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Etwas Salz in Ihren Tee, Mylady?

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  • Etwas Salz in Ihren Tee, Mylady?

    Alle Jahre wieder, ich weiß!
    Man liest es immer wieder, zuletzt in Radiata 2/04 (Pawlowski).
    Da wird munter mit Schwarztee und Salz im Überwinterungswasser hantiert.
    Meine Frage nun: Gibt es irgendwelche gesicherten Erkenntnisse über den Gebrauch dieser Zutaten und ihren Zweck?
    Salz soll auf der einen Seite den Elektrolythaushalt positiv beeinflussen, andererseits wirkt es antibakteriell. Wozu dann noch der Tee? Damit die Tiere ordentlich wach werden (Tein)? Jedenfalls bewirkt das Schwarztee bei mir.
    Wer fährt eigentlich in freier Natur von Teich zu Teich und Fluss zu Fluss mit dem "Salz und Tee"-Laster?
    Was meint ihr?
    Wie handhabt ihr diese Ingredenzien, mal ehrlich?!

    Gruss

  • #2
    Re: Etwas Salz in Ihren Tee, Mylady?

    Von Salz im Überwinterungswasser halte ich überhaupt nichts.
    Teeblätter sind schon etwas weniger unlogisch. Schließlich fallen im Herbst auch viele Blätter in die Gewässer und sinken dort auf den Grund. Und in kleineren stehenden Gewässern mit geringem Wasseraustausch beeinflusst das sicher die Wassereigenschaften.
    Unter künstlichen Bedingungen muss man aber vorsichtig sein. In der geringen Wassermenge kann es leicht zu einem Ungleichgewicht kommen, und man hat dann plötzlich sehr saures Wasser oder es kippt durch die organische Belastung um.
    Wenn jemand Zusätze versuchen will, so würde ich Seemandelbaumblätter empfehlen (werden in der Aquaristik in Aquarien mit besonders empfindlichen Fischarten eingesetzt).

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    • #3
      Re: Etwas Salz in Ihren Tee, Mylady?

      Hallo Christian,

      zu den possitiven Effekten von Salztee zur Überwinterung kann ich nichts sagen. Allerdings vermute ich ist die Hauptursache für solch eine Überwinterung in mangelnder Kenntnis natürlicher Lebensräume und eine falsche Vorstellung von Hygiene. Bei den in dem Artikel verwendeten Aquarien ohne auch nur ein bischen Natur muß auf jedem Fall zu Hilfsmitteln gegriffen werden.

      In einem natürlich eingerichteten Überwinterungsbecken mit Sandboden und Herbstlaub (kein Nußbaum oder Eiche) sind solche Klimmzüge sicherlich nicht nötig. Angst vor Krankheitserregern braucht man da auch weniger zu haben, da sich die Bakterien durch die große Artenvielfalt selbst regulieren. Schädliche Arten können deshalb kaum überhandnehmen.

      In einem Aquarium ohne jede Einrichtung können sich einzelne Bakterienarten explosionsartig vermehren, da Feinde fehlen. So wird dann aus normalerweise harmlosen Bakterien, die gesunden Schildkröten auf Grund ihrer geringen Anzahl nichts anhaben können, gefährliche Krankhetserreger. Sie fallen auch desahlb in großen Mengen über das Tier her, da es in solch einem Aquarium keine anderen organischen Nährstoffe gibt. Denen bleibt als Lebensraum und Nahrungsgrundlage nur die Schildkröte.

      Wer es nicht glaubt, nehme, bevor er verbale Hiebe austeilt, ein kleines Aquarium, gebe ein paar cm Sand und eine paar Blätter schön angefaultes Herbstlaub hinein und beobachte was passiert. Vorteilhaft wirken sicherlich auch Wasserflöhe, Wasserschnecken und die große Vielfalt an Mikroorganismen, die man normalerweise nicht sieht.

      Gruß
      Uwe

      Kommentar


      • #4
        Re: Etwas Salz in Ihren Tee, Mylady?

        Hi,
        also ich hab heuer einmal einen Schwarztee-Beutel in ein Überwinterungsbecken gehängt, war aber im Prinzip genauso wie ohne.
        Ich verzichte in meinen Überwinterungsbecken auf jegliche Einrichtung, und hab damit keine Probleme (und is weniger Arbeit beim reinigen ). Meinen Tieren jedenfalls hats noch nicht geschadet!

        schöne Grüße
        Sebastian

        [[ggg]Editiert von Trachemys am 10-12-2004 um 00:13 GMT[/ggg]]
        Haltung und Nachzucht verschiedener Sumpfschildkröten mit eindeutigem Schwerpunkt in Asien.

        Kommentar


        • #5
          Der Zweck von Schwarztee im Wasser

          Hallo!

          Die Idee, Schwarztee ins Wasser zu tun, ist nicht so neu oder unüblich und wird zuweilen auch von Fisch-Aquarianern angewendet - mit der selben Intention: Reduktion der Keimdichte im Wasser.
          Diese Wirkung tritt einerseits dadurch ein, daß der pH-Wert gesenkt wird, was die Bakterienentwicklung hemmt (in tropischen Schwarzwasserbächen etwa verläuft die Zersetzung des Falllaubes langsamer als in Weißwasser, und viele Schwarzwasserfische sind recht empfindlich gegen Keimbelastung, weil sie das nicht von "daheim" gewöhnt sind), und andererseits durch gewisse Substanzen, die im Tee enthalten sind (Tannine etc.)

          Im Prinzip könnte man die selbe Wirkung auch anders erzielen: Durch Erlzäpfchen, Eichenlaub (wahrscheinlich nicht so empfehlenswert, weil es sich schnell zersetzt) oder, ganz modern, Seemandelbaumblätter.
          Besonders letztere werden ja als Wundermittel gepriesen.

          Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, ist einmal im Aquaristik-Fachmagazin ein Artikel über Keimreduzierung mittels solcher Zusätze erschienen (oder war es "Das Aquarium"?). Könnte ja mal recherchieren, wenn gesteigertes Interesse besteht.

          Wie die Tiere das in Freier Natur handhaben?
          Naja, erstens werden die eine gewisse Ausfallsrate haben, was aber in der Natur "ganz normal", im Aquarium aber eher unerwünscht ist.
          Zweitens hat Uwe schon erwähnt, daß die Bakterienfauna in den natürlichen Überwinterungsquartieren vermutlich deutlich ausgeglichener ist, wohingegen es im künstlichen Quartier wohl eher zur Massenvermehrung von pathogenen oder fakultativ pathogenen Keimen kommt.

          Allerdings kann ich nicht behaupten, mit irgendeiner diesem dieser Zusätze Erfahrungen gemacht zu haben.

          Freundliche Grüße

          Kommentar


          • #6
            Re: Etwas Salz in Ihren Tee, Mylady?

            Aus dem von mir genannten Radiata-Artikel und euren Posts leite ich dann also folgendes ab: Je wärmer die Überwinterung und je kleiner das Volumen bzw. die "Bioreaktionsfähigkeit" des Überwinterungsbhälters, desto mehr muss ich nachhelfen. Vor allem mit Mitteln, welche die (böse) Keimzahl reduzieren. Eine frische Moorkienwurzel oder Torfextrakt müsste es also auch tun. Da ist dann wenigstens kein Tein drin.

            Gruss

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