitter“ herzustellen, das ich mir entsprechend zurechtbog.
Das erwies sich als ziemlich schwierig, und könnte sicher anders gelöst werden.
Ich würde heute eine Form aus einem leicht zu bearbeitendem Material machen, eine Trennschicht aufbringen, und darauf Laminieren.
Jedenfalls hatte ich nun die Form, jetzt musste das Kunstharz her. Ich verwendete Glasfaser und Polyesterharz vom Bootsbauer. Ich glaub es waren so 2-3 m^2 mitteldicke Glasfaser und ca. 4kg Harz, sicher bin ich mir nicht mehr.
Allerdings empfehle ich hier Epoxydharz zu nehmen, da dies etwas einfacher in der Anwendung, dauerhafter und erheblich weniger giftig ist!
Zum Arbeiten wird weiter benötigt: Anpressroller (Ich nahm stabile Farbroller, Ersatzrollen!), Wegwerfhandschuhe (genügend viele), Kübel zum Mischen und reinigen, Spritze zum Dosieren des Härters (Bei Epoxi nicht notwendig), Rührstab, Aceton zum Reinigen der Werkzeuge, Hölzchen zum Unterstellen und Abdeckfolie.
Vielleicht hab ich noch was vergessen.
Bitte keine teuren Sachen kaufen! Man kann nachher eh alles entsorgen.
Da die Glasfaser nicht von selbst hält hab ich sie mit Faden am Gittergerüst befestigt.
Bitte meinen Tipp beachten und in eine Form laminieren, das geht _wesentlich_ einfacher!
So jetzt war alles vorbereitet und ich konnte mich ans Werk machen. Wichtig ist: Der Raum in dem man arbeitet _muss_ gut belüftet sein, da die Dämpfe giftig sind!
Ich hab in der Garage gearbeitet, das war in meinem Fall das Beste. Die Abdeckfolie an den Boden (Zeitung geht auch), das Gittergerüst auf die Hölzchen, Polyester anmischen und laminieren.
Laminieren heisst: Glasfasermatte mit Harz tränken, darüber rollen, sobald die Matte durchsichtig wird ist sie genug getränkt und man kann die nächst Lage drauflegen und darüberrollen. Man muss darauf achten, dass die Luftblasen rausgehen, damit die Lagen sich gut ineinander verschweissen.
Alles muss gut vorbereitet sein, und Glasfaserstücke zurechtgeschnitten, da man nur ungefähr eine halbe Stunde zeit hat (abhängig von der Temperatur) bis das Harz trocknet.
So. Jetzt war die ganze Höhle, die Sonneninsel und die Säule (Es sind bei mir 3 Teile, die zusammengeschraubt werden) fertig und konnte trocknen. Später habe ich dann die Ränder noch abgeschnitten und fertig war das Grundgerüst.
Um die noch unschöne Glasfaser zu verkleiden, habe ich speziellen Epoxydharz-Mörtel, der z.B. für Tiefgaragen verwendet wird gekauft.
Eigentlich sollte aber normales Epoxydharz gemischt mit Quarzsand auch funktionieren. Zusätzlich kaufte ich zahlreiche runde Steinchen verschiedener Farben im Baumarkt.
Die verkleiden funktionierte so: Zuerst wurde das Epoxydharz gemischt. Dann kam der Sand dazu, das ganze kräftig mit dem Farbrührer in der Bohrmaschine verrührt, und dann aufgetragen. Da ich auch hier wenig Zeit hatte bis zum Trocknen, habe ich immer nur etwa 1-2kg Quarzsand auf einmal angemischt. Das Gemisch klebt nicht sofort, sondern erst beim Trocknen, deshalb kann man nur mehr oder weniger Waagerecht arbeiten. Die Steinchen und Muscheln habe ich einfach reingedrückt (Muscheln schön positioniert, einen Haufen Steinchen draufgeschüttet und diese dann nach dem Trocknen wieder abgelehrt. Die meisten der Steinchen halten felsenfest, wenn man sie vorher wäscht (kein Staub) und sie in den ersten 10 Minuten drauftut.
Diese Arbeit habe ich im Keller gemacht, aber mit offener Aussentüre und Durchlüftung.
So, als ich das Letzte Fleckchen abgedeckt hatte (Natürlich nur Aussen, wo man hinsieht) war mein Kunstwerk (Jedenfalls ist’s für mich eines :-)) fertig!
Ich möchte noch sagen, dass ich das auch zum ersten Mal gemacht habe, und die arbeit unterschätzte, aber es war sehr lehrreich und interessant.
Ich übernehme selbstverständlich keine Haftung ;-) und bei ernsthaftem Interesse sollte man sich noch weiter über Kunstharz informieren bevor man beginnt.
Wenn es Jemand privat nachbauen will habe ich kein Problem damit :-)
Allen die so was bauen wollen wünsch ich noch viel Spass. Es sieht (in meinen Augen) wirklich gut aus.
Falls noch Fragen sind, oder Interesse an Bildern -> Direkt hier posten, oder Mail an mich.
Viele Grüsse
Peach
Ich wurde gefragt, wie ich die Inneneinrichtung meines Aquariums gemacht habe. Da ich denke, das könnte eventuell auch Andere interessieren, werd ich es hier mal erläutern.
Warum aus Glasfaser und Harz?
Ich habe mir lange überlegt, wie ich meine Sonneninsel und eine Höhle mit möglichst wenig Schwimmraumverlust bauen könnte. Stahl oder Glas kam für mich nicht in Frage, da man damit zu wenig gestalten kann.
