Re: Welche Schildkröten-Art ist das?
Hallo!
Da die Frage der Identifikation von Graptemys öfter gestellt wird, hier einige Anmerkungen. G. pseudogeographica und G. ouachitensis sind sehr nah miteinander verwandt und in etlichen Merkmalen recht variabel. Daher ist die Bestimmung einzelner Tiere oft nicht ganz eindeutig. Leider ist es auch möglich, dass Hybriden aus Farmzuchten bei uns auf den Massenmarkt für kleine Schildkröten geworfen werden.
G.O. hat einen eher grossen und oft rechteckigen Postorbitalfleck (hinter dem Auge), meist einen recht grossen Fleck unter dem Auge und einen unpaaren Querfleck auf dem Unterkiefer. 1 bis 3 Halsstreifen erreichen das Auge.
G.p. weist einen kleinen Postorbitalfleck auf. Der Unterkieferfleck fehlt, die Flecken unter dem Auge sind meist klein (wenn überhaupt vorhanden). 4 bis 7 Halsstreifen erreichen das Auge.
G.p. kohnii hat einen lang ausgezogenen um das Auge verlaufenden Postorbitalfleck, der meist verhindert, dass einer der Halsstreifen das Auge erreicht. Für G.p.k. ist auch eine weisse Iris typisch.
Man darf dabei aber nie Vergessen, dass alle diese Merkmale einer beträchtlichen Variation unterliegen. So konnte gezeigt werden, dass sogar die Inkubationstemperatur die Ausdehnung der Fleckenzeichnung beeinfussen kann. Spannend ist dabei, dass G.o. und G.p.p. sympatrisch leben und ökologisch gut differenziert sind, obwohl es sich um phylogenetisch junge engst miteinander verwandte und daher sehr ähnlich aussehende Arten handelt (Trennung während der letzten Eiszeit).
Also, nicht ganz einfach. Die abgebildeten Tiere würde ich für G.p.p. halten. Und zwar eine davon mit schwerer rachitischer Deformation des Carapax.
Gruss.
Hallo!
Da die Frage der Identifikation von Graptemys öfter gestellt wird, hier einige Anmerkungen. G. pseudogeographica und G. ouachitensis sind sehr nah miteinander verwandt und in etlichen Merkmalen recht variabel. Daher ist die Bestimmung einzelner Tiere oft nicht ganz eindeutig. Leider ist es auch möglich, dass Hybriden aus Farmzuchten bei uns auf den Massenmarkt für kleine Schildkröten geworfen werden.
G.O. hat einen eher grossen und oft rechteckigen Postorbitalfleck (hinter dem Auge), meist einen recht grossen Fleck unter dem Auge und einen unpaaren Querfleck auf dem Unterkiefer. 1 bis 3 Halsstreifen erreichen das Auge.
G.p. weist einen kleinen Postorbitalfleck auf. Der Unterkieferfleck fehlt, die Flecken unter dem Auge sind meist klein (wenn überhaupt vorhanden). 4 bis 7 Halsstreifen erreichen das Auge.
G.p. kohnii hat einen lang ausgezogenen um das Auge verlaufenden Postorbitalfleck, der meist verhindert, dass einer der Halsstreifen das Auge erreicht. Für G.p.k. ist auch eine weisse Iris typisch.
Man darf dabei aber nie Vergessen, dass alle diese Merkmale einer beträchtlichen Variation unterliegen. So konnte gezeigt werden, dass sogar die Inkubationstemperatur die Ausdehnung der Fleckenzeichnung beeinfussen kann. Spannend ist dabei, dass G.o. und G.p.p. sympatrisch leben und ökologisch gut differenziert sind, obwohl es sich um phylogenetisch junge engst miteinander verwandte und daher sehr ähnlich aussehende Arten handelt (Trennung während der letzten Eiszeit).
Also, nicht ganz einfach. Die abgebildeten Tiere würde ich für G.p.p. halten. Und zwar eine davon mit schwerer rachitischer Deformation des Carapax.
Gruss.
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