Schlussendlich kam ich auf die Idee, das ganze aus Glasfaser zu bauen, da man damit gut formen kann (dachte ich :-)) und man mit sehr dünnen Wandstärken auskommt.
Zur Ausführung
Da man Glasfaser auf eine Form legen muss, das aber für mich aufgrund des Aufwands nicht möglich war, bin ich auf die Idee gekommen, ein Grundgitter aus dickem Draht und „Hamstergitter“ herzustellen, das ich mir entsprechend zurechtbog.
Das erwies sich als ziemlich schwierig, und könnte sicher anders gelöst werden.
Ich würde heute eine Form aus einem leicht zu bearbeitendem Material machen, eine Trennschicht aufbringen, und darauf Laminieren.
Jedenfalls hatte ich nun die Form, jetzt musste das Kunstharz her. Ich verwendete Glasfaser und Polyesterharz vom Bootsbauer. Ich glaub es waren so 2-3 m^2 mitteldicke Glasfaser und ca. 4kg Harz, sicher bin ich mir nicht mehr.
Allerdings empfehle ich hier Epoxydharz zu nehmen, da dies etwas einfacher in der Anwendung, dauerhafter und erheblich weniger giftig ist!
Zum Arbeiten wird weiter benötigt: Anpressroller (Ich nahm stabile Farbroller, Ersatzrollen!), Wegwerfhandschuhe (genügend viele), Kübel zum Mischen und reinigen, Spritze zum Dosieren des Härters (Bei Epoxi nicht notwendig), Rührstab, Aceton zum Reinigen der Werkzeuge, Hölzchen zum Unterstellen und Abdeckfolie.
Vielleicht hab ich noch was vergessen.
Bitte keine teuren Sachen kaufen! Man kann nachher eh alles entsorgen.
Da die Glasfaser nicht von selbst hält hab ich sie mit Faden am Gittergerüst befestigt.
Bitte meinen Tipp beachten und in eine Form laminieren, das geht _wesentlich_ einfacher!
So jetzt war alles vorbereitet und ich konnte mich ans Werk machen. Wichtig ist: Der Raum in dem man arbeitet _muss_ gut belüftet sein, da die Dämpfe giftig sind!
Ich hab in der Garage gearbeitet, das war in meinem Fall das Beste. Die Abdeckfolie an den Boden (Zeitung geht auch), das Gittergerüst auf die Hölzchen, Polyester anmischen und laminieren.
Laminieren heisst: Glasfasermatte mit Harz tränken, darüber rollen, sobald die Matte durchsichtig wird ist sie genug getränkt und man kann die nächst Lage drauflegen und darüberrollen. Man muss darauf achten, dass die Luftblasen rausgehen, damit die Lagen sich gut ineinander verschweissen.
Alles muss gut vorbereitet sein, und Glasfaserstücke zurechtgeschnitten, da man nur ungefähr eine halbe Stunde zeit hat (abhängig von der Temperatur) bis das Harz trocknet.
So. Jetzt war die ganze Höhle, die Sonneninsel und die Säule (Es sind bei mir 3 Teile, die zusammengeschraubt werden) fertig und konnte trocknen. Später habe ich dann die Ränder noch abgeschnitten und fertig war das Grundgerüst.
Um die noch unschöne Glasfaser zu verkleiden, habe ich speziellen Epoxydharz-Mörtel, der z.B. für Tiefgaragen verwendet wird gekauft.
Eigentlich sollte aber normales Epoxydharz gemischt mit Quarzsand auch funktionieren. Zusätzlich kaufte ich zahlreiche runde Steinchen verschiedener Farben im Baumarkt.
Die verkleiden funktionierte so: Zuerst wurde das Epoxydharz gemischt. Dann kam der Sand dazu, das ganze kräftig mit dem Farbrührer in der Bohrmaschine verrührt, und dann aufgetragen. Da ich auch hier wenig Zeit hatte bis zum Trocknen, habe ich immer nur etwa 1-2kg Quarzsand auf einmal angemischt. Das Gemisch klebt nicht sofort, sondern erst beim Trocknen, deshalb kann man nur mehr oder weniger Waagerecht arbeiten. Die Steinchen und Muscheln habe ich einfach reingedrückt (Muscheln schön positioniert, einen Haufen Steinchen draufgeschüttet und diese dann nach dem Trocknen wieder abgelehrt. Die meisten der Steinchen halten felsenfest, wenn man sie vorher wäscht (kein Staub) und sie in den ersten 10 Minuten drauftut.
Diese Arbeit habe ich im Keller gemacht, aber mit offener Aussentüre und Durchlüftung.
So, als ich das Letzte Fleckchen abgedeckt hatte (Natürlich nur Aussen, wo man hinsieht) war mein Kunstwerk (Jedenfalls ist’s für mich eines :-)) fertig!
Ich möchte noch sagen, dass ich das auch zum ersten Mal gemacht habe, und die arbeit unterschätzte, aber es war sehr lehrreich und interessant.
Ich übernehme selbstverständlich keine Haftung ;-) und bei ernsthaftem Interesse sollte man sich noch weiter über Kunstharz informieren bevor man beginnt.
Wenn es Jemand privat nachbauen will habe ich kein Problem damit :-)
Allen die so was bauen wollen wünsch ich noch viel Spass. Es sieht (in meinen Augen) wirklich gut aus.
Falls noch Fragen sind, oder Interesse an Bildern -> Direkt hier posten, oder Mail an mich.
Viele Grüsse
Peach
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